Hans Pfitzner - "Phönix aus der Asche?"

  • Hallo Paul,


    naja, Pfitzner war halt ein bekannter "Trotz"kist :D - manchmal so trotzig und eigensinnig wie ein Fünfjähriger...



    Gerald, die Beethoven-Sinfonien unter Pfitzners Dirigat kenne ich tatsächlich noch nicht. Sollte ich mir vielleicht bald mal zulegen. Wenn ich nicht in meiner CD-Unordnung ersticken würde...


    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von musicophil
    Warum muß ich bei diesen Fotos an Trotzkij denken?


    Das dachte ich mir bei einem Avatar hier auch schon mal :stumm::D
    Immerhin sind sie beide in der späteren Sowjetunion zur Welt gekommen - und der Leo war der deutlich jüngere... :beatnik:
    (Wobei man nach der Lektüre der hier gegebenen Pfitzner-Aussagen bemerken muss, dass hier scheinbar Alter wenig mit Weisheit korrelierte... :rolleyes: )


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Hallo,


    man kann sich Feindbilder auch zurechtschreiben, wo es sie nicht gibt. Aus einer Bemerkung wie


    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    ...
    Daß sich übrigens gerade Thielemann heute so für Pfitzner einsetzt, halte ich für symptomatisch...


    nun zu folgern


    Zitat

    Dass er namentlich in diesem Pfitzner-Thread zu einer Art Neo-Nazi geschrieben wird, geht mir dagegen zu weit.


    geht, wie Du selbst geschrieben hast, zu weit. Da gibt man sich hier die größte Mühe, Pfitzner vom Nazismus sorgsam abzugrenzen, da machst Du ihn schon wieder zu Nazi, damit Du Dich beschweren kannst, mit der Feststellung, dass Thielemann sich für Pfitzner einsetzt, mache das ihn zum Neonazi. O simplificateur terrible!


    Zitat

    Wer, wie ich bei Tamno ja auch schon las, die Preußen generell als Kommissköppe aburteilt, wird dementsprechend auf Thielemann reagieren.


    Und schon kommt die nächste Verallgemeinerung, die nichts weiter als heiße Luft ist. Denn wenn man hier etwas über Preußen, Bayern, Rheinländer, Wiener und Schlimmeres liest, so ist das doch eher eine gutmütige Frotzelei, die erwartet, dass man sie nicht Ernst nimmt. Dass da noch jemand auf so etwas hereinfallen kann, will mir nicht in den Kopf.


    Nimm Deinen Thielemann und geh mit ihm in den entsprechenden Thread. Ein wenig aufmerksam das lesen, was hier über Pfitzner geschrieben wird, kann aber trotzdem nicht schaden.


    Zurück zu Pfitzner. In seiner "Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz" (1919) findet man folgendes:


    In der Schmach und dem Frevel der Revolution erlebten wir mit Trauer, daß deutsche Arbeiter, deutsches Volk sich von russisch-jüdischen Verbrechern anführen ließen und ihnen eine Begeisterung zollten, wie sie sie noch keinem ihrer deutschen Helden und Wohltäter gönnten.


    Schon bei der ersten Passage des Textes, den ich weiter zitieren werde, wird einem heiß. Das ist die Art von geistiger Pogromstimmung, die in der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg endete. Antidemokratische Gesinnung verbindet sich mit Rassismus.


    In der Kunst erleben wir, daß ein deutscher Mann aus dem Volke, von so scharfem Verstande und reichem Wissen, wie Herr Bekker, der wohl geeignet wäre, einem sozialen Institute als künstlerisch-organisatorischer Leiter vorzustehen, die international-jüdische Bewegung in der Kunst leitet.


    Der nächste Schauder. Paul Bekker, der als Jude 1933 emigrieren musste, war einer der einflussreichsten Musikkritiker, der 1919 den Begriff Neue Musik prägte. Er setzte sich Gustav Mahler, Franz Schreker, Arnold Schönberg, Ernst Krenek ein. Man beachte wie hier dem "Deutschen" das "International-Jüdische" entgegen gesetzt wird. Das alles schrieb Pfitzner nicht als Nationalsozialist, denn den Nazismus als Bewegung gab es ja noch nicht - aber: Wie sich die Bilder gleichen!


    Ich sage: international-jüdisch, meine also nicht die Juden, als Individuen. Es ist ein Unterschied zwischen Jude und Judentum. Der Grenzstrich der Scheidung in Deutschland geht nicht zwischen Jude und Nichtjude, sondern zwischen Deutsch-national empfindend und international empfindend. Ich selbst kenne eine ganze Anzahl Juden, und weiß indirekt von vielen anderen, die so deutsch, national und ehrenhaft empfinden, wie es nur gewünscht werden kann, und die ihre Pflicht im Kriege wie zu Hause voll erfüllt haben [...] Aber das Judentum ist ein gefährliches Rätsel.


