Sinn und Zweck der Musik der "Moderne" (ab ca 1930)

  • Zitat

    Ich jeden Falls habe nicht den Eindruck, das Frank Zappa auch als klassischer Komponist anerkannt ist, auch wenn ich ihn selbst dazu zähle und ihn unter der Abteilung "Moderne" in mein Regal eingeordnet habe.


    Nun ja, immerhin hat Pierre Boulez Zappa dirigiert und das Ensemble Modern ihn aufgeführt, also durchaus die Elite der E-Musik

  • Zitat

    Nun ja, immerhin hat Pierre Boulez Zappa dirigiert und das Ensemble Modern ihn aufgeführt, also durchaus die Elite der E-Musik


    Ich habe mit der Yellow Shark Suite angefangen, mich mit diesem Komponisten etwas besser zu befassen, einem Werk, dass eindeutig der Modernen zuzuordnen ist. Fündig bin ich jedoch nicht in der Klassik- sondern in der Rock und Popabteilung meines (damals noch existenten) CD-Ladens geworden.


    Und ich finde es immer noch witzig, dass im Falle von Zappa der ein oder andere Althippie mit der Elite der E-Musik konfrontiert und teilweise auch etwas überfordert wird.


    Gruß
    John Doe

  • Zitat

    Original von wiesengrund


    Nun ja, immerhin hat Pierre Boulez Zappa dirigiert und das Ensemble Modern ihn aufgeführt, also durchaus die Elite der E-Musik


    Dennoch wird Zappa nicht als bedeutender Komponist der "Neuen Musik" angesprochen.
    Bei mir steht er natürlich nicht zwischen Lachenmann und Ferneyhough sondern in der "U"-Abteilung.
    Ehrlich gesagt bin ich auch nicht in der Lage, einen Einfluss der ernsten Musik auf seine Variante des Rock(?) wahrzunehmen - was meint man bloß damit?
    ?(

  • Zitat

    Bei mir steht er natürlich nicht zwischen Lachenmann und Ferneyhough sondern in der "U"-Abteilung.


    Was hast du denn für eine Sortierordnung im Regal? Findest du da überhaupt noch was ?( :( :no: :motz: :faint:


    Zappa kennt die Mehrheit der Leute als Bobby Brown und nicht als Komponisten zeitgenössischer klassischer Musik.
    Es wird noch dauern, bis sich ein neuer Stil etabliert, der eine neue Form von klassischer Musik hervorbringt, die aber auch als zeitgenössische Musik klassischer Prägung wahrgenommen wird. Da gibt es Ansätze im Jazz, weniger in Pop und Rock (derzeit). Und natürlich ist jemand wie Boulez mit seinen Elektro-Musik-Experimenten ein Wegbereiter dieser Entwicklung. Nur klingt es dem Klassik-Fan zu modern, zu unmelodisch, zu un-Beethoven und dem Pop-Fan oder Discogeher zu wenig dance-kompatibel. Es ist noch zu wissenschaftlich. Aber das wird sich ändern. Die Rückkehr der Instrumente ist ja schon erkennbar, die Zeit der Fließbandproduktion am Computer und ohne tatsächliches Musizieren und Singen neigt sich dem Ende. Das ist nur noch für Handy-Klingeltöne gut und für die Dorfdissen (Entschuldigung an alle Dorfdissengeher im Forum :untertauch:).
    Die Stars bei Rock am Ring sind dann doch die Bands, die Instrumente spielen und Melodien entwickeln können und daraus entstehen dann irgendwann auch zukunftsweisende Projekte. Die Berührungsängste sind ja auch mehr auf Seiten der großen Poplabels, wegen der Angst vor Uncoolheit. Aber die orchestrale Umsetzung von Beatles oder Metallica oder auch Apocalytica zeigen, was alles möglich wäre und eines Tages auch sein wird.

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco


    Was hast du denn für eine Sortierordnung im Regal? Findest du da überhaupt noch was ?( :( :no: :motz: :faint:


    Die einzig sinnvolle: Nach Geburtsjahr des Komponisten.
    :baeh01:


    Zitat

    Es wird noch dauern, bis sich ein neuer Stil etabliert, der eine neue Form von klassischer Musik hervorbringt, die aber auch als zeitgenössische Musik klassischer Prägung wahrgenommen wird. Da gibt es Ansätze im Jazz, weniger in Pop und Rock (derzeit). Und natürlich ist jemand wie Boulez mit seinen Elektro-Musik-Experimenten ein Wegbereiter dieser Entwicklung. Nur klingt es dem Klassik-Fan zu modern, zu unmelodisch, zu un-Beethoven und dem Pop-Fan oder Discogeher zu wenig dance-kompatibel. Es ist noch zu wissenschaftlich. Aber das wird sich ändern. Die Rückkehr der Instrumente ist ja schon erkennbar, die Zeit der Fließbandproduktion am Computer und ohne tatsächliches Musizieren und Singen neigt sich dem Ende.


