Kurz angemerkt: Rudolf Schock war auch in meinem Elternhause, das mir die Liebe zur klassischen Musik nicht unbedingt in die Wiege legte, immer ein Begriff. Vielleicht auch wegen seiner nichtklassischen Ausflüge, die ich gar nicht so blamabel empfinde, wie andere es hier tun. Das muss man doch immer aus seiner Zeit heraus betrachten. Man tickte in den 1960er bis 80er Jahren völlig anders. Auf Totalverrisse großer Kritiker gebe ich wenig. Namen wurden hier einige genannt. Die Geschichte lehrt, wie oft auch sie völlig daneben lagen. Am Threadtitel, den Herbert Henn vor über 14 Jahren wählte, ändert all dies nichts. Er bringt es kurz und knapp auf den Punkt.
Rudolf Schock, ein großer deutscher Tenor
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Zitat von Rheingold1876
Zwischenbemerkung
Lieber Rüdiger, auch wenn du mir wohl nicht mehr antworten willst, wie ich wohl gemerkt habe, ist deine Zwischenbemerkung hier interressant zu lesen. Allerdings möchte ich zu bedenken geben.....findet hier Im Forum nicht eine >Vergangenheits Verklärung< statt ?... nach dem Motto " früher war alles besser"
Ich lebe hier und heute und erfreue mich an an vielen neuen Recitals und Gesamtaufnahmen, Gottseidank kann mir diese Freude auf NEUES keiner verbieten!
LG Fiesco
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Lieber Rüdiger, auch wenn du mir wohl nicht mehr antworten willst, wie ich wohl gemerkt habe
Das, geschätzter Fiesco, trifft mich jetzt aber unvorbereitet. Steht denn noch eine Antwort aus? Hilf mir biitte auf die Sprünge, dann werde ich nachholnen, was nachzuholen ist. Versprochen!
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Hallo,
auch wenn man es mir nicht glaubt: Es ging mir viel weniger darum, hier meine bekannten Vorbehalte zu Rudolf Schock aufzuwärmen, sondern vielmehr darum, endlich mal wieder eine lebhafte Diskussion in Gang zu bringen. Und wenigstens das ist mir doch glänzend gelungen!
LG Nemorino
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Hallo,
auch wenn man es mir nicht glaubt: Es ging mir viel weniger darum, hier meine bekannten Vorbehalte zu Rudolf Schock aufzuwärmen, sondern vielmehr darum, endlich mal wieder eine lebhafte Diskussion in Gang zu bringen. Und wenigstens das ist mir doch glänzend gelungen!
Lieber Nemorino,
das ist Dir zweifelsfrei gelungen. Es wird auch differenziert über die stimmlichen Qualitäten von Rudolf Schock diskutiert und die Unterschiede in den einzelnen Schaffensperioden seines Wirkens herausgearbeitet. Und oh Wunder es gelingt ganz ohne große Auseinandersetzungen, Kontroversen und persönliche Angriffe. Unser Diskussionsstil hat sich verbessert, dazu trugen auch wesentlich die neu zu uns gekommenen bei. Chapeau!
Herzlichst
Operus (Hans)
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Die Standpunkte im Forum zu Rudolf Schock sind in den vergangenen Monaten deutlich zu Tage getreten. Daher soll hier keine weitere Diskussionsrunde eröffnet werden. Dennoch möchte ich nicht versäumen, auf die nachstehende berührende Dokumentation hinzuweisen, die in den Niederlanden anlässlich des 100. Geburts- und 40. Todestags des großen Sängers erstellt worden ist.
VG
Otello50 -
Lieber Otello, gleich habe ich da mal hineinsehen und -hören müssen. Danke für die Übermittlung. Mich stecken immer Leute an, die so innig einem Sänger ergeben sind.
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Nach der Sammlung italienischer Opern in deutscher Sprache, in denen Rudolf Schock mitwirkt, kündigt Hänssler nun diese zweite Folge an.
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Hallo,
diese beiden Editionen sind sicher sehr interessant, ich besitze die Aufnahmen einzeln, und meine Bewertung fällt unterschiedlich aus. Hoffmann und Cosi gefallen mir gut, da stimmt auch das Gesamtbild. Bei Onegin fehlt die Triquet-Szene, man hat hier aber auch eine grandiose Sena Jurinac als Tatjana und einen hervorragenden Gremin von Gottlob Frick. Bei Pique Dame überzeugen natürlich Margarete Klose als Gräfin, Elisabeth Grümmer als Lisa und Jaro Prohaska als Tomsky, allerdings fehlt ein komplettes Bild, die Ballszene im 2. Akt. Der Fra Diavolo ist ein wunderschönes Stück, und gerade hier fehlt der französische Esprit doch stark. Rudolf Schocks Idealpartie ist das nicht, Wilma Lipp als Zerline ist gut. Dem Lorenzo von Ernst August Steinkopff zuzuhören ist vor allem in der Romanze im dritten Akt keine Freude.
Bei den italienischen Aufnahmen kann man pauschal sagen, dass sie allesamt solide sind, nicht mehr, nicht weniger. Mit italienischen Originalen kann hier keine mithalten, mit den deutschsprachigen aus damaliger Zeit schon, und das ist ja auch das Ziel.
Übrigens: HIer ist die Rede von Rudolf Schocks 40. Todestag, das ist ein Irrtum, es ist erst der 35.
Schöne Grüße
wega
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Hallo wega, danke für die interessanten Ergänzungen. Ich teile Deine Eindrücke.
Das soll jetzt kein Rätsel sein. Ich frage maL in die Runde, aus welchem Spielfilm diese Szene stammt?
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Hallo lieber Rüdiger, da singt Schock als Herzog aber ein übles italienisch, auch ist das alles andere als flüssig! Puuh!
LG Fiesco
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Hallo lieber Rüdiger, da singt Schock als Herzog aber ein übles italienisch, auch ist das alles andere als flüssig! Puuh!
Und weißt Du auch noch die Quelle, lieber Fiesco? Das dürfte ein Spielfim gewesen sein.
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Hallo lieber Rüdiger, da singt Schock als Herzog aber ein übles italienisch, auch ist das alles andere als flüssig! Puuh!
LG Fiesco
Lieber Fiesco,
das Italienisch klingt genauso wie bei vielen nicht-italienischen Sängern jener Zeit, die das Repertoire halt üblicherweise in ihrer Muttersprache sangen. Aus heutiger Sicht nicht mehr akzeptabel, damals hat es wahrscheinlich keiner weiter gestört.
FafnerHH
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Und weißt Du auch noch die Quelle, lieber Fiesco? Das dürfte ein Spielfim gewesen sein.
Sorry lieber Rüdiger, wie du weisst schaue ich mir sowas nicht an, vielleicht habe ich das früher mal gesehen aber wieder vergessen! Auch weisst du, ich bin nicht so der große Nostalgiker!
LG Fiesco
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Hier ein Lesebrief:
„Sabine Wussow“ hat Ihnen über das Kontaktformular auf Website TAMINO-KLASSIKFORUM folgende Nachricht gesandt:
ZitatE-Mail-Adresse: bekannt
Betreff: Rudi Schock war einer der besten Tenöre nach dem Krieg
Nachricht: Warum wird hier wieder über Rudi Schock hergezogen. Ist ja nichts neues. Aber was wissen Sie über diesen Sänger. Nichts. Rudi Schock hat alles gesungen von Wagner bis zum Volkslied. Gott sei Dank hat er nicht zu viel Wagner gesungen. Denn eine Stimme groß zu machen ist keine Kunst. Dann wäre er für das "Kunstled "und seine geliebten Operetten verloren gewesen. Wenn mir heute noch ehemalige Opern Sänger bestätigen wie gut Schock war. Ich selbst sah ihn bestimmt 40 mal im "Theater des Westens "mit dem " Landsmann des Lächelns "einen besseren Prinz Sou Chong,gibt es für mich nicht. Sie sollten sich einmal seine "Filmbiographie "ansehen und hören. Gepostet auf YouTube von Krijn de Lege. In Tiefland beweist Rudi was er konnte. Das hätte ein Wunderlich im Leben nicht singen können.
Er sang alles weil er gerne sang. Außerdem sah er fabelhaft aus,und konnte sich hervorragend auf der Bühne bewegen. Hört Euch einmal auf YouTube die "Gesamtaufnahme "von Lohengrin an. Und hört endlich auf mit dieser Hetzjagd. Rudi Schock. Ein schöner begnadeter Sänger und Mann. Im "Tauber Film "Du bist die Welt für mich beweist er sein Talent. Denn er war außer dem noch ein brillanter Schauspieler. Nehmt meine Empfehlung bitte an.
Mit besten Grüßen
Sabine Wussow
mfg aus Wien
Alfred
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Zitat von Sabine Wussow:
Hört Euch einmal auf YouTube die "Gesamtaufnahme "von Lohengrin an.
Diese Aufnahme des Lohengrin steht als eine unter vielen in meinem CD-Schrank. Insgesamt nicht schlecht, muss man bei dieser Einspielung aber gerade bei Schock in der Titelpartie Einschränkungen machen. Er geht hier öfters vom Körper weg, woraus man schließen kann, dass er mit dieser Rolle etwas überfordert war. Nein, das ist wirklich nicht seine beste Wagner-Partie. Wenn man Schock als guten Wagner-Sänger erleben will, greife man lieber zu Kempes Meistersinger-Aufnahme, in der er einen hervorragenden Stolzing singt. Hier ist er in Bestform, was bei der genannten Lohengrin-Aufnahme eindeutig nicht der Fall ist.
Herzlichst
Lustein
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Frau Wussow scheint nicht fähig zu sein, die Kritik anderer zu akzeptieren. Das zeigt sich auch in den vielen Antworten, die Sie auf kritische Kommentare bei Youtube gepostet hat. Da werden andere, die sich kritisch äußern, schon am mit "was für ein kranker Vergleich" gestraft.
Für sie darf es an ihrem geliebten Idol keine kritischen Worte geben. Das zeigt von einer dünnhäutigen, aber auch in gewisser Weise unreifen Persönlichkeit. Sie sollte es verkraften können, dass andere eine andere Meinung zu diesem respektablen Sänger haben. Bei Kritik an ihm immer und überall "draufzuhauen", zeigt, welch Geistes Kind sie ist.
Ich persönlich bin ein großer Bewunderer Ingrid Bjoners, aber ich muss doch bei aller Bewunderung in der Lage sein (oder es zu versuchen), zu hören, wo es Probleme gibt, welche Partien ihr nicht lagen, dass sie bei der Wortbehandlung und Verständlichkeit oft große Schwierigkeiten hatte. Aber dennoch schätze ich sie außerordentlich.
Man sollte immer differenzieren.
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Ich erinnere mich an die wenigen Gastauftritte in der Volksoper (Tiefland, Zigeunerbaron) die nicht so glanzvoll wie erwartet ausfielen, wo die Haustenöre müheloseres geboten haben.
Erich
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Bei diesem Leserbrief, der jede objektive Beurteilung von Schock vermissen lässt, handelt es sich um Fanpost, die man nicht ernst nehmen sollte. Solche Ergüsse schaden Sängern mehr, als dass sie für sie einnehmen lassen.
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Hallo Lustein!
Er geht hier öfters vom Körper weg, woraus man schließen kann, dass er mit dieser Rolle etwas überfordert war.
Hör doch bitte mit diesen unsinnigen Bemerkungen auf!
Sie zeugen nur davon, dass Dir vertiefte Kenntnisse über der Bedeutung von Anatomie und Physiologie für Stimmbildung, Klangformung und Gesangskunst offenbar gänzlich fehlen. Gerade als Antwort auf einen Leserbrief sind sind schon zuverlässiges Fachwissen und Argumentationen gefragt, die darauf gründen.Gruß
Caruso41
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Fanpost, die man nicht ernst nehmen sollte
Lieber Rheingold,
der Text von Frau Wussow könnte auch von mir sein ...
vor 68 Jahren hätte ich das so ähnlich formuliert und da wäre ich beleidigt gewesen, wenn man das nicht ernst genommen hätte; dass man in mehr als sechs Jahrzehnten etwas an Hörerfahrungen hinzugewonnen hat, sollte nicht zu Hochmut verleiten. -
Mir fehlt der obligatorische Hinweis auf die "mangelhafte italienische Gesangstechnik" des Kammersängers.
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Frau Wussow scheint nicht fähig zu sein, die Kritik anderer zu akzeptieren.
Das ist doch bittesehr KEIN FAN !!
Allein die Titulierung des Idols mit "RUDI" ist IMO schon verräterisch.
Das findet man immer wieder.
mfg aus Wien
Alfred
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Mir fehlt der obligatorische Hinweis auf die "mangelhafte italienische Gesangstechnik" des Kammersängers.
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Sie sollte es verkraften können, dass andere eine andere Meinung zu diesem respektablen Sänger haben.
