Die wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts

  • Liebe Forianer


    Diesmal hab ich mir was besonders perfides einfallen lassen.
    Die Mitspieler an diesem Thread sind aufgefordert die ZEHN ihrer Meinung nach WICHTIGSTEN Komponisten des 20. Jahrhunderts zu benennen (Wobei ich Mahler eher noch ins 19 Jahrhundert rechnen würde)


    Sowas hatten wir doch schon mal ? - Nein - Eben nicht,
    Es gab mal - wenn ich mich erinnere - einen Thread, wo die LIEBLINGSKOMPONISTEN des 20. Jahrhunderts nominiert werden sollten


    Lieblingswerke der Moderne


    Das ist diesmal ausdrücklich NICHT gefragt.
    Es geht um Komponisten deren BEDEUTUNG für die Musik des 20. Jahrhunderts unbestritten ist - die PRÄGEND waren - unabhängig davon ob ihr sie persönlich mögt oder nicht.


    Nach eine tabellarischen Aufstellung der Reihe nach - mit oder ohne Wertung - können - müssen aber nicht - persönliche Statement zu einzelnen der genannten Komponisten und ihren Werken abgebegen werden.


    Viel Spaß mit diesem Thema


    mfg


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich fürchte, das wird der Thread, in dem am Schluß die große (verbale) Prügelei stehen wird. Wenn's nicht gar zu Duellen kommt. Und alles nur, weil Alfred nicht von seinen modernen Komponisten lassen kann. :D
    Sei's drum. Ich versuche mich einmal mit einer Liste.


    - Schönberg
    - Berg
    - Webern
    - Strawinskij
    - Bartok
    - Varèse
    - Messiaen
    - Schostakowitsch
    - Britten
    - Boulez

    ...

  • Hallo,


    meine Liste sieht ähnlich aus. Ich ordne nach Geburtsjahr der Komponisten:


    - Debussy
    - Schönberg
    - Bartok
    - Strawinsky
    - Webern
    - Berg
    - Schostakowitsch
    - Cage
    - Ligeti
    - Boulez


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hallo Taminoaner,


    siehr es nicht so aus, dass auch der Geschmack hier trotz des Hinweises hier keine Lieblingskomponisten zu nennen wieder eine große Rolle spielen wird, denn die Komponisten, die man nicht mag wird man auch für "nicht so wichtig" halten.


    Ich persönlich finde die 12Töner nicht so wichtig und sehe dies als einen "mathematischen Kurzausflug" an - sicher nicht unwichtig, aber es gibt wichtigeres.


    Hier meine Liste (ohne Wertung in der Reihenfolge):
    - Hindemith
    - Strauss, Richard
    - Ravel
    - Bartok
    - Schostakowitsch
    - Strawinsky
    - Prokofieff
    - Britten
    - Copland (für die amerikanischen Komponisten prägend)
    - Sibelius


    Ich mag sie alle und finde sie zugleich auch wichtig für die Entwicklung der Musikgeschichte im 20.Jahrhundert.

    Da für mich die Herkunft des Komponisten wichtig ist, habe ich meine Liste so entworfen, das alle Himmelsrichtungen abgedeckt sind:
    Ravel für Frankreich (Debussy genauso, aber der hat nur bis 1919 gelebt), Hindemith und R.Strauss für Deutschland und Umfeld, Copland für alle über dem großen Teich, Sibelius für die nordischen Komponisten, die Russen werden durch Schostakowitsch und Prokofieff abgedeckt und Britten für GB.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Und alles nur, weil Alfred nicht von seinen modernen Komponisten lassen kann.


    Alfreds radikales Eintreten für die Avantgarde und zeitgenössische Musik hat ja im Forum schon des öfteren zu Irritationen geführt :rolleyes:


    Ich klaue einfach Edwins Liste als Grundlage. Varese fliegt raus (soooo bedeutend ist er nicht), dafür kommt Cage rein. Als Komponist mangelte es ihm zwar an Talent, aber sein Einfluß auf andere Musiker ist kaum zu überschätzen.


    Berg und Webern fliegen raus, der 12 Ton-Bereich ist mit Schönberg hinreichend abgedeckt, von dem schließlich die ganze Entwicklung ausging.
    Dafür muß Debussy rein, der IMHO eine sehr große Bedeutung für die Musik im 20.Jahrhundert besitzt, auch wenn er schon 1918 gestorben ist. Und Pärt darf nicht fehlen, obwohl ich einräume, daß sich seine Bedeutung für die Musik des 20.Jahrhunderts vermutlich erst in diesem Jahrhundert in seiner vollen Tragweite zeigen wird.


    Und Bartok wird durch Vaughan Williams ersetzt. Man vergißt leicht, daß es im letzten Jahrhundert nicht nur Moderne und Avantgarde gegeben hat, sondern auch bedeutsame Komponisten, die sich ganz in der klassischen Musiktradition sahen und auch dort bleiben wollten. VW ist einer von ihnen.


