Te Deum - ein hymnischer Lobgesang

  • Arthur Sullivan ist eigentlich nur als Schöpfer der englischen Operette bekannt. Er hat aber auich eine Reihe von anderen Kompositionen geschrieben, darunter dieses monumentale Te Deum:



    Am 1.5.1872 wurde das Werk von 2000 Mitwirkenden im Crystal Palace aufgeführt. Gefeiert wurde die Genesung des Prince of Wales von eben der gleichen Krankheit, die seinen Vater,Prince Albert, dahingerafft hatte. Anteilnahme und Applaus des 26.000 Menschen umfassenden Auditoriums waren ebenso gigantisch, wie das Werk Sullivans.


    LG Peter

  • Zitat

    Außerdem wäre es interessant zu erfahren, ob sich in puncto Bruckner Te Deum mittlerweile ein großer Wurf ereignet hat.


    Leider immer noch nicht und ich habe die Hoffnung auch fast aufgegeben, falls sich nicht doch noch Gardiner oder Rademann (mit dem Dresdner ODER dem RIAS-Kammerchor)des Werkes annehmen; zumindest Gardiner hat ja schon eine hervorragende Bruckner-Einspielung vorzuweisen:


    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • DANKE!


    Kenne ich noch nicht, klingt aber nach einem guten Anfang...


    Aber es sieht eh um das Werk auf dem Markt sehr mau aus.
    Und dann ist's wie mit dem Brahms-Requiem: Mal passt hier was nicht, mal dort.
    Zum Verzweifeln!


    audiamus

  • Nochmal zu Bruckner:



    Ein Konzertmitschnitt von den Salzburger Festspielen am 24.08.1960


    mit Leontyne Price, Hilde Rössel-Majdan, Fritz Wunderlich, Walter Berry
    dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde Wien
    und den Wiener Philharmonikern
    Ltg. Herbert von Karajan


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Siegfried,


    von wem kommt wohl der Wunderlich... ;)


    Wie ist denn die Klangqualität dieser Aufnahme? Und ist sie in Mono oder Stereo eingespielt?


    Hoffe, Du hast den spanischen Erlkönig gefunden.


    Gruß,


    audiamus

  • Lieber Audiamus,


    die Aufnahmequalität ist mittelprächtig, MONO und ADD. Aber meine Vorliebe für DEN Tenor gleicht das alles aus.


    Danke für Deine Übersetzung. Nun hat sich auch noch ein Freund aus Brasilien nach dem Gedicht erkundigt. Portugiesisch hast Du es nicht zufällig auch?


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Siegfried,


    "O Rey dos Silfos" ist für Dich hier hinterlegt.
    Da ich allerdings das Portugiesisch so gut verstehe, wie ein Durchschnittsdeutscher unseren musicophil, wenn er in seinem Heimatland den geneigten Mitbürgern Mozart predigt, übernehme ich keine Garantie für die Qualität der Übersetzung.


    LG,



    audiamus

  • Guten Morgen


    Zitat

    Original von klingsor
    weiß einer, warum bach eigentlich keines geschrieben hat? ?(


    Hat er doch :D


    In der Kantate BWV 16 "Herr Gott, dich loben wir", im Eingangschor verwendet Bach die vier ersten Zeilen des von Luther verdeutschten "Te Deum":


    "Herr Gott, dich loben wir,
    Herr Gott, wir danken dir,
    Dich, Gott Vater in Ewigkeit,
    Ehert die Welt weit und breit"


    Und auch in BWV 190 ""Singet dem Hern ein neues Lied" greift Bach auf "`Te Deum" Zitate zurück.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard


    (P.S.: Radiohören bildet, hab das über Bachs "Te Deum" Vertonungen eben in der SWR-2 Sendung "Musikstunde" erfahren :pfeif: )

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  • Komme soeben aus der Chorprobe.


    Wir werden im Juli dieses Jahres das "Te Deum" von Bruckner, Dauer 22 Minuten und die Messe C-Dur von Beethoven, Dauer etwa 40 Minuten, aufführen.


    Ich kannte beide Werke nocht nicht. - Je besser man sie kennt, desto schöner werden sie.


    Liebe Grüße,


    Melisma :hello:


    P.S. Auf der Breitkopf-Edition steht "Messe C-dur". - Muss es nicht "C-Dur" heißen?


    c-moll, aber C-Dur??

  • Hallo Melisma,


    im Te deum von Bruckner habe ich die Alt-Partie gesungen mit einem Chor von fast 300 Sängern und Sängerinnen und Orchester.


    Ein sehr schönes Werk, aber für den Chor nicht so einfach....