    Kannst Du mit konkreten Anhaltspunkten für so eine Entwicklung aufwarten?
    Ich kann nur über den "klassischen" Sektor halbwegs seriös schwätzen. Dass dort die Elektronik zurückgehen würde, kann ich nicht beobachten. Das reine Tonbandstück ist zwar schon sehr lange nicht mehr so beliebt - Live-Elektronik hat nun mal mehr den Touch des "Fortschrittlichen" - ausgestorben ist aber auch das Tonbandstück nicht oder das (eventuell live errechnete) Environment.


    "Rückkehr der Instrumente" gab es nie, da die klassischen Instrumente immer verwendet wurden, auch bei den avantgardistischsten Extremisten (es mag ein paar reine Elektroniker geben, aber die werden jetzt nicht so ins Gewicht fallen).


    Welche Elektro-Musik-Experimente von Boulez meinst Du? Inwiefern sind die experimentell?

  • Zitat

    Welche Elektro-Musik-Experimente von Boulez meinst Du? Inwiefern sind die experimentell?


    Ich beziehe mich auf seine Arbeit am IRCAM. Hier wurde sehr komplex an Klängen und ihrer akustischen Umsetzung und sehr wohl auch an der elektroakustischen Klangentwicklung geforscht und gearbeitet.


    Zitat

    Kannst Du mit konkreten Anhaltspunkten für so eine Entwicklung aufwarten?
    Ich kann nur über den "klassischen" Sektor halbwegs seriös schwätzen. Dass dort die Elektronik zurückgehen würde, kann ich nicht beobachten. Das reine Tonbandstück ist zwar schon sehr lange nicht mehr so beliebt - Live-Elektronik hat nun mal mehr den Touch des "Fortschrittlichen" - ausgestorben ist aber auch das Tonbandstück nicht oder das (eventuell live errechnete) Environment.


    Nein, leider nicht endgültig. Bin da nicht so zuhause, lese nur ab und an darüber oder sehe was im Fernsehen. Auch die (knappen) Berichte über das Musica Viva-Festival in München verfolge ich und sehe, was sich da so tut. Madonna mit YoYoMa habe ich auch noch nicht gesehen.
    Aber auch an den Musikhochschulen und bei kleinen Auftritten gibt es Anknüpfungspunkte. Da werden Projekte zwischen Elektromusikern und Musikstudenten realisiert, meist eher in Richtung Performance.
    Auf den Auftritt von Quatuor Ebène mit Jazzmusikern letzte Woche in München hatte ich neulich schon mal hingewiesen.


    Man darf sich darunter auch nicht die Killers mit den Wiener Philharmonikern vorstellen, sondern tatsächlich Studienprojekte oder Underground-Ideen. Aber so fängt es an.


    Zitat

    "Rückkehr der Instrumente" gab es nie, da die klassischen Instrumente immer verwendet wurden, auch bei den avantgardistischsten Extremisten (es mag ein paar reine Elektroniker geben, aber die werden jetzt nicht so ins Gewicht fallen).


    Damit meine ich die Popmusik. Natürlich gab es immer Gitarrenbands, zT auch erfolgreiche. Aber die letzten Jahren haben schon einen Boom am immer gleichen Sound gebracht, alles kam aus dem Computer und alles klang gleich. Stichworte: R'n'B, Hiphop, Dancefloor. Da konnte man die ganzen Barbies und Kens doch kaum noch unterscheiden und im Konzert kam die Musik vom Band.
    Jetzt hängt man sich mal schnell die Acoustic-Gitarre um und singt wie ein Straßenmusikant. Das geht schon wieder in die Richtung der Verwendung klassischer Instrumente (nicht im Sinne eines Fagotts oder eines Cembalos). Aber Gitarre, Cello, Geige, das sind doch "klassische" Instrumente, oder?

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco


    Ich beziehe mich auf seine Arbeit am IRCAM. Hier wurde sehr komplex an Klängen und ihrer akustischen Umsetzung und sehr wohl auch an der elektroakustischen Klangentwicklung geforscht und gearbeitet.


    Aber Boulez selbst ist doch sehr spät mit Kompositionen eingestiegen. Er ist kein gutes Beispiel für elektronischen Pioniergeist.


    Zitat

    Man darf sich darunter auch nicht die Killers mit den Wiener Philharmonikern vorstellen, sondern tatsächlich Studienprojekte oder Underground-Ideen. Aber so fängt es an.


    Du meinst also die Bestrebungen, aktuelle "E"- und "U"-Musik zu verschmelzen. Diese sind ja in der Regel mit Elektronik - und weder für den Pop-Musik-Hörer noch für den konservativen Klassikfreund konsumierbar.


    Trotz offizieller Nicht-Trennung der Bereiche sind aber idR die Konzerte der Mischformen und die "normalen" Neue-Musik-Konzerte nicht durchmischt.


