Nun ist sie da, die Einzelaufnahme mit Immerseel !
Und gefällt mir sooo gut.
Inzwischen habe ich auch nachgelesen, was Jonathan del Mar gemacht hat, denn im Booklet kann man gut nachlesen, was sich denn da Besonderes auf der CD ereignet.
Empfehlen kann ich da den Zeit-Artikel, der an 2. Stelle zu lesen ist, wenn man den Namen bei Google eingibt.
Wenn man das erfährt, dann kann man eigentlich nicht gegen HIP sein, wie es manchmal hier anklingt.
Wahrscheinlich macht die Schärfe der Diskussion, daß immer alles kompromislos gesehen wird.
Ich gebe zu, daß die gewohnten Trampelpfade der Hörgewohnheiten gemütlich sind. Dafür hat man ja die Möglichkeit, ohne pleite zu gehen, die herkömmlichen Scheiben zu besitzen und hören.
Aber ist denn z.B. einer so hochstilisierte Sache, wie der 9.nicht viel mehr gedient, wenn man nichts Fremdes hineinbringt und wirklich nur das daraus macht, was gedacht, geplant und aufgeschrieben war ?
Zum Hören lasse ich mir Zeit.
1., 2. und 3. Satz hörte ich wiederholt und werde mich dem 4. Satz separat widmen.
Das reduzierte Orchester klingt und füllt den Aufnahmeraum vollständig aus, man kann die wunderbaren tiefen Töne der großen Streichinstrumente besser als sonst hören, das gilt auch für den differenzierten Klang der Holz- und Blechbläser. Besonders profitiert davon der 3. Satz. Da freue ich mich jetzt auf den 4.
Wem die 9. zu "gewaltig", zu "aufdringlich" zu "überhöht" ist - hier findet er eine Aufnahme mit dem ganzen Beethoven'schen Temperamentspektum ohne die üblichen Übertreibungen. Hier nimmt man ihm die Botschaft ab, die er sicher dabei im Sinn hatte.
Lieben Gruß aus Bonn