Labelvorstellung: Hungaroton

  • Eigentlich habe ich in meiner Jugend immer eine gewisse Scheu vor Schallplatten aus dem damaligen Ostblock gehabt, da bestanden meinerseits Vorurteile in Bezug auf Aufnahmetechnik und Interpreten.
    Völlig zu Unrecht wie ich heute weiß. Hungaroton ist ein äusserst vielseitiges und interessantes Label, zudem ist die Tontechnik in der Regel ausgezeichnet.


    Neben jeder Menge ungarischem Repertoire bietet Hungaroton auch Aufnahmen für "Spezialisten " an so etwa " Doppel CDs mit Konzerten für Streicher von ignace Pleyel......


    . .


    Auch die Operneinspielungen können sich sehen lassen:


    . .


    Weitere Empfehlungen gebe ich nicht, die sollen schließlich von den Forianern kommen...


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Eigentlich habe ich in meiner Jugend immer eine gewisse Scheu vor Schallplatten aus dem damaligen Ostblock gehabt, da bestanden meinerseits Vorurteile in Bezug auf Aufnahmetechnik und Interpreten.
    Völlig zu Unrecht wie ich heute weiß.


    An den Aufnahmen gab es meist nichts zu mäkeln, sehr wohl aber an der Pressqualität der Vinylscheibchen, die oft deutlich hinter "westlicher" Ware zurückblieb und meist nicht über die Qualität von Billiglabels wie Vox hinausreichte.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Alfred, der Barbier ist bereits gezeigt. Sonst hätte ich noch ein Bild davon gegeben.




    Ich habe noch einige CDs von Hungaroton und noch was LPs dazu. Die sind aber zu Hause.
    Was ich jedenfalls noch einmal auf CD übersetze sind "Il Ritorno di Tobias" (ein ziemlich unbekanntes Werk von Haydn), und "Mosè in Egitto" (Rossini).


    LG, Paul

  • Bei dem hochpreisigen Label Hungaroton fallen mir spontan Zoltan Kosic, der im weiteren Verlauf seiner Karriere zu Phillips übergewechselt ist und Annie Fischer (insbesondere Beethoven) ein. Andras Schiff dürfte gleichfalls in seiner Frühzeit dort veröffentlicht haben.

  • Hallo Tom,


    In der obergenannten Sylvia Sass-Aufnahme begleitet Schiff in der Konzertarie KV 505.
    Diese Aufnahme war vermutlich zwischen 1980 und 1985.


    Schiff ist also in seiner frühesten Jahre bei Hungaroton "aufgenommen" worden.


    LG, Paul

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  • Es gibt zwei sehr schwere Sprachen in Europa, die eine ist Portugiesisch und die andere ist Ungarisch. Aber Ungarisch ist so schwer, dass nicht einmal die Portugiesen es verstehen. [Friedrich Dürrenmatt]


    Das am weitesten verbreitete ungarischstämmige Wort ist "Hallo". Als der Erfinder Tivadar Puskás 1877 in Boston die erste Telefonzentrale konstruierte, rief er laut "Hallom!" (Ich höre!) in den Hörer, als die erste Verbindung zustande kam. Aus "Hallom" wurde dann "Hallo" und "Hello", das man heute auch in Ungarn so verwendet. [aus: Frank Strzyzewski, Budapest und Umgebung]


    :yes:


    Hallo!


    Nách èwig lángem Súchen kam ich endlich drauf, wó sich bei mir eine Hungarton-CD verstäckt:



    Eigentlich so naheliegend... :rolleyes:


    Die Qualität empfinde ich technisch wunderbar und musikalisch herausragend!


    Demnächst erhält die kleine Schwester Gesellschaft von der großen:



    Ich habe übrigens etliche LPs von diesem Label [warum nur... ?( ] - sollen/dürfen die auch gepostet werden?


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ich habe übrigens etliche LPs von diesem Label [warum nur... ?( ] - sollen/dürfen die auch gepostet werden?


    Aber ja doch.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Dann muss ich die erst alle ablichten... das kann dauern. Vielleicht poste ich sie gelegentlich auch so, nachdem ich sie zusammengestellt habe.