    Wobei wir auch schon eine typische Reihenfolge haben: Erst die "klassische" Neue Musik (mit Uraufführungen), dann die "Grenzverweigerer" - also letztere eher in der Nacht.


    Wann das losging, weiß ich nicht so genau, 20 Jahre werden es wohl schon sein?


    (Wobei ich jetzt diese neuere elektronische Szene meine, die sich nicht einordnen lassen will ... der "Third Stream" z.B. entstammt den 50er Jahren - Ob man z.B. Goebbels dazuzählt, weiß ich nicht, der hat ja auch Avantgarde und Jazz vermischt.)

  • Bei dieser Diskussion um Frank Zappa, fällen mir pars pro toto Strauß und Lanner ein, Musiker und Komponisten, die eindeutig aus dem Unterhaltungsbereich gekommen sind, teilweise sogar ihre eigene Band bzw. Kapelle gehabt haben und jetzt der E-Musik zugerechnet werden.
    Unabhängig davon, wie Frank Zappa nun e-musikalisch einzuschätzen ist, muss man ihm aber auf jeden Fall zugestehen, dass er u-musikalischen Formen derart relativiert und mit neuen Inhalten versehen hat, dass sie schließlich E-Musik geworden sind.


    Aber ich habe ja neben Zappa noch einen anderen musikalischen Grenzgänger genannt, nämlich Friedrich Gulda, welcher mit seinem Cellokonzert und seinem Konzert für Ursula genau den entgegengesetzten Weg beschritten hat und reinste U-Musik in e-musikalische Form gebracht hat, wobei wenigstens dem Cellokonzert das Glück zu Teil geworden ist, vor einiger Zeit wieder zur Aufführung gebracht worden zu sein.



    Selbstverständlich steht auch diese CD in meinem Klassikregal, Abteilung 20. Jhdt., wobei ich zu ihrem musikalischen Gehalt nur sagen kann "Frechheit siegt!"


    Viele Grüße
    John Doe

  • Zitat

    Original von John Doe
    Unabhängig davon, wie Frank Zappa nun e-musikalisch einzuschätzen ist, muss man ihm aber auf jeden Fall zugestehen, dass er u-musikalischen Formen derart relativiert und mit neuen Inhalten versehen hat, dass sie schließlich E-Musik geworden sind.


    Ah, na so kann ich den Gedanken nachvollziehen.
    Dass er irgendwas von der E-Musik übernommen hätte, kann ich nämlich bislang nicht bemerken.
    Dennoch ist für mich eine relativierte Rock(?)-Musik immer noch eher Rock(?)-Musik als "ernste" Musik.


    Und für mich ist Lanner auch "U-Musik".


    Lanner, Johann Strauss, Duke Ellington, Frank Zappa wären also für mich Hauptvertreter der "U-Musik" - während für andere das allesamt Vertreter der "E-Musik" sind - irgendwie ist das ganz lustig, man kann dann so schön aneinander vorbeireden.
    :wacky:

  • Hallo liebe Debatteure,


    als interessierte Leserin der Diskussion möchte ich mit einem Datum dem Thema Unterhaltungsmusik versus ernste Musik mit besonderer Rücksicht auf die neuen Wege der klassischen Musik beitragen - zumal diese Frage bestimmt eine der aufregendsten in unseren Tagen ist, so meine ich's mindestens.


    Am Ende eines Konzerts in Wien hat der Pianist Evgeny Kissin (der sonst durch seine Klassik-Interpretationen berühmt ist) ein Thema aus der Begleitmusik zu dem weltberühmten Computerspiel Final Fantasy von Nobuo Uematsu gespielt. Die Musik von Uematsu - der selber auch ein "studierter Musiker" ist - war und ist wohl auch noch immer in der Lage, Millionen von Jugendlichen anzusprechen, so wie Final Fantasy auch eines der erfolgreichsten Computerspiele des zwanzigsten Jahrhunderts war.


    Kissins Spiel ist in YouTube zu hören, wenn man die Tags Evgeny Kissin und Final Fantasy angibt. - Oder hier: http://www.youtube.com/watch?v=YXRUDI1X1Co


    Zur Fortsetzung viel Spaß! Und vielen Dank seitens der LeserInnen!
    :hello:

  • Banner Strizzi
  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Trotz offizieller Nicht-Trennung der Bereiche sind aber idR die Konzerte der Mischformen und die "normalen" Neue-Musik-Konzerte nicht durchmischt.


    Wobei wir auch schon eine typische Reihenfolge haben: Erst die "klassische" Neue Musik (mit Uraufführungen), dann die "Grenzverweigerer" - also letztere eher in der Nacht.


    Wann das losging, weiß ich nicht so genau, 20 Jahre werden es wohl schon sein?


    Bei den Donaueschinger Musiktagen (den vielleicht renommiertesten Festspielen für Neue Musik), die seit 1921 bestehen, gibt es Jazz seit 1967.


