ZitatOriginal von Mengelberg
Erst mit der Reife kommt dann auch der gute Geschmack.
Entweder bin ich dann unreif, oder ich hab keinen guten Geschmack. Ich bin aber damit zufrieden.
ZitatOriginal von Mengelberg
Erst mit der Reife kommt dann auch der gute Geschmack.
Entweder bin ich dann unreif, oder ich hab keinen guten Geschmack. Ich bin aber damit zufrieden.
Dann will ich auch mal geduldig auf meine Reife warten, um dann
hoffentlich, den guten Geschmack von Mengelberg zu bekommen.
Herbert.
Na dann, toi toi toi!
Im Ernst - ich sehe nur, daß hier immer noch steif und fest behauptet wird, Traditionalisten würden ein Werk so in Szene setzen, "wie es ist". Wahnsinn.
Da hat alles Argumentieren nicht geholfen, und Windmühlen bekämpfen mag ich inzwischen auch nicht mehr.
M.
tja so ist das eben, da kann man reden was man will, hier zählt leider nur eine Meinung
dabei ist und bleibt das einzig wichtige, das man mit viel Phantasie und Esprit inszeniert - alles andere ist unwichtig.
ZitatOriginal von der Lullist
tja so ist das eben, da kann man reden was man will, hier zählt leider nur eine Meinung
dabei ist und bleibt das einzig wichtige, das man mit viel Phantasie und Esprit inszeniert - alles andere ist unwichtig.
Falsch, es scheint ob heute oft nur ein Grund zählt: die Menschen schockieren. Und gerade das gefällt mir nicht.
LG, Paul
Zitatdabei ist und bleibt das einzig wichtige, das man mit viel Phantasie und Esprit inszeniert - alles andere ist unwichtig.
So ist es. Dem ist m.E. nichts mehr hinzuzufügen.
ZitatOriginal von musicophilFalsch, es scheint ob heute oft nur ein Grund zählt: die Menschen schockieren. Und gerade das gefällt mir nicht.
Lieber Paul, ich unterstelle Dir mal: Du weißt, daß das nicht stimmt.
Falls Du das Gegenteil behauptest, sage mir mal: Hast Du Inszenierungen von Pelly oder Bech Holten gesehen? Wie up-to-date bist Du eigentlich, was die Inszenierungen angeht, die Du da verurteilst?
M.
ZitatOriginal von der Lullist
tja so ist das eben, da kann man reden was man will, hier zählt leider nur eine Meinung
Und das ist die des Feuilltons - nur das die in keiner Relation zu der des Publikums steht. Da kann man reden was man will....
ZitatOriginal von KnusperhexeUnd das ist die des Feuilltons - nur das die in keiner Relation zu der des Publikums steht. Da kann man reden was man will....
Lies doch öfters mal die Bild-Zeitung, dann hast Du das Problem nicht mehr.
M.
ZitatOriginal von Mengelberg
Lieber Paul, ich unterstelle Dir mal: Du weißt, daß das nicht stimmt.
Falls Du das Gegenteil behauptest, sage mir mal: Hast Du Inszenierungen von Pelly oder Bech Holten gesehen? Wie up-to-date bist Du eigentlich, was die Inszenierungen angeht, die Du da verurteilst?
Lieber Mengelberg,
Kannst Du Dich erinnern am LdL in Berlin? Wo die Diktatoren eine "Rolle" spielen mußten? Ich hab diese Ausführung gesehen, und mich ekelte.
Und gab es nicht eine Mozartoper in der Schweiz, wo das Klo sogar eine Rolle spielte?
Solche Inszenierungen meine ich jedenfalls.
LG, Paul
Lieber Paul,
eben. Aber das sind ja auch nur einige. Es gibt gute und schlechte Moderne, es gibt gute und schlechte Traditionelle - da sind wir uns sicher einig.
Nur, fundamentalistisch zu sagen, daß die eine Richtung per se im Recht sei, weil man dort sehen könne, wie das Werk gemeint sei und daß die andere Richtung falsch sei, weil dort alles verzerrt und sowieso nur provoziert werden will, ist eben eine oberflächliche Position.
Gruß
M.
ZitatOriginal von Mengelberg
oberflächliche Position.
Na, jetzt wissen wir es ja wieder ganz genau.
ZitatOriginal von Knusperhexe
Na, jetzt wissen wir es ja wieder ganz genau.
Das wäre ja sehr erfreulich!
Gerd
Gerade lese ich in einem Bericht über ein Interview, dass das neue Stuttgarter Leitungsduo Wieler/Cambreling gab: ".... Auf unsere Neuproduktionen darf man gespannt sein, denn eines ist sicher: Langweilige Oper wird es bei uns nicht geben. Eher Aufreger und den einen oder anderen Schocker. aber in jedem Fall Oper über die man bundesweit reden und diskutieren wird"......
Für mich heißt das im Klartext: Die Provokation wird zum Programm gemacht. Wichtigstes Ziel scheint zu sein, Diskussion herauszufordern, ins Gespräch zu kommen, aufzufallen. Regie als narzisstische Plattform der Selbstinszenierung und/ oder kühl kalkulierter Marketinggag?
Vielleicht sind wir mit Visionen, Zielen, Absichten bei einer Kernfrage des Regietheaters. Was sollte das Ziel einer Inzenierung sein? Lebendiges, begeisterndes, stimmiges, ganzheitliches Musik-Theater zu schaffen - egal mit welchem Regiestil - oder Aufreger und Schocker zu präsentieren, damit man um jeden Preis im Mittelpunkt der Diskussion steht. Das Letztere kann man sicherlich auch als Effekthascherei und populistischen Boulvardstil bezeichnen.
Ich hoffe, dass meine Befürchtungen, die durch das Interview verstärkt wurden, von Jossi Wieler und Sylvain Cambreling durch akzeptable Leistungen widerlegt werden.
Herzlichst
Operus
Daran glaube ich nicht
Rita
ZitatAlles anzeigenOriginal von operus
Gerade lese ich in einem Bericht über ein Interview, dass das neue Stuttgarter Leitungsduo Wieler/Cambreling gab: ".... Auf unsere Neuproduktionen darf man gespannt sein, denn eines ist sicher: Langweilige Oper wird es bei uns nicht geben. Eher Aufreger und den einen oder anderen Schocker. aber in jedem Fall Oper über die man bundesweit reden und diskutieren wird"......
Für mich heißt das im Klartext: Die Provokation wird zum Programm gemacht. Wichtigstes Ziel scheint zu sein, Diskussion herauszufordern, ins Gespräch zu kommen, aufzufallen. Regie als narzisstische Plattform der Selbstinszenierung und/ oder kühl kalkulierter Marketinggag?
Vielleicht sind wir mit Visionen, Zielen, Absichten bei einer Kernfrage des Regietheaters. Was sollte das Ziel einer Inzenierung sein? Lebendiges, begeisterndes, stimmiges, ganzheitliches Musik-Theater zu schaffen - egal mit welchem Regiestil - oder Aufreger und Schocker zu präsentieren, damit man um jeden Preis im Mittelpunkt der Diskussion steht. Das Letztere kann man sicherlich auch als Effekthascherei und populistischen Boulvardstil bezeichnen.
Ich hoffe, dass meine Befürchtungen, die durch das Interview verstärkt wurden, von Jossi Wieler und Sylvain Cambreling durch akzeptable Leistungen widerlegt werden.
Herzlichst
Operus
Liebe operus
Ich bin da weniger besorgt als Du, viel weniger. Weder bei WIELER noch bei Cambreling gibt es die Marschroute/ "Grundveranlagung"
PROVOKATION um der PROVAKATION willen....oder
"Provokation als Programm".
Das sind neugierige und aufgeschlossene, sicherlich auch expermentierfreudige /experimentierbereite Künstler.....
ABER es geht Ihnen -- nach meiner Einschätzung / z.T. auch selbst erlebten Bühnenereignissen von Beiden --
IMMER um die Fokussierung und Einlassung auf einen Stoff/ein bestimmtes Werk.
BEIDE haben nicht eine "bestimmte" Masche....weder der Regisseur, von dem ich 5 Produktionen gesehen habe
und erst Recht nicht der Dirigent Cambreling.
Der ist ein sehr vielseitiger Dirigent, der Moderne aufgeschlossen....aber auf seinen MOZART wird er bestimmt nie verzichten!
DAS Interesse und die Zielvorgabe bei einem Neuanfang SOOOO gute Inszenierungen/Aufführungen/Konzerte zu Stande zu bringen....dass das ganze Land neugierig werden möge...oder nach Stuttgart schaut (gar fährt....wie zum RING ab 2000) ..............
finde ich durchaus positiv und begrüßenswert.
DIE BEIDEN wollen sich richtig ins Zeug legen, das ist mein Gedanke, bei dem von Dir Zitierten....das Interview kenne ich allerdings nicht (aber das Profil der Künstler)
Liebe Grüsse......................."Titan"
ZitatOriginal von operus
Gerade lese ich in einem Bericht über ein Interview, dass das neue Stuttgarter Leitungsduo Wieler/Cambreling gab: ".... Auf unsere Neuproduktionen darf man gespannt sein, denn eines ist sicher: Langweilige Oper wird es bei uns nicht geben. Eher Aufreger und den einen oder anderen Schocker. aber in jedem Fall Oper über die man bundesweit reden und diskutieren wird"......
Ich finde das sehr traurig: Oper ist nicht langweilig. Wer das so empfindet und meint, dieses Sujet "aupeppen" zu müssen, der ist fehl am Platze und kann zum Trash-TV wechseln. Schrecklich, diese Spaßgesellschaft.
Liebe Rita,
lieber Titan,
ich hoffe mit Euch, dass Eure positiven Prognosen sich voll erfüllen. Die Stuttgarter Staatsoper und die ganze Opernlandschaft würden eine belebende, allgemein akzeptierte "Frischzellenkur" ohne all zu viele Nebenwirkungen gut vertragen.
Herzlichst
Operus
Folgende Beiträge aus einem anderen Thread hierher transferiert.
KSM
Ich finde das Attribut "konservativ" im Thread-Titel nicht gut. Das erinnert an politisches Rechts-Denken (bis hin zum Faschismus oder der Vatikan-Diktatur).
Daher plädiere ich für "richtige" oder "werkgerechte" Operninszenierungen.
Eigentlich bin ich nicht gewillt mich an dem zu beteiligen, was hier im Forum als Kampf um das Regietheater ausgetragen wird.
Aber mir ist doch wichtig, zumindest mal auf einer grundsätzlichen Ebene ein ganz sonderbares Missverständnis zu thematisieren, dem offensichtlich viele aufsitzen.
Milletres letzter Beitrag pointiert das besonders deutlich.
Deshalb nehme ich sein Zitat als Aufhänger.
h finde das Attribut "konservativ" im Thread-Titel nicht gut. Das erinnert an politisches Rechts-Denken (bis hin zum Faschismus oder der Vatikan-Diktatur).
Daher plädiere ich für "richtige" oder "werkgerechte" Operninszenierungen.
Sorry, aber das macht nicht viel Sinn. Musikalische Kunstwerke sind durch die Formulierung eines Librettos und durch die Komposition einer Partitur noch nicht "fertig". Sie bedürfen der Aufführung! Das heisst: sie bedürfen der szenischen genau so wie der musikalischen Realisierung. Man kommt nicht umhin, beide als eigene Dimension des Kunstwerkes zu akzeptieren - und zu verstehen. Wie könnte da über 'richtig' und 'gerecht' entschieden werden?
Die Intention, die viele hier im Thread formulieren, wäre am ehesten durch einen Tread-Titel umschrieben, der vielleicht lauten könnte:
"Wo gibt es noch Operninszenierungen zu sehen, die das Libretto wörtlich nehmen?"
Caruso41
Vorab: Bitte keine sinnlose Diskussion entfachen, was denn "konservativ" nun genau meint, um damit den Thread zu zerschießen. Das sollte jedem Opernliebhaber klar sein, wie die Fragestellung gemeint ist.
Bei Bedarf lösche ich die letzten beiden Beiträge.
KSM als Moderator
Genau richtig. Der Thread heißt ja auch: Wo gibt es noch konservative Operninszenierungen zu sehen und nicht was bedeutet konservativ. Manchmal habe ich das Gefühl das hier Threads ganz bewusst in eine andere Richtung gelenkt werden sollen, weil sie vielleicht nicht theoretisch genug sind.
Manchmal habe ich das Gefühl das hier Threads ganz bewusst in eine andere Richtung gelenkt werden sollen, weil sie vielleicht nicht theoretisch genug sind.
Quatsch!
Die Eröffnung eines neuen Threads "Was ist konservativ?" o. ä. sei jedem freigestellt. Hier wollen wir diese Frage nicht diskutieren. Ersuche die Moderation daher, die themenfremden Beiträge auszugliedern (nicht löschen!) und in einem neuen Thread zu integrieren.
Danke!
ZitatMusikalische Kunstwerke sind durch die Formulierung eines Librettos und durch die Komposition einer Partitur noch nicht "fertig". Sie bedürfen der Aufführung! Das heisst: sie bedürfen der szenischen genau so wie der musikalischen Realisierung.
Aha! Was kranken Hirnen einiger Regisseure entspringt, kann ich nicht als "Realisierung" erkennen. Das kann mit Sicherheit nicht das Ziel der Komponisten gewesen sein! Ich schließe mich dem Tip von KURZSTÜCKMEISTER an und tendiere auch zum löschen der letzten beiden Beiträge, denn da gebe ich JOSEPH II. Recht, in dieser Richtung kommen wir nicht weiter!
Gruß Wolfgang
Ende der Verschiebung.
KSM
Es wird Zeit, dass wir nicht nur akzetable, sondern wieder wirklich herausragende Inszenierungen, die sich genau an die im Libretto vorgegebene Zeit halten, erleben dürfen.
Die wenigsten Opern wären so geworden, wie wir sie kennen und lieben, hätten sich die Komponisten genau an die im Libretto vorgegebene Zeit gehalten. (Orfeo, Idomeneo, Tannhäuser, Nabucco, Tristan, Meistersinger, ... )
Oper ist nun mal nicht nur ein Kunstwerk, sondern vor allem auch ein künstliches Werk.
Darum geht es: Läßt man eine Aufführung im Geist des Werkes entstehen, dann und nur dann kann die Oper leben, faszinieren und ihren ganzen unvergänglichen Zauber entfalten. So und nicht anders muss Oper sein!
Hallo zusammen!
Die Oper ist nicht mein Steckenpferd, wirklich mitdiskutieren in all den Threads rund um Inszenierungsfragen, die wir hier im Forum haben, kann und will ich gar nicht.
Doch gerade eben las ich in der 'Frankfurter Rundschau' etwas, das sehr gut zu Operus' oben zitierter Aussage passt. Es ging in dem Artikel um Michael Gielen, der am Montag in der Frankfurter Paulskirche den musikalischen Teil des Festaktes zur Verabschiedung von Petra Roth, die seit 1994 Frankfurter Oberbürgermeisterin war, dirigieren wird (Übrigens mit einem Schreker-Hindemith-Programm, gespielt vom Ensemble Modern). Gielen selbst war ja von 1977 bis 1987 an der Frankfurter Oper tätig. Im Laufe des Artikels heißt es dann, dass Gielen heute keine Oper mehr dirigiere, denn: " 'Ich ärgere mich zu sehr über die Regisseure' [...] Sie propften den Stücken ihre persönlichen Befindlichkeiten auf, nähmen sich selbst wichtiger: 'Das ist das Gegenteil von Inhaltstheater!' "
Und das von einem, der sich selbst klar als Linker definiert, der auch sagt, dass er zu Beginn seiner Frankfurter Zeit in den Siebziger Jahren mit den Gewohnheiten des klassischen Opernpublikums brechen wollte und dabei von Regisseuren wie Hans Neuenfels unterstützt wurde.
Tja, also steht Gielen wohl da als einer, der kein Freund der traditionellen Inszenierung ist, dem aber wohl vieles von dem, was hier in diesem Forum beklagt wird, auch zu weit geht. So zumindest verstehe ich diesen Artikel.
Grüße,
Garaguly
Ich bin mit einer Anzahl von Sängern und auch Dirigenten in Kontakt, aber ich habe nicht einen(!) gefunden, der diesen heutigen Regieunfug gutheißt. Da es sich hierbei um vertrauliche und private Gespräche handelt, bitte ich um Verständnis, dass ich keine Namen nennen kann.
Vertreter von Verschwörungstheorien weigern sich – anders als Wissenschaftler, die Modelle vertreten –, ihre Hypothesen zu explizieren und überprüfbare Bedingungen zu nennen, bei deren Nachweis sie ihre Hypothesen für widerlegt betrachten.
Zitat von WolframVertreter von Verschwörungstheorien weigern sich – anders als Wissenschaftler, die Modelle vertreten –, ihre Hypothesen zu explizieren und überprüfbare Bedingungen zu nennen, bei deren Nachweis sie ihre Hypothesen für widerlegt betrachten.
O ja, da bist du ein gutes Beispiel.
Liebe Grüße
Gerhard