Lieben Sie Brahms? - Die Sinfonien

  • Hallo


    Ich persönlich beginne - so es nicht eine "ganz berühmte" Sinfonie eines Komponisten gibt - oder mich ein Zufall auf ein bestimmtes Werk aufmerksam macht - üblicherweise mit der 1. Sinfonie eines Komponisten.


    In diesem Falle empfehle ich Dir folgernde Aufnahme:



    Das ist deckungsgleich mit Andrews Empfehlung.
    Der Unterschied besteht lediglich darin, daß es sich hiebei um eine Einzelveröffentlichung handelt - nicht die Gesamtaufnahmen.


    Im Versand um 4.99 Euro gesehen (in Wien einst 6.47 Euro bezahlt)


    Auch der Bernstein-Brahms ist interessant.
    Im Gegensatz zu Wand bekommst Du hier die "Wiener " Lesart
    Langsamer und fülliger - bei etwas kompaktem Klangbid des Livemitschnitts aus dem Wiener Musikkvereinssaal.


    Sollte es als CD der DGG -Serie "Digital-Masters" geben.
    Die Sinfonien sind bei DGG auf 4 CDs (mit Füllern ergänzt)
    erschienen - und somit wesentlich teurer aus Wand.
    Sie klingen anders - aber nicht besser - sind aber teurer.


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Danke für eure Reaktionen.


    Wand mit dem NDR-Sinfonieorchester für alle vier Symphonien scheint mir danach eine gute Wahl zu sein.


    Und was zuerst hören, Auffassungssache. Wobei ich ungern mir einzelne Sätze herausgreife, wenn ich eine Symphonie als Ganzes kennen lernen möchte.


    Ich werde wohl in jeden Satz von allen vier Symphonien mal kurz hinein hören und mir dann die als erste ganz anhören, zu der ich auf diese Weise am meisten Zugang bekomme. Ist zwar auch nicht so eine tolle Methode, aber auf irgendeine Weise "muss" ich mich ja entscheiden.


    Vorher kommt allerdings noch Dvorak und wahrscheinlich von Brahms Opus 88, ein Streichquintett, dran. Es gibt so vieles hier, was mich neugierig macht. Da wird es schwierig, vor lauter Schnuppern nicht das konzentrierte Kennnenlernen zu versäumen.

    Anna-Beate

  • Ich werde mir nun doch die 2. Sinfonie von Brahms als Ganzes zum Einstieg anhören. Die meisten Empfehlungen sind dafür, auch die im Thread "Was hört Ihr heute?" - da mit sehr ansprechender Begründung.


    Denn das mal Reinhören, wie mal vorgesehen, kann sehr täuschen, wie ich aus Erfahrung weiß. Und ich tue es auch nicht gerne; es reißt das Werk nur so an; ich habe dann nicht viel von der Musik.

    Anna-Beate

  • Hallo liebe Forianer,


    ich stecke ein bisschen im Brahms-Wald und hoffe auf eure Hilfe. Hat Günter Wand die Brahms-Sinfonien mit dem NDR-Orchester nur einmal eingespielt? Sind somit die folgenden Aufnahmen gleich? Und wenn ja, gibt es Unterschiede in der Soundqualität?



    kostet derzeit ca. 20 Euro



    für nur 10 Euro zu haben

  • Hallo Jonathan,


    es gibt in der Tat zwei Gesamtaufnahmen der Brahms-Symphonien mit dem NDR-Orchester - eine vom Anfang der 80er Jahre und eine aus dem Ende der 90er. Bei beiden von Dir abgebildeten Aufnahmen handelt es sich um die 80er-Jahre-Einspielung (die auf zwei CDs passt). Die 1998/99 entstandene Aufnahme ist dieser Mitschnitt (auf drei CDs, offenbar immer noch sehr teuer):




    Ich besitze nur die ältere Aufnahme, die ich ziemlich gut finde, aber nicht in die allererste Reihe stellen würde. Die neuere soll dem Vernehmen nach noch besser sein (ich erinnere mich an zwei entsprechende Kritiken). Ob sich der Erwerb von Wand II lohnt, kann ich nicht beurteilen. Wand I ist sicherlich ein guter Griff.