    Die Liste (ohne Wertung) sieht daher wie folgt aus:


    - Schönberg
    - Debussy
    - Pärt
    - Strawinskij
    - Vaughan Williams
    - Cage
    - Messiaen
    - Schostakowitsch
    - Britten
    - Boulez

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  • hallo,


    wichtg, was den einfluß auf andere komponisten betrifft:
    - schönberg
    - webern
    - varese
    - cage
    - darmstädter gruppe (nono, boulez,...)


    wichtig, was das werk betrifft:
    - bartok
    - berg
    - schostakowitsch
    - strawinsky
    - messiaen
    - britten
    - ligeti
    - lachenmnann


    wobei sich natürlich die beiden bereiche überschneiden.
    für mich beginnt die musik des 20. jh erst mit der 2. wiener schule. komponisten wie z.b. strauss wurzeln noch so im 19. jh, dass ich sie lieber dorthin rechne. ist aber rein subjektiv...


    greetings, uhlmann

  • Zitat


    Berg und Webern fliegen raus, der 12 Ton-Bereich ist mit Schönberg hinreichend abgedeckt, von dem schließlich die ganze Entwicklung ausging.


    Berg muss rein, allein aus dem Grund, dass er als Komponist des "Wozzeck" und der "Lulu" für die Oper des 20. Jahrhunderts viel geleistet hat. Außerdem "ist keine andere Musik unserer Zeit so menschlich wie die von Berg" (Adorno). Das Violinkonzert lieben selbst Hörer, die sonst mit der zweiten Wiener Schule nix anfangen können und die drei Orchesterstücke und die lyrische Suite für Streichorchester könnte man mit auf die einsame Insel nehmen, weil man sich an dieser Musik nicht satt hören kann.


    Webern muss rein, weil er viel revolutionärer und radikaler war als Schönberg und Berg. Seine Miniaturen ergeben einen völlig neuen Blickwinkel auf Musik und er war der erste, der diese Pfade betrat.


    Zitat


    Dafür muß Debussy rein, der IMHO eine sehr große Bedeutung für die Musik im 20.Jahrhundert besitzt, auch wenn er schon 1918 gestorben ist.


    Das finde ich auch!


    Zitat


    Und Bartok wird durch Vaughan Williams ersetzt.


    Bartok muss rein, allein wegen den sechs Streichquartetten.


    Meine Liste:


    - Schönberg
    - Berg
    - Webern
    - Bartok
    - Debussy
    - Strawinski
    - Schostakowitsch
    - Boulez


    Zwei Plätze fehlen mir noch. Ich kann schwer entscheiden. Mir fehlen die Kriterien, nach denen ich zwei rausgreifen und den Rest liegen lassen soll...
    Kandidaten wären: Strauss, Sibelius, Lutoslawski, Cage, Nono, Schnittke, Prokofjew, Britten, Ligeti, Messiaen


    Ralph Vaughan Williams war mein Einstieg in die Welt der klassischen Musik und ich höre ihn zuweilen leidenschaftlich gern, also ist er für mich wichtig. Für die Musik des 20 Jahrhunderts halte ich ihn allerdings für unwichtig.


    Zitat


    Ich persönlich finde die 12Töner nicht so wichtig und sehe dies als einen "mathematischen Kurzausflug" an - sicher nicht unwichtig, aber es gibt wichtigeres.


    "Mathematische" Musik? Eine Kantate über den Satz des Pythagoras vielleicht oder eine Tondichtung zu einer gebrochen rationalen Funktion siebten Grades wäre mathematisch, aber sicher nicht die Musik der zweiten Wiener Schule.

    2 Mal editiert, zuletzt von Myschkin ()

  • Zitat

    Original von Myschkin


    Webern muss rein, weil er viel revolutionärer und radikaler war als Schönberg und Berg. Seine Miniaturen ergeben einen völlig neuen Blickwinkel auf Musik und er war der erste, der diese Pfade betrat.


    Außerdem ist der Einfluß Weberns auf die Generation der in den 20er/30er Jahren geborenen Komponisten (wie Boulez) immens.


    Zitat

    Das finde ich auch!


    Hier haben wir ein Abgrenzungsproblem. Strauss sehe ich nicht wirklch als Komponisten des 20. Jhds., aber die Generationsgenossen Debussy, Mahler, Janacek sind schwer einzuordnen. Vielleicht kann man begründen, dass nur Debussy fürs 20. zählt. Aber Rimsky war auch ein wichtiger Einfluß auf Strawinsky, Mahler auf Berg, und wir können sie nicht alle mitzählen.


    Zitat

    Bartok muss rein, allein wegen den sechs Streichquartetten.


