Der große Konkurrent - Hermann Prey

  • Wie Prey und Deutsch uns die Geschichte erzählen mit den Mitteln der Musik und dem Einsatz der Stimme, deklamatorisch oder singend, nötigt mir Respekt ab.

    Mir auch, lieber moderato. Zumal ich noch heute Balladen sehr liebe und immer wieder mal lese oder mir aus dem Gedächtnis zitiere, wenn ich sie denn früher auswendig gelernt habe. Den "Taucher" aber habe ich nie ganz geschafft. ;) Bekanntlich hält sich die Anzahl der Einspielungen in Grenzen. Mir sind einschließlich Prey nur fünf bekannt. Prey ist meine erste Wahl. Es gibt noch eine frühere Einspielung mit ihm aus dem Studio. Die ist nach meiner Erinnerung etwas weicher und nicht ganz so dramatisch vorgetragen - zu finden in dieser aparten Sammlung:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Diese CD von Preiser, die auch noch lieferbar ist, enthält Aufnahmen von Hermann Prey aus den Jahren 1954 bis 1957 - und damit aus seiner frühen Zeit. Er ist 1929 geboren. In diesen Zeiten greift wohl mancher tief in die Kiste. Ich habe es getan und diese CD hervorgeholt, die ich lange nicht gehört habe. Ich ließ sie mit großem Gewinn auf mich wirken. Obwohl sich dieser Sänger bis zum Ende seiner Karriere eine gewisse Jugendlichkeit in der Stimme bewahrt hatte, sind mir seine ersten Aufnahmen die allerliebsten geblieben. Er hatte für das Fach, dem die CD gewidmet ist die besten Voraussetzungen. Diese Eleganz, diese Leichtigkeit, diese Wortverständlichkeit! Da dieser Thread von vornherein auf Vergleich angelegt war, könnte man auch vergleichende Einspielungen finden, die dem einen oder anderen mehr zusagen als die Interpretationen von Prey. Im "Nachtlager" oder im "Trompeter" finde ich ihn unerreicht.


    Die mangelnde Beherrschung der Koloratur zeigt sich auch in der Wildschütz-Arie, die dauernden Aspirationen zeugen von der Überforderung. Man fragt sich, aus welchem Grund all das aufgenomen werden mußte; wäre Hermann Prey bei dem geblieben, was seiner Stimme erreichbar war, dann hätte ich wohl weniger Schwierigkeiten, ihn als Künstler anzuerkennen.

    Dieser User hatte es - jenem gleich, nach dem er sich nannte - von vornherein darauf angelegt, Prey regelrecht niederzumachen. Zum Glück sind solche grellen Urteile im Forum sehr, sehr selten geworden. Ist das Zufall? Oder haben wir alle viel gelernt im Austausch der Meinungen? Wenn einer nicht aspiriert hat, dann war es ja wohl Hermann Prey. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wenn einer nicht aspiriert hat, dann war es ja wohl Hermann Prey.

    Ich finde, dass es lohnt, mal auf das von dir eingestellte Zitat zu klicken und den ganzen Beitrag des Zitierten bzw die ganze damalige Diskussion zu lesen. Ich komme danach zu anderen Ergebnissen als du.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Diese Eleganz, diese Leichtigkeit, diese Wortverständlichkeit!

    Lieber Rheingold,


    ich habe mit viel Freude diese LP von Amiga vor vielen Jahren in Belzig gekauft . Sie kommt regelmäßig auf den Plattenteller, auch andere Aufnahmen gehören bei uns in die vordere Reihe. Ich bekenne, daß für mich Hermann Prey einer meiner Lieblingssänger in Jugendjahren gewesen und bis jetzt geblieben ist. Dabei ist es fast egal, was er singt, seine Stimme hat trotz der mitunter näselnden Sprache etwas Unverkennbares. Man erkennt nach den ersten Tönen wer da singt - eben Hermann Prey. Leichtigkeit und Eleganz zeichnen ihn tatsächlich aus.


    Herzlichst La Roche


    Hermann Prey - Im Prater blüh´n wieder die Bäume (Die schönsten Melodien aus Alt-Wien),

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich finde, dass es lohnt, mal auf das von dir eingestellte Zitat zu klicken und den ganzen Beitrag des Zitierten bzw die ganze damalige Diskussion zu lesen. Ich komme danach zu anderen Ergebnissen als du.