    Auch letztes Jahr stand einer der prominentesten Vertreter der Jazz/Noise/Avantgarde-Mischung am Programm: Dror Feiler.

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco
    Auf den Auftritt von Quatuor Ebène mit Jazzmusikern letzte Woche in München hatte ich neulich schon mal hingewiesen.


    Man darf sich darunter auch nicht die Killers mit den Wiener Philharmonikern vorstellen, sondern tatsächlich Studienprojekte oder Underground-Ideen. Aber so fängt es an.


    Tut mir leid, dass ich da so stückerlweis antworte, aber dieses "so fängt es an" läßt mich nicht ruhen ...


    Die Vermischung von Jazz/Modetänzen und moderner "klassischer Musik" ist doch ab den 20er Jahren eine starke Ströhmung. Wobei schon damals das Spektrum recht weit und unterschiedlich "elitär" ist: Gershwin, Weill, Strawinsky, Milhaud, Schulhoff, Antheil oder Wolpe sind bis heute berühmt für ihre "Crossover"-Musik.


    Das Integrieren von Jazz-Musikern findet in den 50ern bei Liebermanns "Konzert für Jazz-Band und Orchester", in den 60ern bei Bernd Alois Zimmermann z.B. im "Requiem für einen jungen Dichter" oder dem 2. Cellokonzert statt.


    Seit den 60er Jahren gibt es ja auch in der klassischen Avantgarde "Jam-Sessions" - also improvisierte Musik ohne Komponisten im klassischen Sinne (z.B. Nuova Consonanza).


    Die gegenwärtigen Crossover-Projekte blicken also auf eine lange Tradition zurück.

  • Zitat

    irgendwie ist das ganz lustig, man kann dann so schön aneinander vorbeireden.


    Was ist E ? Was ist U ?


    So ziemlich alle Barock-Suiten bestehen aus einer Aneinaderreihung mehr oder weniger kunstvoll ausgeführten Tanzmusiken, nach denen sich durchaus noch tanzen liese.
    In der Klassik sind es dann diese ganzen mehr oder weniger gestelzten Menuette, nach denen ebenfalls noch getanzt werden könnte.
    Und dann sind da noch diese ganzen Orchesterwalzer z.B. von Sibelius, Ravel und Schostakowitsch, in denen eine bestehende und auch immer noch aktuelle Form mit neuen oder überhaupt erst mit Inhalten versehen wird.
    Aber auch die ganzen Ländler bei Mahler und Orff, für die grundsätzlich das gleiche gilt.
    Alles zweifelsohne E-Musik, aber warum?
    Weil erstere gut abgehangen sind und und das andere nicht mehr getanzt wird?


    Ich glaube, mit Zappa verhält es sich ähnlich, wie mit Strauß und Offenbach: So manches Bühnenwerk von denen war ihrerseits als komische Oper geschaffen worden, überlebt hat es aber nur als Operette.


    Zitat

    Es wird noch dauern, bis sich ein neuer Stil etabliert, der eine neue Form von klassischer Musik hervorbringt, die aber auch als zeitgenössische Musik klassischer Prägung wahrgenommen wird.


    Dem kann ich nur beipflichten, wobei das m.E. nichts mit dem Instrumentarium oder Kompositionstechnik oder der Besetzung zu tun hat, sondern viel mehr mit der Form. Wenn denn die zeitgenössische E-Musik aus ihrer Nische heraus will, wäre es vielleicht sinnvoll, bestehende populäre Formen aufzugreifen und mit anderen Inhalten zu belegen, ähnlich wie es Ravel oder Sibelius oder Schostakowitsch mit dem Walzer gemacht haben.
    Aber wie gesagt: Wenn denn


    Gruß
    John Doe

  • Die Erwartung einer breiten neuen Strömung, die im Klassikbetrieb abseits der Neue-Musik-Szene sich durchsetzt und ebensoviel gespielt wird wie Bach, Beethoven, Dvorak, Ravel oder Schostakowitsch teile ich nicht.


    So wie Schostakowitsch allmählich eine ähnliche Popularität erreichen konnte wie Bach, Beethoven, Dvorak oder Ravel, was man vor 30 Jahren nicht erwartet hätte, wird der eine oder andere jüngere Komponist in den Konzertsälen zum Dauergast werden. Dafür wird womöglich Mendelssohn eine Rarität werden etc.


    Lebende Komponisten, die im normalen Klassikbetrieb erfolgreich sind, gibt es ja auch, z.B. Pärt oder Glass.


    Tendenzen einer Zusammenfassung des gegenwärtigen Pluralismus kann ich nicht wahrnehmen. Die gegenwärtigen E-U-Verschmelzungen sprechen wahrscheinlich auch nur ein ziemlich überschaubares "Nischenpublikum" an. Dabei fühlen sich die DJs und Laptop-Noise-Improvisierer z.B. im Konzerthaus nicht besonders wohl und nicht ganz ernstgenommen. Diese Szene findet eigentlich anderswo statt als in den Musentempeln, in denen Mozart und Lachenmann heimisch sind.