    Viele Grüße


    Bernd

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  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Ich besitze nur die ältere Aufnahme, die ich ziemlich gut finde, aber nicht in die allererste Reihe stellen würde. Die neuere soll dem Vernehmen nach noch besser sein (ich erinnere mich an zwei entsprechende Kritiken). Ob sich der Erwerb von Wand II lohnt, kann ich nicht beurteilen. Wand I ist sicherlich ein guter Griff.


    Viele Grüße


    Bernd


    Hallo Bernd,


    mal interessehalber gefragt: Wer steht denn bei Dir in der allerersten Reihe?


    Wenn's bei mir ein "klassisch ausgewogener" Brahms sein soll, greife ich sehr gerne zu Wand, Chailly oder Haitink (Boston Symphony Orchestra). Wenn ich ihn klar durchstrukturiert und mit viel "brio" gespielt haben möchte, ist Gielen meine erste Wahl (Mackerras liegt mir nicht so), und wenn ich alle Hörgewohnheiten beiseite schiebe, dann bereitet mir Norrington (London Classical Players) große Freude.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zitat

    Original von Norbert
    Hallo Bernd,


    mal interessehalber gefragt: Wer steht denn bei Dir in der allerersten Reihe?


    Wenn's bei mir ein "klassisch ausgewogener" Brahms sein soll, greife ich sehr gerne zu Wand, Chailly oder Haitink (Boston Symphony Orchestra). Wenn ich ihn klar durchstrukturiert und mit viel "brio" gespielt haben möchte, ist Gielen meine erste Wahl (Mackerras liegt mir nicht so), und wenn ich alle Hörgewohnheiten beiseite schiebe, dann bereitet mir Norrington (London Classical Players) große Freude.



    Hallo Norbert,


    wie Du schätze auch ich bei Brahms durchaus verschiedene Interpretationsansätze: manchmal höre ich den "monumentalen" Brahms von Klemperer sehr gern, manchmal den auch von mir sehr geschätzten Gielen. Besonders mag ich die Szell-Einspielungen mit dem Cleveland Orchestra, die einen für diesen Dirigenten überraschend "warmen" (aber nie wabernden) Klang mit der typischen Szell-Stringenz und -Transparenz verbinden (die Dritte ist wunderbar gelungen!). Um auch eine Spielart von Brahms-Interpretation zu nennen, die mir weniger gefällt: die Bernstein-Aufnahmen mit den Wiener Philharmonikern - klanglich zu aufgebläht, sehr viel Vibrato (und Rubato), gelegentlich verschleppte Tempi (Allegretto der Dritten). Haitink und Chailly kenne ich nicht (und muss auch zugeben, von beiden Dirigenten kein übermäßiger Fan zu sein).


    Norrington ist als korrigierende Alternative sehr wichtig. Ich würde mir trotzdem (wie einige andere im Forum) eine weitere HIP-Aufnahme wünschen, z.B. unter Herreweghe. Die neue Kammerorchester-Welle hat mich in Form der Einspielungen von Nr. 3+4 mit Daniel Harding erreicht - stark "historisierend" gespielt, aber mir etwas zu trocken.


    Letzte Woche habe ich mir in einem hiesigen CD-Antiquariat für einen Apfel und ein Ei die Einspielung mit dem Cleveland Orchestra unter Christoph von Dohnanyi aus den 80ern gekauft, die auch bei jpc sehr billig zu haben ist:





    Hier bekommt man vier CDs und zusätzlich zu den Symphonien noch die Haydn-Variationen, die beiden Ouvertüren und das Violinkonzert mit Zehetmair. Bisher habe ich die Symphonien 1, 2 und 3 gehört, die mich sehr überzeugt haben. Sehr lichte, transparente, im Zweifelsfall eher zügige Interpretationen mit sehr genauer Beachtung der Dynamikvorschriften. Liegt interpretatorisch nicht weit von Szell oder Wand weg, zeigt nicht die gelegentlichen Gielen'schen Härten (die ich sehr schätze!) und ist auch preislich eine ernstzunehmende Alternative zu Wand I.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Leute,


    bei Brahms steht für mich FURTWÄNGLER an erster Stelle, was die vier Sinfonien angeht. :jubel:
    gefolgt von Busch, Fricsay, Karajan, Abbado und Toscanini (keine Rangordnung).


