Leonard Warren

  • Wie ich heute der website von jpc entnehmen konnte, ist die Recital-Doppel-CD von Nimbus jetzt wieder im Katalog aufgetaucht. Sie überschneidet sich zwar teilweise mit der oben von Herbert gezeigten Preiser-CD, hat aber insgesamt eine ganz interessante Zusammenstellung von Liedern und Arien:


    Leonard Warren singt Verdi-Arien & Lieder
    2 CDs: Verdi-Arien aus Un Ballo in Maschera, Il Trovatore,
    Simon Boccanegra, Rigoletto, La Forza Del Destino,
    Aida, Otello, Falstaff
    +Lieder: Sea Shanties, Rolling Down to Rio (Songs of
    Kipling),Songs for Everyone


    Label: Nimbus , ADD/m, 1947-55


    Immerhin bekommt man hier für den Preis einer Preiser-CD zwei randvolle CDs!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Operus,


    ich bin jetzt im richtigen Thread. Du hast recht, Warren ist in erster Linie ein Sänger für uns "Gesangs-Fanatiker". Er ruhte sich gerne auf hohen Tönen aus, und er ließ keine Gelegenheit aus, die ihm erlaubte, ein hohes G, As, oder sogar A zu singen. Die Puristen nehmen ihm das übel. Wir erfreuen uns an diesen "Eskapaden".


    :hello: Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Liebe Taminos,


    Herbert Henn und ich suchen die Aufnahme " Der Tempel Brahmas strahlt " aus "Die Perlenfischer" in der Besetzung Jussi Björling und Leonard Warren. Ich habe dieses unvergleichlich gesungene Duett nur als miesen Mitschnitt aus dem Rundfunk. Dort kommt diese Aufnahme öfters im Wunschkonzert. Kann uns jemand sagen unter welchem Label diese Aufnahme erschienen ist und wie man an sie ran kommt? Danke.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Wie am anderen Ort schon gesagt: ich vermute stark, daß Du Warren hier mit Merrill verwechselst, werde mir aber mal die Björling-Diskographie über Fernleihe kommen lassen.

  • Lieber Armin,


    in der Warren-Biographie befindet sich eine Discographie sämtlicher Tonträger-Aufnahmen (auch die von Firestone) mit L. Warren. Die Opern oder Konzertauftritte sind ebenfalls dokumentiert. "Les Pécheurs de Perles" ist nicht aufgeführt. Die Aufnahme Björling/Merrill (1950)ist aber auch einmalig schön und sicherlich eine Referenz-Einspielung.


    :hello: Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Liebe Taminos,


    ich habe ein wenig in meiner von Anna-Lisa Björling und Andrew Farkas verfassten "Jussi“-Biografie geblättert: So oft Björling und Warren auch gemeinsam auf der Bühne oder im Studio standen – eine Aufnahme des Duettes aus den „Perlenfischern“ ist zwar von Björling in Erwägung gezogen, aber wohl leider nicht realisiert worden.


    Aus einem Briefwechsel der RCA von Ende 1948 geht hervor, dass es lt. Richard Mohr eine Anfrage von Björling gegeben habe, der sehr gern die Arien „Dai campi“, „Non piangere Liù“ aufgenommen hätte, dazu die Duette aus „Otello“ und den „Perlenfischern“, ”with Leonard Warren, if possible“ (S. 211).


    Anschließend wird jedoch hinsichtlich der Duette lediglich auf die Aufnahmen mit Robert Merrill Bezug genommen, so dass wohl leider keine weiteren mit Leonard Warren existieren.


    Ein Grund dafür, dass die Wahl auf Robert Merrill fiel, war wohl der erfolgreiche Met-Opener „Don Carlos“ mit Björling und Merrill (zugleich Rudolf Bings Einstand). Diesen Erfolg wollte RCA anscheinend nutzen.


    So gern ich die perfekte Harmonie der Stimmen in dem „Perlenfischer-Duett“ höre: Ein Vergleich mit einer Björling-Warren-Aufnahme wäre zu schön gewesen – allein schon wegen der so unterschiedlichen Stimm-Charaktere der beiden Baritone.


