Ist Filmmusik klassische Musik?

  • Zitat

    Original von Violoncellchen


    :D


    LG
    Violoncellchen


    Ich werde das überprüfen


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Der Pride and Prejudice-Mehrteiler de BBC aus den 90ern ist wirklich ausgezeichnet. Kein Vergleich zu dem Filmchen, das es da vor einiger Zeit in den Kinos gab. Hat auch gute Filmmusik. Leider gibt es keine mehrsprachige Ausgabe. Im Laden bekommt man normalerweise nur die deutsche Fassung, bei Amazon gibt's auch das Original:

  • Hi!


    Also ich höre ab und zu gern filmmusik:







    Weiß schon, dass die meisten jetzt an tschingbumtrara denken :boese2:
    Aber ich finde, dass man auch dieser musik einen gewissen reiz nicht absprechen kann :yes:
    Auf Dauer natürlich etwas eintönig, aber gelegentlich wunderbar entspannend :]


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

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  • Filmmusik ist heutzutage wohl einer der materiell lohnenden Wege das Komponieren zum Beruf zu machen.


    Was früher "am Hofe" in Auftrag gegeben wurde wird heute unter anderem - sinngemäss - von Filmproduzenten in ähnlicher Art und Weise ausgeschrieben. Dass dabei der künstlerische Anspruch heute mehr als gestern oftmals zugunsten des Kommerzes auf der Strecke bleibt - dafür kann die Filmmusik an sich nicht verantwortlich gemacht werden.


    Orchestrale Filmmusik kann man meiner Meinung nach gewissermassen als symphonische Programmusik verstehen. Die akustische Untermalung typischer Szenen einerseits (Spannungsankündigung durch unruhige Instrumentierung, Disharmonien bei Bedrohungen und ... ) und die Handlung des Filmes andererseits sind dabei das Programm. Und es gibt genug Beispiele dafür, dass dabei durchaus mehr als hörenswerte Werke herausgekommen sind und weiterhin entstehen.


    In sofern möchte ich die Filmmusik - zumindest die orchestrale - schon zur "klassischen" Musik dazuzählen. "Klassisch" muss man ja nicht als Wertung Richtung "von Hause aus gut" einstufen. Auch bei Werken, die jeder ohne zu zögern der "Klassik" zuordnen würde gibt es - gelinde gesagt - eher schwache Vertreter.


    Letztendlich ist das ohnehin alles Geschmackssache.


    So ein Sender, der vorwiegend "klassische" Musik ausstrahlt ist natürlich bestrebt seiner Hörerschaft zu dienen. Und die besteht nur zu einem kleinen Teil aus - sagen wir mal Intellektuellen. Viele Hörer werden wohl auch mit abwechslungsreicher Filmmusik als Spielart zeitgenössischer Musik gut klarkommen.


    Gerade unter der sogenannten „zeitgenössische Musik“ gibt es viele Werke, deren kompositorische Qualität bestimmt nicht nur meiner Meinung nach eher von einigen wenigen Eingeweihten „genossen“ werden kann.


    Solch avantgardistische Musik kann dieser Sender natürlich nur in explizit ausgewiesenen Sendungen mit Erfolg unterbringen.


    Da sieht es mit der einschlägigen Filmmusik schon anders aus: Anders als bei unvorbereitet hereinbrechender pausenlos dissonanter Musik besteht hier eine reelle Chance, dass ein schneller Dreh am Suchlauf ausbleibt...

    alle Menschen werden Brüder ...

    Einmal editiert, zuletzt von Aquarius ()

  • Hallo,


    Ich halte die Filmmusik von "Herr der Ringe" beispielsweise für sehr gelungen.
    Sis ist subtil, facettenreich und hat nicht den typischen Hollywood-Sound...
    Shore hat z.T. gut recherchiert und volkstümliche Elemente eingebaut (z.B.: Rohan-Thema).


    Des weiteren Mag ich John Williams...der Mann bedient sich zwar extrem dreist bei allen Klassischen Komponisten und seine Filmmusiken sind viellecht eher als flach zu bezeichnen, jedoch finde ich die markante Themenvielfalt und den typischen Williams-sound äusserst ansprechend.