    Volle Zustimmung! RWV ist eine lokale Erscheinung (warum nicht gleich Respighi :wacky: ), dann noch eher Prokofieff


    Zitat


    Ich persönlich finde die 12Töner nicht so wichtig und sehe dies als einen "mathematischen Kurzausflug" an - sicher nicht unwichtig, aber es gibt wichtigeres.


    "Mathematische" Musik? Eine Kantate über den Satz des Pythagoras vielleicht oder eine Tondichtung zu einer gebrochen rationalen Funktion siebten Grades wäre mathematisch, aber sicher nicht die Musik der zweiten Wiener Schule.[/quote]


    Es ist außerem doch auch schlicht falsch, dass Schönberg nur 12-Tonmusik komponiert häte. Er hat ca. 20 Jahre lang bedeutende und einflußreiche "Nicht-12-Ton-Werke" wie Erwartung, Pierrot Lunaire, ersten beiden Quartette, Kammersinfonie usw. geschrieben. Die angebliche "Mathematizität" ist zum einen Unsinn, zum anderen wird sie niemals gegen Bach o.ä., wo man sie ebenso anbringen könnte, eingewandt. Es ist ein Scheinargument, um "Gefällt mir nicht" pseudo-objektiv zu unterfüttern.
    Es gibt einen Brief von Schönberg an Kolisch, der sich die Mühe gemacht hatte, aus einem Stück (3. Streichquartet?) die Reihen überall herauszusuchen, in dem Schönberg das für eine unnütze Fleißarbeit hält. Also sogar für den ausführenden Musiker überflüssig, dann wohl erst recht für den rezipierenden Hörer.
    Es wäre so ähnlich als ob man den Verlauf aller Stahlträger in einem kühnen modernen Bauwerk heraussehen müßte, um von diesem Bauwerk ästhetisch angetan zu sein.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich weiß, daß ich jetzt gesteinigt werde: Debussy ist bei mir 19. Jahrhundert. Um genau zu sein: Er ist eines der Bindeglieder zwischen 19. und 20. Jahrhundert - ähnlich Richard Strauss, dessen Werke bis zur "Elektra" eindeutig der zeitgenössischen Avantgarde angehören.


    Ich gehe in meiner Liste von jenen Komponisten aus, die ästhetisch im 20. Jahrhundert verwurzelt sind.


    Den Austausch von Varèse gegen Cage würde ich notfalls akzeptieren. Allerdings gebe ich zu bedenken, daß Varèse für zahlreiche Komponisten unserer Gegenwart größte Bedeutung hat (etwa für Rihm), während Cages Aleatorik zwar als Denkmodell wichtig war, weniger aber als Musik an sich.

    ...

  • Ja, Debussy ist eines der Bindeglieder zwischen 19. und 20. Jahrhundert und sicherlich, je nach Betrachtungsweise, dem einen oder anderen Jahrhundert eher zuzuordnen.


    Bei mir drängt sich in Debussys Musik der Aspekt der klanglichen Bewegung und der Farbe des Lichtes auf (jaja, ich weiß; Impressionismus oder nicht - egal). Und das war zu dieser Zeit sehr neu und ist für mich absolut "modern"; irgendwie empfinde ich Debussy meist moderner als den späten Schönberg. Ich tendiere bei Debussy deshalb eher zum 20. Jahrhundert.


    Der Übergang hin zu Ligeti fällt mir gefühlsmäßig nicht schwer. Ligeti mit seinen Klangverflechtungen und Klangwolken zeigte einen neuen wichtigen Aspekt des musikalischen Ausdrucks.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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  • Schon. Aber dann muß man auch Richard Strauss zum 20. Jahrhundert zählen. Was er in "Salome" und "Elektra" (Mägde, Klytämnestra) macht, steht unmittelbar neben Berg und Schreker. Und der Mahler zumindest der Neunten und der Zehnten müßte dann ebenfalls zum 20. Jahrhundert gerechnet werden. Da uns Meister Alfred aber nur 10 Komponisten auswählen läßt, verbanne ich alle Bindeglieder ins 19. und rette die komplette Trias der Wiener Schule bzw. kann ich Messiaen, Varèse und Bartók noch unterbringen. Es ist ein Trick, um Alfreds gemeine Vorgabe zu umgehen :baeh01: , nicht mehr.

    ...

  • Vielleicht Blasphemie, hier Frank Zappa zu nennen, aber ich tus dennoch! :jubel:
    Immerhin wäre er möglicherweise Präsident der USA geworden - wenn er nicht so schwer erkrankt wäre - und alles wäre heute besser.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Was ist den mit den Herren Pierre Schaeffer, Charles Ives, George Crumb oder La Monte Young?
    Von denen dachte ich immer, dass sie - unter anderen - wichtig und prägend für das 20. Jahrhundert waren.

