Kürzlich erwarb ich eine DVD-Video mit der Oper Thais von Massenet in einer Aufführung mit Eva Mei und Michele Pertusi unter der Leitung von Marcello Viotti. Musikalisch gefällt mir die Aufnahme sehr gut, ich war jedoch überrascht von der doch sehr freizügigen Art, mit der die Akteure auftraten. Höhepunkt dieser offenherzigen Darstellungsweise war die "Meditation", das wohl bekannteste Instrumentalstück dieser Oper, das von einer höchst spärlich bekleideten Primaballerina aufgeführt wurde. Auch die Titelfigur trat teilweise mit entblößter Brust auf.
Sicherlich lässt sich diese Form der Darstellung durch den Inhalt der jeweiligen Szenen rechtfertigen, die Frage ist jedoch, ob sie wirklich notwendig ist, oder ob hier die Verkaufszahlen gemäß dem Motto "Sex Sells" angekurbelt werden sollen.
Weitere Beispiele, die mir in Erinnerung sind, ist wohl eine Aufführung der Salome mit Maria Ewing, die auch wirklich die letzten Schleier fallen ließ (musikalisch soll diese Aufführung eine Katastrophe sein, von daher habe ich mich hier für die Aufnahme mit Catherine Malfitano entschieden). Aber auch konventionelle Plattencover benutzen reichlich das Verkaufsargument des "Sex Appeal" der Akteure, um die Platte für den Käufer attraktiv zu machen.
Wie steht Ihr zu diesem Thema? Kennt Ihr weitere Beispiele, die sich entweder schlüssig aus der Aussage des Werks ergeben, oder aber die aufgesetzt und damit künstlich (übertrieben) wirken?
Liebe Grüße,
Spatz.