Salut,
ich habe gerade Bertil van Boers Erläuterungen zu Ænaeas i Carthago gelesen und finde seinen Schreibstil [übersetzt] äußerst charmant und gehaltvoll! Gluckisten wird der Text allerdings weniger gefallen. Jedenfalls kommt es dem Text zufolge doch eher in Betracht, dass Kraus – nach all den Querelen um die Uraufführung, die letzten Endes dann mit dem gemeinen Tod Gustavs III. endgültig nicht mehr stattfinden konnte – dem geliebten König doch noch ein kleines Andenken in der Form von in die Trauerkantate eingearbeiteten Opernzitaten aus diesem Wahnsinnsvorhaben mit auf die ewige Reise gab. Rührend, nicht wahr? Zudem auch eine – wenn auch unscheinbare – Form der Genugtuung.
Welches enorme Feuer der bedingungslosen Liebe muß in den Herzen der Macher einer solchen Elefantenoper gebrannt haben?
Ob die in Stuttgart wohl auch extra einen Fluß umgeleitet haben, um "natürliche" Bachläufe und Wasserfälle auf die Bühne zu holen?
Viele Grüße
Ulli