    :hello: Petra

  • Liebe Taminos,


    ja ich streue Asche auf mein Haupt. Ich bin von Euch überzeugt worden, dass es sich bei der bekannten Duettaufnahme aus den "Perlenfischern", die ich zitierte um das Zusammenwirken von Björling und Merrill handeln muss. Nach den sehr detaillierten, beweiskräftigen Aussagen von Petra werde ich es auch unterlassen, mein altes Tonbandgerät zu reaktivieren und in meinen noch älteren Bandmitschnitten zu stöbern. Ich genieße also jetzt Björling und Merrill sicherlich ein Hörerlebnis mit Gänsehaut-Feeling.


    Herzlichst
    Operus, dessen liebe Frau bereits die Aufnahme heraussucht.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Mal eben eine hier begonnene Diskussion auslagern - dort fragte mich Mengelberg, nachdem ich mein Missfallen an Warrens Rigoletto geäußert hatte


    Zitat von Mengelberg

    Gibt es eine Aufnahme, wo Warren Dir gut gefällt?


    Oh ja, die gibt es! Ich müsste seinen Scarpia und seinen Macbeth noch mal nachhören, aber ich erinnere mich, dass sie mich sehr beeindruckt haben.


    Vor allem mag ich seinen Amonasro in der ohnehin nicht genug zu lobenden Studioaufnahme der Aida unter dem großartigen Perlea 1955 mit Milanov und Björling. Um dem mal ein bisschen auf die Spur zu kommen, was mir eigentlich an Warren mal ge- und mal missfällt, habe ich gerade Akt 2, Szene 2 und die Nilszene aus dem 3. Akt in dieser Aufnahme mal vergleichgehört mit ebenfalls Warren als Amonasro: live 1941 an der MET unter Panizza, mit Martinelli und Stella Roman.


    Um es kurz zu machen: es kam mir vor, als hörte ich zwei völlig verschiedene Sänger. Der 1941er-Warren barmt und schmachtet, trumpft mit eigenartigen Akzenten auf einzelnen Silben auf, die die Gesangslinie zerstören, und atmet Töne so hörbar an, dass zusätzliche Silben entstehen ("Pensa che un popolo HÄ-vinto, straziato...") - ganz viel falscher veristischer Ausdruckswille, der die Musik zerstört und die Figur in einen Hysteriker verwandelt.


    Warrens Studio-Amonasro von 1955 ist die beste Interpretation dieser Rolle, die ich kenne. Endlich ein König, der seine Tochter nicht anschreit, der nicht barbarisch augenrollend die Schrecknisse des Krieges ihr ausmalt, der nicht zwingt und bedrängt, sondern der einfach nur bitterernst ist, beinahe sachlich, und ihr so die Entscheidung, die er ihr abverlangt, als unverrückbares Schicksal auferlegen kann. Das "Non sei mia figlia" kommt von ihm nicht wütend-böse gebrüllt, sondern abgrundtief traurig - und um so wirksamer dadurch.


    Es ist mir ein Rätsel, wie Warren mir so unterschiedlich erscheinen kann. Verläuft die Grenzlinie zwischen frühem und spätem Warren, oder zwischen Studio- und Liveaufnahmen? Das hab ich noch nicht raus. Vielleicht versuche ich's morgen mal mit dem "Otello" von 1959, spät und live; mal sehen, ob der das Problem klären hilft...


    Grüße,
    Micha

  • Lieber Micha,


    ich werde versuchen, sachlich und verständlich zu erklären, was ich an Warren nicht mag - und dabei natürlich auf Deine Antwort eingehen. Ich möchte betonen, daß die folgende Einschätzung von Warren ausschließlich meine persönliche ist, auch wenn ich im folgenden nicht überall "ich finde", "meiner Meinung nach" usw. hinzufüge.