    Aber es stimmt schon, dass heute die Anwesenheit eines DJ oder Laptop-Noise-Improvisierer mehr "Aufbruchstimmung" vermittelt als eine klassische Ensemblebesetzung ohne diese Zutat. Ob es dabei bleiben wird? Ich will ja nicht grundsätzlich pessimistisch sein, aber die Improvisationswut der 60er-Jahre ist in den 70ern stark zurückgegangen, der Modetänze-Einfluss der 20er ist in den 30ern abgeebbt - ich glaube nicht an Noise forever.
    :D

  • Lieber Kurzstückmeister,


    der gemeinsame Nenner der Musik des 20. Jhdts ist der Pluralismus, etwaige E-U-Fusionierer sind auch nur ein weiterer kleiner Teil davon und wer sich durchsetzt, das wird die Zeit entscheiden.


    Du sagst

    Zitat

    ich glaube nicht an Noise forever.


    dem möchte ich mich anschließen und abschließend noch bemerken, dass etwaige DJs oder Laptop-Noise-Improvisiererbei mir eher die jenige Aufbruchstimmung vermitteln, die mir sagt, jetzt wird es langsam Zeit nach Hause zu gehen.


    Viele Grüße
    John Doe
    =)

  • Diese ganze E- und U-Debatte ist mir schon zu viel.
    Sinn und Zweck der modernen Komponisten und Interpreten ist doch nur begrenzt die Trennung in Schubladen. Sie wollen gehört und gespielt werden.


    Das E und U, eine auch eher deutschsprachige Debatte, macht doch genacu das Problem deutlich in dem ich im anderen Thread ständig herumreite, nur will mir da ja keiner beipflichten.
    E=ernst=elitär.
    U=Unterhaltung="von der Straße".


    Wenn der Künstler einen elitären Ansatz hat ("Ich bin studierter Musikwissenschftler...") und mit dem einem breiteren Publikum entgegen tritt, dann wird er nicht verstanden werden, bzw die Menschen überfordern. Das gilt auch umgekehrt. Das "ernste" Klassikpublikum erwartet einen ernsten Künstler und kein Bumm-bumm aus der Büchse.


    Musik hat nichts mit Fusion aus E und U zu tun, sondern ist erstmal Musik.
    Wenn Gulda im Konzert enfängt zu improvisieren oder jetzt Gabriela Montero Stücke auf Zuruf improvisiert, dann verschwimmt doch bereits die Grenze E-U.


    Es wird sich bereits da schon zu sehr an einem streng getrennten Gedankenansatz aufgehängt. Wo ist denn der Unterschied zwischen der Strauss-Dynastie und André Rieu? Dass die Musik der einen von den Wiener Philharmonikern gespielt wird? Oder dass Rieu nicht selbst komponiert? Wann wird E denn zu U oder umgekehrt?


    Wir sollten uns auch von Randbereichen entfernen. Nicht der DJ ist das entscheidende Element, sondern die Verwendung artifizieller Klangbilder.
    In den 60ern wurden die Neuerungen der Technik mit Synthesizer und Bontempi wild verwendet. Dann entdeckten die Bands wie Pink Floyd die Möglichkeiten dieser Technik (und der Spielräume der Studioproduktion) und es entstanden Werke wie The Wall oder Tommy (von The Who). Haben diese Rock-"Opern" nicht klassische Elemente, wie wir sie auch in der Barockoper finden? Fesseln sie nicht auch?
    Die Klassik und insbesondere die dahinter stehende Industrie wollte sich aber auch weiter abgrenzen, fürchtete um ihre Hörer. Gerade in den 60ern und 70ern wurden doch die großen Klassikgeschütze, die Karajans, Soltis, Böhms aufgefahren, um sich gegen Pop und Rock zu stemmen.


    Die Entwicklung eines neuen, freien Stils werden wir vielleicht erleben, nur eben nicht mehr als Leitbild einer vereinten Hörerschaft. Mit iTunes und iPod wird die Individualisierung Programm. Dann lade ich mir den 4. Satz von Beethovens 9. runter und hinterher Beyonce.
    Die neue CD des RSO Frankfurt unter Järvi: 4 Movements. 4 Klanghappen aus Mahlers Schaffen:



    Ist das jetzt große Kunst oder ein Best of für den kleinen Hunger?


    Woher kommt die Popularität von Schostakowitsch? Weil man 50 Jahre später einen anderen Blick auf die Musik hat und der historische Hintergrund zurückweicht hinter das Werk. Wer würde denn die Filme zur Filmmusik Schostakowitschs denn heute noch ernsthaft sehen wollen? Propaganda-Schnulzen mit Stalin-Double. Ein Grauen.


