Hallo, miteinander!
Abgesehen davon, dass es im Bereich des sogenannten Crossover ein breites Spektrum von durchaus Interessantem gibt (Uri Caine, Frank Zappa, Chick Corea und so weiter) bis hin zu gnadenlos Banalem (da würde ich allerdings auch so Manches von Phil Glass dazu rechnen), freue ich mich, dass in den letzten Postings in mein altes Horn getutet wird. Wir sogenannte "Klassik-Fans" sind - auch ob unserer Etikettensucht - daran bisweilen nicht ganz unschuldig. Vielleicht sollten wir aber auch laut und deutlich postulieren, dass dieser Begriff bestenfalls geeignet ist für Ordnungsversuche in Plattenläden und halt im Internet, und auch nur dahingehend, einem Massengeschmack und damit kommerziellen Interessen zu huldigen.
Wenn ich die sogenannte Klassik - wenn schon, dann doch wenigstens "Kunstmusik" bitte - abdecken möchte - und das ist Kunst genug -, dann muss ich mich immer mal wieder ärgern, und nicht nur über den Begriff "Crossover", sondern auch beispielsweise über das Motto einer Musikgruppe "Salsa, Gipsy, Jazz, Flamenco und (ein Hauch) Klassik".
Was soll das? Wenn jemand gerne Obst isst, kann ich ihm doch auch nicht entgegnen mit den Worten: "Ich mag aber griechische Feigen!"
Irgendwie sind diese Schablonen nicht auszurotten - und wenn es nur einer Pseudorechtfertigung dient, dass ich ein großer "Musikliebhaber" bin, nur weil ich tagein tagaus die Beatles laufen lasse (und das ist jetzt nicht böse gemeint, sondern einfach ein Beispiel von vielen , und von mir aus gilt es auch für jemanden, der nur Mozart hört (nur den gibt es halt viel seltener)), und sonst gar nichts.
Niemand kann alles auch nur einigermaßen verarbeiten, was unter den Begriff "Klassik" subsumiert wird. Wer aber offen ist für ganz Vieles, der muss auch das Recht haben, sich diese Offenheit bescheinigen zu lassen und sich nicht unterstellen zu lassen, er höre eben (nur) die "Sparte" "Klassik". Das ist es, was mich ärgert.
Wolfgang