Clara Haskil : Statthalterin Mozarts auf Erden

  • Zitat

    Original von musicophil
    Mit dem Belgier Grumiaux spielte Haskil alle Beethoven-Sonaten für Philips, dass sich damals erst seit einige Jahre um klassische Musik bemühte, ein. Von dieser Sonatenaufnahme wurde mehrmals gesagt „Sie sei die Referenz für alle andere Interpretationen“. Noch immer bin ich mir nicht sicher. Ist dies Mono oder Stereo? Die Aufnahme datiert von 1957. Ich schätze es auf Mono, aber das ist ja nicht angegeben.


    Immer diese kleine Buchstäbe. Es ist MONO.


    LG, Paul

  • Hallo Haskil-Freunde, lieber Paul


    hab dank für den Thread.. Auch ich schätze Clara Haskil als enorme (Künstler)Persönlichkeit und deren Spiel mich immer sehr anrührt. Für mich hat ihr Klavierspiel etwas tief spirituelles, ohne dass ich zu sagen wüsste, wie man das erklären sollte, ähnlich nur noch dem Lipattis. An ihren Scarlatti-Sonaten kann ich mich gar nicht satthören, und wenn ich einmal zur Ruhe kommen muss, ist dies das beste Mittel, von allem Abstand zu bekommen.



    Zitat

    Original von Siegfried
    Gibt es ein Verzeichnis aller Tonträger-Aufnahmen von dieser großen Künstlerin?


    In der Haskil-Biographie von Rita Wolfensberger ist am Ende eine Lister aller von ihr gemachten Aufnahmen. Angaben beziehen sich noch auf die LP-Zeiten (33). Mittlerweile dürfte aber so gut wie alles auf CD veröffentlicht sein. Zum einen in den 3 Philips-Boxen, zum anderen in diversen DGG-Reissues und die Scarlatti-Sonaten bei Westminster. Nicht erwähnt sind hier diverse Live-Mitschnitte, die nach und nach das Licht der Öffentlichkeit erblicken.


    Hier die Liste:


    Johann Sebastian Bach
    Konzert für zwei Klaviere und Orchester C-Dur
    Mit Geza Anda – Londoner Philharmoniker Dirigent: Alceo Galliera
    LP: 33 = Columbia WCX 1403 + Mozart: Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur KV 365


    Konzert f-moll
    Festival Orchester Prades – Dirigent: Pablo Casals
    LP: 33 = Columbia (ML 4353)


    Ludwig van Beethoven
    Klavierkonzert Nr. 3 c-moll Op.37
    Symphonie Orchester Winterthur – Dirigent: Henry Swoboda
    LP: 33 = Helidor 478005


    Klavierkonzert Nr. 3 c-moll Op.37
    Orchestre des concerts Lamoureux – Dirigent : Igor Markevich
    LP: 33 = Philips Realites C26 – A 02043 L – 835040 AY Stereo


    Sonaten für Klavier und Violine
    mit Arthur Grumiaux (Violine)


    Nr.1 D-Dur Op.12 Nr.1 – Nr.4 a-moll Op. 23
    LP: 33 = Philips A 00790 R


    Nr.1 D-Dur Op.12 Nr.1 – Nr.4 a-moll Op.23 – Nr.5 F-Dur Op.24
    LP: 33 = Philips A 00409 L


    Nr.2 A-Dur Op.12 Nr.2 – Nr.3 Es-Dur Op.12 Nr.3 – Nr.8 G-Dur Op.30 Nr.3
    LP: 33 = Philips A 00400 L


    Nr.6 A-Dur Op.30 Nr.1 – Nr.9 A-Dur Op.47 (Kreutzer-Sonate)
    LP: 33 = Philips A 00430 L


    Nr.7 c-moll Op.30 Nr.2 – Nr.10 G-Dur Op. 96
    LP: 33 = Philips A 00412 L


    Nr.9 A-Dur Op.47 (Kreutzer-Sonate)
    LP: 33 = Philips G 05351 R


    Klaviersonaten Nr. 17 d-moll Op.31 Nr.2 – Nr. 18 Es-Dur Op.31 Nr.3
    LP: 33 = Philips A 02073 - Realites C35