    Neben diesen beiden Komponisten ödet mich sie Symphonische Filmusik der neueren Zeit schon arg an...es gibt kleine, nette ausnahmen, jedoch klingt zu großen Teilen ein Track wie der andere...


    Viele Grüße,


    Raphael

  • Dann oute ich mich auch mal.


    Ich persönlich halte einen Großteil der Filmmusik ebenfalls für klassische Musik.


    Zwar gibt es sehr viel was ich unerträglich finde, wie z.B. den Kram von Vangelis oder Morricone, aber es gibt ja auch sehr erfreuliche Werke.


    Mit Korngold kann ich bisher gar nichts anfangen. Ich kenne zwar auch nur die Musik zu dem Errol Flinn Klassiker "Captain Blood" oder wie er in der deutsche Übersetzung genannt wird "unter Piratenflagge" (...)


    Mich nervt die Musik schon im Film.



    Ich bin allerdings ein großer Fan von John Williams.
    Auch da gibt es viele Soundtracks die ich nicht so brilliant finde, aber die sind immer noch besser als so manch andere Produktion.


    Sein Hauptwerk ist wohl ganz klar der Soundtrack zu Star Wars, und auch wenn die Filme nicht unbedingt allerhöchstes Niveau haben, die Musik gehört (für mich) zum Wichtigsten was in unserer Zeit komponiert wurde, aufgrund ihrer Symbolik und Tiefe.
    Ja ich empfinde das so.
    Sie mag keine intellektuellen Hintergründe haben, aber viel Emotion und Atmosphäre.


    Der Umfang der Musik ist ohnehin gewaltig. Für die Episoden IV - VI sind mittlerweile pro Epidose 2 CD's herausgekommen.
    Die Episoden I - III sind bisher auf 3 CD's veröffentlicht.


    Also kann man insgesammt auf 9 CD's mit grandioser Musik zurückblicken.
    ( hinzu kommt noch eine Zehnte, wenn man die Musik zu "Shadows of the Empire" hinzu zieht die von seinem Schüler Joel McNeely geschrieben wurde:
    Er schrieb die imaginaire Filmmusik zu einem sehr erfolgreichen Star Wars Roman)
    Sicher viele Themen wiederholen sich, bzw. werden wieder aufgegriffen.
    Aber ich denke dass diese Musik sich zu Recht einer solchen Popularität erfreut.


    Ich bin jedenfalls immer wieder verblüfft die Parallenen zu Mahler, Bruckner oder Wagner zu hören. Manchmal auch Shostakovich - obwohl ich mir nicht sicher bin ob Williams nicht verhaftet worden wäre wenn man bei ihm solche Partituren gefunden hätte :D



    Diese Musik war es wohl auch, die den Filmen zu solcher Beliebtheit verholfen hat, ich glaube kaum, dass die Filme sonst so einen Erfolg gehabt hätten.
    Und ich hoffe auch auf weitere Episoden, damit Williams - solange er noch lebt - weiterhin so grandiose Musik schreibt.



    Irgendwann werden die Aufnahmen auch bei meinen Unverzichtbaren auftauchen - denn ich liebe diese Musik !

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  • Zitat

    Mich nervt die Musik schon im Film.


    Ich möchte darauf hinweisen, daß in der deutschen synchronisierten Fassung von Captain Blood fast die gesamte Musik ausgetauscht wurde und durch irgendeine Mood-Music ersetzt wurde.
    Zumindest in der deutschen Fassung findet sich daher bis auf die Overture so gut wie kein Takt Musik mehr, der von Korngold komponiert wurde.

  • Zitat

    Original von raphaell
    Ich halte die Filmmusik von "Herr der Ringe" beispielsweise für sehr gelungen.



    Argh, pfui, dieses unsägliche Panflötengedudelklischee im ersten Film.... schrecklich....

  • Hi!


    Wenn wir schon beim thema filmmusik und john williams sind, kennt jemand sein cellokonzert ?(
    Existiert glaub ich eine aufnahme von yo yo ma, interessant ?


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • Ein Cellokonzert kenne ich leider nicht von John Williams, ich besitze aber eine Aufnahme mit einem Flötenkonzert aus seiner Feder. Dieses ist aber meiner Meinung nach vom Hören her nicht so zugänglich.


    Ich halte John Williams ebenfalls für einen sehr wichtigen Vertreter der aktuell schaffenden Komponisten. Schade, dass er aber bisher neben seinen zum grossen Teil hervorragenden Filmmusiken leider nur sehr wenig andere Musik komponiert hat.


    Eine richtige grosse Symphonie von John Williams, das wäre doch mal was!

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Zitat

    Eine richtige grosse Symphonie von John Williams, das wäre doch mal was!


    Ich habe mal das Violinkonzert von Williams gehört, es handelt sich um die von einigen abgelehnte atonale "Bäh"-Musik :D:untertauch: , da Williams in seinen klassischen Werken völlig anders zu komponieren scheint.


    Insofern würde sich die erhoffte Williams-Sinfonie sicherlich anders anhören als seine Filmmusiken.


    Gruß,
    Michael

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  • Gibt es denn in diesem Forum nicht ein einziges Thema, wo man mal nicht immer an das Vorhandensein von atonaler Musik erinnert wird?


    Mittlerweile habe ich echt den Eindruck, dass es hier fast schon ein Frevel darstellt, wenn man nicht der MINDERHEIT angehört, die solcher Musik wirklich etwas abgewinnen kann.


    Das geht ja sogar so weit, dass beispielsweise ganze Threads, die in eine ganz andere Richtung weisen regelrecht in eine argumentative Singularität geführt werden.


    Da kann man doch echt die Lust verlieren sich auf diesem Wege weiter auszutauschen.


    Doch das möchte ich und sicherlich auch viele anderen nicht. Es muss einfach einen Weg geben, die eindeutig sichtbare Trendwende in der "modernen Musik" nämlich weg von der krampfhaft erzwungenen Dissonanz zurück zum ausgewogenen Verhältnis zwischen Konsonanz und Dissonanz auch hier im Rahmen von Tamino wertungsfrei dikutieren zu können.


    Also: 5 % dürfen einfach nicht 95 % diktieren.

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard



    Argh, pfui, dieses unsägliche Panflötengedudelklischee im ersten Film.... schrecklich....


    Es wäre was neues für mich, dass da irgendwo eine Panflöte vorkommt. Ich glaube, du denkst da eher an die relativ oft verwendeten Kleinflöten, wie man sie aus der irischen Folklore kennt.


    Welche Szene hast du denn da vor Augen bzw. im Ohr? Ich gebe zu, nach Gandalfs Tod am Ende des ersten Films wird es einmal sehr kitschig, ansonsten mag ich diese Musik wirklich gern, weil sie die Fimbilder gelungen kommentiert, auch wenn das natürlich nichts revolutionäres an sich hat.


    Wirklich beeindruckend finde ich den Einsatz der Hardanger-Fidel (meist in Verbindung mit dem Land Rohan zu hören) im zweiten Teil.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    wo man mal nicht immer an das Vorhandensein von atonaler Musik erinnert wird?


    Lieber Aquarius,
    aber das Violinkonzert von Williams ist atonal.
    Das kann jetzt z.B. nicht meine Schuld sein, da mußt Du dich schon an den Komponisten wenden.


    Zitat

    Mittlerweile habe ich echt den Eindruck, dass es hier fast schon ein Frevel darstellt, wenn man nicht der MINDERHEIT angehört, die solcher Musik wirklich etwas abgewinnen kann.


    Wenn es Dich beruhigt, ich bin auch überhaupt kein Freund von atonaler Musik,deshalb besitze ich das Violinkonzert von Williams auch nicht sondern erfreue mich an seiner E.T.Suite, die ich sehr liebe.
    Aber das bedeutet noch lange nicht, daß es sich dabei um bedeutende Musik handelt.

    Zitat

    weg von der krampfhaft erzwungenen Dissonanz


    Das ist nicht erzwungen, auch nicht krampfhaft, das hat sich so entwickelt.
    Musikliebhaber wie wir müssen versuchen, eben nicht krampfhaft gegenüber Dissonanzen zu reagieren.
    Das ist alles halb so wild, die Musik ist so vielfälltig, daß für jeden etwas dabei ist.
    Wichtig erschéint mir bei allen Vorlieben, objektiv zu bleiben.
    Es gibt eine ganze Menge an Musik, die mir persönlich nicht zusagt, deren Größe und Wichtigkeit ich aber niemals in Frage stellen würde.


    Dazu gehört auch eine große Anzahl an atonalen Werken.
    Wenn Du einmal im Orchester die Sechs Stücke für großes Orchester von Webern gespielt hättest, eine Musik, die ich mir niemals anhören würde, dann würdest Du sicherlich die Kraft und Qualität dieser Musik genau so wie ich empfinden, auch ohne sie zu mögen.
    Musik besteht nicht nur aus Wohlklang oder gefälligen Werken.


    Zitat

    Also: 5 % dürfen einfach nicht 95 % diktieren


    Das finde ich unpassend, denn dann müssen wir alle hier ab jetzt Tokio-Hotel hören und Alfred wäre nicht mehr Admin, sondern Dieter Bohlen.
    Ich verstehe Deine Meinug und pflichte Dir mehr zu, als Du denkst, aber solch eine Äußerung finde ich vollständig daneben.


    Gruß,
    Michael

  • @ Michael Schlechtriem,


    der letzte Satz war mit Absicht polemisch. Vielleicht hätte ich dabei das Ganze auf Liebhaber ernster Musik oder so ähnlich beschränken sollen, wobei ich dabei aber nicht den Eindruck hinterlassen möchte, dass es unter der sogenannten U-Musik nicht auch wertvolle Sachen gibt. Das sind sicher nicht Dieter bohlen und Konsorten, sondern ich denke dabei an die späten Beatles, Pink Floyd und solche sachen.


    Aber was solls: Nicht Du warst es, der meinen Thread zerstört hat, sondern Andere...


    Um nicht auch den vorliegenden Thread zu zerstören höre ich an dieser Stelle lieber auf. Schade, dass ich noch keine PNs schreiben darf: Mit Dir würde ich gerne die Sache mit "Musik nach 1996" weiter diskutieren.


    An dieser Stelle aber noch soviel: Ich kann es nur immer wieder sagen: Meiner Meinung nach kommt die moderne Musik an Filmmusik nicht mehr vorbei: Nur hier bekommen engagierte Nachwuchskomponisten echte Chancen ihre Ideen zumindest über eine längere Zeit gesehen finanziert zu wissen, um dann auch etwas Nichtkommerzielles schaffen zu können.

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Zitat

    echte Chancen ihre Ideen zumindest über eine längere Zeit gesehen finanziert zu wissen, um dann auch etwas Nichtkommerzielles schaffen zu können.


    Ich dachte auch einmal in diese Richtung, aber Fimmusik hat zumindest in Hollywood überhaupt keine Bedeutung mehr.
    Obwohl Morricone einen Oscar für sein Lebenswerk erhielt, war in der Jury kein Spezialist für Musik.
    Das interessiert diese Leute einfach nicht mehr, und ob engagierte Nachwuchskomponisten eine Chance bekommen, das geht denen auch am ..... vorbei.
    Ich muß leider sagen, daß Deine Meinung ein zwar schöner, aber unrealistischer Gedanke ist.
    Ich wollte auch, daß dies so wäre, und in den 80er Jahren sah es ja auch ein wenig so aus:
    Da waren plötzlich Leute wie Goldenthal, Poledorius u.a. am Start, daß man meinen konnte, nun sei eine neue Ära von sinfonischer Filmmusik angebrochen.
    Aber nach nun mehr als 20 Jahren hat sich gar nichts verändert, bis auf die Tatsache, daß sich ein pseudo-sinfonischer Bombastsound durchgesetzt hat, der zum größten Teil an Blödheit nicht mehr zu unterbieten ist.


    In Hollywood bekommen hoffnungsvolle Nachwuchskomponisten jedenfalls sicherlich keine echte Chance.
    Komponisten wie Goldenthal haben sich in den 80er Jahren einen Namen in Hollywood gemacht, heute wäre ihnen das sehr viel schwerer möglich, wenn nicht sogar unmöglich.


    LG,
    Michael


    Zitat

    sondern ich denke dabei an die späten Beatles, Pink Floyd und solche sachen.


    Ich bin doch auch Steely Dan-Fan!

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  • Mit dem Pseudobombast meinst Du sicherlich beispielsweise sicherlich solche Musik, wie sie beispielsweise von Hans Zimmer geschrieben wurde und geschrieben wird. Da ist etwas dran, das so etwas zwar nicht übel klingt aber ansonsten eher eine gewisse Anonymität verströmt. Ich meine damit, diese Musik ist austauschbar.
    Ist ein Trend, den ich auch überhaupt nicht gut finde, da dadurch tatsächlich ein mittlerweile recht grosser Teil der Filmmusik zu nichtssagender Einheitssauce verkommen ist.


    Aber da gibt es doch noch einige die eher andere innovativere Töne anschlagen: Sofort fallen mir da James Newton Howard ( Signs, The Village, The Sixth Sense ), die aktuellen Sachen von Alan Silvestri ( Forrest Gump und das phenomenale Cast Away ) ein. E. Goldenthal ist derzeitig leider verhindert: Ein Unfall fordert eine längere Rehabilitation.


    Dann gibt es auch noch Beispiele, die nicht aus Hollywood stammen: So finde ich beispielsweise die Musik zum Film "Das Parfum" mehr als erwähnenswert. Als Komponisten werden dort drei Leute aufgeführt
    ( Neben dem Regisseur Tykwer noch 2 Andere. Interpretiert wird diese Musik übrigens von den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle. Sicherlich kein Geniestreich, aber durchaus hörenswert.


    Seit ca 2 Jahren gehe ich des Öfteren in Musikdarbietungen der Kirchen meiner Umgebung: Was mir da an Eigenkompositionen von den Kantoren zu Ohren kommt ist oft für kleinere Überraschungen gut...

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Zitat

    Original von Draugur


    Es wäre was neues für mich, dass da irgendwo eine Panflöte vorkommt. Ich glaube, du denkst da eher an die relativ oft verwendeten Kleinflöten, wie man sie aus der irischen Folklore kennt.


    Hab den ersten Teil vor einigen Jahren auf DVD ausgeliehen und einmal gesehen und war verärgert über die dudelige Musik - die ich unter "Panflötengedudel" in meiner Erinnerung abgelegt habe. Keine Ahnung, was das nun wirklich für eine Flöte war. In Erinnerung ist mir die Szene, in der der dicke und der dünne Bengel "aber Herr Frodo..." über einen See paddeln und sich ganz dolle gegenseitig anschmachten und dazu ganz furchtbares Panflötenklischee dudelt. Nene... da stellen sich mir die Nackenhaare auf.
    Die mit humorvollen Details gewürzten Schlachtszenen im dritten Teil haben mich dagegen äusserst gut unterhalten. Aber musikalische Erinnerungen habe ich davon keine mehr.

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Dazu gehört auch eine große Anzahl an atonalen Werken.
    Wenn Du einmal im Orchester die Sechs Stücke für großes Orchester von Webern gespielt hättest, eine Musik, die ich mir niemals anhören würde, dann würdest Du sicherlich die Kraft und Qualität dieser Musik genau so wie ich empfinden, auch ohne sie zu mögen.


    Das finde ich, obwohl (oder weil) es nichts mit Filmmusik zu tun hat, interessant. Zwar kenne selbst ich als (miserabler) Hobbymusiker, dass man ein Stück mit Vergnügen spielt, das man sich kaum je anhören würde (weil es einfach zu flach und trivial ist).


    Aber wie würdest Du das aus Deiner Perspektive näher erläutern: Warum würdest Du Dir die Webern-Stücke niemals anhören, empfindest es aber doch anscheinend nicht als "Belastung" oder irgendwie unangenehm, sie zu spielen?
    Das Spielen führt zumindest zu einer Art Respekt (wenn auch keiner innigen Liebe)? Oder wie ist das zu beschreiben?


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Das finde ich, obwohl (oder weil) es nichts mit Filmmusik zu tun hat, interessant.


    :hahahaha:
    Auch ein Statement zur Fragestellung "Ist Filmmusik klassische Musik?".