    Der Grund, warum mir Warren so mißfällt, liegt nicht in seiner Stimme begründet. Ich glaube, es ist der auf die Spitze getriebene Klang der amerikanischen Bariton-Schule, als deren berühmteste Vorkriegs-Exponenten wohl John Charles Thomas und mit Abstrichen auch Lawrence Tibbett zu nennen sind. Besonders Thomas demonstriert in seinen Aufnahmen das amerikanische Ideal des "Open-throat" Klanges mit nach unten gedrücktem Kehlkopf. Diese Baritone zeichnen sich normalerweise durch ein kaum merkliches oder sehr langsames Vibrato aus. Die Höhe wird unter einer relativ starken Falsett-Beimischung erreicht, weshalb diese Baritone oft eine ungewöhnlich weite Höhe haben (z.B. Milnes, MacNeil oder Joseph Shore, der mein Lehrer war).


    So weit, so gut. Warren verwendet diese Technik ebenso wie Merrill, MacNeil, Milnes, Shore, Fortune und die meisten anderen amerikanischen Baritone, die deshalb auch alle einen ähnlichen Klang haben. Die amerikanische Schule ist leicht herauszuhören. Ich mag diesen Klang nicht. Ich finde ihn unitalienisch.
    Bei Warren besonders problematisch ist sein langsames, ausgeprägtes Vibrato. Wenn Warren nämlich in die Passaggio-Region kommt und dann Falsett beimischt, bekommt die Stimme einen unerträglich weinerlichen Klang. Ich habe geschrieben, daß mir sein 1945er Rigoletto besser gefällt als der spätere - aus dem einfachen Grunde, weil in seinen frühen Aufnahmen das weite, langsame Vibrato noch nicht so ausgeprägt war und die Stimme einen weniger weinerlichen Klang hatte. Das kann man auch ganz gut in dem Klangbeispiel auf der Cantabile-subito-website hören. Da ist Warren sehr jung. Die Stimme hat einen herrlichen Klang. Das Vibrato ist noch nicht so langsam wie in den späteren Aufnahmen. Die Stimme klingt nicht so weinerlich und frischer - und sogar ein bißchen italienischer. Hör' Dir das Beispiel mal an:
    Pagliacci, Warren 1940
    Da hört man sehr genau, wie der Klang der Stimme und auch die Reinheit der Vokale sich verändern, sobald Warren in das Passaggio kommt. Auf "Signore" ist er auf D, das ist ein Halbton unter seinem Passaggio, und Warren klingt für den Bruchteil einer Sekunde so, als könne er sich nicht entscheiden, wie er den Ton singen soll. Er entscheidet sich dann, die Stimme noch nicht zu "drehen": Das Ergebnis ist ein wirklich schönes D. Wenn er aber danach auf "io sono il prologo" auf das E geht, dreht er die Stimme im Passaggio. Dieser Klang gefällt mir gar nicht - weinerlich und mit einem für italienisch absolut undefinierbaren Vokal, eigentlich eher ein Diphthong - "aaååå" oder so (außerdem singt er "prollogo"). In den späteren Aufnahmen wird diese Macke immer schlimmer. Und ich kann diesen Klang einfach nicht ausstehen.
    Schön allerdings sein "un nido di memorie" - Hut ab.


    Kommen wir zu der Aida (1955). Ich kann nicht verstehen, warum Kritiker diese Aufnahme immer wieder loben. Das ist für mich eine der schlechtesten Aufnahmen, die die RCA jemals gemacht hat - vom Klang und der Besetzung. Milanov ist wirklich unterirdisch. Man versteht kein Wort, sie singt unpräzise, teilweise falsch (Anna Netrebko läßt grüßen). Die große Szene mit Warren ist schon fast komisch - sie geht da mit einem permanenten "uäää, uäää" durch die Partie. "Rammento i lutti" ist einen halben Ton zu hoch. "Pietà, pietà, padre pietà" ist mindestens einen Halbton falsch. Björling ist ein bißchen überanstrengt und klingt danach. Barbieri ist noch die beste im Ensemble, klingt aber nicht wie Amneris sondern wie Azucena. Warren finde ich schon mal auf Grund seines Italienisch nicht besonders überzeugend. Er hat, irgendwie ein bißchen wie Helge Rosvaenge, die Angewohnheit, "i"s und einige Konsonanten derart zu überbetonen, daß die Gesangslinie darunter leidet ("In armi ora si desta il popol nostro" etc.). Also, mich überzeugt das nicht, vom Sängerischen ganz zu schweigen. Die direkte Konkurrenz-Aufnahme mit Callas, Gobbi, Tucker und Serafin halte ich für viel, viel besser - auch wenn mir anstelle von Tucker ein Italiener lieber gewesen wäre.