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Also eine Brahms Symphonie ist wirklich Musik für Erwachsene.
    Ich empfinde sie als relativ schwer zugänglich, verglichen mit Tchaikowsky oder Dvorak, und kämpfe noch immer teilweise mit ihnen.
    Während ich mir die 2. und 3. bereits so ziemlich vollständig erschlossen habe, sie gefallen mir sehr gut, tue ich mich mit der 1. und 4. noch immer schwer.
    Sehr schön der dritte Satz der zweiten, umwerfend das Finale, sehr gefühlvoll und romantisch der 3.Satz der dritten und bewegend der 4.Satz.
    Bisher besitze ich die Aufnahmen mit Kurt Sanderling und Barenboim.


    Ich muss die Box mit Günter Wand haben!
    Wo kriegt man die denn für 10€? (bei amazon nicht)
    Gibt es in Wien irgendwo einen Laden der diese Box hat und für 10€ hergibt? (Ich wäre sofort dort -g-)
    Die meisten Läden hier in der Innenstadt haben nur Klemperer, Karajan und Böhm als Gesamtaufnahmen so um die 25€, was günstigeres habe ich bisher nicht gesehen.

  • Hallo zusammen,


    Zwielicht: Vielen Dank für die Information!


    Hayate: Einfach auf das Cover klicken, dann kommst du zu JPC. Was das Porto nach Österreich kostet kann ich dir allerdings nicht sagen.


    Welche Musik schwer zugänglich ist und welche es nicht ist scheint wirklich bei jedem anders zu sein. Mich hat beispielsweise die Matthäuspassion als allererstes Werk wirklich begeistert. Bis ich Mozart gemocht habe hat es z.B. länger gedauert. Parsifal war und ist für mich die großartigste Wagner-Oper und auch die erste die ich kennen gelernt habe, dagegen hat es länger gedauert bis ich mich mit Fliegendem Holländer und Meistersingern anfreunden konnte.

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  • Hallo.


    Mit Brahms habe ich mich auch stets schwer getan. Warum, kann ich noch nicht einmal sagen, der Zugang fehlte. Das Klavierkonzert Nr. 1 gefiel mir dann als erstes seiner Werke. Doch die Symphonien waren immer noch nichts für mich.
    Erst in diesem Jahr abe ich mich etwas mehr mit ihnen auseinandergesetzt, da Thielemann wie Abbado bei den Berliner Philharmonikern Brahms-Symphonien dirigierten, wir Karten hatten und da dachte ich, dass es vielleicht doch nicht schaden könnte, da mal reinzuhören.
    Und auf einmal war mir das alles gar nicht mehr so fremd. Meine Mutter hatte mir einmal eine Box mit allen Symphonien gekauft, die bis dahin eher unbeachtet im CD-Regal vollstaubte: Leonard Bernstein mit den New York Philhamonic.
    Und natürlich bin ich weit davon entfernt, mich bei Brahms auszukennen, aber diese Aufnahmen gefallen mir nach wie vor sehr gut. Zum Vergleich habe ich Abbado, die 3. und 4. von Wand. die 4. mit Nagano, die 1. mit Thielemann - aber Bernstein (dessen Wiener Einspielungen von Brahms mir allerdings nicht so gefiel, etwas "too much", etwas zu sehr ausgekostet für mich) bleibt meist vorn.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Ja, seit 45 Jahren.


    Die Symphonien waren für mich (damals schon Beethoven-Fan) kein Problem, genauso Violinkonzert, die beiden Klavierkonzerte, Doppelkonzert, Haydn-Variationen.


    Das Deutsche Requiem hörte ich und las gleichzeitig dem "Archpel Gulag", als er gerade erschienen war. Seitdem überfällt mich ein Schauer, wenn ich höre "denn alles Fleisch..."


    Aber: Kammermusik, Klaviermusik - niente


    Ich wüßte so gerne, was davon so wichtig ist, daß es auf die berühmte Insel mitgenommen werden müßte.