  • Die wichtigsten werden genannt worden sein, ich versuche trotzdem eine Liste (Reihenfolge wie immer ohne Wertung):


    1. Schostakowitsch
    2. Schönberg
    3. Bartók
    4. Feldman
    5. Gershwin
    6. Britten
    7. Cage
    8. Berg
    9. Messiaen
    10. Strawinsky



    Gruß, Peter.

  • Auch auf die Gefahr hin Haarspalterei zu betreiben, bin ich der Ansicht daß hier - wie bereits darauf hingewiesen - schnell persönlicher Geschmack und Bedeutung verwechselt werden könnten.
    Um letztere zu beurteilen, sollte zunächst einmal Konsens bestehen, was man unter Bedeutung zu verstehen hat. Uhlmann, war bisher der einzige, der eine zwischen Einfluß auf andere Komponisten und Werkbedeutung unterschied.


    Ersteres dürfte wesentliche objektiver beurteilbar seien, erfordert jedoch einen sehr hohen Wissensstand über die Entwicklungsgeschichte der Musik im 20. Jh., über verschiedene Strömungen (Stiulpluralismus) als auch einen ordentlichen Überblick nach Ländern. Zweiteres, die Bedeutung nach Werken, ist wesentlich weniger objektiv, aber dafür auch eher(!) durch "bloße" Hörerfahrung abschätzbar.


    Gehe ich von Werkbedeutung aus, so kann RVW durchaus bestehen. Es gibt nicht wenige, die RVWs Symphonien zu einem wesentlichen Beitrag der Symphonie im 20 Jh. halten. Alfred Einstein urteilte so. Ein Vergleich mit Respighi ist wohl auch etwas überstürzt - seine Rom-Trilogie ist zwar sehr beliebt, höre ich auch gerne, aber weder ist sein Werk IMO besonders bedeutend noch ist er vom immensen Einfluß auf andere Komponisten, auch nicht seines Landes. Da sieht es mit RVW und der Volksliedbesinnung und schon etwas anders aus, auch wenn sein Einfluß von kurzer Zeit ist, ist es vor allem sein Werk, was überzeugend ist und was ich aus ästhetischer Sicht durchaus in das 20. Jh. rechnen würde. Kaum eine Symphonie zuvor dürfte in ihrem Ausdrucksgehalt entfesselter, brutaler und aggresiver angefangen haben als RVWs 4. Der dritte Satz der 6.Symphonie - ständig zwischen Ausdruck der Verzweiflung und herbem Sarkasmus. Oder die 7. Quasi eine Art "Anti-Eroica". RVW vermied serielle oder zwölftonale Techniken und blieb der Tonalität im Großen und Ganzen treu. Er sog verschiedene Strömungen in seinen Werken auf und verband sie zu etwas ganz Eigenem. Aber niemand hätte sich ästhetisch gesehen so im 19. Jh. ausdrücken können.




    Was Debussy anbelangt, so würde ich ihn wie Uwe auch eher ins 20. Jh. rechnen. Vielleicht kann man sogar so weit gehen und behaupten, daß der radikale Wechsel im Aspekt der Musik des 20. Jhd. nicht bei Schönberg oder Strawinsky zu suchen ist, sondern bei Debussy. Warum? Zunächst: Debussys Impressionismus ist nur eine Manier, seine Art sich auszudrücken. Er gab das in der Romantik bis zur Erschöpfung getriebene Spiel mit der Durchführung auf, er nannte sie gar "die Werkstatt der Leere" und machte so bekanntlich dem statischem Nebeneinander der Klänge Platz. Vielleicht finden wir auch in Debussy zum erstenmal wirklich die Musik eines "Nicht-Empfindens" (sieht man von Satie einmal ab). Sein Frühwerk, Suite Bergamasque, die Preludes etc. würde ästhetisch auch eher ins 19. Jhd. rechnen, doch spätestens mit Jeux und zu guter Letzt mit seinen Etudes ist er IMO absolut im 20. Jhd. angelangt. Die in diesen auftretende Verknappung der Mittel, das ständige "Weniger und weniger" weist erstaunliche Ähnlichkeiten mit Beethovens Spätwerk auf, so unähnlich beide Komponisten sich auch waren.



    Übrigens: Wenn schon Italien, dann doch eher Malipiero. Sein Schaffen war mindestens für die Musik in Italien von großer Bedeutung und wird hierzulande noch vielzu sehr ignoriert.


    Cage würde ich vielleicht sogar gegen Ives austauschen. Er war der eigentliche Vorreiter vieler Tendenzen, die in der 2. Hälfte des 20. Jhd. zur Bedeutung gelangts sind: greaphische Notation, Aleatorik, Atonalität, Multilinearität, Überlagerung verschiedener rhytmischer Ebenen etc.


    Inwiefern Busoni bedeutend ist, vermag ich mangels seiner Werke nicht zu beurteilen. In seinem Traktat "Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst" von 1907 schreibt er jedoch geradezu hellseherisch über die Zukunft der Musik.



    :hello:
    Wulf.

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  • Mit diesem Thread habe ich viel Freude - nicht unbedingt musikalisch - aber intellektuell - Und daher lockere ich meine Vorgabe auf 15 Komponisten :D - grundgütig wie ich nun einmal bin.
    ich selbst - und man kann mich nicht gerate zu einem Verfechter moderner Musikzählen (wiewohl Edwin das tut :P ) würde - das gesehe ich gerne - mit 10 Komponisten für ein ganzes Jahrhundert - nicht das Auslangen finden - Das wurde mir allerdings erst im Laufe des Threads klar.


    Alle bisher aktiv tätigen dürfen ihre Listen korrigieren - bzw erweitern und die neue Version hier posten.


    Viel Spaß noch weiterhin.



    LG


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Daß die Liste nun erweitert werden kann, ist eine gelungene Methode von Alfred um den Thread weiter anzuheizen. Meine erweiterte Liste wird auch Komponisten enthalten, die ich weniger schätze, die aber große Vorbildfunktion haben.


    Wenn ich auch die 12-Ton-Werke der zweiten Wiener Schule nicht besonders schätze, wie richtig erkannt wurde, bin ich mir über die Wichtigkeit einiger Werke für nachfolgende Komponisten bis heute bewußt. Es gibt einige Werke die mir von Schönberg gut gefallen: Ein überlebender aus Warschau, Verklärte Nacht op.4, Pelleas und Mellisande op.5. Dabei ist es mir völlig egal ob es 12-Ton-Musik ist oder nicht - das Ergebnis zählt.
    Gar nichts halte ich von Webern, dessen Musik ich nur als langweilig empfinde - diese Musik gibt mir nichts und sie hat IMO auch keinen entscheidenden Einfluß auf "anständige Komponisten des 20.Jhd.".


    Komponisten die die bisherige Liste erweitern:


    Ich nehme Schönberg in meine erweiterte Liste auf, der für Komponisten des 20.Jahrhunderts bis heute wegweisend ist.


    Gershwin, den ich hoch schätze, hat im 20.Jahrhundert eine Musiksprache als Bindeglied zwischen Jazz und E-Musik eingeführt, die bis Leonard Bernstein nachgewirkt hat.


    Ich gebe Edwin Recht, das Debussy eher ins 19.Jhd.gehört, doch hat sein Einfluß auf das 20.Jhd.so nachhaltig gewirkt, dass ich ihn neben Ravel nun auch aufführen möchte. Was wäre Dutilleux ohne Debussy ?


    Heitor Villa-Lobos ist der lateinamerikanische Komponist, der durch seine zahlreichen Werke mehr als jeder andere seiner Kollegen die Musikwelt des 20.Jahrhunderts in seiner Heimat geprägt hat.


    Charles Ives, dessen Werke ich nicht alle schätze, ist Wegbereiter der amerikanischen Sinfonik. Allerdings muß ich die Frage stellen was zum Beispiel seine Robert Browning-Ouvertüre soll - das ist ein Gewusel von Anfang bis Ende ?
    ----------------------------
    Hier meine Liste (ohne Wertung in der Reihenfolge):
    - Hindemith
    - Strauss, Richard
    - Ravel
    - Bartok
    - Schostakowitsch
    - Strawinsky
    - Prokofieff
    - Britten
    - Copland (für die amerikanischen Komponisten prägend)
    - Sibelius


    erweitert um die Komponisten:
    - Schönberg
    - Villa-Lobos (für die südamerikanische Musik der Vorreiter)
    - Gershwin
    - Ives
    - Debussy

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Da Alfred nicht genug Komponisten des 20. Jahrhunderts aufgezählt bekommen kann :baeh01: , erweitere ich meine Liste mit Vergnügen.
    Die bisherigen:
    - Schönberg
    - Berg
    - Webern
    - Strawinskij
    - Bartok
    - Varèse
    - Messiaen
    - Schostakowitsch
    - Britten
    - Boulez


    Die neuen:
    - Debussy (dank der Erweiterung brauche ich den Trick mit dem 19. Jahrhundert nicht mehr)
    - Janácek
    - Ives
    - Cage
    - Ustvolskaja



    Was den heftig reklamierten Vaughan Williams anlangt: Ich halte ihn für einen ausgezeichneten Komponisten, nicht aber für einen der wichtigsten des 20. Jahrhunderts. Seine 4. übertrifft weder Strawinskij noch Prokofjew an Heftigkeit, seine 6. ist nicht annähernd so doppelbödig wie Schostakowitsch.
    Abgesehen davon: Alfreds Fragestellung ist eine für ihn typische Bosheit. :D Ob ein Werk ästhetisch eher im 19.oder im 20. Jahrhundert anzusiedeln ist, ist oft eine Streitfrage, bei der sich auch trockene Wissenschaftler mitunter in die Haare kriegen. "Ordnungsgemäß" formuliert hätte die Frage lauten müssen: Die wichtigsten nach 1880 geborenen Komponisten - denn dass deren Hauptwerk aller Wahrscheinlichkeit nach auch in der Ästhetik (oder zumindest im möglichen Wissen um die Entwicklungen) im 20. Jahrhundert anzusiedeln wäre, ist klar. Alle anderen könnte man als "Übergänge" verbuchen.
    Aber Alfred liebt's kontrovers, der Imperator sieht halt gerne zu bei den Gladiatorenkämpfen! :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von teleton
    Das die Liste nun erweitert werden kann, ist eine gelungene Methode von Alfred um den Thread weiter anzuheizen.


    Dann heizen wir mal... :angel:


    Zitat


    Wenn ich auch die 12-Ton-Werke der zweiten Wiener Schule nicht besonders schätze, wie richtig erkannt wurde, bin ich mir über die Wichtigkeit einiger Werke für nachfolgende Komponisten bis heute bewußt. Es gibt einige Werke die mir von Schönberg gut gefallen: Ein überlebender aus Warschau, Verklärte Nacht op.4, Pelleas und Mellisande op.5. Dabei ist es mir völlig egal ob es 12-Ton-Musik ist oder nicht - das Ergebnis zählt.
    Gar nichts halte ich von Webern, dessen Musik ich nur als langweilig empfinde - diese Musik gibt mir nichts und sie hat IMO auch keinen entscheidenden Einfluß auf "anständige Komponisten des 20.Jhd.".


    Erst meinst Du, Du willst Deine persönlichen Vorlieben ein wenig außen vor lassen, dann zählst Du aber drei Werke von Schönberg auf, die Dir gefallen, um seine Aufnahme in die zweite Garnitur der Liste zu begründen.
    Dass Du Weberns Musik als langweilg empfindest, kann ich verstehen, aber er hat nun mal unzählige Komponisten beeinflusst und inspiriert, darunter Boulez. Du weißt es selbst, Du trennst nur vollkommen willkürlich in anständige und unanständige Komponisten.
    Kann man ja machen, davon geht die Welt nicht unter, aber es widerspricht der ausgegebenen Parole, die persönlichen Vorlieben außen vor zu lassen.
    Strawinski mochte "Le marteau sans maitre", der machte aus seinen Vorlieben auch kein Hehl, aber wie kann ein anständiger Komponist bloß das Werk eines unanständigen Komponisten so schätzen? ?(
    Eigentlich ist es inkonsequent, Schönberg in Deine Liste aufzunehmen, wenn Du nur drei (mehr oder weniger bedeutsame) Werke von ihm schätzt und die Liste eher nach reinem Geschmack erstellst.


    Ich nehme Luigi Nono in meine Liste auf, weil er extrem emotionale Musik schrieb, die politische Relevanz hat(te).


    Außerdem Lutoslawski, weil er eine unverkennbare Tonsprache entwickelt hat und fast ausschließlich Meisterwerke produziert hat!


    Außerdem Ligeti, für den ähnliches gilt.


    Außerdem Cage, den ich zwar überhaupt nicht gern höre, der mir aber wichtig zu sein scheint.


    Außerdem Messiaen.
    Und Varese
    Und Steve Reich oder Philipp Glass, weil diese hypnotische Musik einfach ins 20.Jahrhundert reinpasst und dazugehört.



    - Schönberg
    - Berg
    - Webern
    - Bartok
    - Debussy
    - Strawinski
    - Schostakowitsch
    - Boulez
    - Nono
    - Lutoslawski
    - Ligeti
    - Cage
    - Messiaen
    - Varese
    - Glass / Reich

    Einmal editiert, zuletzt von Myschkin ()

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  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Hier unsere Liste ohne Wertung


    - Schönberg
    - Berg
    - Debussy
    - Webern
    - Strawinskij
    - Bartok
    - Varèse
    - Messiaen
    - Nono
    - Schostakowitsch
    - Ligeti
    - Boulez
    - Gubaidulina
    - Maderna
    - Birtwistle
    - Stockhausen


    Die Nominierungen könnten noch um einige Persönlichkeiten erweitert werden, doch irgendwo müssen wir einen PUnkt setzen.


    Gruss


    romeo&julia

  • Zitat

    Original von Wulf
    Uhlmann, war bisher der einzige, der eine zwischen Einfluß auf andere Komponisten und Werkbedeutung unterschied.


    Ersteres dürfte wesentliche objektiver beurteilbar seien, erfordert jedoch einen sehr hohen Wissensstand über die Entwicklungsgeschichte der Musik im 20. Jh., über verschiedene Strömungen (Stiulpluralismus) als auch einen ordentlichen Überblick nach Ländern. Zweiteres, die Bedeutung nach Werken, ist wesentlich weniger objektiv, aber dafür auch eher(!) durch "bloße" Hörerfahrung abschätzbar.


    Ich halte das für eine gar nicht haarspalterische, sondern sinnvolle und notwendige Unterscheidung.
    Aber außer in Ausnahmefällen übt ein Komponist seinen Einfluß ja mittels gelungener Werke aus. Wenn niemand der Ansicht gewesen wäre, dass man z.B. mit der 12-Ton-Methode überzeugende Kunstwerke schaffen könnte, hätte sich wohl kaum jemand ihrer bedient. Ausnahmefälle mag es geben, wenn ein "Pionier" sehr schnell von einem, der seine Neuerungen übernimmt, so deutlich übertroffen wird, dass er ihn "abschirmt"; ich weiß kein Beispiel aus dem 20. Jhd. aber vielleicht in historischer Perspektive Früh- und Vorklassiker wie die Stamitze gegenüber Mozart und Haydn. Oder Nocurnes von Field und Chopin.


    Gewiß ist damit die von Dir genannte Möglichkeit großartiger Werke ohne nennenswerten musikhistorischen Einfluß, immer noch gegeben. Da wären RWV, Prokofieff und noch ein paar sicher Kandidaten. Aber die "noch ein paar" werden dann ziemlich schnell ziemlich viele


    Zitat


    Cage würde ich vielleicht sogar gegen Ives austauschen. Er war der eigentliche Vorreiter vieler Tendenzen, die in der 2. Hälfte des 20. Jhd. zur Bedeutung gelangts sind: graphische Notation, Aleatorik, Atonalität, Multilinearität, Überlagerung verschiedener rhytmischer Ebenen etc.


    Ives würde ich auch nennen. (von Cage habe ich schlicht keine Ahnung).


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mahler und Debussy müssen natürlich dabei sein, da sie aber nicht dabei sein sollen, sind sie halt nicht dabei. :D
    Wenn Mahler und Debussy nicht dabei sein sollen, muss man sich auch über Sibelius, Reger, Skrjabin und Busoni den Kopf nicht zerbrechen, obwohl die eigentlich auch dabei sein müssten. :D


    Bisher habe ich also noch niemanden genannt.
    Ohne Wertung, aber "in Gruppen":



    Schönberg
    Webern
    Berg


    Bartok
    Strawinsky
    Hindemith


    Ives
    Varese


    Prokofieff
    Schostakowitsch


    Messiaen
    B.A. Zimmermann


    Cage
    Feldman


    Nono
    Boulez
    Stockhausen


    Holliger
    Rihm

  • Hallo Myschkin,


    Du solltest alles zitieren,was ich geschrieben habe:

    Zitat

    Ich nehme Schönberg in meine erweiterte Liste auf, der für Komponisten des 20.Jahrhunderts bis heute wegweisend ist.


    Wenn ich auch die zweite Wiener Schule nicht so schätze, so bin ich mir doch bewust, das gerade Schönberg ein Wegbereiter des 20.Jhd. war und der gehört einfach in die Liste der 15 wichtisten Komponisten des 20.Jhd., denn er wirkt bis heute nach !


    Die Nennung hat doch mit meinem Geschmack absolut nichts zu tun.
    Ich hatte lediglich in meinem ersten Beitrag geschrieben, dass ich alle meine aufgezählten 10Komponisten schätze und man Komponisten, die man nicht so schätzt auch für nicht so wichtig hält.


    Deine Polemik zu Strawinsky kannst Du Dir sparen. Sicher, Strawinsky gehört für mich zu den "anständigen Komponisten" der wie jeder gute Komponist auch mal musikalische Ausflüge unternimmt - warum auch nicht ! Damit ändert sich die Qualität und der Wichtigkeitsgrad seiner übrigen Werke für das 20.Jahrhundert überhaupt nicht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Nach der Erweiterung auf 15 Komponisten entspannt sich die Sache etwas. Aber Debussy ist definitiv 20.Jahrhundert. Ich folge da dem IMHO überzeugenden Kapitel über Debussy in Frederic Goldbecks Buch. Er sieht in Debussys Musik eine kopernikanische Revolution in der Musik, viel tiefgreifender als Schönberg und Co.


    RVW bleibt drin als typischer Vertreter der "klassischen abendländischen" Musiktradition, Schostakowitsch und Prokowjew sind da weit moderner, kommt mir zumindest so vor. Deshalb steht Schostakowitsch auch gesondert drin. Anstelle von RVW hätte ich auch zB Sibelius setzen können.