    Hier findet sich die Unterscheidung, die Pfitzner auch im 3. Reich nicht aufgegeben hat. Die Frage, aus wem sich wohl das Judentum zusammensetzt, hat sich Pfitzner nicht gestellt. Es ist wohl eine große Verschwörung, an der auch Deutsche teilhaben.


    Der Sprung auf die Politik ist nur ein scheinbarer; ich rede von demselben Dinge: vom nationalen Leben, was für manche Menschen das Leben überhaupt bedeutet. Die künstlerische Verwesung ist ein Symptom der nationalen. Die nationale Kunst ist im Organismus des Volkskörpers der edelste Teil. Sage mir, welche Kunst im Volke gedeiht, und ich will dir sagen, wie der Gesundheitszustand des Volkes ist.


    Hier begegnen uns die entscheidenden Stichwörter auch der nazistischen Kunstpolitik. Das eine ist der Biologismus, bei dem das Fremde bedrohlich ist, am Ende zu vernichtende Parasiten. In eins geht dieser Biologismus mit einer scheinmedizinischen Darstellungsweise, bei der Gesundheit (das "gesunde Volksempfinden" ist mir noch in schauriger Erinnerung) einerseits, Krankheit (bei Pfitzner gar "Verwesung") andererseits eine Diagnose- und Heilungsmöglichkeit von gesellschaftlichen Problemen vortäuschen, die hinter der Diktion von Wissenschaftlichkeit ihre Unmenschlichkeit verbirgt.


    Da es hier eindeutig um Kunst geht, kann ich die Intentionen des Komponisten nicht von dem Komponierten trennen.


    LG Peter

  • Hallo Peter,


    die von dir zitierten Passagen (die mir zuvor auch bekannt waren), kann man natürlich nicht vernünftig verteidigen.


    In meinen Augen war Pfitzner halt das Gegenteil eines politischen Menschens, und der "zänkische Unsinn", den er vielfach von sich gegeben hat, ist in der Regel dem Gefühl geschuldet, in der Kunst auf einem letztlich schon verlorenen Rückzugsposten zu stehen, aber diesen Rückzugsposten mit allem Starrsinn und jeglichen sich bietenden Mitteln verteidigen zu müssen.


    Da es hier eindeutig um Kunst geht, kann ich die Intentionen des Komponisten nicht von dem Komponierten trennen.


    Hier scheiden sich die Geister. Gerade im Palestrina, der ja wohl eindeutig als Pfitzners Hauptwerk gesehen werden muß, finde ich aber überhaupt keine mit der Nazi-Ideologie zusammenhängenden Intentionen. Im Gegenteil wird hier der Antagonismus von Künstler und Welt bzw. Weltpolitik in eindringlicher Form thematisiert, und im zweiten Akt, der zunächst eine Satire auf das Konzil und die egoistichen Interessen der Tagespolitiker darstellt, kommt die grenzenlose Brutalität der Macht textlich ("Gebt Feuer! Schießt und schlagt! Und was noch zappelt, auf die Folter!") und musikalisch schonunsglos zum Ausdruck. Otto Klemperer hat das Textbuch zum Palestrina sehr bewundert ( "es gibt darin Stellen, die von Goethe sein könnten"), und Rafael Kueblik sprach von einem "Humanum" (wenn ich mich recht erinnere - ich habe das Booklet zu seiner Palestrina-Aufnahme leider verloren).
    Über Aufführungen dieser Oper war Hitler folgerichtig auch überhaupt nicht begeistert; teilweise hat er sie untersagt.


    Sehr bezeichnend für Pfitzners zutiefst unpolitisches Wesen ist auch das Schopenhauer-Motto, welches er dem Palestrina vorangestellt hat.
    Überhaupt sollte man nicht vergessen, daß er ein glühender Bewunderer Schopenhauers war und verschiedene Gesamtausgaben seiner Schriften besaß. Und die pessimistische Weltfeindlichkeit Schopenhauers ("Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz...dem Nationalcharakter wird, da er von der Menge redet, nie viel Gutes ehrlicherweise nachzurühmen seyn. Vielmehr erscheint nur die menschliche Beschränktheit, Verkehrtheit und Schlechtigkeit in jedem Lande in anderer Form und diese nennt man dann Nationalcharakter") und den "völkischen" Hurraoptimismus des Dritten Reichs trennen wirklich Gräben.


    Pfitzners Weltbild kann man sicherlich nicht alleine auf seinen Antisemitismus (in einer eigenartigen Ausprägung) und seine Sympathien für bestimmte Aspekte der NS-Ideologie reduzieren. Und seine Werke sind von Verbindungen zu nationalsozialistischem Gedankengut fast völlig frei (die unselige "Krakauer Begrüßung " einmal außen vor gelassen). Man schaue sich nur einmal die Textvorlagen zu seinen Liedern an, da stößt man auf Goethe, Eichendorff, Dehmel ,Keller, Heine, Hebbel, Ricarda Huch....