    Wir treffen uns bei Scarpia. Ich spreche hier von zwei Einspielungen, die ich mit Warren habe: New York 1956 (mit Tebaldi/Tucker) und 1957 (mit Albanese/Barioni). Zuerst hat mich der weinerliche Klang bei Scarpia total geärgert. Ich habe abgeschaltet und für Akt zwei zu Guelfi, Gobbi oder Taddei gegriffen. Später habe ich mir Warrens Scarpia nochmals angehört und dachte: Der klingt wie ein alter, perverser, feiger, (entschuldige die Worte) geiler Bock. Da hat mir Warren plötzlich gefallen. Genauso klingt sein Scarpia für mich. Nicht überlegen kühl wie Raimondi, vulgär und brutal wie Taddei, sadistisch wie Gobbi oder gruselig-übermächtig wie der von Guelfi - nein, da tat sich eine andere Dimension auf. Und da gefiel er mir. Es ist bis heute die einzige Rolle, in der ich Warren genießen kann. Es muß allerdings schon live sein. Diese Studio-Aufnahme, wieder mit der unsäglichen Milanov, kann man leider knicken... meiner Meinung nach, versteht sich!


    :hello:
    M.

  • Lieber Mengelberg,
    1. Es gibt keine amerikanische Gesangstechnik (Schule). Die meisten bedeutenden amerikanischen Sängerinnen und Sänger waren jüdischer Abstammung, Beispiele: Warren, Tucker, Peerce, Merrill u.v.a. Dann sind da noch Italo-Amerikaner, die Russen, die Engländer, die Deutschen, u.s.w.
    Die Lehrer der "Amerikanischen Sänger" kamen auch alle aus Europa.


    2. Der schluchzende, weinerliche Gesang ist von den Italienern erfunden worden. Höre dir als Beispiel "Core 'ngrato mit Franco Corelli an, oder fast alle Aufnahmen mit B. Gigli.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Lieber Herbert, kennst du Core n'grato mit Tino Rossi?
    Dagegen ist Corelli noch ein Purist.... :D



    Was Warrens Rigoletto angeht: mir gefällt er gerade , weil er so leidend und gefühlsecht ist.


    Was die amerikansiche Schule angeht: wenn man es genau nehmen würde,ist letztlich ganz Amerika von den Indianern abgesehen nichts anderes als eine einzige Abstammung von europäischen, afrikanischen oder anderen Wurzeln. aber eine Art amerikanischer Unart im Gesang oder besser iene Abfärbung gewisser US-"Kultur"Unsitten auf den Gesang gibt es dennoch- wenn ich mir allein Renée Flemings Belcanto-Verhunzungen anhöre, klingt das derartig nach Hollywood Leuchtreklame...... :wacky:


    F.Q.

  • Lieber Herbert,


    Du hast nicht verstanden, was ich mit dem weinerlichen Klang meine. Corelli ist etwas ganz anderes. Und natürlich gibt es eine amerikanische Bariton-Schule. Ich kenne die außerdem aus eigener Anschauung. Von Einwanderern und Indianer in diesem Zusammenhang zu reden, macht da wenig Sinn, glaube ich. Es gibt ebenso eine amerikanische Gesangsschule, die sich mit der Zeit entwickelt hat wie eine amerikanische Kultur. Zu sagen, es gäbe keine amerikanische Schule ist ein Standpunkt von, sagen wir, 1870.