    Auf Anhieb gefunden habe ich diese beiden Totschläger:


    CENTENARY EDITION OF BARTÓKS RECORDS
    (COMPLETE)
    VOL. 1


    BARTÓK AT THE PIANO
    1920-1945


    GRAMMOPHONE RECORDS
    PIANO ROLLS
    LIVE RECORDINGS


    HUNGAROTON
    LPX 12326-33
    MONO


    und


    MIKROKOSMOS


    PROGRESSIVE
    PIANO PIECES


    VOL. I-VI


    Kornél Zempléni & Loránt Szücs, Piano


    HUNGAROTON
    LPX 11405-7




    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Reinhard


    Aber ja doch.


    Aber wie zu tun ist die richtige Frage. Sie sind zu groß für den Apparat.
    Ich bezweifle ob ich es tue: ich habe zuviel dieser Hungaroton-LPs.


    LG, Paul

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  • Da entdeckte ich wieder eine Hungaroton-CD.
    Ursprünglich hatte ich diese Aufnahme als LP, aber ich konnte sie glücklicherweise ersetzen durch eine CD. So leicht sind Hungaroton-CDs nicht zu bekommen.


    Josef Reti singt Mozarts Konzertarien + einige Arien für Tenor aus verschiedene Opern.



  • Noch so eine Perle.
    Zwei Fagottkonzerte, in Es-Dur und in B-Dur von Joh. Chr. Bach nebst dem Fagottkonzert in F-Dur von Hummel.



    Auch von dieser CD konnte ich kein Bild im Internet finden.
    Beim Katalog von Hungaroton existiert diese CD offenbar nicht. ?(


    LG, Paul

  • Viele schöne ungarische Violinkonzerte sind bei Hungaroton veröffentlicht worden:


    Sandor Szokolay:


    Laszlo Dubrovay:


    Janos Viski:


    Zsolt Durko:


    Ernst von Dohnanyi:


    Jenö Takacs:


    Istvan Sarközy & Rezso Kokai:


    Laszlo Tihanyi:


    Steve Margoshes:


    Pal Jardanyi:


    Sandor Balassa:



    Besonders zu empfehlen Ernst von Dohnanyi und Janos Viski.

  • Bei Hungaroton finde ich, im Gegensatz zu HRE, BRF, UORC, die Ausstattung hervorragend, was die Textbeilagen angeht.
    Insbesondere die Serie "Klemperer Budapesten", aber auch "Simon Boccanegra" und "Die Königin von Saba" sind interpretatorisch und ausstattungsmässig Glanzlichter meiner Sammlung.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

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  • Die Langspielplatten wurden in den siebziger Jahren in Schweden gepresst. Dann wurde ein Betrieb in Dorog (nordwestlich von Budapest, Nähe Esztergom) errichtet, der mit der Verbreitung der CD in Pleite gegangen ist. "Normale" CDs werden in Ungarn, prestigeträchtige (hybride) SACDs in Österreich gefertigt.

  • Die Krise der (klassischen) Plattenindustrie hat auch bei dieser Firma ihre Spuren hinterlassen. Umzug von einem glänzenden Glaspalast in einen heruntergekommenen Altbau in einer nicht besonders vornehmen Gegend, Verkauf eines großen Teils der Grundfläche des Markenladens in der Nähe des früheren Firmensitzes an eine agressiv expandierende Buchladenkette, Entlassungen sind Beweise dafür, dass es Hungaroton nicht besonders gut geht. Den Umzug kann man dennoch vernünftig bezeichnen, denn das Tonstudio befindet sich im besagten Haus, wo außerdem ein neuer Laden eröffnet wurde. Es ist dennoch fraglich, wer diesen versteckten Ort findet, der relativ entfernt von den touristischen Zielpunkten der Stadt und in einer Umgebung liegt, deren Bewohner sich nicht gerade für Produkte der Hochkultur interessieren. ?( Was derzeit veröffentlicht wird, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Das, wofür Hungaroton gezahlt wird. D. h., wenn ich Geld dazu hätte und meine Gesangskunst in der Badewanne verewigen wollte, würde (mit einiger Übertreibung ;) ) die CD meiner Wahl mit Lieblingswerken*, vorgetragen von meiner Bescheidenheit erscheinen.
    *Als Erstling vielleicht Winterreise und Goethe-Lieder von Schubert, danach Wagner-Monologe und -Arien, als dritte Veröffentlichung etwa große russiche Bassarien.
    Ich habe da freilich übertrieben, aber wenn man im Katalog unter den Namen der Künstlerinnen nach einer gewissen Patricia Seymour sucht, erscheint ihr Name nicht. Aber Mut, die Interessenten können die erste (und vermutlich letzte) CD finden, indem sie nach Werken von Johann Strauß oder Emmerich Kálmán suchen. Diese amerikanische Diplomatentochter zahlte für die Aufnahme, mietete das miserabel bezahlte Budapester Opernorchester und benutzt seitdem die Platte als Referenz.
    Fortsetzung folgt, vermutlich morgen. :hello:

  • Hallo Bubu,


    vielen Dank für Deine Berichte über das Label "Hungaroton". Wenn Du die darüber stehenden Berichte aus dem Jahr 2006 ansiehst, wirst Du feststellen, dass kein einziges Cover-Foto zu sehen ist, was ganz untypisch für Tamino ist.
    Ursprünglich waren da ganz viele Bildchen - aber sie sind ans den Katalogen verschwunden, und damit automatisch auch hier bei uns.


    Das ist bezeichnend für die Vertriebspolitik dieses Labels. Obwohl Deutschland der größte Markt für Klassik-CDs in Europa ist (und weltweit Nr. 3) - gibt es hier keinen vernünftige Vertrieb von Hungaroton. Den soll eine Firma aus Kassel übernehmen (ausgerechnet aus "Kassel"), die nebenbei noch tausend andere Labels vertritt und einen ziemlich verschlafenen Eindruck macht.


    Dazu kommt natürlich die strikte Hochpreis-Politik! Vielleicht glauben die ungarischen Plattenbosse, in Deutschland legen die Hühner goldene Eier, anders sind die Preise nicht zu erklären. Eine normale CD kosten 20 Euro, Mehrfach-Boxen eben ein Mehrfaches. Midprice-Angebote oder Budget-Serien (alte oder Neu-Auflagen) gibt es nicht, auch keine Restposten, Sonderangebote oder ähnliche Aktionen, die den Umsatz ankurbeln könnten.


    Inzwischen verkaufen auch die Major-Labels einen großen Teil ihrer Produkte in der 5-Euro-Klasse!


    Direktversand oder Internet-Shops in Ungarn, bei denen man vor hier aus bestellen (und damit Geld sparen) könnte, gibt es anscheinend auch nicht (mehr).


    Kein Wunder, dass Hungaroton die Krise so zu spüren bekommt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    die Lage ist nicht unproblematisch - aber vielleicht sieht man schon wichtige neue Ansätze. Zwar kann man im Internet noch nichts bestellen - aber auf der WEB-Seite des Labels ist schon zu lesen: On-line shopping possibility coming soon!
    (Hier: http://www.hungaroton.hu/ )
    Hoffentlich tut sich also was. Hoffentlich nicht ganz langsam....
    Auch Coverfotos sind zu sehen sowie eine ziemlich ungeschickte Lösung bezüglich der Hörproben (auf der oberen Menuleiste bekommt man "Hörinfos" von den neusten Produkten).
    Leider gibt es auf dieser Seite noch keine direkten Preisinfos. Hoffentlich kommen diese dann auch, parallel zur On-line-shopping.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt...