    Daß man in ihn seinem Verhältnis zum 3.Reich nicht völlig von jeder Schuld freisprechen kann, steht auf einem anderen Blatt. Dieses posthume Schicksal teilt er mit anderen bedeutenden Künstlern wie Strauss, Hauptmann und Hamsun.


    Viele Grüße


    Bernd

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  • Zitat

    Original von Bernd Schulz
    Sehr bezeichnend für Pfitzners zutiefst unpolitisches Wesen ist auch das Schopenhauer-Motto, welches er dem Palestrina vorangestellt hat.
    Überhaupt sollte man nicht vergessen, daß er ein glühender Bewunderer Schopenhauers war und verschiedene Gesamtausgaben seiner Schriften besaß. Und die pessimistische Weltfeindlichkeit Schopenhauers ("Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz...dem Nationalcharakter wird, da er von der Menge redet, nie viel Gutes ehrlicherweise nachzurühmen seyn. Vielmehr erscheint nur die menschliche Beschränktheit, Verkehrtheit und Schlechtigkeit in jedem Lande in anderer Form und diese nennt man dann Nationalcharakter") und den "völkischen" Hurraoptimismus des Dritten Reichs trennen wirklich Gräben.


    Lieber Bernd,
    ich will nicht Öl ins Feuer gießen, aber zwei kurze Anmerlungen kann ich mir nicht verkneifen. Ich finde die Ausflucht in das Argument, Pfitzner sei ein unpolitischer Mensch gewesen, gereicht ihm nicht zu Ehre - und es löst ihn auch nicht aus den Verwicklungen, die hier schon mehrfach angesprochen worden sind. Genau dasselbe Argument findet sich im Kontext mit Heideggers Verbindungen zum NS - dort hört man allenthalben gar, er sei »ein politischer Naivling« gewesen und die Symphathiebekundungen gegenüber dem NS hätten nun gar nichts mit seinem philosophischen Werk zu tun. Ich glaube, das kann man nicht diskret trennen - weder bei Heidegger noch bei Pfitzner.
    Und Pfitzners Schopenhauer-Bewunderung ist in diesem Kontext auch kein Argument, das wirklich zu einer Entlastung beitragen könnte. Denn Schopenhauer war nicht nur ein weltfeindlicher Pessimist sondern auch ein erklärter Feind von Demokratie und Republik - und er war Antisemit...


    Ich bin wirklich der Meinung, daß eine Beurteilung Pfitzners (oder Heideggers oder auch - um mal die Perspektive zu erweitern - Célines, Pounds...), sich nicht darin erschöpfen darf, seinen Antisemitismus zu betonen und sein (jetzt kommt ein Euphemismus) unkritisches Verhälthis zum NS - aber wegreden lassen sich diese Aspekte nicht (genausowenig wie der Antisemitismus Wagners). Und sie gehören zu Pfitzner, wie sie zur Geschichte des vergangenen Jahrhunderts gehören.


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Hallo Medard,


    Heidegger ist ein ganz gutes Beispiel - in seinem Fall würde ich tatsächlich zu ähnlichen Schlüssen kommen wie bei Pfitzner.


    Ich bin wirklich der Meinung, daß eine Beurteilung Pfitzners (oder Heideggers oder auch - um mal die Perspektive zu erweitern - Célines, Pounds...), sich nicht darin erschöpfen darf, seinen Antisemitismus zu betonen und sein (jetzt kommt ein Euphemismus) unkritisches Verhälthis zum NS - aber wegreden lassen sich diese Aspekte nicht (genausowenig wie der Antisemitismus Wagners). Und sie gehören zu Pfitzner, wie sie zur Geschichte des vergangenen Jahrhunderts gehören.


    Versuche ich denn, diese Aspekte wegzureden? Mir geht es darum, daß es sich um Aspekte unter anderen Aspekten handelt, und daß es in der Auseinandersetzung mit einem bedeutenden Komponisten, Schriftsteller oder Philosophen nicht ausreicht, ihn in die braune Ecke zu stellen und dann zu glauben, man sei sofort mit ihm UND seinen sämtlichen Werken fertig,
    Daß die politischen Verstrickungen und Verfehlungen auch zur Geschichte Pfitzners gehören, unterschreibe ich sofort.

    Grundsätzlich liegen wir wohl gar nicht soweit auseinander.


    Viele Grüße


    Bernd


    P.S.: Falls sich weitere Diskussionen zum Thema ergeben sollten: ich kann erst ab Dienstag wieder richtig ins Forum schauen

  • Hallo Bernd,
    ganz Deiner Meinung! Man kann den politischen und den künstlerisch tätigen Menschen Pfitzner nicht voneinander trennen - aber man kann auch nicht die eine der beiden Seiten auf die andere reduzieren.
    Herzlichst,
    Medard

  • Entschuldigung. Auch das ist ot, ich mach es auch kurz.



    Mir ging es nicht darum, dass sich Thielemann für Pfitzner einsetzt, sondern dass "Typen wie Thielemann" unterstellt wird, dass sie die "Krakuer Begrüßung" auch heute aufführen würden. Und wer sollte ein Interesse haben, die Huldigung eines Nazis aufzuführen? Ich war da aber ungenau, mein Fehler.
    Der Preußen-Bezug ergab sich aus dem Thielemann-Thread; es handelte sich da nicht um eine gutmütige Frotzelei.
    Im Übrigen danke, dass ich meinen Thielemann woauchimmer hin nehmen darf und dass ich den Pfitzner-Thread weiter lesen darf. Das habe ich bisher mit Interesse getan und werde es weiter tun.
    Ich bitte, meine ot-Exkurs zu entschuldigen, ich werde es auch nicht wieder tun.


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Ich möchte ebenfalls nur kurz anfügen, daß ich keineswegs vorhatte, Thielemann in das Neonazi-Eck zu stellen. Ich meinte, Thielemann habe eine Vorliebe für ein gewisses "deutsches Komponieren", das ich bei Pfitzner in vollem Umfang verwirklicht sehe. Thielemann bedient hier meiner Meinung nach ein neues Deutschtümeln, das mit Antisemitismus oder gar neonazistischer Geistesverwirrung nicht zwangsläufig zu tun haben muß, mir persönlich aber nicht unbedingt sympathisch ist.
    :hello:

    ...

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  • In diesem Zusammenhang ist vielleicht ein Hinweis auf drei Aufführungen von Pfitzners neben "Palestrina" möglicherweise bedeutendstem Werk angebracht: die Eichendorff-Kantate "Von deutscher Seele", die ich auf der ersten Seite dieses Threads kurz charakterisiert habe, wird von Ingo Metzmacher und dem DSO Berlin sowie den Solisten Kringelborn/Stutzmann/Ventris/Holl aufgeführt: am 3. und 4. Oktober in der Berliner Philharmonie und am 6. Oktober in der Kölner Philharmonie. Eine der raren Möglichkeiten, dieses wunderbare Werk mal im Konzertsaal zu hören.


    Metzmachers erste Saison setzt insgesamt einen Schwerpunkt beim Thema "deutsche Seele". Speziell zum Pfitzner-Werk erklärt der Dirigent in der heutigen Ausgabe der "Zeit": "Ich will dieser Musik eine Chance geben. Vielleicht ist das auch deshalb möglich, weil ich völlig unverdächtig bin, in einer rechten politischen Ecke zu stehen." Tja.


    Viele Grüße


    Bernd

  • 29.11.08 (Samstag)
    MDR Figaro 19.30 bis 23.00


    Hans Pfitzner: „Die Rose vom Liebesgarten“


    Robert Schumann Philharmonie Chemnitz
    Leitung: Frank Beermann
    (Live aus dem Opernhaus Chemnitz)


    Freitag, 28.11.2008 Nordwestradio ab 20:00


    Hans Pfitzner Sextett g-moll op. 55


    Consortium Classicum



    „.. dass ... diese Musik kein veranstalteter Propagandakitsch ist und mit ihr kein Staat gemacht werden kann „
    „ das einer, der es „in Treue fest“ mit den Nazis hielt, von den Nazis so wenig gemocht wurde, dass einer, der so deutsch und volksverbunden fühlte wie Pfitzner, so überaus „volksfremde“ und schwer zugängliche Musik schrieb.. „


    Clemens Nachtmann über Pfitzner (2007)


    :hello:

  • nicht vergessen:


    Bayern 4 Klassik - Montag, 19.01.2009 19. Januar 2009
    Hans Pfitzner: Palestrina
    17:30 Uhr Foyer Informationen und Gespräche zuraktuellen Premiere "Palestrina" von Hans Pfitzner mit Dorothea Hußlein


    18:00 Uhr
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    Hans Pfitzner: "Palestrina" Musikalische Legende in drei Akten
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    Papst Pius IV - Peter Rose
    Giovanni Morone - Michael Volle
    Kardinal Christoph Madruscht - Roland Bracht
    Carlo Borromeo - Falk Struckmann
    Graf Luna - Wolfgang Koch
    Giovanni Pierluigi Palestrina - Christopher Ventris
    Ighino - Christiane Karg
    Silla - Gabriela Schererund andere
    Chor der Bayerischen Staatsoper
    Bayerisches StaatsorchesterLeitung: Simone Young
    PausenZeichen Ca. 19.45 - 20.15 Uhr
    1) Volkmar Fischer im Gespräch mit Simone Young
    *2) Norbert Christen im Gespräch mit Wolf Dieter Peter zur Inszenierung (1)
    Ca. 21.25 - 21.50 Uhr
    1) Franziska Stürz im Gespräch mit Christian Stückl
    *2) Norbert Christen im Gespräch mit Wolf Dieter Peter zur Inszenierung


    leider wird dieses Werk viel zu selten wiedergegeben, obwohl es - wie ich wieder betone - z.B. neben der Pelleas, den Königskindern, Kleider machen Leute, Jenufa u.a. zu den schönsten Opern gehört, die zwischen Wagner und der NWS geschrieben wurde. Wenigstens blieb dem Werk Pfitzners der perfide Vorwurf des Ekklektizismus erspart, der völlig zu Unrecht gegen Zemlinsky und Humperdinck erhoben wurde...
    Erfahrungsgemäß ist es mit dem Palestrina so (wie mit der Pelleas auf kleineren Bühnen): ein paar Wiedergaben + dann verschwiindet die Oper vom Spielplan.. sehr schade


    :hello:

  • Die Produktion ist eine Kooperation mit der Hamburgischen Staatsoper, so dass wir sie hier wahrscheinlich in der nächsten Saison zu sehen bekommen.

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Beim Label "Gala" erscheint in diesen Tagen eine Rundfunk-Prodkuktion der "Rose vom Liebesgarten" auf CD:





    Hans Pfitzner (1869-1949)
    Die Rose vom Liebesgarten

    2 CDs, Erscheinungstermin: 10.6.2009


    +Wagner: Tannhäuser (Auszüge mit Trude Eipperle,
    Günther Treptow, Heinrich Schlusnus, HR SO, Kurt
    Schröder / 1949)


    Bernd Aldenhoff, Trude Eipperle, Hanna Scholl, Georgina von Milinkovic, Paul Kuen, Max Proebstl,
    SO München,
    Robert Heger


    +Strauss: 2 Arien aus "Arabella" (Trude Eipperle,
    Marcel Cordes, RSO Stuttgart, Alfons Rischner / 1955)


    Label: Gala , ADD/m, 1953


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Endlich!


    Harald, danke für den Hinweis! Der bislang (mehr oder minder "schwarz" kursierende) Mitschnitt dieser Oper konnte einem zwar zumindestens eine Ahnung von ihrem musikalischen Reichtum vermitteln, aber rein aufnahmetechnisch war er auch für einen in dieser Hinsicht nicht so empfindlichen Menschen wie mich jenseits von gut und böse.


    Vor etwa 10 Jahren gab es wohl mal den Versuch, eine Aufführung an der Züricher Oper zur Grundlage einer CD-Veröffentlichung zu machen, aber daraus wurde dann leider in letzter Minute doch nichts.


    Jedenfalls warte ich schon seit fast 30 Jahren darauf, daß diese großartige Musik (ein sprachlich fragwürdiges Libretto muß man auch bei diversen anderen Meisteropern in Kauf nehmen) offiziell auf einem Tonträger erscheint! Die Hoffnung stirbt zuletzt - meine Bestellung ist gerade in Richtung JPC gegangen!


    Viele Grüße


    Bernd

  • Lieber Bernd (freue mich, mal wieder von Dir etwas zu lesen!),
    ich erinnere mich dunkel an die Doppel-LP der dubiosen (Grau-)Marke "Rokoko" mit der Robert-Heger-Aufnahme des "Liebesgarten". Die Tonqualität der Gala-CD scheit deutlich besser zu sein!


    Weil Du weiter oben "Zürich" erwähnst - ich habe vor längerer Zeit mal von einem befreundeten Sammler eine sehr schöne Doppel-CD einer Schweizer Radioproduktion der Oper bekommen, die m.E. durchaus Referencharakter hat. Es handelt sich um eine Produktion von Radio Beromünster aus dem Anfang der 50er Jahre in folgender Besetzung:


    Minneleide - Gertraud Hopf
    Signot - Fritz Uhl
    Nachtwunderer - Richard Bedel
    Moormann - Paul Kuen
    Schwarzhilde - Margarete Vogt
    Rotelse - Melanie Geissler
    Sangesmeister - Fridolin Mosbacher
    Waffenmeister - Peter Lagger


    Das Orchester wird dirigiert von Walter Furrer.


    Im Handel scheint es die Aufnahme (noch) nicht zu geben.


    Viele Grüße


    Harald


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    die Arbeit (hauptsächlich Oboenröhrchenschnitzerei, aber im letzten Dreivierteljahr auch zahlreiche Muggen) frißt mich leider immer mehr auf - ansonsten würde ich hier öfter mitschreiben.