Toleranz in beide Richtungen wäre angebracht. Von den Schock-Fans (zu denen ich mich in allen Aufnahmen bis Ende der 50-er Jahre selbst zähle) bis zu seinen Gegnern. Schock hat es wie heute kaum ein anderer Opernsänger verstanden, einer Vielzahl von Musikfreunden die Schönheit der Musik nahezubringen. Wenn auch nicht jeder TV-Auftritt gelungen war.
La Roche
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Er geht hier öfters vom Körper weg, woraus man schließen kann, dass er mit dieser Rolle etwas überfordert war.
Hör doch bitte mit diesen unsinnigen Bemerkungen auf!
Sie zeugen nur davon, dass Dir vertiefte Kenntnisse über der Bedeutung von Anatomie und Physiologie für Stimmbildung, Klangformung und Gesangskunst offenbar gänzlich fehlen.Lieber caruso,
als jemand, der auch selber gesungen und sehr lange auch Gesangsunterricht gehabt hat, kann ich mit der Formulierung von "lustlein" durchaus etwas anfangen. man muß diese meinung natürlich nicht teilen, aber Deine pauschale Abqualifizierung hilft auch nicht weiter -und ist eigentlich kein Stück besser, als das, was Du doch kritisierst.
FafnerHH
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Lieber FafnerHH!
Lieber caruso,
als jemand, der auch selber gesungen und sehr lange auch Gesangsunterricht gehabt hat, kann ich mit der Formulierung von "lustlein" durchaus etwas anfangen. man muß diese meinung natürlich nicht teilen, aber Deine pauschale Abqualifizierung hilft auch nicht weiter -und ist eigentlich kein Stück besser, als das, was Du doch kritisierst.
FafnerHH
Ja meine Intervention kann als 'pauschale Abqualifizierung' gelesen werden. Da gebe ich Dir recht!
Ich habe allerdings die Formulierungen Lusteins und seine dahinter stehenden Vorstellungen vom Singen und Gesang bereits mehrfach ausführlicher kritisiert. Ich denke, dass meine Argumente auch ordentlich durch Verweise auf die einschlägige Fachliteratur gestützt waren. Das immer wieder in extenso zu tun habe ich weder Lust noch Zeit!
Beste Grüße
Caruso41
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Rudolf Schock hat in seinen frühen Jahren in unverwechselbarer Art hervorragend Opernpartien gesungen. Zeugnis dafür sind vor allem drei Operngesamtaufnahmen: Sein Bacchus in "Ariadne auf Naxos" unter Herbert von Karajan. Stolzing in Wagners "Meistersingern" unter Kempe und Max in Webers "Freischütz" unter Keilberth. Unvergessen ist er auch in zahlreichen Operettenpartien, in denen er vor allem durch Charme und Seele im Ausdruck überzeugte. Diese Ausflüge ins leichtere Genre haften jedoch in für mich unverständlicher Weise bis heute wie ein Makel an ihm. Im englischen Sprachraum war man damals offenbar weniger prüde, denn ich habe noch nie gelesen, dass z. B. John McCormack seine intensive Pflege des populären Liedguts negativ angekreidet wurde. Über die letzten Jahre seines Wirkens sei liebevoll der Mantel des Schweigens gedeckt. Boxern werden in so einer Situation viel drastischer ihre Grenzen aufgezeigt.
Nicht schweigen sollten wir Taminos allerdings darüber, wie mit einer Dame , die in einem Leserbrief an das Forum überschwänglich von Rudolf Schock schwärmt, umgegangen wird. Da sind in der Reaktion eines Tamino-Kollegen Bemerkungen zu lesen wie: "Unreife Person" und "welches Geisteskind sie ist". Kann das der Stil sein, mit dem wir Gastleser behandeln? Und da wundern wir uns, dass Interessenten, wenn sie so etwas lesen, sich mit Enttäuschung abwenden und künftig das Forum meiden.
Herzlichst
Operus
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Kann das der Stil sein, mit dem wir Gastleser behandeln? Und da wundern wir uns, dass Interessenten, wenn sie so etwas lesen, sich mit Enttäuschung abwenden und künftig das Forum meiden.
Ich glaube nicht, dass diesem Forum mit Mitglieder gedient wäre, die nur ihr Idol anhimmeln wollen und auf jede Kritik daran mit solchen Stellungnahmen reagieren wie Frau Wussow. Der Beitrag #378 findet meine volle Zustimmung.