    Wollen wir als Klassikhörer, wollen die zeitgenössischen "Klassiker" auf ihrem E sitzen bleiben und damit Musik schaffen, die letztendlich kaum wen interessiert oder soll auch zeitgenössische Musik für das Publikum gemacht werden, ohne den Charakter des Klassischseins zu verlieren?

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco


    Wollen wir als Klassikhörer, wollen die zeitgenössischen "Klassiker" auf ihrem E sitzen bleiben und damit Musik schaffen, die letztendlich kaum wen interessiert oder soll auch zeitgenössische Musik für das Publikum gemacht werden, ohne den Charakter des Klassischseins zu verlieren?


    Das mag schon sein, nur wer geht schon "freiwillig" in ein Konzert mit Stockhausen, Henze usw usw???????
    Die Massen gehen doch zu "open air Konzerten", wo es kracht, also Pop, Rock usw usw.


    Mir scheint immer, diese moderne sogenannte "Klassik", Schönberg dazugenommen, wird meist vor zwangsrekurtiertem Publikum aufgeführt, oder in leeren Sälen, weil es Kultur sein soll, oder ist, das dem Volk zugeführt werden soll, auf Teufel komm raus.


    Ich persönlich bilde mir ein, daß Dissonanzen nicht schön sind, und möchte sie daher auch nicht hören, und dabei wird ja aus logischen Gründen, nur ein Bruchteil der sogenannten schönen Musik (aus der Klassik) aufgeführt, weil das Einlernen viel zu zeitaufwendig ist., und auch kein Mensch Tag und Nacht Klassik hören möchte, geschweige denn Zeitgenössische.


    Man kann mir mit jeder Logik kommen, ich bin dafür durchaus offen, aber nach Debussy in etwa (Ravel usw), hört für mich der Spaß auf, da mir dann die Ohren weh tun, auch wenn man mich überzeugen sollte, daß ich mir dies nur einbilde.?(


    LG Michael

  • Zitat

    Das mag schon sein, nur wer geht schon "freiwillig" in ein Konzert mit Stockhausen, Henze usw usw???????
    Die Massen gehen doch zu "open air Konzerten", wo es kracht, also Pop, Rock usw usw.


    Stockhausen und Henze sind ja auch nicht der Geschichte letzter Tag. Wer kennt denn noch all die Barock- und Vorklassikkomponisten, die ihren Schülern ein paar Etüden geschrieben haben und die man dann eines Tages irgendwo am Dachboden aufgelesen hat und auf CD brachte? Da war auch nichts Originelles.
    Und wenn man sich in einen größeren Buchladen begibt, muss man ja auch fast weinen, wie viele Bäume für das 98. Kochbuch mit Südtiroler Originalrezepten ;) :untertauch: sterben mussten.


    Ich finde ja eben, dass Klassik sehr wohl die Massen nach wie vor begeistern kann. Auch ohne Krach. Siehe das Neujahreskonzert, die Open-Air-Veranstaltungen, Oper für alle etc.


    Ich meine ja, dass sich die Klassik mit ihrem elitären Habitus selbst im Weg steht. Und dass das früher eben nicht so war.
    Damit meine ich übrigens nicht, dass man in der Badehose in die Oper gehen soll.


    Ich öffne die zeitgenössische Musik andererseits sicher nicht einer breiten Öffentlichkeit, wenn sich ein Konzert anhört wie die ersten Metallophonversuche eines Vorschulkindes, während der Vater draussen den Rasen mäht.


    Die junge und zT sehr begabte Künstlergeneration wird jedoch sicher versuchen, Kompromisse zu finden, die auch hörbar und evtl tanzbar sind.
    Mein ehem. Cellolehrer hat nebenher Techno komponiert und Crossoverprojekte gemacht.
    Oder denken wir an Matt Haimovitz, der die Bachsuiten in Discos aufführte. So erschließt sich Klassik neue Räume und neues Publikum.

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco



    Wollen wir als Klassikhörer, wollen die zeitgenössischen "Klassiker" auf ihrem E sitzen bleiben und damit Musik schaffen, die letztendlich kaum wen interessiert oder soll auch zeitgenössische Musik für das Publikum gemacht werden, ohne den Charakter des Klassischseins zu verlieren?


    Meiner Meinung gibt es diese "zeitgenössische Musik mit dem Charakter des Klassischen" sehr wohl und wird auch vom Publikum sehr gut angenommen - ich meine Filmmusiken und da also für mich besonders schönes Beispiel möchte ich Howard Shore's "The Lord of the Rings Symphony" nennen. Ich denke, dass es auch heutzutage viele exzellente Musiker und Melodiker gibt (ein anderes Beispiel - Ennio Morricone) und durchaus "klassische" E- Musik - auf klassischen Instrumenten gespielt - schaffen. Leider werden diese Werke aber von den meisten Kritikern nicht ernst genommen (auch nichts Neues - siehe Korngold..).


    Warum setzt nicht ein renommiertes Orchester (Wiener Philharmoniiker, Berliner oder das Concertgebouw) ein Programm an mit der LOTR-Symphonie und z.B. Beethoven/Mozart? Damit könnte sogar ein jüngeres Publikum gewonnen werden..