    :hello:
    M.

  • Liebe Fairy,


    ich gebe Dir recht; aber die Verhunzungen kommen sicher von der schnodderischen amerikanischen Sprache. Sie haben wohl kaum etwas mit einer speziellen Gesangstechnik zu tun.


    Um wieder auf Warren zurück zu kommen, der hatte drei italienische Lehrer, zuletzt Giuseppe de Luca.


    :hello: Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • So viele Beiträge zu Leonard Warren gibt es in diesem Thread, aber so gut wie nichts biographisches.
    Deshalb will ich an dieser Stelle darauf hinweisen, daß wir heute seinen Geburtstag (den 98.) feiern können:


    Warren, Leonard (d.i. Leonard Warenoff), amerikan. Bariton, * 21.4.1911 New York, † 4.3.1960 ebd. Gewann 1938 einen Wettbewerb der New Yorker Metropolitan Opera und machte nach intensiven Rollenstudien in Mailand 1939 sein Debüt an der Met als Paolo in Simon Boccanegra.
    Er starb im Alter von 48 Jahren während einer Vorstellung der "Forza del destino".



    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,
    vielen Dank für Deine Erinnerung an den Geburtstag von Leonard Warren.
    Die Erinnerung an einen der bedeutensten Verdi-Baritone seit es Tonaufzeichnungen gibt. Ich werde gleich zwei Gedenkstunden einlegen und mir den Rigoletto von 1956 (Met) wieder mal anhören.


    :hello: Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Lieber Herbert,


    bei mir mußte er heute morgen schon den Escamillo singen (MET 1941, mit Gladys Swarthout und Charles Kullmann)!!!



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo zusammen,


    habe gerade bemerkt, dass meine jüngste Otello-Aufnahmen-Erweiterungs-Aktion zwei Aufnahmen mit Warren als Jago beinhaltete (del Monaco/Cleva live 1958, Vinay/Busch live 1948 ) und freue mich auf den Vergleich nicht nur der Otelli, sondern auch der Jagi (?).


    Welche Rigoletto-Aufnahme mit Warren würdet Ihr vorziehen:


    Studio 1950 - Cellini, Peerce, Berger, Merriman
    oder
    live 1958 - Cleva, Tucker, Peters, Elias?


    Oder braucht man beide zum vollkommenen Rigoletto-Warren-Glück?


    Für jede Info wäre ich dankbar.

  • Lieber Wolfram,


    man braucht beide. Warren ist zwar in beiden Aufnahmen gleich gut, aber die Partner sind verschieden. Es gibt auch noch eine dritte Aunahme aus der Met (1945 ) mit Jussi Björling als Duca.
    Die brauchst Du eigentlich auch noch. :D


    :hello: Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Lieber Herbert,


    vielen Dank!


    Gut, dass Line und Andromeda die Aufnahmen zum Spottpreis anbieten. Vor zwanzig Jahren lagen solche Sachen auch mal auf dem Preisniveau von Neuerscheinungen. Na ja, die nächste Liste wächst und wächst ...


    Ich würde es sehr begrüßen, wenn eine solche Preispolitik mal für französischen Rotwein gelten würde ...

  • Hallo Forianer,


    ich habe heute die auf Herberts Empfehlung angeschafften Rigoletto-Aufnahmen mit Leonard Warren in der Titelpartie von 1945 (mit Sodero, Sayao und Björling) und 1950 (mit Cellini, Berger und Peerce) gehört.


    Warren gefällt mir in der späteren Studio-Aufnahme besser. Die Interpretation scheint mir vertieft, ein Nachlassen der Stimme ist (zumindest für mich) in keinster Weise zu hören. Die Studioatmosphäre scheint ihn nicht weniger zu inspirieren als die Livesituation 1945 in der Met.


