Gottlob Frick, der schwärzeste aller Bässe

  • Lieber Yorick,


    nun korrigierst Du den großen Wilhelm Furtwängler, denn der ist Schöpfer des ehrenden Tributs "schwärzester Bass", das Markenzeichen von Gottlob Frick wurde und heute fast "totgenudelt" wird. Der gut informierte Siegfried hat kluger Weise den Dirigenten-Titan bei seiner Titelwahl zitiert. Besserer Vorschlag?


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Besserer Vorschlag?

    Absolut nein! An dem Tribut "schwärzester Baß" sollte nicht gerüttelt werden, denn es trifft den "Nagel auf den Kopf"! :evil:

    W.S.

  • Den Schuh zieh ich mir gerne an. Basta!

    Lieber Yorick,


    nun korrigierst Du den großen Richard Furtwängler, denn der ist Schöpfer des ehrenden Tributs "schwärzester Bass", das Markenzeichen von Gottlob Frick wurde und heute fast "totgenudelt" wird. Der gut informierte Siegfried hat kluger Weise den Dirigenten-Titan bei seiner Titelwahl zitiert. Besserer Vorschlag?
    Herzlichst
    Operus

    Liebe teure Freunde; muss ich wirklich auf die Ironie in meinen Worten hinweisen? :) Ausgrechnet ich werde wohl ernsthaft auf PC verweisen ... 8-)

  • Liebe Freunde,


    Gottlob Frick der deutsche "basso universale" ist im Kunstlied und mit reinen Liederabenden nur selten in Erscheinung getreten. Mit diesen Liedaufnahmen wird das Wirken des Sängers auf's Schönste komplettiert, sein Schaffen ist um eine beglückende Facette bereichert und der Universalbassist noch universeller geworden. Zur Information habe ich die erste erschienene, umfangreiche Besprechung ungekürzt eingestellt. Von hilfreichen Taminos wird sicherlich auch noch ein Tonbespiel hinzugefügt.


    Herzlichst Operus



    Ein Sängerfürst auf Liederreisen


    Mit dieser Überschrift wird eine neue vom Hamburger-Archiv für Gesangskunst herausgebrachte CD mit Liedaufnahmen von Gottlob Frick im wiederum höchst kompetent geschriebenen und sorgfältig gestalteten Booklet angekündigt. Und es ist eine lohnende Reise, die hier angetreten wird. Gottlob Frick gilt als der deutsche Universalbassist, der mit den meisten Aufnahmen am deutschen Markt vertreten ist.


    Fast alle die königlichen, riesenhaften, priesterlichen, freiheitlichen, komischen, finsteren und dämonischen Helden des Bassfaches wurden von Frick eindrucksvoll gestaltet und auf Tonträgern verewigt. Auch als Oratorien- und Konzertsänger leistete der Sänger Bedeutendes. Seine ganz besondere Liebe galt Volkliedern, die er gemütvoll, ergreifend gestaltete und sang.


    Die Faszination von Fricks Wirken liegt zum einen in der Ausdruckskraft seiner unverwechselbar persönlich gefärbten Stimme und in der nicht minder großen Kunst der dramatisch bewegenden Darstellung, die ihn befähigte, musikalischen Ausdruck, seelische Regung und körperliche Bewegung zum künstlerischen Gesamterlebnis zu vereinen.


    Lediglich im Kunstlied und mit reinen Liederabenden ist Frick nur selten in Erscheinung getreten. Für diese Lücke im Schaffen des großen Bassisten mag es verschiedene Gründe gegeben haben: Die hohe Nachfrage und Auslastung als Opernsänger, die weltweite Karriere und durch beides bedingt nicht genügend Zeit, sich so intensiv und tiefgehend - wie es nötig und dem Anspruchsniveau des Künstlers entsprechend gewesen wäre - mit der Materie zu beschäftigen. Er fand auch nie den ständigen, kongenialen Liedbegleiter. Der Sänger stammte aus einer Zeit, in der der Liedgesang von Sängern wie Karl Erb, Heinrich Schlusnus, Gerhard Hüsch und Heinrich Rehkemper geprägt wurde. Allesamt Interpreten, bei denen die Stimme den Liedgesang dominierte. Frick erkannte, dass im Liedgesang ein neuer Stil mit Intensivierung und gestalterisch weit stärkerer Betonung und Charakterisierung des Wortes erforderlich war. Die Umsetzung dieser Erkenntnisse gelang ihm nicht. Deshalb sprach er im Schriftwechsel mit seinem Freund und Basskollegen Oskar Czervenka von seiner unerreichten, unerfüllten Liebe zum Liedgesang. Den angestrebten Paradigmenwechsel zu flexiblen, gestaltungsintensiven, modernen Liedinterpretationen - wie sie Frick vorschwebten - schafften dann Sänger der nachfolgenden Generation, wie Fischer-Dieskau, Prey, Schreier, Wunderlich, Weikl und im Bassfach Kurt Moll. Hans Hotter war ein Wegbereiter der gewandelten, neuen Liedkunst.


    Dennoch sind die Tonbeispiele aus dem klassischen Liedrepertoire höchst interessante historisch wertvolle Raritäten und Entdeckungen. Auf dieser spannenden Liederreise gibt es zahlreiche beglückende Stationen. Besonders in den Loewe Balladen die „Uhr“, „Erlkönig“ und „Odins Meeresritt“ entfaltet sich der Prachtbass von Gottlob Frick in seiner ganzen samtenen Schönheit und orgelnden Fülle. Die Vertonung des Goethe-Textes „Grenzen der Menschheit“ durch Franz Schubert wird hinreißend stimmschön und gestalterisch intensiv gemeistert. Süffisant ironisierend grüßt der Bühnendarsteller im „Flohlied“ von Modest Mussorgskij.


    Die Eichendorff-Gesänge aus Schumanns Liederkreis und besonders die zart lyrischen Möricke-Lieder in der Vertonung von Hugo Wolf werden nach heutiger Auffassung zu kraftvoll, gewichtig gesungen.


    Höhepunkte im Liedschaffen von Frick sind seine „letzten Lieder“, Live-Aufnahmen von Schubert- und Strauss-Liedern aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Stimme scheint fast noch mehr an Glanz gewonnen zu haben, geistige Erfassung, Durchdringung und Ausformung des Textes sowie die Gestaltungskraft sind gereift. Vor allem steht dem Sänger in Peter Braschkat endlich ein mitgestaltender Begleiter zur Verfügung. Im sensiblen Zusammenwirken der beiden Künstler wird deutlich, was aus dieser Partnerschaft hätte werden können, wenn – ja wenn sie mehr Möglichkeiten solch erfüllender Begegnungen gehabt hätten.


    Mit diesen Liedaufnahmen wird das singuläre Wirken von Gottlob Frick aufs Schönste komplettiert, sein umfassendes Schaffen ist um eine höchst beachtenswerte Facette bereichert und der Universalbassist noch universeller geworden. Die neu erschienene Liedersammlung kann durch die Erkenntnis, dass es selbst bei den ganz großen Sängern noch unerfüllte Liebe und „Grenzen der Menschheit“ gibt , zum Träumen und Nachdenken über den Weg zur Vollkommenheit in der Gesangskunst anregen. Für alle Frick-Verehrer und Freunde schöner, tiefer Männerstimmen sind diese Preziosen jedoch ein Geschenk und nahezu ein Muss. Bezugsquellen:Gottlob Frick, Liedaufnahmen, 1 CD, Hamburger Archiv für Gesangskunst,10511www.vocal-classics.comGottlob-Frick-Gesellschaft: www.gottlob-frick-geselsschaft.de

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  • Lieber Operus,


    viel ist da nicht zu finden, vorerst wenigstens.


    Setze mal dies hier, Vielen zur Freude, Einigen zum Naserümpfen. Sei´s drum.


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  • Lieber hamil1799, lieber Hans,


    auch dieses Mal könnte Dir ein Preis für die schnellste Reaktion verliehen werden. Nur die "Waldschänke" ist kein Lied aus der neu erschienenen CD, sondern eines der schönsten Volklieder, die Frick gesungen hat. In dieser populären Aufnahme ganz besonders durch des Basses Grundgewalt, also die Schönheit der tiefen Töne, die faszinieren. Du hast also sicherlich mit Deinem "Schnellschuss" Freude bereitet.


    Herzlichst Operus

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  • Zitat

    Nur die "Waldschänke" ist kein Lied aus der neu erschienenen CD, sondern eines der schönsten Volklieder, die Frick gesungen hat. In dieser populären Aufnahme ganz besonders durch des Basses Grundgewalt, also die Schönheit der tiefen Töne, die faszinieren.

    Mein lieber Hans!


    Diese Aufnahme und andere Lieder, z. Bsp. von der Jagd, habe ich alle auf LP. Aber die neue Lieder-CD macht mich neugierig und diese werde ich natürlich bei Euch baldigst bestellen.


    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

  • Besonders in den Loewe Balladen die „Uhr“, „Erlkönig“ und „Odins Meeresritt“ entfaltet sich der Prachtbass von Gottlob Frick in seiner ganzen samtenen Schönheit und orgelnden Fülle. Die Vertonung des Goethe-Textes „Grenzen der Menschheit“ durch Franz Schubert wird hinreißend stimmschön und gestalterisch intensiv gemeistert. Süffisant ironisierend grüßt der Bühnendarsteller im „Flohlied“ von Modest Mussorgskij.


    Die Eichendorff-Gesänge aus Schumanns Liederkreis und besonders die zart lyrischen Möricke-Lieder in der Vertonung von Hugo Wolf werden nach heutiger Auffassung zu kraftvoll, gewichtig gesungen.


    Das hört sich ja äußerst interessant und spannend an, lieber operus.
    Frick als Liedinterpret (von den Volksliedern einmal abgesehen), ich gebe zu, dass ich mir das im ersten Moment kaum vorstellen kann, aber neugierig macht es mich auf jeden Fall.
    Wenn ich mir überlege, die Subtiliät eines Hotter würde da verschmolzen mit Fricks Tiefe (also geistig) und seiner Schwärze und dem Talent zur Illustration, muss das doch zwangsläufig große Liederkunst sein.
    Nun ist die Vorstellung natürlich nicht die Realität, aber vielleicht ist sie ja nah dran.


    Ich habe mal die Trackliste der besagten CD gefunden :


    LOEWE Die Uhr - Erlkönig - Odins Meeresritt
    SCHUBERT Grenzen der Menschheit - Erlkönig - Der Wanderer - Der Doppelgänger
    SCHUMANN Liederkreis op. 39
    SCHUMANN Zum Sehen geboren
    MUSSORGSKY Flohlied
    WOLF Gesang Weylas - Heimweh - Fußreise - Der Gärtner - Der Rattenfänger
    R. STRAUSS Ich trage meine Minne - Breit über mein Haupt


    Gerade Schuberts "Doppelgänger" und "Erlkönig", sowie Mussorgskys "Flohlied" würden mich brennend interessieren.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Liebe Schall und Wahn,


    zunächst das Schönste ist, dass Du nach einiger Zeit, in der wir Dich schmerzlich vermißten, wieder an Bord bist. In der eingestellten Kritik kommt es zum Ausdruck: Balladen singt Frick herrlich volltönend. Das Kunstlied war allerdings sein "Schmerzenskind". Er kam noch aus der Zeit als der Liedgesang klar von der Stimme dominiert war. Es war ihm klar, dass ein Wechsel hin zu stärkeren Betonung, Ausfomung und dynamisierender Gestaltung des Textes kommen müsse. Er selbst konnte diesen Wechsel nicht einleiten, bzw. prägend mit beeinflussen. Es ist fast ein wenig tröstlich, dass es auch bei den ganz Großen der Gesangskunst immer noch Unvollendetes gibt, zumal Frick uns in vielen Partien und Aufnahmen Vollendetes und Unvergessliches geschenkt hat.


    Herzlichst Operus

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  • Die Überschrift sagt's schon. Übrigens hatte ich das Glück, Greindls letzten Berliner Auftritt als Hagen in der Götterdämmerung zu hören und zu sehen. So schwarz wie Fricks war sein Bass zwar nicht, aber als Darsteller lehrte er auch das Fürchten.

    KVS

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  • Lieber Stefan,


    danke für die Einstellung der Ballade "Die Uhr". Damit können sich die Taminos selbst ein Urteil bilden und die Aussagen, die in Besprechung der Liederreise von Gottlob Frick in Beitrag 304 gemacht wurden, prüfen.


    Bei der Gelegenheit noch eine Geschichte am Rande: Gottlob Frick ist trotz seines universellen Wirkens auf dem Gebiet des Kunstlieds und mit Liederabenden selten in Erscheinung getreten. Er selbst sprach von seiner unerreichten, unerfüllten Liebe. Aus diesem Grunde und weil das Aufspüren der nicht zahlreich vorhandenen Tondokumente schwierig und mühsam war, zögerte die Gotttlob -Frick-Gesellschaft und vor allem ich bei der Veröffentlichung von Liedaufnahmen. Der berühmte Basskollege Kurt Moll war es, der mir dringend dazu riet, diese Tondokumente zu veröffentlichen. Er meinte, wenn es Liedaufnahmen von Frick gäbe, wären wir geradezu verpflichtet, diese zu veröffentlichen, weil dadurch eine Lücke im künstlerischen Schaffen des Sängers geschlossen würde. Ich gestehe gerne, dass die "Ermahnung" von Kurt Moll bei mir zum Umdenken führte und ich nach dem Gespräch mit Kurt Moll die Veröffentlichung forcierte. Diesen Einsatz eines großen Bassisten für einen Sänger der Vorgängergeneration empfinde ich als großartiges Beispiel für echte Kollegialität, musikalische Verantwortung und menschliche Größe. Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, Herrn Kammersänger Kurt Moll auch hier im Forum für seine fabelhafte Haltung ausdrücklich und öffentlich zu danken.