    - Schönberg
    - Debussy
    - Pärt
    - Strawinskij
    - Vaughan Williams
    - Cage
    - Messiaen
    - Schostakowitsch
    - Britten
    - Boulez


    neu dazu:
    - Takemitsu (der Einfluß der europäischen Moderne auf andere Kulturen ist ein Phänomen des 20.Jahrhunderts und wird kaum je so deutlich wie bei ihm)
    - Reich (aus den gleichen Gründen wie Myschkin)
    - Ives (liegt aus den schon genannten Gründen auf der Hand)
    - (bleibt offen)
    - (bleibt offen)


    Ich hätte zu gern auch Scelsi genannt, aber der ist ein esoterischer einsamer Einzelgänger. Bei anderen genannten "Modernen" fehlt mir der Überblick, ob sie tatsächlich so bedeutend für die Musik des 20.Jahrhunderts sind. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso zB Nono oder Ustvolskaja bedeutender sein sollen als zB Xenakis oder Kancheli. Man kann wohl auch kaum bereits jetzt abschätzen, welche Bedeutung Komponisten haben werden, die in den letzen 30-40 Jahren komponiert haben. Da fehlt der Zeitabstand, zB bei Leuten wie Krzysztof Meyer, Bacri, Hersant.


    Unter Vorbehalt hätte ich noch Korngold nennen können, wegen seiner Filmmusik.


    Evtl. fällt mir aber noch einer ein...

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  • Zitat

    Original von Robert Stuhr
    Ich hätte zu gern auch Scelsi genannt, aber der ist ein esoterischer einsamer Einzelgänger. Bei anderen genannten "Modernen" fehlt mir der Überblick, ob sie tatsächlich so bedeutend für die Musik des 20.Jahrhunderts sind. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso zB Nono oder Ustvolskaja bedeutender sein sollen als zB Xenakis oder Kancheli.


    Einsame Einzelgänger können doch durchaus auch zu den wichtigsten gehören und eine eingeschworene Horde an Verehrern garantieren nicht eine Position unter den wichtigsten (etwa für Copland oder Lachenmann).


    Dass ich Nono, Boulez und Stockhausen genannt habe, verursacht mir auch irgendwie Unbehagen, die sind mir etwas "zu kanonisiert", aber welchen von ihnen ich durch Xenakis ersetzen könnte, weiß ich nicht so recht. Dass diese drei sich gemeinsam als Zentralgestalten halten werden, glaube ich eigentlich nicht, während ich bei Cage keine Bedenken habe.

  • Hallo Kurzstueckmeister!
    Deine Liste ist IMO ziemlich logisch (mit Ausnahme von Prokofjew, den ich für einen populären, manchmal sogar guten, aber nicht unbedingt wichtigen Komponisten des 20. Jahrhunderts halte) - sie hat nur den Schönheitsfehler, daß sie auch nach Alfreds Gnadenakt zu lang ist (ich zähle 19 Komponisten).
    Unter zähneknirschender Beachtung der Vorgaben: Wer würde bei Dir rausfliegen?
    LG

    ...

  • Sehr zähneknirschend würde ich folgende 4 streichen:
    Hindemith, Ives, Prokofieff, Boulez
    Ich habe aber schon länger nicht mehr die Stücke von Boulez angehört, wegen derer ich ihn so hoch halte (2. Klaviersonate, Eclat).


    Nein, besser gleich viel weniger:



    Mahler
    Debussy


    Schönberg
    Webern
    Berg


    Strawinsky
    Bartok


    Cage
    Zimmermann


    Rihm

  • Die Ausgangsproblematik (: Nicht die Werke, die am besten gefallen, sondern die wichtigsten sind gefragt) ist für mich überhaupt keine Ambivalenz, da ich das, was wichtig ist, schon irgendwie an sich schön finde. Deshalb gelten die angegebenen Werke in beiderlei Hinsicht.


    Bevor ich meine Liste ergänze, bitte ich um Hilfe bezüglich eines Komponisten, der einige Male genannt wurde, bei dem ich mir einerseits sicher bin und andererseits zweifele: Benjamin Britten.


    Was bewegt Euch dazu, ihn zu nennen? Ich kenne Britten bezüglich einiger Werke, Kammermusik und Opern. Ich beziehe mich auf Letzteres: Ich emfinde die Opern kolossal emotional. Sie durchdringen mich teilweise, treffen auf den blanken Nerv. Wenn ich z.B. an "Turn of the Screw" denke, durchdringen mich das kalte Schauern und die innerste Schönheit gleichermaßen. Das sind Emotionen. Durch das reduzierte Orchester wirkt die Musik sehr persönlich und verstärkt die Emotionen enorm. So etwas kenne ich analog nicht von anderen Komponisten. Diese Gründe sind wohl groß genug, um Britten für diese Liste zu benennen.


    Aber bitte helft mir auf die Sprünge: Was ist musikalisch so bedeutend? Wie ist seine Schreibweise? Oder liegt das Wesentliche eher in der Ausdruckskraft?


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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