    Wegen der Partner ist vielleicht die 1945er Aufnahme die etwas gelungenere. Björling finde ich unübertrefflich (nach dem Hören von Shicoff, Domingo, Kraus - 2x, Bergonzi, di Stefano und Peerce). Die Stimme von Bidu Sayao passt für meine Geschmack besser zur Gilda als die von Erna Berger. Der Berger nehme ich das Mädchen ab, aber nicht, dass sie sich mit einem armen Studenten namens Gualtier Maldé einließe.


    Gleichwohl sind beide Aufnahmen natürlich vor allem wegen Warren großartige Aufnahmen des Werkes. Warren ist ein gewaltiger, berührender Rigoletto.

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  • Zitat von Herbert Henn

    2. Der schluchzende, weinerliche Gesang ist von den Italienern erfunden worden. Höre dir als Beispiel "Core 'ngrato mit Franco Corelli an, oder fast alle Aufnahmen mit B. Gigli.


    Daß manche das Larmoyante in Warrens Singen stört kann ich nachvollziehen. Vielleicht galt das für die Amerikaner als Zeichen von "italianità". Aber so zelebriert wie Gigli oder andere hat er es finde ich auch wieder nicht.
    Richard Bonelli - Merrill´s großes Vorblid - fällt mir noch zwischen Thomas und Tibbett ein. -

  • Heute, vor 50 Jahren starb Leonard Warren auf der Bühne der Met


    nach seiner großen Arie "Urna fatale, del mio destino",


    in Verdis "La forza del destino". Er war der bedeutenste Verdi-Bariton


    seiner Epoche.


    ( Eine Gedenksendung bringt BR Klassik heute um 14,05 Uhr)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Danke für die Information. Warren hatte in der Tat eine Jahrhundertstimme!


    Herzlichst Operus

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  • Ich habe in meinem CD-Schrank sehr wenig von ihm, da fiel mir neulich ein Querschnitt eines Otellos aus der Met in die Hände, mit DelMonaco und Los Angeles. Die stimme ist für den jago echt genial, habe den so gut kaum wieder gehört.

  • An dieser Stelle möchte ich mal Werbung machen für eine gelungene neue Warren-CD von Naxos, die meiner Meinung nach in keiner Sammlung der Warren-Fans fehlen sollte:



    Leonard Warren singt Lieder
    Sea Shanties; Rudyard Kipling Songs; Lieder
    Leonard Warren
    RCA VIctor Orchestra, Orchestra Frank Black,
    Morris Levine
    Label: Naxos , ADD/m, 1947-51


    Eine genaue Liste aller enthaltenen Titel gibt es bei NAXOS.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Er hätte heute seinen 100. Geburtstag:



    Leonard Warren (* 21. April 1911 in New York City; † 4. März 1960 ebenda) war ein amerikanischer Bariton.


    :jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Leonard Warren
    Triumpf and Death with Verdi


    Arien & Szenen von Verdi, Puccini, Leoncavallo, Bizet, Gounod, Offenbach, Giordano
    Documents 10 CD-Wallet-Box


    Leonard Warren u. a.


    Das meiste hat man zwar eh schon im Schrank, aber bei dem Preis....


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ab 9. August im Handel:
    Zum ersten Mal auf CD präsentiert Warren gemeinsam mit dem RCA Victor Orchestra und dem Rome Opera House Orchestra eine historische Sammlung von Arien:


    Leonard Warren - Verdi Baritone Arias
    Arien aus Otello, La Forza del Destino, Rigoletto, Il Trovatore, Un Ballo in maschera, Falstaff
    Künstler:
    Leonard Warren,
    RCA Victor Orchestra,
    Rome Opera House Orchestra,
    Dir.: Renato Cellini, Dimitri Mitropoulos, Vincenzo Bellezza
    Label: RCA, ADD/m, 1955


    Alle Aufnahmen wurden mit größter Sorgfalt und mit der neuesten Technik von den Original-Bändern remastered


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Leonard Warren, hier:



    in der Macht des Schicksals, starb am 4. März 1960.


    Heute ist sein 55. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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