    Hear Me Roar!

  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Dreamhunter


    Meiner Meinung gibt es diese "zeitgenössische Musik mit dem Charakter des Klassischen" sehr wohl und wird auch vom Publikum sehr gut angenommen - ich meine Filmmusiken [...] - Ennio Morricone


    Ich habe vor ein paar Jahren Plakate gesehen, auf denen eine Morricone-Tour angekündigt war. Ich weiß nicht mehr, wo die Konzerte stattfanden, glaube aber, dass es außerhalb der Klassik-Szene war.


    Hat Filmmusik den Charakter des Klassisch-Seins?


    (Mich hat ja die Formulierung "Klassischsein" gleich irgendwie irritiert ...)

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco
    Oder denken wir an Matt Haimovitz, der die Bachsuiten in Discos aufführte. So erschließt sich Klassik neue Räume und neues Publikum.


    Nach Mahler nun Bach ...
    Was war noch gleich das Thema?
    ;)

  • Gut, wir müssten "klassischsein" genau definieren.


    Eine gute Filmmusik wir LOTR hat für mich durchaus große Ähnlichkeiten mit Werken wie "Don Juan", "Till Eulenspiegel" oder "Heldenleben" , auch mit "L'aprés - midi d'un faune"

    Hear Me Roar!

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco


    Und wenn man sich in einen größeren Buchladen begibt, muss man ja auch fast weinen, wie viele Bäume für das 98. Kochbuch mit Südtiroler Originalrezepten ;):untertauch: sterben mussten.


    Hallo Keuco, mit dieser Argumentation sind wir genau dort angelangt, wo wir nicht hin sollten (ich esse ürbgens lieber Italienisch und spreche es auch fließend). Zu unserer Landespolitik hier möchte ich mich weiter nicht äußern, sie gehört sicher nicht hierher.


    Ich habe nun einige Stunden im Netz diese berühmte Harmonielehre von Schönberg recherchiert und zu verstehen versucht, und wenn ich richtig verstanden habe hat sich Schönberg so nach und nach von der herkömmlichen Lehre lösen wollen, indem er temperierte atonale Tonleitern einführte, dies dann wieder verwarf und eine völlige Freiheit einforderte, die von seinen berühmten Schülern in Europa wiederum individuell ausgelegt und angewandt wurde. Im Grunde war er in Los Angeles dann tätig, und liegt wohl auch dort begraben. Ein buntes Leben, würde ich sagen, aber er ging ja auch nicht feriwillig in die USA.
    Ich würde mal für Toleranz plädieren, so nach dem Motto: Leben und Leben lassen, vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung, zumal ich über Schönberg in Foren im Netz gelesen habe, man müsse Schönberg oft hören, und an die Nicht Fans von ihm, schreibt ein user: eine großartige Persönlichkeit sei Schönberg so oder so gewesen. Und seine Nachfolger vielfach auch.


    Michael

  • @Michael:
    Entschuldigung. Ich wollte das nicht als Beleidigung verstanden wissen, sondern (deshalb auch die niedlichen Männchen) nur als augenzwinkernden Hinweis darauf, dass die moderne und populäre Kultur ganz allgemein Auswucherungen zeigt, die nicht mehr recht nachvollziehbar sind. Ich wollte keine Gefühle verletzen und auch keine regionalen Besonderheiten abqualifizieren. Meine intendierte Aussage war: Der Markt wird mit allem Möglichen überschwemmt und man muss bald mit der Lupe suchen, bis man etwas Brauchbares findet, sowohl im Bereich Literatur als auch im Bereich Musik.


    Zu Schönberg (dies auch gleich an KSM und JR):
    Ist ja gut. Ich sehe auch, wo die Grenzen der Forum-Kommunikation liegen (schreiben ist anstrengender als denken und reden).
    Begeistert bin ich von der Tiefe der Diskussion an sich.


    Das mit der 12-Ton-Musik und ihrer historischen Entwicklung aus der Atonalität akzeptiere ich.
    Im Übrigen: Die Anregungen von KSM zur zeitgenössischen "Klassik" incl. CD-Empfehlung finde ich sehr interessant und werde mich mal informieren.
    Das mit den Klavierstücken Schönbergs mache ich mal bei Gelegenheit, wobei ich davon ausgehe, dass Solo bei weitem weniger nach 12 Ton o. ä. klingt als das bei Orchesterwerken der Fall ist.
    Und: Ein Klavier ist ein Klavier.


    Richard Strauss ist mir nicht nur wie Dreamhunter für "Filmmusik" eingefallen, sondern auch als Beispiel des Übergangs zu Atonalität (zB in seinen Opern).


    Filmmusik hatten wir außerdem schon angesprochen. Ist die jetzt als modern zu verstehen oder als "Aufguss"? Ist sie genuin zeitgenössisch?


