Hallo liebe TaminoanerInnen
Eine Sonate die wir sehr gerne und oft hören ist die folgende;
Maurice Ravel (1875-1937)
Sonate für Violine und Klavier G-Dur (1923-1927)
Bildungsbeflissene Journalisten pflegte Maurice Ravel vor den Kopf zu stoßen, indem er sagte, er fände Jazz-Musik weitaus interessanter als große Oper. Dass es sich dabei keineswegs um eine bloße Provokation handelte, bewies der Komponist mit seiner zwischen 1923 und 1927 entstandenen, zweiten Violinsonate (ein Jugendwerk in A-Dur für dieselbe Besetzung wurde erst nach Ravels Tod veröffentlicht): Ein frecher, in der Mitte des Werkes platzierter Blues erregte bei Pariser Uraufführung mit dem Geiger Georges Enescu der Sonate am 30. Mai 1927 weit mehr Aufsehen als alle Interviews, die sein Schöpfer bis dato gegeben hatte.
Es ist ein transparentes Werk, in dem die beiden Instrumente selbständige, einander gegenüber gestellte Parts haben. Der Klaviersatz ist durchgehend zwei- oder dreistimmig. In den vier Themen des ersten Satzes tauchen Reminiszenzen aus Epitaph pour Ronsard und aus L'Enfant et les Sortilèges auf. Der zweite Satz - Blues, Moderato - verweist auf Ravels Beschäftigung mit dem Jazz. Nicht eine Stilkopie wird hier angestrebt, sondern Ravel verwendet den Blues als Inspirationsquelle. "Ich habe zwar diese populäre Form übernommen", sagte er 1928 während einer USA-Reise, "aber ich wage zu behaupten, dass die Musik, die ich geschrieben habe, trotzdem französisch ist, Ravels Musik". Der dritte Satz - Perpetuum mobile - gerät aus einem zuerst stockenden Impuls heraus in eine durchgehend abschnurrende Bewegung, in der Motive aus dem Kopfsatz und dem Blues aufgegriffen und verarbeitet werden
Wir haben einige Einspielungen dieses Werkes, so zum Beispiel die folgende;
mit Suk, Oistrach, Bauer, Yampolksy, Navarra
Herzliche Grüsse
romeo&julia