    Wenn man mich fragen würde : Lieben Sie Mahler und Bruckner, dann würde ich sagen - nein, ebensowenig wie Wagner. :untertauch:
    Das ist doch wohl eine über 100 Jahre alte Kontroverse, an der ich mich nicht beteilige mangels Kenntnissen, aber gefühlsmäßig laufe ich in der Gruppe Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, wobei mir schon die großen Unterschiede klar sind, auch das das keine Entwicklungslinie ist.
    Mein Ranking: Beethoven--Brahms--------Schubert-----------Schumann. :no: :yes:


    Das ist ein Bekenntnis-Thread, kein Erkenntnis-Thread, deshalb meine so subjektive Meinung


    Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Stabia
    Mein Ranking: Beethoven--Brahms--------Schubert-----------Schumann. :no: :yes:


    Schönes Stilmittel, diese einander widersprechenden Smileys.
    Was mag es aber bedeuten?
    ;)

  • Einmal die Abstände meiner Vorlieben, - und daß ich mich über mich selbst wundere.


    Eigentlich kann ein solcher Thread hochstens zu etwas mehr Selbsterkenntnis führen, wenn man sich die Frage stellt, aber zur allgemeinen Erkenntnis führen mehr die anderen, sich speziell mit den Werken beschäftigenden Themen,


    :no: :yes:, daß ich mich überhaupt darauf eingelassen habe!


    Gruß aus Bonn ;)

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Stabia
    Aber: Kammermusik, Klaviermusik - niente


    Ich wüßte so gerne, was davon so wichtig ist, daß es auf die berühmte Insel mitgenommen werden müßte.


    Mein Gefühl sagt mir, dass es irgendwo schon einen thread über die Kammermmusik gibt, ich sehe aber nur solche zu einzelnen Werken.
    Es fällt mir schwer hier Stücke auszuwählen, eigentlich sind alle wichtig.
    Ziemlich eingängig bzw zum Einstieg geeignet finde ich:


    Trio op.8
    Sextette op. 18 & 36
    Klavierquintett op.34
    Klavierquartette op. 25, 26, 60
    Violinsonaten op.78, 100, 108
    Klarinettenquintett op.115
    Klarinettensonaten op.120, 1&2


    Die Klaviermusik konzentriert sich interessanterweise einerseits auf ziemlich frühe, dann auf recht späte Werke. Nicht alle sind so essentiell wie die Kammermusik.


    Sonate f-Moll op.5
    Balladen op.10
    Paganini-Variationen
    Händel-Variationen
    Klavierstücke op. 116, 117, 118, 119


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Danke für den Fleiß!


    Werde mich da mal durcharbeiten und hoffentlich das gleiche AHA-Erlebnis wie bei Beethoven haben.


    Gruß aus Bonn :jubel:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Ja schon, alles was mit Gesang zu tun hat, vor allen Dingen die Alt-Rhapsodie nach Goethes Harzreise im Winter. Ich durfte sie mehrmals singen und es ergreift mich immer wieder.


    Auch seine Lieder nicht zu vergessen.


    Ich hoffe ihr verzeiht mir, bin ein Kammermusikmuffel :untertauch:


    Liebe untertauchende Grüsse

  • Hallo,



    Als "gerade eingestiegener" kann ich diese Liste nur bedingt unterschreiben. Ich habe alles als Box (Brilliant) gekauft und dementsprechend die Werke zwar nacheinander, aber doch recht zeitnah kennen gelernt.


    Ich würde Deiner Liste auf jeden Fall noch die Streichquintette (op. 88 und op. 111) hinzufügen wollen, während die Sonaten jedweder Art bei mir länger gebraucht haben (bzw. teilweise noch brauchen).


    Als eingängig würde ich auch das Horntrio op. 40 bezeichnen (ob man das als erstes kennenlernen muss ist eine andere Frage).



    Gruß,
    Spradow.

  • Ich liebe Brahms´Musik sehr, habe aber meine Schlagseite dahingehend ähnlich wie musika. Fast nichts täte ich lieber als mal die Altrhapsodie singen :angel: *schmacht*


    Man kann sicher über den romantischen Klang der meisten Lieder streiten, ob einem das liegt oder nicht; ich sehe es von Hörer - und Sängerseite. Zum Hören ist es einfach "Musik pur" und zu Singen liegt es mir persönlich sehr in der Kehle, anders als z. B. Schuberts Lieder.