    Frederic Chopin
    Klavierkonzert Nr.2 f-moll Op.21
    Orchestre des concerts Lamoureux – Dirigent: Igor Markevich
    LP: 33 = Philips A 02075 – 835075 (Stereo) + de Falla: Nuits dans les Gardins d’Espagne ; Symphonische Impressionen für Klavier und Orchester



    Manuel de Falla
    Nuits dans les Gardins d’Espagne ; Symphonische Impressionen für Klavier und Orchester
    Orchestre des concerts Lamoureux – Dirigent: Igor Markevich
    LP: 33 = Philips A 02075 – 835075 (Stereo) + Chopin : Klavierkonzert Nr. 2 f-moll


    Wolfgang Amadeus Mozart
    Klavierkonzert Nr.9 Es-Dur KV 271
    Rondo für Klavier und Orchester A-Dur KV 386
    Wiener Symphoniker – Dirigent: Paul Sacher
    LP: 33 = Philips A 00259 L


    Klavierkonzert Nr.13 C-Dur KV 415
    Klaviersonate F-Dur KV 280
    Variationen über: Ah, vous dirai-je Maman C-Dur KV 265
    Festival Strings Lucerne – Dirigent: Rudolf Baumgartner
    LP: 33 = DGG LPM 18670 138670 (Stereo)


    Klavierkonzert Nr.19 F-Dur KV 459
    Klavierkonzert Nr.20 d-moll KV 466
    Symphonie Orchester Winterthur – Dirigent: Henry Swoboda
    LP: 33 = Helidor 478059


    Klavierkonzert Nr.20 d-moll KV 466
    Wiener Symphoniker – Dirigent: Bernhard Paumgartner
    LP: 33 = Philips G 05334 R


    Klavierkonzert Nr.20 d-moll KV 466
    Wiener Symphoniker – Dirigent: Bernhard Paumgartner
    Klavierkonzert Nr.23 A-Dur KV 488
    Wiener Symphoniker – Dirirgent: Paul Sacher
    LP: 33 = Philips A 00315 L


    Klavierkonzert Nr.23 A-Dur KV 488
    Wiener Symphoniker – Dirirgent: Paul Sacher
    LP: 33 = Philips G 05335 R


    Klavierkonzert Nr.24 c-moll KV 491
    Klavierkonzert Nr.20 d-moll KV 466
    Orchestre des concerts Lamoureux – Dirigent: Igor Markevich
    LP: 33 = Philips A 02071 L – 835075 AY (Stereo)


    Klavierkonzert Nr.19 F-Dur KV 459
    Berliner Philharmoniker – Dirigent: Ferenc Fricsay
    Klavierkonzert Nr.27 B-Dur KV 595
    Bayrisches Staatsorchester – Dirigent: Ferenc Fricsay
    LP: 33 = DGG LPM 18383


    Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur KV 365
    Mit Geza Anda – Londoner Philharmoniker Dirigent: Alceo Galliera
    LP: 33 = Columbia WCX 1403 + Bach: Konzert für zwei Klaviere und Orchester C-Dur


    Rondo für Klavier und Orchester A-Dur KV 386
    Wiener Symphoniker – Dirigent: Paul Sacher
    LP: 33 = Philips 400083 AE + Rondo aus dem Konzert für Violine und Orchester Nr.4 D-Dur KV 218
    Arthur Grumiaux – Wiener Symphoniker – Dirigent: Paul Sacher


    Sonaten für Klavier und Violine
    mit Arthur Grumiaux (Violine)
    Nr. 26 B-Dur KV 378 – Nr. 21 e-moll KV 304 – Nr.24 F-Dur KV 376 – Nr. 18 G-Dur KV 302
    LP: 33 = Philips A 00432 L


    Sonaten für Klavier und Violine
    mit Arthur Grumiaux (Violine)
    Nr. 32 B-Dur KV 454 – Nr. 34 A-Dur KV 526
    LP: 33 = Philips A 00338 L


    Klaviersonate Nr. 10 C-Dur KV 330
    9 Variationen über ein menuett von Duport D-Dur KV 573
    LP: 33 = Philips A 00724 R


    Klaviersonate Nr. 10 C-Dur KV 330
    LP: 33 = Philips A 00484 L + Schubert: Klaviersonate B-Dur Op. Posth


