Die Anregung für diesen thread verdanke ich Edwin,
denn polnische Komponistin und Geigerin Grazyna Bacewicz zählte in den 50ger und 60ger Jahren zu den bekanntesten Protagonisten neuer Musik, deren Werke regelmässig und erfolgreich in ganz Europa aufgeführt wurden.
In ihrer Heimatstadt Lodz erhielt sie am Konservatorium ihren ersten Klavier- und Geigenunterricht. Am Konservatorium in Warschau setzte sie nach dem Abitur (1928 ) ihr Klavier- und Geigenstudium fort, um ab 1932 in Paris bei Nadia Boulanger Komposition und bei André Touret und Carl Flesch weiter Geige zu studieren. Danach verfolgte sie zunächst eine Doppelkarriere als Komponistin und als Geigerin und war auf beiden Gebieten sehr erfolgreich. Ab 1955 widmete sie sich nur noch dem Komponieren. Stilistisch war sie in allen Strömungen des mittleren 20.Jahrhunderts zuhause , mit einer Vorliebe für barocke Formen (Concerto) und einer besonderen Affinität für "Ihr" Instrument, die Violine und für Kammermusik überhaupt.
Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen, begann ihr "Stern" unmittelbar nach ihrem Tode zu sinken; Aufführungen ihrer Werke, die sich durch eine geradezu ungebremste bis hemmungslose Musizierfreude auszeichnen, sind so selten wie Himbeeren zu Weihnachten.
Das wenige, was auf CD erschienen ist, ist eher gut gemeint als gut gemacht. Komponisten, deren eigentliche Domäne die Kammermusi ist, haben es schwer in einem Musikbetrieb, der überwiegend auf "bekanntes" setzt. Hier wäre ein grundsätzliches Umdenken dringend geboten, aber wie es im Moment aussieht, dürfte da der Wunsch wohl noch ne ganze Weile "Vater des Gedankens" bleiben !
Wirklich empfehlenswert ist derzeit wohl nur dieses CD des Labels Chandos: