Lieber Johannes :
zu Martha Argerichs Interpretationen der h - Moll - Klavier-
sonate von Chopin bei EMI ( direkt aufgenommen nach ihrem
Gewinn des Chopinwettbeerbes in Wraschau ) und der spä-
teren Aufnahme bei der DGG ( wohin sie wegen eines langfristigen
Vertrages gegangen war ) folgendes :
Dieese frühe EMI - Aufnahme ist sehr viel spontaner und ent-
spricht eindeutig mehr der typischen Argerich als die spätere
Studioproduktion für die DGG , die selbst die Argerich doch
sehr in ihrer Leidenschaft in den Interpretationen hemmt .
Selbst der Produzent und Aufnahmeleiter der DGG-Aufnahme hat ,
nachdem beide CDs vorgelegen haben , gesagt , das die EMI-
Aufnahme die eindeutig (!) bessere sei .
Dies entsprach auch meiner Hörweise aller Aufnahmen .
Herausragend die Mazurken in der EMI - Produktion .
2.
CELLOSONATE . Du erwähnst sie in ihrer Bedeutung zu Recht .
So auch Julia Spinola in der "FAZ" vom 20. Februar 2010, Nr.
43 , Z 1 .
Ich halte sie für eine der wichtigsten Kompositionen von Fré-
déric Chopin .
3.
Zu dem Beitrag von HOLGER KALETHA muss / müsste man
direkt Stellung nehmen . Dies ist jetzt schwierig .
H. K. bezieht sich ausdrücklich auch auf pholosophische
Grundfragen der Interpretationen .
Seine Überlegungen dürften auch zurückgehen auf die bekannt-
lich berühten Treffen im "Wissenschaftskolleg" in Berlin , wo der in-
zwischen verstorbene Komponist G. Ligeti sich mit dem Tier - Neuro-
physiologen Prof. G. Neuweiler traf und beide sich auch über
Spielweisen bei Chopin und deren übergerodnete zerebrale Koordi-
nationen unterhalten haben .
G. Neuweiler hat in einem gemeinsamen Buch mit G. Ligeti
"Motorische Intelligenz - Zwischen Musik und Naturwissenschaft"
( Berlin , 2007 ) seine Sicht nach dem aktuellen Forschungsstand
beschrieben .
Beste Grüsse
Frank
PS: Was schlägst Du vor , wie nun eine Antwort an Holger ( Kaletha) möglich ist / erfolgen sollte ?