    "Klassischsein" definiere ich im Sinne einer für ein breiteres Publikum angelegte Form der Musik, die zwar in sich neu ist, jedoch von herkömmlichen Besetzungen, also zB Streichquartett, Klaviertrio, etc, aufgeführt werden kann. Also kein Ersatz der Musiker durch einen Computer oder eine völlig freie Verwendung von Gegenständen (Kochtöpfe, Holzscheite, Hubschrauber).


    Filmmusik ist klassisch, sofern bspw. von einem Orchester eingespielt. Das Problem: Die Filmmusik ist zunächst Mittel zum Zweck, wird also für den Film und zu dessen Begleitung komponiert. ISt sie somit als eigenständiges Kunstwerk zu bewerten?
    Kommen sicher die Gegenbeispiele Korngold und Schostakowitsch.
    Schostakowitsch hat dies allerdings mehr oder weniger machen müssen. Und Korngold musste als Emigrant mit irgendwas Geld verdienen. Ob er in Europa auch Filmusikkomponist geworden wäre, ist fraglich.

  • Zitat

    Filmmusik ist klassisch, sofern bspw. von einem Orchester eingespielt. Das Problem: Die Filmmusik ist zunächst Mittel zum Zweck, wird also für den Film und zu dessen Begleitung komponiert. ISt sie somit als eigenständiges Kunstwerk zu bewerten?


    Filmmusik kann als eigenständiges Kunstwek durchgehen, da auch ein ganzer Schwung von Schauspielmusiken und Melodramen überliefert ist, denen Kunststatus zugesprochen wird.


    Aber eins verwundert mich jetzt doch, lieber Luis.Keuco, nämlich dass du bei deiner Definition "klassisch sein" so sehr am "klassischen" Instrumentarium hängst. Im 20. Jhdt. sind doch eine Reihe neuer Instrumente erfunden worden, die durchaus Eingang in die tonale, in die atonale und auch in die Filmmusik gefunden haben, z.B. das Theremin, das auf Grund seiner komplexen Spielweise doch als klassisches Instrument angesehen werden muss.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco
    "Klassischsein" definiere ich im Sinne einer für ein breiteres Publikum angelegte Form der Musik, die zwar in sich neu ist, jedoch von herkömmlichen Besetzungen, also zB Streichquartett, Klaviertrio, etc, aufgeführt werden kann. Also kein Ersatz der Musiker durch einen Computer oder eine völlig freie Verwendung von Gegenständen (Kochtöpfe, Holzscheite, Hubschrauber).


    Hm, vielleicht solltest Du das dann einfach immer ausschreiben, da "klassisch" normalerweise etwas ganz anderes bedeutet. Entweder man nennt irgendeinen wichtigen Altmeister Klassiker, das kann dann in allen Genres sein, oder man meint die "klassische Musik" oder "ernste Musik", die nun mal auch Gartenschläuche mit Trompetenmundstück als Musikinstrumente akzeptiert - oder alle möglichen Motoren vom Lastwagengebläse bis zur Kaffeemühle.


    Womit ich jetzt natürlich auf Mauricio Kagels "musikalisches Theater" anspiele, das vor allem Live ein ungemeines Vergnügen ist. Was daran "schwer zu verstehen" sein soll, weiß ich nicht - ich glaube, das Problem ist nicht ein mangelndes Verständnis, sondern eine mangelnde Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Aber das muss man ja auch nicht ...


    Nicht zu vergessen natürlich John Cage, den ich während meiner Anfangszeit in diesem Forum dauernd im Munde hatte. Wenn es um Sehnsucht nach Ächtung experimenteller Klanglichkeit geht, muss er natürlich wieder als zentrale Figur der experimentellen Musik ins Feld geführt werden.

  • Zitat

    die nun mal auch Gartenschläuche mit Trompetenmundstück als Musikinstrumente akzeptiert - oder alle möglichen Motoren vom Lastwagengebläse bis zur Kaffeemühle.


    Nicht zu vergessen vier Hubschrauber, wobei der Einsatz eines solchen "exotischen" Instrumentariums aber nicht originär aus dem 20.Jhdt. stammt, sondern durchaus häufig schon im 18. und 19. Jhdt. zu finden ist.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Lieber Michael,


    du sagst:


    Zitat

    und auch kein Mensch Tag und Nacht Klassik hören möchte, geschweige denn Zeitgenössische.


    Alleine 2009 habe ich nur E-Musik ab 1900 aufwärts gehört und die einzigen Ausreisser, die es gegeben hat, waren kurze Exkursionen iin frühere musikalische Epochen und sonst nichts.
    Sämtliche Begegnungen mit andersartiger Musik (U) waren waren rein zufällig und sind nicht freiwillig erfolgt.
    Ich lebe vorzüglich damit und vermisse nichts außer dem, was ich noch kennenlernen möchte.


    Viele Grüße
    John Doe :D

  • Banner Strizzi