    Bei Schubert reizt mich, dass über interpretatorische Fragen oft intensiv nachgedacht werden muss. Brahms hat, finde ich, durch die Tonsetzung einen gewissen Automatismus des Stimmeinsatzes vorgegeben, der der sängerischen Tongestaltung kaum Variationen lässt. Ich finde, man kann sich als Stimme darauf verlassen, dass bei richtiger Technik das ertönt, was er sich vorgestellt haben dürfte (eine Einschränkung, die bei nicht mehr lebenden Komponisten wohl immer zu machen ist.)


    LG


    Ulrica

  • Dann macht doch mal einen thread zu Brahms'schen Liedern auf, Ihr Sängerinnen & Sänger, da gibt es noch sehr wenig bisher (dito zu den Chorwerken). Und diese Werke scheinen mir unter Nicht-Sängern auch nicht besonders bekannt zu sein.


    Spradow: Die Liste war schnell und subjektiv runtergeschrieben. Ich finde die Quintette nicht ganz ohne und das Horntrio ist ein Werk, das ich selbst so selten höre, dass ich mich nicht traue, es zu empfehlen. Die Violinsonaten (besonders ersten beiden) und die 2. Klarinettensonate empfinde ich allerdings als mit die melodischsten und zugänglichsten Stücke überhaupt.
    Ebenso hätte ich früher auch die erste Cello-Sonate genannt, die mag aber manchem doch recht herb vorkommen.


    Es ist bei Brahms aber unbestritten so (extrem bei den späten Klavierstücken), dass wunderbar melodisch-lyrische Stücke neben zunächst verschlossen-herben, kantigen oder spröden Stücken stehen.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Ich sehe es schon, da werde ich mich mal nach der Box umsehen und dann - wie ich es bei Mozart gemacht habe - von vorn bis hinten alles hören. Und dann das, was mir gefällt auf den iPod überspielen.


    Jetzt muß ich noch darum kümmern, welche Box, denn vielleicht gibt es ja noch andere als die erwähnte von Brilliant.


    Danke für die Hinweise.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Spradow: Die Liste war schnell und subjektiv runtergeschrieben. Ich finde die Quintette nicht ganz ohne und das Horntrio ist ein Werk, das ich selbst so selten höre, dass ich mich nicht traue, es zu empfehlen. Die Violinsonaten (besonders ersten beiden) und die 2. Klarinettensonate empfinde ich allerdings als mit die melodischsten und zugänglichsten Stücke überhaupt.
    Ebenso hätte ich früher auch die erste Cello-Sonate genannt, die mag aber manchem doch recht herb vorkommen.


    So zum Beispiel mir anfangs. Die Kopfsätze der Streichquintette fand ich hingegen so ziemlich von Anfang an grandios. Manchmal ist es vielleicht nicht nur die Eingängigkeit des Werks (siehe als gegensätzliches Beispiel das Horntrio), die für schnelle Freude daran sorgt.



    Zitat


    Es ist bei Brahms aberunbestritten so (extrem bei den späten Klavierstücken), dass wunderbar melodisch-lyrische Stücke neben zunächst verschlossen-herben, kantigen oder spröden Stücken stehen.


    Einstein spricht ja vom "pseudoheroischen" Charakter Brahms', und diese Tatsache scheint mir seine Hypothese zu unterstreichen.



    Gruß,
    Spradow.

  • Hallo zusammen,


    zur Frage: Lieben Sie Brahms? - Die Sinfonien -


    Ein klares -Ja - jedenfalls soweit ich sie kenne


    Ich hatte bereits in dem entsprechenden Thread darüber gepostet. Vor einiger Zeit habe ich mir die 2. und 3. Sinfonie gekauft und komme seither nicht mehr davon los. Jetzt habe ich durch diesen Thread auch endlich eine Einspielung aller vier Sinfonien gefunden, die mein Bugett nicht sprengt.:D


    Ich verstehe nicht ganz warum das Musik für Erwachsene sein soll. Kann eigentlich nicht sein, denn ich bin auf dem Gebiet der Klassik ein absolutes Kleinkind.:)



    LG


    Maggie
    :hello:

  • Zitat

    Original von Maggie
    Jetzt habe ich durch diesen Thread auch endlich eine Einspielung aller vier Sinfonien gefunden, die mein Bugett nicht sprengt.


    Hallo Maggie: Und welche isses? Günther Wand? Christoph von Dohnanyi? Wolfgang Sawallisch?