    :hello: KP

  • Hallo Harald,


    diese Firma erlebte ihre Glanzzeit in den siebziger und achtziger Jahren als Staatsunternehmen, interessanterweise auch noch am Anfang des CD-Vertriebs. Eine Privatfirma, die so wirtschaften würde, wie Hungaroton derzeit, wäre schnell bankrott. Es kursieren wiederholt Gerüchte über den Pleitegeier, die durch den Umzug bestätigt wurden. Paradoxerweise gibt es jedoch Einnahmen seitens der Interpreten, die für die Veröffentlichung ihres Musizierens zahlen, und die Platten als Referenzen verwenden. So werden freilich Ladenhüter in großen Mengen produziert, denn nur masochistisch veranlagte Typen kaufen die Operettenarien mit Ms Seymour oder die beiden CDs mit Opernarien der gelinde gesagt äußerst mittelmäßigen Opernsängerin Ildikó Iván, die zur Zeit der Aufnahmen einen starken Vorteil hatte: Ihr Ehemann war damals (2002-3) der Minister für Kultur. Man kann da Folgerungen ziehen, warum diese unverkäuflichen Produktionen erschienen. :kotz: Es gibt ein paar weitere Perlen aus dem Katalog, wo schlechte Musik von schwachen Interpreten vorgetragen wird. Nur ein(e) Prophet(in) könnte die Fragen beantworten, was die Instrumentalisten mit Christian Palmers Klaviertrios oder Tostis Salonstücken beabsichtigten, um die beiden wichtigsten Kulturlandschaften klassischer Musik zu nennen. Beide Aufnahmen wurden von der Kritik verrissen, und auch die Kritiker sparten nicht mit der Frage, wen diese interessieren. Hungaroton fertigt so praktisch Ladenhüter, denn man glaubt ja nicht im Ernst, dass Werke von Komponisten, deren Namen sogar musikalisch hochgebildeten Sammlern unbekannt vorkommen, wirtschaftlich verkauft werden könnten. Bei einigen spielen Firmen oder Städte mit, so im Falle Georg Lickls Pécs, wo dieser Komponist Domorganist am Anfang des 19. Jahrhunderts war. Ich hörte im Rundfunk beim Autofahren ein Programm, in dem Musikkritiker Neuerscheinungen besprachen. Sie nahmen diese Aufnahme unter die Lupe, und die Hörer konnten ihnen insoweit zustimmen, dass die Interpreten hervorragend abschneiden. Die Kritiker fanden auch die Musik schön, woran man nicht zweifeln kann. Man hat freilich den Eindruck, dass Lickl wie Joseph Haydn oder Mozart minus Genialität komponiert, aber immer wieder taucht die Frage auf, wer diese CD kauft? :rolleyes: :boese2:
    Es gibt zwei Projekte in der Klassiksparte, die erwähnenswert sind: Zum ersten Beethovens sämtliche Klaviersonaten mit Annie Fischer, :jubel:deren Ausgabe Verdienst des Geschäftsführers (und der Erben der großartigen Pianistin) ist, zum zweiten die Neue Bartók-Ausgabe :jubel: (die nur zum Teil neu ist und nicht das Gesamtwerk einschließlich Kompositionen aus der Kindheit oder Transkriptionen von Werken anderer Komponisten umfasst). Diese CDs lassen sich verkaufen!
    Ich war das letzte Mal im August in Deutschland (u. a. Nürnberg-Bayreuth-Bamberg), aber suchte freilich nicht nach CDs von Hungaroton. :D 20 Euro sind wirklich eine Zumutung, wobei wir etwa 50 CDs (u. a. die Brahms-Gesamtausgabe) recht preiswert gekauft haben. Zusammengefasst also hängt die Firma an der Infusion, weil die Kosten der Neuveröffentlichungen praktisch ausnahmslos von den Interpreten oder von sonstigen Sponsoren gedeckt werden. (Die Neue Bartók-Ausgabe wird vom Staat gefördert).
    Fortsetzung folgt, bis morgen! :hello:

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  • Leider habe ich die Fortsetzung vergessen. Noch einige Bemerkungen zum Thema: Ein Vergleich mit Supraphon bietet sich an - freilich sehr zum Nachteil der ungarischen Firma. Supraphon erzielt Erfolge durch Neuveröffentlichung von großen Aufnahmen aus dem Archiv, seien diese hervorragende Interpreten der Vergangenheit oder WIRKLICH hochinteressante klassiche Komponisten wie etwa viele Mannheimer. Auch bei Hungaroton gibt es historische Aufnahmen in Hülle und Fülle, die nachgefragt wären, dennoch erscheinen weiterhin die unverkäuflichen Zeitgenossen und die "Niegehörts". Das Management der Firma steht praktisch im Krieg zur Leitung des Rundfunks, deshalb werden die vielleicht noch wertvolleren Aufnahmen des Rundfunkarchivs nicht veröffentlicht. (Der Ungarische Rundfunk gibt meines Wissens zurzeit nichts aus.) Dabei wurden Otto Klemperers Aufnahmen aus seinen Budapester Jahren von italienischen Firmen herausgegeben, welche die nicht gerade Hi-Fi-Qualität und die ungarische Aufführungssprache in Betracht gezogen haben. Es geht dabei um (leider nur teilweise vollen) Archivaufnahmen der Aufführungen von Fidelio/Lohengrin/Die Meistersinger von Nürnberg. Ich erinnere mich daran, dass diese vor etwa 30 Jahren noch auf LP erschienen und einen großen (Verkaufs)erfolg hatten. Heute herrscht auch hier tiefe Stille über die eventuelle Neuausgabe. Und so weiter, und so weiter...
    :angry: :boese2: :O :faint: :rolleyes: X( 8o ;( ?(

  • Das Bartók Radio hat in Zusammenarbeit mit BMC eine CD Box mit dem Titel "Richter in Ungarn" herausgebracht.
    S. hier:
    http://new.bmcrecords.hu/pages…ortrek/171/Richter_de.pdf


    Die Box enthält 14 CD-s und ein sehr informatives kleines Beiheft über Richters Konzerte in Ungarn zwischen 1954 und 1993. Eine ganz hervorragende Sammlung. Vielleicht wird die Veröffentlichung der Archive noch fortgesetzt. Warum könnte das nicht möglich sein?


    Der Versuch von Hungaroton, erste Veröffentlichungen herauszugeben, halte ich persönlich für interessant und wertvoll. Verdienen sollten sie eher an den vielen nicht-klassischen CD-s. Es wäre ideal, wenn neben den gut verkäuflichen Massenprodukten auch die wenigen Klassik-CD-s am Leben bleiben könnten. Gedichtbände und Werke von jungen Autoren können auch nur finanziert werden, weil Kochbücher, esotherische Schriften, Aktions-DVDs usw. massenhaft gekauft werden. Früher hat man das Kitsch-Steuer genannt...


    Meine letzten Lieblinge von Hungarotons Erstveröffentlichungen sind diese:
    http://www.hungaroton.hu/hu/node/4632
    http://www.hungaroton.hu/hu/node/4644


    Hungaroton hatte in letzter Zeit mehrere internationale Anerkennungen, s. hier:
    http://www.hungaroton.hu/


    :hello:

  • In der Schweiz wird das Label durch Harmonia Mundi (France)-Musicora vertreten. Einige Operngesamtaufnahmen meines Tonträgerarchivs für den Opernkanal stammen von diesem Label. Bisher habe ich mich eher auf ungarische Komponisten der Klassik wie Ferenc Erkel (Bánk Bán) oder zeitgenössische Vertreter wie Sandor Szokolay (Blood Wedding) konzentriert. Das Label bietet auch noch eine Auswahl interessanter (weniger bekannten) Haydn Opern an. Früher hatte ich in der Hitze des Gefechts einige Opern aus dem Weltrepertoire bestellt und erst nach Erhalt bemerkt, dass z.B. die Verdi-Opern in ungarisch gesungen werden. Dennoch war ich erstaunt über die gute Qualität der Aufnahme und die Rollenverteilung an Sänger die ich bis anhin nicht kannte. Leider sind bei uns die meisten Aufnahmen sehr teuer (50 Euro). Als Radiosender ist man gewohnt bei den Labels wenigstens Händlerrabatt zu erhalten - man zahlt ja auch Urheberrechte - bei Hungaroton ist dies nicht immer selbstverständlich und so bevorzugt man halt Labels wie die tschechische Supraphon A.S. - hierzu erwähnenswert die Prager Fassung des Don Giovanni oder Libuse von Smetana.

    Our cultural heritage belongs to all of us, that's why we must preserve it
    Unser Kulturgut gehört uns allen, deshalb müssen wir es bewahren
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