    Domenico Scarlatti
    11 Klaviersonaten
    LP: 33 = Helidor 479019


    Franz Schubert
    Klaviersonate B-Dur Op. Posth.
    LP: 33 = Philips A 00484 L + Mozart: Klaviersonate Nr.10 C-Dur KV 330


    Robert Schumann
    Klavierkonzert a-moll Op. 54
    Philharmonisches Orchester Den Haag – Dirigent: Willem van Otterloo
    LP: 33 = Philips G 05308 R
    LP: 33 = Philips S 04033 L + Mendelssohn: Konzert für Violine und Orchester e-moll Op.64
    Arthur Grumiaux – Wiener Symphoniker – Dirigent: Rudolf Moralt


    Kinderszenen Op.15 – Waldszenen Op.82
    LP: 33 = Philips A 00775 R


    Abegg Variationen Op.1 – Bunte Blätter Op. 99 – Kinderszenen Op. 15 – Waldszenen Op. 82
    LP: 33 = Philips A 00372 L


    Abegg Variationen Op.1 – Bunte Blätter Op. 99
    LP: 33 = Philips 400010 AE


    Abegg Variationen Op.1 – Bunte Blätter Op. 99
    LP: 33 = Philips 400010 AE


    Grüße aus Hamburg :hello:
    Uwe

  • Zitat

    Original von sagitt
    Ein Tastenlöwe überfällt Mozart und kann mit den wenigen Noten wenig anfangen.
    Das genau ist der Grund, warum Geza Anda, auch einer der wenigen, die beides sehr gut konnten, meinte, Mozart sei zu schwer für Pianisten.


    Hallo Sagitt,


    Erst jetzt erarbeite ich Deine Nachricht. Ich kann dazu nur sagen: m.E. hatte er recht.
    Dieses Zitat werde ich merken.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von fohlenfanatiker
    Diese Cd interessiert mich auch. Wie ist die Klangqualität, ordentliches Stereo, oder mono?


    Lieber Fohlenfanantiker,


    sorry für die etwas verspätete Antwort: Die fragliche Aufnahme ist in Mono, allerdings digital remastered. Ich finde die Klangqualität sehr annehmbar.


    Herzliche Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Hallo Christian,


    Wie hast Du diese Haskil/Grumiaux CD(s) bekommen? Denn mW sind sie nicht mehr im Laden. Oder hattest Du sie bereits länger?


    LG, Paul

  • Lieber Paul,


    ich habe die CD schon vor einigen Jahren gekauft, muss so irgendwann 1998/99 herum gewesen sein, wenn ich mich nicht irre.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Fohlefanatiker,


    Danke für die Mühe. Das wußte ich bereits. Es geht mir ja nicht um den 2 CDs mit Mozartse Sonaten, sondern um die drei CDs mit alle Beethoven Sonaten.
    Und eine Neuauflage gibts es noch nicht.


    LG, Paul

  • Ich habe so meine Berührungsängste gehabt mit Haskil, da sie doch eine sehr große Zugewandheit zu Mozart hatte und ich nunmal kein Wolferl-Fan bin... Nun habe ich mir allerdings in der letzte Zeit ein paar Ihrer Aufnahmen angehört und habe eine ganz tolle Box erschienen bei Andromeda erworben. Ich muss gestehen, dass Klavierkonzert Nr. 23 KV488 nie besser gehört habe als auf dieser 3er-CD.
    Daher empfehle ich diese nur aus Klavierkonzerten bestehende Box mit Nachdruck euch allen - ich bin mir sicher sie lohnt sich:


    Aufnahmen entstanden 1947/54 mit Schuricht, Fricsay, Swoboda, Zecchi und Sacher
    Werde mir definitiv noch einiges mehr von Haskil zu Gemüte führen.


    :hello:

    Einmal editiert, zuletzt von Opus28 ()

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  • Haskilliebhaber, aufgepasst!
    Bei Brilliant sind die Beethovensonaten fuer Violine + Klavier von Arthur Grumiaux und Clara Haskil erschienen.