    Zitat

    Original von Stabia:Aber: Kammermusik, Klaviermusik - niente


    Ich wüßte so gerne, was davon so wichtig ist, daß es auf die berühmte Insel mitgenommen werden müßte.


    Hallo Stabia: Die Kammermusik-Box von Brilliant ist sehr empfehlenswert. Natürlich gibt es von den meisten einzelnen Werken bessere Aufnahmen, aber das ist natürlich auch Geschmackssache und insgesamt ist es eine wirklich gute Zusammenstellung. Es sind auch Spitzenaufnahmen wie die mit dem Klarinettisten Karl Leister dabei.


    Mein persönlicher Einstieg in Brahms Kammermusik:


    Klarinettenquintett (David Glazer, Ungarisches Streichquartett)
    Klaviertrio op. 8 (am besten mit dem gleichnamigen "Trio opus 8")
    Horntrio (empfehlenswert: die NAXOS-CD, außerdem sind Werke von Duvernoy und Herzogenberg dabei)


    Freundliche Grüße von Andrew :pfeif:

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Danke für all die guten Tips, Brilliant-Brahms wird angeschafft !
    Mein Mann vermutet schon, das sei eine Verkaufsveranstaltung, da habe ich ihn beruhigt mit dem Hinweis, daß es doch vernünftiger sei, das Richtige zu kaufen.


    Lieben Gruß aus Bonn =) =)

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

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  • Kenne ich beide ...


    was von dem Andrew zu halten ist, da bin ich mir nicht sicher. Aber der Günther ist wirklich großartig.


    Ich hoffe, die Aufnahme wird dir genau so viel Freude machen!


    Schöne Grüße von der Nordseeküste , Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Zitat

    Original von Maggie
    Ich verstehe nicht ganz warum das Musik für Erwachsene sein soll. Kann eigentlich nicht sein, denn ich bin auf dem Gebiet der Klassik ein absolutes Kleinkind.:)


    Also im Vergleich zu einer Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert, Dvorak oder Tchaikowsky Symphonie ist vorallem Brahms Erste ein echt harter Brocken.
    Aber auch die anderen drei sind nicht ohne.
    Das ist nichts für Kinder oder Jugendliche zum Einstieg ;)


    Bruckner und Sibelius empfinde ich auch eher als "schwere Kost".

  • Hallo Hayate,


    bei Bruckner gebe ich dir Recht. Entweder liegt er mir nicht, oder ich bin eben noch nicht "reif" genug für seine Sinfonien.


    Anders halt bei Brahms.
    Ich möchte aber nicht missverstanden werden, ich spreche eigentlich nur von der 2. und 3. Sinfonie. Die anderen beiden habe ich noch nicht gehört, befinden sich aber wie schon geschreiben auf meiner Wunschliste.


    LG


    Maggie

  • Hallo Maggie,


    Hatte mit Bruckner auch meine Probleme zu Anfang und fand auch über die
    Wand-Aufnahmen Zugang zu Brahms. (Heute schätze ich seine 3. am
    Meisten)


    Zu Bruckner kam ich erst nach und nach.
    Das Problem ist vielleicht, dass Bruckner selten gleich zu Anfang pompös
    losbricht und die Sinfonie "offenlegt", so wie es Brahms ja nun zweifelsohne
    oft tut(2., 4.); Es ist ein eher "meditatives Musikempfinden" vonnöten, um Bruckner zu begreifen.


    Ich versteh mich normal eigentlich nicht als Esoterik-Fuzzi, der hier jetzt
    Anleitung zur meditativen Entspannung geben will. Aber...nun ja.
    Genauso habe ich Bruckner lieben gelernt und all die vielen Dinge, die man
    in seiner Musik hört, wenn man denn genau lauscht.


    Und zack....standen die Brahms Platten vorerst im Regal.
    (Hier sei noch erwähnt, dass mir die späteren Sinfonien, von 4 an aufwärts, als Einstieg dienten...besonders die 8...vielleicht fängst Du beim Adagio an,
    und hörst dann irgendwann alles Zusammen)


    (Billigen, guten Einstieg bietet hier die Brilliant-Box mit Eugen Jochum,
    die für eine Hanvoll Dollar zu haben ist.)


    Und wenns dann noch nit klappt...hmmm...dann dauerts noch oder Du wirst halt Brahms-Fan bleiben ;-)


    Nun denn


    Gruß Jan

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