    :hello:

  • Zitat

    Original von Melisma
    P.S. Auf der Breitkopf-Edition steht "Messe C-dur". - Muss es nicht "C-Dur" heißen?


    c-moll, aber C-Dur??


    An dieser Stelle hatten wir das Thema schon einmal diskutiert.


    :hello:
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Guten Morgen, Reinhard,


    "Da steh' ich nun, ich arner Tor und bin so klug, als wie zuvor"...(Goethe)


    Vielen Dank für den Hinweis! :)



    Liebe musica,


    ja, die Solopartien kenne ich noch nicht. - Das Werk bekomme ich in seiner "Gänze" erst in der Generalprobe zu Gehör.
    300 Sänger! - Respekt!


    Schönen Feiertag,


    Melisma :hello:

  • Guten Morgen


    Händels "Dettinger Te Deum" wurde hier schon erwähnt.
    Möchte noch auf eine neue Einspielung mit
    "Kraft und Elan durch Pauken und Trompeten"
    hinweisen:



    Sehr englich geprägte Aufnahme mit dem College Choir Cambridge und der Academy of Ancient Music,
    Leitung: Stephen Layton .
    Das Dettinger Te Deum wurde eigentlich anläßlich des Sieges britischer Truppen bei einem kleinen Scharmützel komponiert.
    Bei dieser Schlacht im Sommer 1743 im Rahmen der Österreichischen Erbfolgekriege führte letzmalig ein britischer Monarch ein Herr an;
    angeblich soll Georg II dabei nicht in britischer Uniform, sondern mit einer hannoveranischen Schärpe gefochten haben.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Bisher noch nicht erwähnt wurde das "Te Deum" von Purcell, das ich auch sehr mag: Spannend im Aufbau, sensibel im Klang, wunderschöne Melodien, abwechslungsreiche Strukturen.


    Übrigens gibt es auch einige Orgelwerke, die sich auf das Te Deum beziehen und sogar so heißen. Eines, das mir gut gefällt, ist von Buxtehude, ein auch ganz spannendes modernes von Vasks.


    Tharon.

  • Guten Morgen


    Zitat

    Original von Tharon
    Übrigens gibt es auch einige Orgelwerke, die sich auf das Te Deum beziehen und sogar so heißen. Eines, das mir gut gefällt, ist von Buxtehude,


    Genau, für Tasteninstrumente scheint es einige Vertonungen des Te Deums zu geben.
    Buxtehudes Te Deum BuxWV 218, eines seiner großartigsten und sicherlich auch längsten Tastenwerke,
    basiert auf dem lateinishen Cantus und nicht auf der in Lübeck damals häufig gesungenen deutschen Choralfassung.
    Es verknüpft die Eigenschaften einer Choralphantasie mit denen eines Präludiums.


    Eingespielt habe ich BuxWV 218 auf dieser CD:



    Bernard Foccroulle spielt das Stück auf der Grönlunds-Orgel von St. Gertruds in Stockholm.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Abend


    Zitat

    Original von Bernhard



    Genau, für Tasteninstrumente scheint es einige Vertonungen des Te Deums zu geben.
    Buxtehudes Te Deum BuxWV 218,


    Das lateinische "Te Deum" wurde in Lübeck als musikalisches Hauptereignis in den Dankgottesdiensten für die Siege gegen die Türken, z.B. 1686 und 1699, gesungen.
    Denkbar dass Buxtehudes Orgel "Te Deum" BuxWV 218, das mit Textincipts versehen ist, in das gesungene Te Deum eingefügt wurde.
    Über die Dankgottesdienste sind Berichte erhalten, in seiner Eigenschaft als Kirchenrechner notierte Buxtehude 1686:


    "Heute hat man wegen der Eroberung der so höchst importanten Vestung Ofen,
    so jeder Zeit die Köngl HaubtStadt in Ungarn gewesen,
    auch von denen Christen seidt deßen Sie in der Türken Gewaldt gekommen und behalten geblieben,
    Sechsmahl belägert, ietzo aber in der Siebenden Belagerung und Bluhtigen Bestörmung gewaltig erobert word,
    allhier ein Danckfest gehalten,
    Wo bey man nach verrichteter Dancksagung von denen Cantzeln das Te Deum Laudamus gesungen,
    und andere Solenniteten mit Spielen, Musicieren, Stücken lösen und Freudenfeiern Feur das Fest celebriert hat,
    welch en Sieg der Christlichen Waffen Gott der Höchste in Gnaden ferner gesegnen wolle,
    damit wir mannigen Triumph über den Feindt des CHristlichen Nahmen erhalten,
    und demselben dafür zu dancken Uhrsache haben mögen.
    Inzwischen allhier zu Rechnung führe, was deswegen verunkostiget,
    alß wegen des Geleute wie an hohen Festen gebräuchlich 2 Ml 4ß und dessen Brüdern vor das Paucken und Abblasen vom Thurm 9 Ml thut."