    LG, Paul

  • Beim wunderbaren Label Aura aus Italien gibt folgende (preislich günstige) Konzertmitschnitte:


    Mozart: Piano Concerto No.23 in A major K488 (Otmar Nussio, conductor - RTSI Orchestra)
    Beethoven: Sonata for piano and violin No.7 in C minor Op.30 No.2
    Mit Grumiaux


    Beethoven: Sonata No.4 in A minor Op. 23 Sonata No.10 in G Op. 96
    Mozart: Sonata in B flat K378
    Mit Grumiaux


    Ich selbst finde das Zusammenspiel Haskil/Grumiaux einfach nicht besonders. Überahaupt mag ich von Clara Haskil eigentlich nur das Schumann-Klavierkonzert, dieses aber besonders!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Sagitt meint


    Das Forum offenbart immer wieder das ungeheure Spektrum von Wahrnehmung.Auch bei Aufnahmen, die einem jenseits jeder Kritik scheinen, gibt es Menschen, denen diese nichts bedeuten oder wenigstens nicht besonders erscheinen.
    Clara Haskil als Mozartspielerin schien mir ausserhalb jeder Kritikmöglichkeit zu sein
    KV 595 mit Friscay, KV 265,280,415 alles Aufnahmen allerhöchster Qualität.
    Nein, auch hier, nur meine Auffassung,bloss subjektiv.
    Es gibt keine Gewissenheiten....man "meint" nur !


  • Auch hier: Man mag Haskils Mozart-Klavierkonzert-Aufnahmen mögen oder nicht: ja, das ist rein subjektiv. Aber ob und dass sie allerhöchster Güte sind, darüber kann man sinnvoll streiten und diskutieren, nämlich deshalb, weil man hier zu Übereistimmung kommen kann. das liegt im objektiv Hörbaren begründet, nicht im Geschmack.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo ab,


    Ich zitiere Ulli ueber Haskils Mozartspiel (Jeunehommekonzert), dann ist der Startschuss gegeben:

    Zitat

    ...wenn es auch ansonsten unübertroffen differenziert gespielt ist.


    LG, Paul

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  • Sagitt meint:

    Gründe finde ich schon, warum das Spiel der Haskil " göttlich" ist. Den wichtigsten zuerst.Geza Anda hat behauptet, am Mozart-Spiel erkenne er sofort einen guten Pianisten, warum ? weil er/sie sich nicht verstecken kann. Es sind keine Notenberge da, hinter denen man abzutauchen vermag. Es kommt auf die Gestaltung an. Haskil hatte, sicher aufrund ihrer speziellen Leid-und Lebenserfahrung die Disposition, Mozart nicht zu interpretieren, sondern zu " sein". Das meine ich im philosophischen Sinn. Da war keine Eitelkeit, die befriedigt werden musste, sondern die totale Hingabe an das Werk. Alles klingt natürlich, nichts klingt " gemacht". KV 595 ist dafür DAS Beispiel. Mit Begriffen des Zen wurde ich formuilieren, sie ist verschwunden, der Bogen schiesst von alleine ( Herrigel, Zen in der Kunst des Bogenschiessens) oder sie ist im " Flow" ( so der ungarische Forscher Mihaly Csikszentmihalyi). Die Interpretation ist vollkommen organisch, im Fluss.Dazu kommt ein Anschlag der Sonderklasse, wie ihn selten Pires ,Foldes oder fast Zacharias erreicht haben. Jeu perlé, wie es im Lehrbuch steht,die Töne, aufgereiht auf einer Perlenkette.
    Das ist das Mozartspiel der Haskil, keinesfalls immer, allen bei allen Stücken, die ich erwähnt habe.

  • Hallo Sagitt:


    auch hier, nur Deine Auffassung, bloß subjektiv???

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo ab,


    Ein unvoreingenommen Kritiker und Kenner ist m.E. der berühmte Dirigent Leopold Stokowski.
    Er schrieb ueber Clara Haskil:

    Zitat

    Ihre Begabung überragt bei weitem die ihrer Zeitgenossen, um so mehr als sie sich der Musik mit einem Feuer verschreibt, das an Besessenheit grenzt.


    LG, Paul

  • Hallo Paul,


    ich zweifle nicht daran, diese Frage von mir bezog sich nur auf das oben von Sagitt Geschriebene:


    Zitat

    Nein, auch hier, nur meine Auffassung,bloss subjektiv.


    Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand einerseits meint, es könne keine objektiven Aussagen geben; aber anderseits dann selbst solche Aussagen schreibt, für die man gerade solche Wahrheit beansprucht.
    ?(

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Sagitt meint:


    wenn ich Begründungen schreibe,sind es meine Begründungen.
    Ich kann nicht verlangen, dass diese jemand übernimmt und bestimmt nicht erwarten, dass jemand genauso empfindet wie ich.


