Anna Netrebko - Einzigartig oder nur Marketing?

  • Na ja - an ihrer Präsentation in den Medien ist ja eh nicht viel echt (über die nicht nur geschönten, sondern schon geradezu verfremdeten Fotos schrieb ich ja schon an anderer Stelle) - da kommt's darauf auch nicht mehr an... :stumm: :stumm: :stumm: :D :D :D

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Man muß ja dazu sagen, daß Schmeichelfotos von Künstlern und Politikern gang und gäbe sind - und eigentlich immer schon waren, ebenso wie geschönte Lebensläufe. Frau Netrebko wurde ja zu Beginn ihrer Karriere als "Puppe" vermarktet. Seither ist sie reifer geworden und einige ihrer Äusserungen lassen darauf schliessen, daß sie persönlich nicht wirklich eitel ist.
    All die Verfremdungen von Künstlern sind den diversen PR-Abteilungen anzulasten.


    Die politischen Präferenzen von Frau Netrebko sind in meinen Augen ihre Privatsache. Sie kann Millionen spenden wem sie will.
    Tamino wird hier wohl nichts abbekommen - aber so ist nun mal das Leben ;)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Sopranistin Anna Netrebko und der Tenor Yusif Eyvazov schlossen heute den Bund der Ehe im Palais Coburg in Wien. Die Hochzeitsfeier mit 180 Gästen fand im Palais Liechtenstein statt.

    mfG
    Michael

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  • Wie heisst es so schön bei Lehar: Ja das Studium der Weiber ist schwer :). Hat Sie schon fürs nächste Jahr für ihre nächste Hochzeit vorreserviert? ;) .

  • Anna Netrebko's neues Album "Verismo" wird im Sommer veröffentlicht. Die Sopranistin hat schon mal vorab drei ganz kurze Ausschnitte auf ihre Instagram-Seite gestellt, um auf das neue Album hinzuweisen. So hört man sie kurz als Manon Lescaut mit ihrem Ehemann, und mit zwei Rollen, die sie bislang noch nicht auf der Bühne gesungen hat. Denn mit Mini-Ausschnitten von Vissi d'arte und In questa reggia hört man sie zum erstenmal als Tosca und als Turandot.
    Frau Netrebko weiß wie sie bis zur CD-Veröffentlichung Spannung bei ihren Fans erzeugen kann. ;)


    Gregor

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  • Würde ich mir nicht antun mit dieser Stimmenlage.


    Lieber Hami!


    Warum nicht?


    Ich denke, dass es bei der Partie der Turandot für eine Sängerin viele Möglichkeiten gibt - vorausgesetzt, man hat keine Probleme mit der Tessitura. Und die sehe ich bei Netrebko eigentlich nicht. In meiner Generation sind viele auf den kalten stählernen Ton einer Birgit Nilsson fixiert. War ja auch imponierend - zumal live! Aber war eine Inge Borkh wirklich weniger imponierend? Erschloss sie uns nicht sogar mehr von der Figur?


    Eine Turandot, die mich ganz besonders hingerissen hat, war übrigens Alessandra Marc - konzertant in Kopenhagen - unter Sinopoli (mit Botha als Calaf, Gedda als Kaiser, Hei-Kyung Hong als Liù und Stephen Milling als Timur), weil sie die Verletzungen und das Leiden der Prinzessin hörbar machte und Töne der Unsicherheit und Verzweiflung fand, die echt berührt haben. Und im Schlussduett steigerte sie sich schließlich zu einer alles überwältigenden Glückseligkeit. Das hätte ich ihr vorher niemals zugetraut.
    Ich bin froh, dass ich einen Mitschnitt von der Radioübertragung der Aufführung habe!
    Also warten wir ab. Aber vermutlich wird ja Netrebko auf dem Album nur die Arie aus dem zweiten Akt singen. Leider! Darüber ist die Figur und ihre Geschichte ohne Frage nicht vollständig zu erfassen.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • "Es kann sein, dass ich die Partie am Ende anders singen werde, als man es vielleicht gewöhnt ist [...]"


    Anna Netrebko bereitet sich auf die Elsa in Wagner's Lohengrin vor, welche sie im Mai unter Thielemann in Dresden singen wird:


    http://www.musik-heute.de/1262…utsch-fuer-wagner-debuet/



    Im April wird Netrebko den Opera News Award in New York erhalten.
    In der Begründung der Jury heißt es:


    "Anna Netrebko has thrilled audiences all over the world with her beauty, dramatic acumen and magnificent voice. Her generosity as a performer is unequalled: Netrebko sings all of her music with a heart-stopping combination of commitment and abandon, bringing new audiences to opera everywhere with her passion and charisma.”



    Gregor

  • Anna Netrebko sagt NORMA ab


    Es hätte DAS Opernereignis der Saison 2016/17 werden sollen. Das Royal Opera House in London kündigte zum Saisonbeginn das lang erwartete Rollendebut von Anna Netrebko als Bellini's Norma an. Mit Joseph Calleja als Pollione und Sonia Ganassi als Adalgisa. Dazu Antonio Pappano am Pult.


    Doch nun hat Anna Netrebko ein Statement veröffentlicht in dem sie mitteilt: "Als ich mit der Rollenvorbereitung begann, kam ich zu der bedauerlichen Feststellung, dass sich meine Stimme in eine andere Richtung entwickelt hat. Das ist etwas, dass ich nicht voraussehen konnte als Maestro Pappano und ich dieses Projekt vor vier Jahren geplant haben, da wir Sänger Entscheidungen über Rollen und Projekte einige Jahre im voraus treffen müssen. Es schmerzt mich sehr, ihn, das Royal Opera House und das englische Publikum enttäuschen zu müssen. Mit dem Wissen dass Eintrittskarten bald in den Verkauf gelangen und ich niemanden irreführen will, fühle ich, dass ich nun mit mir als Künstlerin ehrlich sein muss und diese schwierige Entscheidung zu treffen habe."


    Der Direktor der Royal Opera, Kasper Holten, kann in seinem Statement nicht so ganz seinen Ärger über die Absage verheimlichen. "Wir arbeiten intensiv daran eine neue Hauptdarstellerin zu finden, die im Sommer zu den Proben mit Tony Pappano, Joseph Calleja, Sonia Ganassi und Brindley Sherratt dazustoßen kann. Wir sind natürlich sehr frustriert, dass Anna es für notwendig erachtet hat ein zweites Mal ein großes Rollendebut bei uns abzusagen. Wir haben alles getan, um diese Situation zu vermeiden. Während wir bedauern, dass ihr Rückzug in so einer späten Phase erfolgt, respektieren wir ihre Entscheidung und verstehen wie schwierig das auch für sie ist."


    Das heißt auch, dass sich der Direktor der Metropolitan Opera, Peter Gelb, eine neue Norma suchen muss. Denn auch in New York sollte die Oper von Bellini mit der Besetzung Netrebko/Calleja/DiDonato die übernächste Saison, 2017/18, eröffnen. Oder wird Gelb nun eine andere Oper ansetzen, um seinen Star nicht zu verlieren? Dann wäre er aber auch dazu gezwungen Alternativen für Calleja und DiDonato zu finden.


    Casta Diva wird also wohl das einzige bleiben, was wir je von Netrebko's Norma hören werden:



    Gregor

  • Anna Netrebko sagt NORMA ab


    Casta Diva wird also wohl das einzige bleiben was wir je von Netrebko's Norma hören werden:


    ...und ich muss Dir sagen - wenn ich DAS höre, haben wir alle absolut nichts verpasst.


    Gähnende Langeweile, bleierne Schwere, schleppende Einsätze.


    Sie singt mit einer hübschen Stimme und ungenügendem technischen Rüstzeug schöne Musik, nicht mehr. Gestaltung null, Verständnis für den musikalischen Stil, null. das "ah bello", wie sie da durch die Verzierungen stolpert, ist fast peinlich, ein paar gehaltene hohe Noten machen da gar nichts wett. Die Aufnahme ist im Übrigen von 2007! Jetzt - nach Lady und Manon Lescaut kann man sich vorstellen, wie träge die Stimme geworden ist.


    Dass sie die Partie erst jetzt absagt mag wohl bedeuten, dass sie sich knapp 3 Monate vor den ersten Proben erstmals im Detail mit einer Rolle wie Norma auseinander gesetzt hat??? Oder sie hat schon früher mit dem Rollenstudium begonnen und erst jetzt abgesagt - Ersteres höchst unprofessionel und unseriös, Zweiteres ein Affront for Covent Garden...

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  • Ich sollte, weil mir jegliche Urteilskompetenz in Sachen Operngesang abgeht, mich hier eigentlich nicht zu Wort melden. Gleichwohl möchte ich Dir in Deinem Urteil zustimmen, La Gioconda.
    Der Grund ist ein ganz simpler. Ich kenne diese Arie nur in drei gesanglichen Interpretationen. Darunter ist die von Maria Callas. Sie war, als ich sie zum ersten Mal hörte, für mich regelrecht in Bann schlagend und wurde darin das Maß aller Dinge. Sie schlug mich in Bann, weil ich dort zum ersten Mal das Wesen dieser Arie als wortbezogene und wortgenerierte Musik vernahm.
    Das aber höre ich dieser Aufnahme mit Anna Netrebko in gar keiner Weise. Das ist für mich - mit Verlaub - flacher und im Grunde nichtssagender stimmlicher Schöngesang.

  • Sonya Yoncheva springt für Anna Netrebko ein und übernimmt im September die Norma am Royal Opera House in London. An der MET zur Saisoneröffnung 2017/18 wird Sondra Radvanovsky für Netrebko als Norma einspringen. Dadurch allerdings kann Radvanovsky im September 2017 NICHT die Leonora in Verdi's Il Trovatore an der Wiener Staatsoper singen. Ihr Ersatz in Wien ist ... Anna Netrebko. ;)
    Und das Besetzungskarussell dreht sich weiter ... :D


    Gregor

  • Also mal abwarten, wie der Stand ist, wenn das Karussell zum Stehen kommt, also wer dann am Ende wirklich singt... ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Im Merker Forum steht das der Lohengrin auf Arte übertragen wird. Wer bis dahin nicht warten kann, für den hab ich diesen Internetseite zum nachhören: Parterre.com Oder ihr besucht die Internetseite des neuen Merkers und klickt dort auf das Forum, da brauch man nicht so lange zu suchen.

  • Im Merker Forum steht das der Lohengrin auf Arte übertragen wird. Wer bis dahin nicht warten kann , für den hab ich diesen Internetseite zum nachhören : Parterre.com Oder ihr besucht die Internetseite des neuen Merkers und klickt dort auf das Forum, da brauch man nicht so lange zu suchen.


    Am einfachsten wäre es natürlich gewesen den link einfach hier reinzustellen (hätte gedacht, dieser ist im Forum längst bekannt, habe ich mir doch den Lohengrin-Mitschnitt schon vor Tagen angehört):


    http://parterre.com/2016/05/22/schwahnsinn/


    Im Übrigen dementiert die Semperoper auf ihrer FB-Seite vehement, dass es eine Fernsehübertragung geben wird.


    Gregor

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  • Beim Universal Music-Treffen der Klassik-Händler in Berlin kündigte Anna Netrebko ihr neues Album "Verismo" an und stellte schon mal das Cover vor.



    Netrebko wird unter anderem als Adriana Lecouvreur, Maddalena (Andrea Chenier), Manon Lescaut, Madama Butterfly, Tosca und Turandot zu hören sein.


    Anna Netrebko sagt dazu: "Ich glaube, ich habe ein Gespür für diese Musik. Ich habe alles zusammengenommen ‒ meine Stimme, mein Wissen ‒ und hart, wirklich hart an diesem Repertoire gearbeitet. Ich habe versucht, ein Verständnis zu entwickeln und Portraits zu zeichnen, von dem, was den Verismo letztlich ausmacht."


    Die Deutsche Grammophon veröffentlicht "Verismo" am 02. September 2016.



    Gregor

  • Bei einem Werbepartner kann man sie bereits vorbestellen:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Bei einem Werbepartner kann man sie bereits vorbestellen:


    Lieber Norbert!


    Muss man??
    In ein paar Monaten gibt es die CD für weniger als 10.-- €


    Aber mein Hauptproblem: Netrebko singt nur Arien, von denen man schon fünf dutzend Aufnahmen im Regal (oder wo auch immer) hat. Da war das Programm von Renee Fleming weit interessenter!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Caruso41,


    müssen muss man natürlich nicht. ;)


    Dass ich auf die Neuerscheinung hinwies hatte eher informativen Charakter und war als Ergänzung zu Gregors Beitrag zu verstehen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Über die aktuellen Auftritte bzw. Absagen von Anna Netrebko kann ich, mangels Anschauung, nicht mitreden. Aber über ihre gesamte bisherige Karriere erlaube ich mir ein Urteil: Die Stimme entwickelt sich eindeutig in Richtung Spinto-Sopran. Dass da die Norma nicht dazu passt, versteht sich.


    Aber wenn wir an ihrem aktuellen Schlingerkurs herummäkeln, dürfen wir auch ihre grandiosen Leistungen der letzten Jahre nicht vergessen: ihre wunderbare Adina, dann die Anna Bolena (beides in Wien) und ihre diversen MET-Auftritte. Dabei war sie nach meinem Geschmack nur einmal fehlbesetzt: bei der Lady Macbeth (herrlich gesungen, aber nicht im Sinne Verdis: viel zu üppig, ohne Dämonie).


    Dass sie das jetzt merkt und ihre wahre Domäne erobert mit Elsa und und Verismo, ist höchst erfreulich. Ihre Tosca müsste ein Traum sein (Tebaldi plus Temperament!), Turandot vielleicht in einigen Jahren. Die Stimme klingt so gesund, dass wir noch vieles erwarten dürfen. Aber wer kann schon alles?! (außer in der Werbung!)


    In summa halte ich Netrebkos Stimme für eine der schönsten und reichsten der letzten Jahrzehnte. Sie vereint üppigen Wohlklang mit technischer Kontrolle. Dass mit dem wachsenden Volumen die Beweglichkeit nicht Schritt hält - wen wundert´s ?


    Bei den Tenören hapert´s da schon eher; aber zum Glück gibt es einen Beczala, dessen Riccardo in die Gesangsgeschichte eingehen dürfte. Wann singen die Beiden zusammen Maskenball? Das wünscht sich, mit herzlichen Grüßen,


    Sixtus

  • Aber mein Hauptproblem: Netrebko singt nur Arien, von denen man schon fünf dutzend Aufnahmen im Regal (oder wo auch immer) hat.


    Ich glaube das ist doch eine falsche Betrachtungsweise. Es geht doch bei solchen Aufnahmen nicht darum, ob man sie eh schon zu Hause hat sondern um die Interpretationen. Wenn das keine Rolle spielt, braucht man nicht mal fünf Aufnahmen davon. Dann würde ja eine genügen. Das Interessante ist doch, zu hören, was Sänger XY aus einer Arie macht. Anna Netrebko beantwortet deinen Einwand im Grunde selbst, in dem sie sagt, dass diese Arien von vielen großen Sopranen aufgenommen wurden und man gegen diese leicht verlieren kann und man sicher nicht besser ist. Also muss man versuchen, etwas Eigenständiges einzubringen.
    Und darum geht es.


    Die Werbemaschinerie für die neue CD ist jedenfalls angelaufen und die DG hat Trailer mit Interviews und Einblicken in die Aufnahmesessions online gestellt. Die Netrebko erzählt da übrigens, dass ausgerechnet Turandot's In questa reggia eine der einfachsten Aufnahmen für das Album war.


    Als Draufgabe hat die Plattenfirma bereits vor dem offiziellen Release der CD Netrebko's Version von La mamma morta aus Andrea Chenier als Youtube-Audio veröffentlicht.





    Gregor

  • Anna Netrebko: Eine Klasse für sich schreibt das Hamburger Abendblatt über das gestrige Konzert in der Musikhalle, in der schon Maria Callas Triumphe feierte. Und auch der gerade gehörte Bericht auf NDRkultur war positiv, sie entwickle sich zunehmend ins schwere, dramatische Fach einer Birgit Nilsson. Wenn dem so ist, was ich durchaus glauben mag, sollte sie ihre Haltung gegenüber Wagner (siehe hier) vielleicht nochmal überdenken.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wenn dem so ist, was ich durchaus glauben mag


    Ich nicht. Offensichtlich erzeugte sie klanglich Assoziationen an Birgit Nilsson, klang also ähnlich wie jene, nachdem selbige bereits hunderte Isolden, Brünnhildes, Elektras, Färberinnen und Turandots gesungen hatte - ohne selbst diese Partien schon gesungen zu haben...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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