John Cage (1912 - 1992) - 4'33" (1952)

  • Einen Teil der von kurzstueckmeister erwähnten öffentlichen Aufführung auf New Yorks Strassen von 4'33'' habe ich gefunden.




    John Cage about silence


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Stille und Pause


    Der You Tube Beitrag beginnt mit einer überraschenden Tatsache, die ich bisher nicht kannte.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • John Cages 4'33'' war und ist eine Provokation.

    Mich würde interessieren, ob Cage für diese Art der Kunst Tantiemen kassiert hat. Wäre paradox. Er komponiert "nichts" und wird für "nichts" bezahlt?

    Neulich sah ich ein Fußballspiel der 3. Liga. Ein Spieler wurde gefoult. Der Reporter sagte "Niemand wurde gefoult. Es gibt Elfmeter." Der Gefoulte hat selbst geschossen. Der Reporter "Niemand verwandelt unhaltbar". Der Spieler hieß Niemand.

    Wenn man das nicht weiß, könnte man das Ganze für einen Witz halten. Als solches sehe ich 4`33" auch.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mich würde interessieren, ob Cage für diese Art der Kunst Tantiemen kassiert hat. Wäre paradox. Er komponiert "nichts" und wird für "nichts" bezahlt?

    Cage komponiert tatsächlich nicht nichts! (und auch offensichtlich, worüber sprechen wir sonst in > 64 Beiträgen?)


    BTW Mir wäre es neu, dass Tantiemen nach der Menge der Noten pro Minute bezahlt werden. Diese Neuigkeit sollte man den Erfindern der "Neuen Komplexität" einmal zukommen lassen. Es wäre für die Zukunft bei einem solchen Gedankenspiel interessant zu erfahren, was geldgierige Komponisten da so zusammenreimen würden. Eines scheint mir klar zu sein:


    Pausen wird es in dieser Musik kaum noch geben

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • John Cages Partitur von 4'33'' ist beim Musikverlag C.F. Peters Ltd. & Co. KG erschienen und beim Werbepartner für 10.95 Euro erhältlich.


    aus der Produktinformation:


    Sonderausgabe zum 100. Geburtstag von John Cage, die sämtliche publizierten Fassungen von 4'33'' enthält, sowohl die beiden mit Schreibmaschine gesetzten bzw. kalligraphischen TACET-Versionen als auch die proportionale Notation für Irwin Kremen, dem Cage sein "Stilles Werk" gewidmet hatte.




    Jan Thoben hat ein Buch über 4'33'' herausgegeben. Sein Titel: Sounds like Silence


    Es ist beim Werbepartner für 32 Euro erhältlich.


    aus der Produktinformation


    Der Titel dieses Buches ist doppeldeutig. Einerseits klingt die Stille selbst; um mit Cage zu sprechen - "there is no such thing as silence". Andererseits brauchen Klänge ihr Gegenteil, die Stille. Auch wenn es keine absolute Stille gibt, weckt jeder Sound eine Vorstellung von Stille: Es gibt keine Präsenz ohne Absenz, keine Anwesenheit ohne Abwesenheit. Die doppelte Bedeutung des Titels Sounds Like Silence berührt zentrale Fragen: Was hören wir, wenn es nichts zu hören gibt? Wie stark ist unser persönliche Bedürfnis nach Stille? Und wie viel Stille können wir ertragen - angenommen, es gibt überhaupt so etwas wie Stille?

    John Cages 4'33" (vier Minuten, 33 Sekunden) wurde am 29. August 1952 uraufgeführt. Das Buch enthält neue theoretische Essays und künstlerische Arbeiten, die sich auf diese bahnbrechende Arbeit beziehen, alle Originalversionen der Notationen von 4'33'' sowie alle Variationen, Ableitungen und Fortschreibungen des "stillen Stücks", die der Komponist zwischen 1962 und 1992 verfasst hat.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928