    Ich schrieb dies, um deutlich zu machen, dass es nicht einfach ein Mögen ist, sondern es auch Gründe des Mögens gibt.

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  • Zitat

    Original von sagitt
    Ich schrieb dies, um deutlich zu machen, dass es nicht einfach ein Mögen ist, sondern es auch Gründe des Mögens gibt.


    sorry, das habe ich genau anders herum missverstanden !

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Wieso eigentlich Statthalterin? Ist zu erwarten, daß Mozart jemals zum Wiedergänger wird oder gar aufersteht wie der Messias? Ich glaube, er hätte sich spätestens im letzten Jubiläumsjahr die finale Mozart-Kugel gegeben ...
    :D


    Aber man höre Frau Haskil mal mit der Fallas "Nächten in spanischen Gärten"!
    :jubel:

  • Zitat

    Original von ben cohrs
    Aber man höre Frau Haskil mal mit der Fallas "Nächten in spanischen Gärten"!
    :jubel:


    Keine Frage, eine sehr schöne Aufnahme in Bezug auf den Klavierpart, aber ich präferiere bei Falla doch mehr ein spanisches Koloritt à la Larrocha.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo,
    erstmal Danke an Paul für den schönen Eröffnungsthread.


    Auf Clara Haskil bin ich durch ihre Interpretation der Abegg-Variationen aufmerksam geworden. Wenn man das Stück von Ihr gehört hat, braucht man nach einer besseren Einspielung nicht mehr suchen. :jubel:
    Auf diesem Weg kam ich dann auch zu ihren Mozart, Beethoven und Schubertinterpretationen. Was Clara Haskil für mich ausmacht, war Ihre Werkauffassung, Musikalität, Technik und ihre Verbissenheit. Letzteres führte dazu, dass sie mit sich selber eigentlich nie zufrieden war. Sie hat mal nach einem umjubelten Vortrag gesagt:“ Ich habe gespielt wie ein Schwein.“ 8o
    Sie hat in Ihrem Leben viel mitgemacht, Paul hat im Eingangsthread schon das meiste erwähnt. Sie war nie verheiratet. Eine engere freundschaftliche, rein platonische aber sehr stark musikbezogene Beziehung verband sie mit Dinu Lipatti. Er war ebenfalls Rumäne und Pianist und starb mit 33 Jahren 1950 viel zu früh an Leukämie. Mit den Aufnahmen der Chopin- Walzer hat er sich u.a. ein Denkmal gesetzt.
    Wer Interesse an ihrer Biographie hat, dem empfehle die von Jerome Spycket
    Titel: Clara Haskil Eine Biographie
    Erschienen 1977 bei Hallwag.
    Leider nur noch bei Ebay oder antiquarisch zu bekommen. Wenn man das gelesen hat, steigt die Bewunderung für diese Künstlerin noch mehr.


    Gruß


    Holger :hello:

  • Sagitt meint:


    Ja, das Leben der Haskil war tragisch.Sie war ein sehr liebesbedürftiges Wesen und ihre Liebe zu Lipatti war sicher nicht körperlich, aber ein Sehnen, ein unerfülltes. Ist es doch merk-würdig, dass Sie das Erinnerungskonzert für Lipatti 1960 nicht spielen konnte, weil sie auf dem Wege dorthin verunglückte und dann starb.


    Aus all´diesem Elend hat uns Haskil unvergessliche Aufnahmen hinterlassen.
    Gerade ist eine wunderbare 6 CD Box erschienen ( wer stellt das Bild ein?), wo eigentlich alle ihre Schätze versammelt sind, KV 265,280,415,595 und andere mehr !

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  • Meinst Du diese hier:



    Laut JPC heute erschienen. Hört sich in der Tat äußerst verlockend an...


