Klaviersonate No. 3 in h-moll
Chopins zweite Sonate hatte ein zwiespältiges Echo gefunden. Das Diktum Schumanns von den vier seiner tollsten Kinder, die der Komponist hier zusammengespannt hätte ist sprichwörtlich geworden. Mit seiner dritten Klaviersonate in h-moll, komponiert 1844, scheint Chopin eher zu einer klassischen Ausgewogenheit zurückzukehren, keiner der vier Sätze dominiert die Komposition so, wie die Marcia funebre in der zweiten Sonate.
Die Sonate ist viersätzig:
1. Satz: Allegro maestoso
Der erste Satz wird von zwei Themen dominiert. Beide haben einen gemeinsamen motivischen Kern und verleihen dem Satz Form und Struktur.
2. Satz: Scherzo Vivace
Das Scherzo steht in Es-Dur ist durch eine rasche, perlende Achtelbewegung gekennzeichnet amutig und heiter- fast ein wenig übermütig.
3. Satz: Largo
Den Mittelpunkt der Sonate bildet das Largo. Nach einigen wuchtigen Einleitungstakten könnte man an einen Trauermarsch, wie in der zweiten Sonate denken, dann ändert sich die Stimmung des Satzes. Man fühlt sich hier an eines der späten Nocturnes erinnert.
4. Satz: Finale. Presto, ma non tanto
Das abschließende Rondo ist mit Presto überschrieben, aber eben ma non tanto, also nicht zu sehr. Ein fulminanter Schlusspunkt der Sonate. Gefragt ist hier kein "Herunterdonnern" sondern schwungvolles, kantables Spiel.
Aufnahmen:
Maurizio Pollini legt eine ausgewogene Interpretation der Sonate vor, mit hartem federnden Zugriff und ausgesprochen kantablem Spiel in den lyrischen Passagen:
So, dass soll´s von meiner Seite gewesen sein. Welche Aufnahmen favorisiert Ihr?
Herzliche Grüße,
Christian