    Über die Feierlichkeiten von 1699 notierte er:


    "Hat man allhier auff Verordnung eines HochEdl. Raths wegen dem im negstverwichenen Jahre,
    mit 1. Käyserl. Mayt und den Türken geschlossenen Frieden,
    ein solennes Danckfest celebriert und gehalten,
    da in denn Kirchen das Te Deum laudamus gesungen,
    unter Trompeten und Paucken Schall von unserem Thurm,
    deymahl die Stücke rings umb die Stadt los gebrandt und also geendigt.
    Deo ter opt. max. sit gloria et honor in sempiterna secula.
    Denen aus der Bruderschafft alters gewonheit nach,
    ihre Gebühr errichtet."


    Es geht halt nichts über eine ordentliche Buchhaltung :D


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Gerne vergessen, aber beim Anhören doch immer wieder beindruckend: das Te Deum von Antonin Dvorak
    Bei diesem Werk handelt es sich um einen Auftrag für ein repräsentatives Chorwerk zur 400-Jahresfeier der Entdeckung Amerikas, welches bei Dvoraks erstem Konzert in der neuen Welt am 21.10.1892 uraufgeführt worden ist.
    Musikalisch zeichnet sich durch deutliche Anklänge an Verdi und Bruckner aus, ohne dabei einen Stil-Mix abzugeben.


    Mir liegt es in einer Supraphon-Aufnahme aus dem Jahr 1984 mit Gabriela Benackova, Jaroslav Soucek, dem Tschechischen Philharmonischen Chor und der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Vaclav Neumann vor. Ob diese Aufnahme noch erhältlich ist? Keine Ahnung, ich hab sie jeden Falls nicht gefunden.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Habe hier einige Te Deum, die mir sehr gefallen...


    Bruckner
    Einfach ein Klassiker, den muss man mögen...


    Händel Dettinger
    Deto


    Lully
    Einfach wunderbar...kann man kaum besser machen


    Berlioz
    Um einmal ein gigantisch aufwändiges Te Deum zu nennen... ;)


    Mozart KV 141
    Das genaue Gegenteil, ich steh einfach drauf...es hat so viel jugendliche Frische...einfach herrlich...(auch wenns verdammt kurz ist)...


    von Ulli:

    Zitat

    Vertreter der Mozartfraktion


    Hi, das find ich witzig...
    Das könnte man doch einführen, oder?
    So Fraktionen wären schon witzig... 8)


    Vorschlag an Ulli:
    So eine NH-Fraktion wär doch was für dich, oder?? :D :D


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von Hammel
    Vorschlag an Ulli:
    So eine NH-Fraktion wär doch was für dich, oder?? :D :D


    Untergrundorganisationen sind m. W. verboten... :pfeif:

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Untergrundorganisationen sind m. W. verboten... :pfeif:


    :hahahaha:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Diese Aufnahme habe ich noch als Denon-Original. Der letzte Track hat Seltenheitswert ("Repertoirewert 11 von 10 Punkten"), ist ein wirkliches Seltenheitswerk, wird (so gut wie?) nie aufgeführt oder aufgenommen.


    Kennt jemand noch eine Aufnahme dieses "Marche pour la présentation des drapeaux"? ?(


    An das Konzert damals in der Alten Oper in Frankfurt kann ich mich noch szenenweise erinnern. Das Gefühl von damals ist noch präsent. Ein riesen Abend war das! :)
    Ich habe nur diese Aufnahme und bei früheren Gelegenheiten hatte mich keine andere wirklich angesprochen. Vielleicht höre ich mal wieder rein, im Laden.


    Viele Grüße
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)


  • Habe ich zwar erst einmal durchgehört und die Solisten (u.a. ein Countertenor) begeistern nicht durchweg, aber ohne einen direkten Vergleich durchgeführt zu haben scheint mir das ein Kandidat für die zufriedenstellendste Aufnahme des Utrechter Te Deum.
    Meine Alternativen sind Harnoncourts, da fehlt aber leider das "Jubilate" (und die Solisten sind auch und Prestons, das ich als ein wenig schwachbrüstig in Erinnerung habe. Als schönen Bonus gibt es eine knapp 30minütige englischsprachige Kantate zum Frieden von Utrecht aus der Feder von Händels Kollegen William Croft (Ersteinspielung des Werks).


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)