    Besten Dank für den Hinweis


    :hello:


    katlow

  • Zitat

    Original von holger65
    ...
    Wer Interesse an ihrer Biographie hat, dem empfehle die von Jerome Spycket
    Titel: Clara Haskil Eine Biographie
    Erschienen 1977 bei Hallwag.
    Leider nur noch bei Ebay oder antiquarisch zu bekommen. Wenn man das gelesen hat, steigt die Bewunderung für diese Künstlerin noch mehr.


    ich habe das einmal vor knapp 30 Jahren gelesen. Die Hinweise auf ihre gesundheitlichen Probleme in jungen Jahren waren schon schockierend, es ist bewundernswert und erstaunlich, wie sie unter diesen Voraussetzungen sich als Musikerin und gefeierte Künstlerin so weit entwickeln konnte. Das andere, was mir ebenfalls in Erinnerung geblieben ist, sind die Hinweise auf ihr vielfältiges Repertoire, das vieles enthielt, was sie in den letzten Jahren ihrer Laufbahn gar nicht mehr auf der Bühne spielte: "Feux follets" von Liszt, das B-Dur-Konzert von Brahms und anderes mehr - alle Achtung! :jubel: :jubel: :jubel:

  • Sagitt meint.


    Clara Haskil wäre eine Virtuosin gewesen, wenn das Leben nicht Anderes mit ihr vorgehabt hätte. Einmal die frühen schweren Krankheite, dann die lange Belastung mit dem für sie so wenig erfreulichen Onkel. Sie hatte dann gar kein Selbstbewusstsein, war unzuverlässig, wurde in Paris in den dreissiger Jahren nicht gebucht und lebte recht ämlich, da sie nie Unterricht gegeben hat.
    Später kam dann der Tumor dazu und in den fünfziger Jahren war die Gesundheit schon so geschwächt, dass dies Auswirkungen auf ihr Repertoire haben musste. Ihre Podiums-Scheu hat sie nie überwunden ( eimal soll Casals sie mit dem Bogenstock auf die Bühne getrieben haben!)
    Gerade diese Lebens-Schwere hat bei Haskil aber zu einer Reife der Kunst geführt, sie zu einer beinahe einmaligen Mozart-Spielerin gemacht zu haben und alle Experten wissen. Mozart-Spielen ist das Schwerste.

  • Zitat

    Original von ben cohrs


    Aber man höre Frau Haskil mal mit der Fallas "Nächten in spanischen Gärten"!
    :jubel:


    Die Aufnahme ist in der Tat beeindruckend, wenngleich ich persönlich die etwa zeitgleich entstandene Aufnahme mit Margrit Weber und Ferenc Fricsay bevorzuge. Die "Noches" waren wohl ursprünglich für Soloklavier komponiert. De Falla orchestrierte das Werk auf Anraten seines Freundes Ricardo Vines als Werk für Klavier und Orchester.


    Diese Suite empfinde ich nicht als Werk für Klavier und Orchester im Sinne eines Klavierkonzertes; das Klavier tritt hier zurück ins Orchester als eine seiner markanten Stimmen. Clara Haskil gelingt dies famos, und es ist schade, daß diese Aufnahme von ihr kaum bekannt ist. Als CD ist sie immerhin zu greifen. Was mir an dieser Aufnahme nicht gefällt sind einige extrem schnelle Tempi, die für mein Verständnis aus dem Atmosphärischen der Musik ausbrechen. Das gilt für das Ende des ersten Satzes und vor allem für die "Gärten der Sierra Cordoba". Das aber ist persönlicher Geschmack. Und da auch ich die Kunst von Clara Haskil verehre, mag ich dies Aufnahme auch nicht missen.



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.



  • Hallo Thomas,


    ich schätze diese Aufnahme mit Haskil/ Markewitch von DE FALLAs schönem Werk auch sehr. Möchte hier aber unbeidngrt nochmal alle Aufnahmen des "Duos" Haskil/ Markevitch erwähnen, (die ich kenne), da ich sie alle für außergewöhnlich halte!



    MOZART Klavierkonzert Nr.20 d-moll, KV466
    MOZART Klavierkonzert Nr.24 c-moll, KV 491
    BEETHOVEN Klavierkonzert No.3 c-moll, op.37
    CHOPIN Klavierkonzert No.2 f-moll, op.21
    DE FALLA Noches en los jardines de España


    zu finden (einst) in dieser CD-Box.



    Als großer Bewubnderer DE FALLAs beneide ich Dich allerdings auch um Deine CD, die wohl noch viele weitere schöne Werke enthält!


    Gruß pt_concurs

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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