    Die Doppel-CD, an die du dich erinnerst, habe ich leider nie zu Gesicht bekommen. Mir liegt lediglich eine Cassettenaufnahme (gezogen von einem Tonband, daß mir damals der Schatzmeister der Pfitzner-Gesellschaft zur Verfügung stellte) und eine Kopie auf CD (die ich kurz nach Eintritt ins Tamino-Forum von einem hilfsbereiten Menschen erhalten habe) vor. Letztere bedeutete schon einen erheblichen Fortschritt im Hinblick auf meine Kenntnis der "Rose vom Liebesgarten", denn beim Abspielen meiner Cassetten habe ich wirklich in der Hauptsache Rauschen gehört. Aber trotzdem muß man auch bei den CDs von einer nicht gerade befriedigenden Wiedergabequalität sprechen.


    Obwohl die sehnlich erwartete Abhilfe (es kann sich nur um eine bessere Aufnahme handeln!) in den nächsten Tagen bei mir eintreffen wird, würde mich deine Produktion von Radio Beromünster natürlich auch interessieren..... :pfeif:


    Zur "Rose vom Liebesgarten" hieß es in meinem Reclam-Opernführer von 1956:


    "Die Musik birgt vieles vom Inspiriertesten und Schönsten, was Pfitzner geschrieben hat. Während im *Armen Heinrich* die Tonsprache hauptsächlich Künderin seelischer Vorgänge ist, so wird in der *Rose vom Liebesgarten* die Natur zur eigentlichen Heldin der Oper. Auch in diesem Werk überwiegt der symphonische und absolute Charakter den dramatischen, der sich hier überdies nur der schwachen Stütze rein allegorischer, meist schemenhaft bleibender Figuren bedienen kann. So wird in der *Rose* vor allem der auf das rein Musikalische eingestellte Hörer auf seine Rechnung kommen....die vielstimmige, bald vertraute, bald geheimnisvoll fremdartige Sprache des Waldes erfährt im 1. Akt eine musikalische Schilderung von einzigartiger Stimmungsmacht, so daß man bereits mehrfach zu einer Konzertaufführung dieses besonders kostbaren Teils der Partitur geschritten ist..."


    Ja, von wegen Konzertaufführung in den letzten Jahrzehnten! Bislang gab es noch nicht einmal eine gescheite Konserve zu kaufen!


    Viele Grüße


    Bernd

  • Lieber Bernd,


    leider habe ich keine Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme mit Dir.


    Falls Dich meine "Liebesgarten"-Aufnahme interessiert, schicke mir bitte eine PN oder email mit Deiner Adresse!


    Viele Grüße


    Harald :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Bernd Schulz


    Lieber Bernd,


    freut mich, wenn Die die Schweizer Aufnahme des Liebesgarten gefällt.


    Betrachte mich bitte nicht als unhöflich, weil Du keine Antwort von mir bekommen hast. Meine PNs an Dich kamen zurück mit dem Vermerk:

    Zitat

    * Benutzer »Bernd Schulz« möchte/kann keine privaten Nachrichten empfangen.


    Aber Du kannst mir eine email schicken!


    Viele Grüße


    Harald :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    soeben habe ich in meinem Profil gesehen, daß die PN-Funktion deaktiviert war. Warum sich das so verhielt, weiß ich nicht - ich selber habe nichts geändert und früher problemlos PNs empfangen (über 30 an der Zahl). Jetzt sollte es aber wieder mit den PNs klappen!


    Inzwischen sind auch die Gala-CDs mit der "Rose" bei mir eingetroffen. Die Tonqualität ist leider enttäuschend, da kaum besser als auf dem kopierten Mitschnitt, der mir schon vorlag. Vermutlich gibt die ursprüngliche Aufnahme einfach nicht deutlich mehr her; jedenfalls hätte ich mir die knapp 20 Euro im Grunde genommen sparen können. Auch das Booklet ist leider sehr, sehr dürftig gestaltet. Nach einem Abdruck des Librettos sucht man vergebens.
    Einen Vorteil hat die Aufnahme allerdings gegenüber der Beromünster-Version: Der Waldmonolog ist nicht so brutal gekürzt wie bei den Schweizern, die eine der musikalisch schönsten Passagen der ganzen Oper herausgestrichen haben :no:.


    Gerüchten zufolge soll bald ein neuer Mitschnitt der "Rose" (aus Chemnitz?) auf den Markt kommen. Da bleibt mir jetzt noch die Hoffnung auf die nahe Zukunft...