    Das mag schon sein. Ich hatte aber ganz bewusst folgendes hinzugesetzt:

    Da dieser Thread von vornherein auf Vergleich angelegt war, könnte man auch vergleichende Einspielungen finden, die dem einen oder anderen mehr zusagen als die Interpretationen von Prey.

    Ich wollte eigentlich nur bekunden, wie wunderbar ich die abgebildete Sammel-CD finde und dass es aus meiner Beobachtung einfach nicht stimmt, dass Prey aspiriert und dass ich die Urteile vom Großinquisitor grell finde. Mehr nicht. Eine neuerlichen Grundsatzdebatte über diesen Sänger interessiert mich nicht. Es scheint alles gesagt. Ich habe den Verlauf des Thread genau verfolgt. Jetzt wieder anzufangen, ist aus meiner Sicht pure Zeitverschwendung. Stattdessen höre ich lieber Musik.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Drollig, dieser Nachhall der einst schier beliebtesten Kontroverse in Liebhaberkreisen - Prey oder Fischer-Dieskau?


    Deren übelste Folge wohl war, dass in diesem `Kampf der Giganten` andere Sänger an die Wand gedrückt wurden. Das Angebot von Philips beispielsweise, der Franzose Gérard Souzay. Bezeichnend, dass eine großartige Einspielung der "Winterreise" mit Barry McDaniel und Aribert Reimann vom produzierenden Label (EMI, wenn ich mich recht erinnere) gar nicht erst auf den Markt gebracht wurde. Zwei Beispiele, die sich zu einer langen Liste ergänzen ließen...

  • Diese CD von Preiser, die auch noch lieferbar ist, enthält Aufnahmen von Hermann Prey aus den Jahren 1954 bis 1957 - und damit aus seiner frühen Zeit.


    Diese Eleganz, diese Leichtigkeit, diese Wortverständlichkeit!

    Ich habe mir jetzt mal auf Spotify nur Track 1, Papagenos Vogelfängerlied angehört.


    Wortverständlichkeit? Ja.

    Leichtigkeit? Ja?

    Eleganz? Stimmliche Eleganz? Ich weiß nicht...

    "Luftigkeit" hätte ich wohl als allererstes gesagt. Ist es freilich ein Merkmal für stimmliche Eleganz, wenn so viel Luft in der Stimme mitschwingt?

    Mich stören schon diese vielen Zwischen-H's: "De-her Vogel-fä-hän-ge-her bin ich ja". Eher der Luftgeist...


    Nun muss man den Papageno wirklich nicht "italienisch" oder gar belkantesk singen, auch nicht nobel, aber passt dieses Luftige wirklich zur Rolle? Die Unbekümmertheit ja. Aber ansonsten empfinde ich diesen Naturburschen erdenschwerer, rustikaler. Prey klingt für mich eher wie der Poet, der in seinem Zimmerchen sitzt und ein Liebesgedicht erdichtet, als wie der Naturbursche, der draußen seiner Arbeit nachgeht.

    Ich gebe gerne zu dass man natürlich auch diese Rolle unterschiedlich auffassen kann, aber für mich ist dieser Papageno irgendwie blutleer.


    Track 1 dieser CD hat also mein grunsätzliches Fremdeln bei Prey nicht beseitigen können und motiviert mich nicht, mir die weiteren Tracks (gar Hans Heiling, wo ich so auf Alexander Welitsch geeicht bin) anzuhören.


    Das heißt aber freilich auch, dass ich nur das Vogelfängerlied, Track 1 dieser CD beurteilt habe - und auch einzig beurteilen kann. Der Rest ist vielleicht ganz toll, keine Ahung...


    Vielleicht höre ich mir ja irgendwann doch noch einen zweiten Track an? "Bedenken will ich's, wer weiß, was ich tu'." ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hermann Prey (1929-1998) hat mit dem Begleiter Gerald Moore 1964 an den Salzburger Festspielen einen Liederabend mit einem Schubert Programm gegeben. Er wurde im Sommer jenes Jahres 35 Jahre alt. 78 Minuten Liedgsang auf höchstem Niveau ist in dieser Mono-Live-Aufnahme zu vernehmen. Um es gleich vorwegzunehmen: Für mich eine Sternstunde.



