Beim Restaurieren der schwarzen a..... Löcher habe ich den Thread zu Franz Schuberts Streichquartett d-moll D 810 - Der Tod und das Mädchen mt der Suchfunktion des Forums ermittelt - und war schockiert. Warum? 30 Beiträge für eines der bedeutendsten Kammermusikwerke, die jemals komponiert wurden. Beschämend, kann ich da nur sagen.
Ich liste weitere, neuere Aufnahmen auf, die ich in meiner Sammlung auf den Regalen habe, um diesem Thread neues Leben einzuhauchen. (Weil ich im Moment keine Musik höre, lasse ich eingehendere Kommentare sein. Dazu müsste ich die Aufnahmen in den Player legen, wozu ich keine Lust verspüre. Freude an Musik habe ich im gegenwärtigen Zeitpunkt des barbarischen Weltgeschehens keine.)
Das französische Quatuor Arod, 2013 sich formiert, hat beim Label Erato 2020 diese Interpretation des Streichquartettes d-Moll D 810 herausgebracht. Das Streichquartett Nr. 4 C-Dur D 46 und der Quartettsatz c-moll D 703 sind auch auf der Scheibe.
Ein Abstecher über den Ärmelkanal zum Navarra String Quartett, 2002 gegründet und ihrer soliden Interpretation des schubertschen 14. Streichquartettes. Hier besticht die CD aus dem Jahr 2019 mit der Zusammenstellung verschiedenster Werke für Streichquartett, die alle um Leben und Tod kreisen und nach dem Meisterwerk Franz Schuberts entstanden sind:
Joaquin Turina: La Oracion del Torero op. 34, György Kurtag: Ligatura Y, Arioso interotto aus Officium breve in memoriam Andreae Szervanszky, Giacomo Puccini: Crisantemi, Leos Janacek: Streichquartett Nr. 1 "Kreuzersonate"
Das Signum Quartett, seit 1994 in Köln zusammen, hat 2019 das 14. Streichquartett Schuberts d-Moll D 810 zusammen mit Bearbeitungen schubertscher Lieder für Streichquartett, die Xandi van Dijk, der Bratschist des Ensembles, für Streichquartett arrangiert hat, eingespielt. Als weiteres Werk aus Schuberts Feder ist das Streichquartett Nr. 6 D-Dur D 74 enthalten. Das Label Pentatone hat mit einer Spielzeit von 79 min 20s die CD vollgepackt.
2012 fanden die vier Streicher aus Berlin, sie wollen als Streichquartett sich der Öffentlichkeit präsentieren. Die Musiker spielen auswendig und stehend um den sitzenden Cellisten gruppiert. Auf You tube kann man sich davon überzeugen. 2016 haben sie in Genf den ersten Preis beim International Music Competition erhalten. Das Vision Streichquartett hat Schuberts Gipfelwerk der Streichquartett Literatur mit Felix Mendelssohns letztem Streichquartett Nr. 6 f-moll op. 80 gekoppelt, das er nach dem Tod seiner Schwester Fanny komponiert hatte. Thematisch zum Thema Tod passt daher diese Zusammenstellung. Ihre schön gestaltete Homepage spricht ein junges Publikum an: https://www.visionstringquartet.com/bio/
Das Chiaroscuro-Quartett hat den Mittelpunkt in London, setzt sich aus Musikern und Musikerinnen aus Russland, Spanien, Schweden und Frankreich zusammen. Seit 2005 sind sie zusammen und sind der historisch informierten Aufführungspraxis verpflichtet. Selbstverständlich spielt man auf Darmsaiten, was der Aufnahme etwas Zerbrechliches verleiht. Beigesellt ist das Streichquartett Nr. 9 g-Moll op. posth. D 173. Das Label BIS hat es im Format SACD herausgegeben. Von den unzähligen Aufnahmen, die ich besitze, ist es eine der differenziertesten Interpretationen und mir am liebsten.
Eine Interpretation, von der ich träume, ist am Verbier Festival live 2008 entstanden. Es spielte das Quatour Ebène in ihrer Gründungsformation. Ich habe sie am Fernsehen gesehen und bedaure, dass nur der zweite Variationen-Satz auf einer längst vergriffenen DVD käuflich zu erwerben war. Auf You Tube habe ich leider keinen Beitrag gefunden.
Super preiswert ist diese Gesamtaufnahme der schubertschen Streichquartette, die das in München beheimatete Streichquartett Diogenes beim Label Brilliant Classics herausgegeben hat. Da ist das Streichquartett Nr. 14 selbstverständlich auch enthalten. Das Vorwort hat der Produzent geschrieben, dem diese Musik ein Herzensanliegen ist. Die Musiker des Diogenes Streichquartettes haben sich Zeit gelassen und über vier Jahre für die Erarbeitung der Interpretationen aufgewendet.
Übrigens: Man nimmt an, dass das für den Cover ausgewählte Gemälde ein unlängst entdecktes Jugend-Portrait des Komponisten zeigen soll. Wenn man so will, hat Franz Schubert nicht das letzte Wort, aber in diesem Beitrag den letzten Blick.
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