    Viele Grüße


    Bernd

  • Lieber Bernd,


    Zitat

    Original von Bernd Schulz
    Gerüchten zufolge soll bald ein neuer Mitschnitt der "Rose" (aus Chemnitz?) auf den Markt kommen. Da bleibt mir jetzt noch die Hoffnung auf die nahe Zukunft...


    ich weiß nicht, ob Du aufgrund meines eingestreuten Gerüchtes inzwischen ein wenig im Netz recherchiert hast - jedenfalls habe ich gerade eine Homepage, die den Namen von Pfitzners Oper trägt, gefunden, auf der man einiges über die Chemnitzer Produktion erfahren kann:


    "http://www.rosevomliebesgarten.de/?p=332


    1. Premiere hatte sie am Sa., 29.11.2008.


    2. Die Produktion wird beim Klassiklabel cpo auf CD erscheinen.


    3. glaube ich mich daran zu erinnern, daß in der Rundfunkübertragung von Deutschlandradio Kultur davon die Rede war, daß sie vollständig gespielt wurde. Demnach wäre auch die CPO-Einspielung ohne Striche. Wann diese erscheinen wird, habe ich allerdings noch nicht in Erfahrung bringen können.


    Das komplette Libretto findet man übrigens hier:
    "http://www.rosevomliebesgarten.de/?page_id=557


    :hello:
    Johannes

  • Die ursprünglich bei "Gala" veröffentlichte Heger-Aufnahme der "Rose" erscheint jetzt auch beim Billig-Label "Cantus Classics/Line Music" aus Hamburg. Lt. jpc soll es die Oper Anfang Oktober geben, ich kann also noch nicht vergleichen, ob Uwe Tessnow gegenüber der teureren Version irgendwas verbessert/verschlimmbessert hat:



    Hans Pfitzner (1869-1949)
    Die Rose vom Liebesgarten

    Bernd Aldenhoff, Trude Eipperle, Hanna Scholl, Georgina von Milinkovic, Paul Kuen, Max Proebstl,
    SO München, Robert Heger
    Label: Line , AAD/m, 1953
    Erscheinungstermin: 2.10.2009


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Auch wenn die Diskussion um Pfitzners Hinneigung zu rechtskonservativen bis profaschistischen Ansichten zwar auch schon eine Weile zurückliegt, so gibt sie doch Anlass, etwas Grundsätzliches zu bemerken. Meiner Meinung nach ist es ärgerlich und beweist eine dem Ästhetischen fremde Einstellung, wenn die Qualität eines Künstlers und seiner Kunst an seinem politischen Wohlverhalten gemessen wird. Wäre Pfitzner in der Nazi-Zeit nach Amerika emigriert, würde sich niemand scheuen, seine Werke z.T. großartig zu nennen. Dass er nicht zur Speerspitze der musikalischen Avantgarde gehörte, fiele dann gar nicht ins Gewicht - Schostakowitsch war auch nicht gerade ein "Neutöner" und wird doch allezeit hoch gelobt.


    Spätestens nachdem man Thomas Manns "Doktor Faustus" gelesen hat, sollte man doch wissen, dass Kunst und Künstlertum eine - um mit Nietzsche zu reden - moralinfreie Angelegenheit sind. Also, liebe Pfitzner-Freunde, macht keinen Hehl aus Eurer Bewunderung für diesen bedeutenden Künstler!


    Konstantin

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  • Hallo Konstantin,


    wie so oft neigen "grundsätzliche" Bemerkungen immer etwas zur Vereinfachung: Ich glaube nämlich kaum, dass meine persönliche Wertschätzung z.B. für Pfitzner Palestrina bei gleichzeitigem absoluten Unverständnis für seine politische Haltung insbesondere gegenüber Hitler und dem Nationalsozialismus irgendetwas bzgl. meiner Einstellung zum Ästhetischen "beweist"!


    Im übrigen finde ich auch das in Feld führen eines Thomas Mann in Anbetracht folgender Begebenheit (zitiert nach Wikipedia, Quellenangaben dort) zumindest fragwürdig:


    "Im April 1933 war Pfitzner Mitunterzeichner des „Protests der Richard-Wagner-Stadt München“ gegen Thomas Mann, nachdem dieser am 13. Februar 1933 den Festvortrag Leiden und Größe Richard Wagners vor der Richard Wagner-Vereinigung Amsterdam gehalten hatte. Der gleiche Vortrag war in München unbeachtet geblieben. Der Aufruf gegen die „Verunglimpfung“ Wagners, erschienen am 16./17. April 1933 in den Münchner Neuesten Nachrichten, unterzeichnet von Personen, die Mann bis zu diesem Moment für Freunde gehalten hatte und die teilweise mit ihm privat verkehrten, war ein Grund, dass Mann von der Vortragsreise direkt ins Exil ging. Thomas Mann brach den freundschaftlichen Kontakt zu Pfitzner ab und schrieb noch 1947 von Pfitzner als "Ein namhafter alter Tonsetzer in München, treudeutsch und bitterböse"."