  • Ich gehe selten ins Filmtheater und achte bei Filmen im TV auch weniger auf dei Musik, kann also ueber DIE Filmmusik wenig sagen. Jedoch kenne ich die Musik von Prokofjev und Shostakovitsh ein Wenig. Wenn ich nicht wuesste, dass "Aleksander Nevsky" und "Ivan the Terrible" eigentlich aus Filmen stammten, wurde ich sie fuer glänzend gemachte Konzertmusik halten.


    Und vor Kurzem hörte ich ein deutsche CD-Box mit Filmmusik von Shostakovitsh - sehr interessant und (jedenfalls fuer mich) auch bei jenen Filmnen hörenswert, die Propagandazwecken dienten. Er hat mit seiner Kompositionskunst die Filmmusik geadelt (oder geedelt?).


    Mikko

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  • Hallo Johannes,

    Zitat

    Das Spielen führt zumindest zu einer Art Respekt (wenn auch keiner innigen Liebe)? Oder wie ist das zu beschreiben?


    Ich versuche es mal zu beschreiben.
    Ich bin, was das Anhören von Musik angeht, weder ein besonders großer Fan von Webern noch von Mozart.
    Aber ich wäre ja wohl ein ziemlich überheblicher und dummer Musiker, wenn mir die Genialität dieser Komponisten nicht klar wäre.
    Was das Spielen angeht, so gibt es fast nichts schöneres, als sich dem Kosmos eines Mozart-Quartettes hinzugeben, auch daß Nachspüren allerfeinster Nuancen bei einer Webern-Komposition ist sehr beglückend.


    Viele Musik, welche ich gerne anhöre und dabei meinen Spaß habe, entpuppt sich spätestens, wenn ich sie spiele, als sehr trivial und unbedeutend, während es andererseits viel Musik gibt, die sich mir erst durch eine intensive praktische Auseinandersetzung öffnet.


    Das ist wirklich schwer zu erklären, ist ein wenig paradox, geht aber weit über Respekt hinaus.


    Viele Grüße,
    Michael

  • Es ist doch wirklich sehr interessant zu erfahren, wie unterschiedlich es ist Musik nur zu hören oder auch zusätzlich zu interpretieren.


    Jetzt wird mir es um so einiges klarer, warum die kompositorische Qualität von musikalischen Werken oftmals mehr an einer gewissen Virtuosität festgemacht wird als am generellen "Hörgefallen".


    In dieser Sache muss ich mich doch eher raushalten, da ich überhaupt kein Instrument, nicht mal meine Stimme beherrsche.


    Aber damit verstehe ich solangsam noch etwas Anderes: Filmmusik hat, da sie ja nun wirklich in erster Linie extrem eng an einem Programm
    ( nämlich dem Film ) gebunden ist eher keinen Platz für freie Virtuosität und das hindert sie für die meisten wohl offenbar doch daran wirklich ernsthaft zur klassischen Musik dazugezählt zu werden.


    Das ist so ziemlich das Wichtigste, was ich bisher in diesem Forum gelernt habe. Danke an alle Beteiligten!

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Da gibt es aber auch ausnahmen... Hillary Hahn spielte zb. die ganzen Solopassagen zu "The Village" von James Newton-Howard ein, den ich auch für einen wirklich großen halte... einer der wenigen der auch noch innovativ ist.


    John Williams schrieb für "Die Geisha" und "7 Jahre in Tibet" fürs Solo-Cello eingespielt wurde von Yo-Yo Ma. Wie beide Soundtracks klingen kann ich nicht sagen, nie gehört...^^


    Aber nen guten Solisten an der Seite zu haben heißt nicht gleich virtuose Musik,... mit Geld kann ich mir Yo-Yo für meine Stücke auch erkaufen :)


    Was haltet ihr eigentlich von James Newton-Howard? würde mich mal interessieren, er ist ja doch sehr minimalistisch!

  • Zitat

    Original von Aquarius
    gewissen Virtuosität


    Ich hoffe, Du meinst kompositorische Virtuosität, denn bei Webern kann von spieltechnischer Virtuosität, mittels derer sich das Ego des Interpreten einen runterholt, nicht die Rede sein.

  • @ Kurzstückmeister


    bitte nicht schon wieder solche Aussagen, die letztendlich in ein verbales schwarzes Loch führen.


    Ein kaputtgemachter Thread reicht!

    alle Menschen werden Brüder ...

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