    Ich staune wie Hermann Prey Pianissimo-Gesang zelebrierte, wie er Steigerungen erzielte. Wo andere aufdrehen, hält er sich zurück. Je länger das Programm in meiner Hörsitzung voranschritt, habe ich die Stimme nicht erkannt. Woran das liegt, konnte ich mir nicht erklären. Ich betone ausdrücklich: Prey singt in seinem Vortrag stets kontrolliert. Der Sänger besass ein Timbre, das grossen Wiedererkennungswert besass. In dieser Aufnahme begegne ich ihm nicht in diesem Mass. Ich beziehe mich auf die Parameter des vorangegangenen Beitrages. Was an Wortverständlichkeit, einsetzen von Leichtigkeit, erzeugen von Dramatik und wie es im Booklet heisst "Balance von Verstand und Gemüt" uns in diesem Liederabend begegnet, ist ein Lehrstück für Sänger und Sängerinnen und Hörer.


    Ich habe die Schubert Lieder hundertfach in verschiedenen Interpretationen anderer Sänger gehört. Diese Aufzeichnung zähle ich zu meinen liebsten.


    Es beginnt mit einer Ballade, Prey spielt eine seiner Stärken aus: die Gestaltung langer Lieder.


    Der Sänger D 149 nach Johann Wolfgang Goethe


    Es folgen die Gesänge des Harfners D. 478 nach Johann Wolfgang Goethe.


    Wer sich der Einsamkeit ergibt

    Wer nie sein Brot mit Tränen aß

    An die Türen will ich schleichen


    Der Zyklus Schwanengesang D. 957 wird umgruppiert:


    Sechs Lieder nach Heinrich Heine


    Die Taubenpost mach Gabriel Seidl


    Sieben Lieder nach Ludwig Rellstab


    Drei Zugaben erhält das aufmerksame Publikum, das frenetisch applaudiert.


    Der Musensohn D. 764

    Im Abendrot D. 799

    An Silvia D. 891

    .

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Prey war einer der Säulen der Nachriegsfestspiele in Salzburg. Er hat allein um die fünfundzwanzig Liederabende gegeben. Sie sind nicht so akribisch dokumentiert wie die von Fischer-Dieskau am selben Ort. Sammler haben aber noch andere Quellen als die offiziellen CD-Mitschnitte. Für mich war der Liedgesang Preys eigentliche Domäne. Seine Vorzüge hat moderato trefflich zuzsammengefasst:


    Ich staune wie Hermann Prey Pianissimo-Gesang zelebrierte, wie er Steigerungen erzielte. Wo andere aufdrehen, hält er sich zurück. Je länger das Programm in meiner Hörsitzung voranschritt, habe ich die Stimme nicht erkannt. Woran das liegt, konnte ich mir nicht erklären. Ich betone ausdrücklich: Prey singt in seinem Vortrag stets kontrolliert. Der Sänger besass ein Timbre, das grossen Wiedererkennungswert besass. In dieser Aufnahme begegne ich ihm nicht in diesem Mass. Ich beziehe mich auf die Parameter des vorangegangenen Beitrages. Was an Wortverständlichkeit, einsetzen von Leichtigkeit, erzeugen von Dramatik und wie es im Booklet heisst "Balance von Verstand und Gemüt" uns in diesem Liederabend begegnet, ist ein Lehrstück für Sänger und Sängerinnen und Hörer.

    Sehr wichtig scheint mir der zweite Satz in diesem Zitat. Gerade bei vielen jungen Sängern beobachte ich, dass sie sich zu schnell verausgaben. Sie verschießen ihr Pulver zu früh und haben keine Reserven. Also müssen sie forcieren, haben nicht genug gelernt, ökonomisch zu singen. Steigerungen gelingen dann nicht mehr ferfekt. Prey hatte dieses Problem nie. Er sang so, dass immer noch Luft nach oben blieb. Und das war nach meiner Beobachtung bis zum Schluss so. Und noch etwas gefällt mir an ihm: Seine Stimme alterte nicht. Sie blieb immer jung und frisch. Prey ist einer, an dem ich nie etwas auszusetzen hatte.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Zitat von Rheingold1876

    Prey war einer der Säulen der Nachriegsfestspiele in Salzburg.

    Und ich habe keine einzige Solo CD von Prey, und wie man sieht/ hört, geht es wunderbar auch ohne!

    Sein ewiges durch die Nase singen fand ich von Anfang an grauenhaft! :untertauch:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Sein ewiges durch die Nase singen fand ich von Anfang an grauenhaft!

    Das muß man aber auch erst einmal können. Manch einer kann es durch den Mund nicht so gut. Hermann Prey war mit Sicherheit einer der prägendsten Sänger von der Oper über Operette bis zum Lied und hin zur sog. U-Musik. Seine Amiga-LP mit Wiener Liedern gehört zu meinen Lieblingsplatten.