    Wohlgemerkt: Ich sage nicht, dass Pfitzners Musik alleine aufgrund seiner politischen Haltung verdammungswürdig ist. Ich glaube aber auch nicht, dass eine Person, wie Hans Pfitzner durch seinen unbestrittenen künstlerischen Qualitäten als quasi sakrosankt anzusehen ist.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Hallo MSchenk,


    Pfitzners polititsche Haltung ist m.E. insofern zu verstehen, als er sich seit langem in Frontalopposition zur internationalen Moderne und als "Lordsiegelbewahrer" der "deutschen Romantik" sah. Das hätte nicht zu diesem bösen Konsequenzen - Pfitzners Annäherung an den NS führen müssen - wie ja gerade das Beispiel Thomas Mann beweist, der ja unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg auch eine bedenkliche Nähe zu Ultrarechts zeigte, dann aber davon abkam. Natürlich heißt Pfitzner verstehen nicht Pfitzners Haltung billigen. Nur sollte man sich zum einen darüber klar sein, dass Pfitzner mit seiner Haltung in der damaligen Zeit keine Ausnahme war, dass zweitens Pfitzner durchaus kein Verbrecher, sondern nur ein Verblendeter war, und dass drittens seine Verblendung die eine Sache und der Wert seiner künstlerischen Leistung eine durchaus andere Sache ist. Zweifellos hat sich Thomas Mann von dem unverbesserlichen bitterbösen alten Tonsetzer Pfitzner, dessen "Palestrina" er nach der Uraufführung in den höchsten Tönen gelobt hatte, aus Gründen der Gesinnung distanziert. Von einer Zurücknahme seines Lobes für Pfitzners Werk habe ich jedenfalls nichts gehört. Und dass TM gerade die Musik als etwas A-Moralisches par excellence betrachtete, hat er in seinem Werk immer wieder aufzuzeigen versucht, zuletzt und quasi als Quintessenz seines literarischen Schaffens gerade im nach dem Zweiten Weltkrieg erschienenen "Doktor Faustus".


    Ich halte Pfitzner also keineswegs ob seiner künstlerischen Qualitäten für sakrosankt, würde aber doch nachdrücklich dafür plädieren, ihm als einem politisch Verblendeten, nichtsdestoweniger aber großem Künstler Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so wie man dem Deutschnationalen Brahms, dem Antisemiten Wagner und dem zumindest äußerlich systemtreuen Stalinisten Schostakowitsch auch Gerechtigkeit widerfahren lässt.


    Konstantin

  • Pfitzner wird ja stets eine misanthropische Grundhaltung nachgesagt und wenn man seine Lebensgeschichte liest (Wikipedia) ist das auch kaum verwunderlich. Dieser Thread ist allerdings im Laufe der Zeit ein Mix von politischen Urteilen, Nennungen einiger seiner Hauptwerke und einigen platten Geschmacklosigkeiten geworden. Daher werde ich (vermutlich noch heute einen neuen allegmeinen Pfitzner Thread: "Hans Pitzner - Lordsiegelbewahrer der deutschen Romantik" eröffnen und - wenn dieser auf Resonanz stößt könnte ich mit im Laufe des nächsten Jahres drei weitere Threads vorstellen, einen über Sinfonien und Konzerte, einen über Kammermusik, einen über seine Opern. Aufnahmen wären genug vorhanden - aber die Frage ist eher: Wer hat welche davon. Meine persönliche Pfitzner-Sammmlung ist zwar sehr klein - eine Erweiterung in Sachen Kammermusik ist hier jedoch geplant (3-4 Monate, heute wurde soeben meine neueste Bestellung an jpc durchgegeben - und da musste ich schon lange auf meiner Wunschliste befindlliche Werke streichen, bzw verschieben, weil mein Budget begrenzt ist. Pfitzner sollte jedoch eine Fundgrube für alle sein, die ihre Klassiksammlung erweitern möchten und sich der Moderne - so wie auch ich - verweigern.


    mit freundlichen Grüßen


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Konstantin,
    wenn Pfitzner an die Nazi-Schergen vor dem US-Tribunal in Nürnberg noch Ergebenheitsadressen schrieb, siehst Du das als

    Pfitzners Annäherung an den NS ...

    ?


    Nebenbei: Wenn der Künstler Pfitzner ein ganz anderer Mensch wäre, als der Mensch Pfitzner, wie würde man einen solchen Menschen bezeichen?


    So wie jede ein Leben lang ausgeführte Tätigkeit auf den Menschen "abfärbt", so tun es auch die charakterlichen Eigenschaften bzw. die im (besonders frühen) Leben erfolgten Prägungen - wäre da Mahler für Dich ein Beispiel?


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Gibt man Hans Pfitzner bei Amazon in der Detailssuche ein, erhält man gerade mal 139 Ergebnisse! Jeder Hanswurst hat da mehr! Schade!


    Dien Gesammelten Schriften in vier Bänden will nicht zufällig einer loswerden?

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