    Im Prater Blüh'n Wieder Die Bäume - Die Schönsten Melodien Aus Alt-Wien [Vinyl LP] [Vinyl LP]

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Fischer-Dieskau hat auch die leichte Muse beehrt - in der Boskowski-Fledermaus singt er die Titelpartie.


    Ich empfehle jedem, der´s nicht kennt, die beiden Aufnahmen aus Preys Jugendzeit, beide Decca - der Schwanengesang mit Klien und das Schubert-/ Schumann-/ Brahms-/ Strauss-Album mit Karl Engel. Der Spielmann auf letzterem, Aufenthalt, Ständchen, In der Ferne (um nur diese herauszugreifen) im ersten bleiben m.E. unerreicht, was Expansionsfähigkeit, Suggestivität und, darf ich sagen: Strahlkraft betrifft. "Rauschender Strom - brausender Wald/ Starrender Fels" - bei Prey wird das plastische, unzweifelhafte Landschaft und Seelenlandschaft; und nur wenige Sänger haben diese unmittelbare, man möchte fast sagen: demagogische Gabe, den Hörer völlig unvermittelt ins lyrische Szenario zu versetzen.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Schilderungen meines Vaters: Als Kind war er bei den Wr. Sängerknaben und sang regelmäßig einen der drei Knaben in der Zauberflöte. Unter anderem mit Hermann Prey als Papageno, der vor jeder Vorstellung eine Flasche Champagner trank. Die Performance litt offensichtlich nicht darunter.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Und ich habe keine einzige Solo CD von Prey, und wie man sieht/ hört, geht es wunderbar auch ohne!

    Sein ewiges durch die Nase singen fand ich von Anfang an grauenhaft! :untertauch:

    Da Fiesco damit auf eine positve Bemerkung von mir zu Prey reagiert hat, möchte ich mich nochmals melden. Natürlich ist ein Leben ohne Prey möglich. ;) Nach meiner Erfahrung ist es oft so, dass das, wa die einen als Schwäche eines Sängers wahrnehmen, andere nicht stört. Ja, dass sie es sogar als eine individuelles Merkmal schätzen. Für mich ist Wahrnehmung von Gesang nicht unbedingt an dessen Regel gebunden. Ich bin kein professioneller Kritiker und kann es mir also leisten.


    Ich möchte niemanden zu Prey überreden, wenn ich beispielsweise nach wie vor von seinen "Liedern eines fahrenden Gesellen" unter Sanderling hingerissen bin und mir das von Maazel dirigerte Brahms-Requiem ("Siehe, ich sage euch ein Geheimnis") wie beim ersten Hören unter die Haut geht. Von Loewe nicht zu reden. reden. Prey kitzelt dessen musikalischen Erfindungsreichtum regelrecht hervor und bringt die Struktur der Balladen zur Geltung. "Die verfallene Mühle" kann ich mir mit Ausnahme von Kurt Moll von keinem anderen Sänger besser gesungen vorstellen.


    ... und nur wenige Sänger haben diese unmittelbare, man möchte fast sagen: demagogische Gabe, den Hörer völlig unvermittelt ins lyrische Szenario zu versetzen.

    Farinelli, das kann ich unterschreiben. Schön, wieder einmal von Dir gehört zu haben. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Zitat von Rheingold1876

    Ich möchte niemanden zu Prey überreden

    Und ich gönne jedem seine Freude an Prey, lieber Rheingold1876! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Die werde ich haben, lieber Fiesco. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Seine Stimme alterte nicht. Sie blieb immer jung und frisch. Prey ist einer, an dem ich nie etwas auszusetzen hatte.

    Natürlich hatte ich Hermann Prey über einige Jahrzehnte hinweg immer mal wieder im Konzertsaal erlebt, wie Fischer-Dieskau auch.
    In seinen späten Jahren - ich wusste eigentlich nicht genau ob er noch öffentlich singt - dann die Ankündigung, dass Prey in meiner Heimatstadt einen Balladenabend gibt. Da wird nicht mehr viel zu hören sein, dachte ich. Sollte ich hingehen und mir dadurch die vielen Liederabende mit ihm »kaputt« machen und traurig nach Hause gehen?
    Letztendlich ging ich doch hin, um den objektiv gealterten Sänger zu hören, aber ich hörte keine gealterte Stimme, sondern habe »Bauklötzer« gestaunt, es war für mich ein Abend ohne Abstriche!