    Herzlichst Operus

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  • Es muss wirklich auch Kurt Moll für seinen uneigennützigen Einsatz gedankt werden, dass er geholfen hat, diese Aufnahmen an die Öffentlichkeit zu bringen.
    Vielen Dank, für das Einstellen dieses Tondokuments!
    Das klingt doch äußerst vielversprechend!
    Frick beherrscht, sowohl die leisen-innerlichen Passagen ohne die große Linie der ganzen Ballade außer Acht zu lassen. Die Stimmung ist die ganze Zeit über auf sehr subtile Weise gewahrt.
    Auch sein Piano-Begleiter trägt dazu bei.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Wie fast immer ist Harald Kral derjenige, der uns Taminos mit Informationen versorgt und durch seine Beiträge in zahlreichen Threads das Forum bereichert. So auch in diesem Fall. Vielen Dank.


    Herzlichst Operus

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  • Weil ich gerade danach gefragt wurde, woher das etwas unscharfe Bild bei den eingestellten Lied-Tonaufnahmen von Gottlob Frick stammt.
    Es ist ein Amateurfoto vom allerletzten öffentlichen Auftritt von Gottlob Frick am 26. Januar 1985 im Rokoko-Saal des Schießhaus in Heilbronn. Am Flügel begleitet Peter Braschkat.
    In der Kritik war u. a. zu lesen: "Fricks Bass besticht auch heute noch durch vollendete Tonschönheit, dramatische Ausdruckskraft und Tonfülle in allen Lagen. Es grenzt an ein Wunder, wie diese Stimme sich erhalten hat."
    Das Bild ist sicherlich keine fotografische Meisterleistung. Es hat aber einen gewissen dokumentarischen, historischen Wert. Also bitte aus diesem Blickwinkel mit den "Augen der Liebe" ansehen und bewerten. :hello:


    Herzlichst
    Operus

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  • Aus einer Besprechung zu diesen Liedaufnahmen:


    Mit diesen Liedaufnahmen wird das singuläre Wirken von Gottlob Frick aufs Schönste komplettiert, sein umfassendes Schaffen ist um eine höchst beachtenswerte Facette bereichert und der Universalbassist noch universeller geworden. Die neu erschienene Liedersammlung kann durch die Erkenntnis, dass es selbst bei den ganz großen Sängern noch unerfüllte Liebe und „Grenzen der Menschheit“ gibt , zum Träumen und Nachdenken über den Weg zur Vollkommenheit in der Gesangskunst anregen. Für alle Frick-Verehrer und Freunde schöner, tiefer Männerstimmen sind diese Preziosen jedoch ein Geschenk und nahezu ein Muss.


    Obwohl diese Liedaufnahmen beileibe nicht den heutigen sezierenden Interpretationsansprüchen gerecht werden, so ist diese glutvolle, leidenschaftliche Sicht des großen Schwaben Gottlob Frick durch ihre Ehrlichkeit, der Vermeidung jedweder aufgesetzter Künstlichkeit, geradezu bezwingend, ja überwältigend. Frick setzt sein Instrument, diese einzigartig balsamisch volltönende Weltstimme, verstärkt durch das wunderschöne Timbre, ein, und was so faszinierend in diesen Aufnahmen ist: Gottlob Frick singt die Lieder, wobei er meisterlich seine Technik einsetzt: vom wirkungsvollen Pianissimo bis zu den klug gesetzten Forte-Passagen.


    Beeindruckend auch seine unglaubliche stimmliche Wandlungsfähigkeit: Vom vor köstlichem Humor gleichsam überbordenden Flohlied (mit Chor) von Mussorgskij oder Hugo Wolfs Rattenfänger über weitere kostbare Schöpfungen dieses Komponisten, von Schubert, Schumann und Richard Strauss bis zu den wunderbar interpretierten Loewe-Balladen, die wahrlich keinen Vergleich scheuen müssen.


    Mein persönlicher Favorit: die acht ausdrucksstarken Lieder aus Schumanns Liederkreis. Zum Niederknien!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zitat von milletre

    Mein persönlicher Favorit: die acht ausdrucksstarken Lieder aus Schumanns Liederkreis. Zum Niederknien![/font][/size][/color]

    Mein lieber Fritz!


    Da ich ein großer Bewunderer von Gottlob Frick bin, deine fachliche Kompetenz sehr schätze und du voller Lob über diese Liedaufnahmen schreibst, komme ich nicht umhin diese Aufnahmen baldigst zu erwerben.



    Herzliche Grüße
    Wolfgang

    W.S.

  • so ist diese glutvolle, leidenschaftliche Sicht des großen Schwaben Gottlob Frick durch ihre Ehrlichkeit, der Vermeidung jedweder aufgesetzter Künstlichkeit, geradezu bezwingend, ja überwältigend.

    Beeindruckend auch seine unglaubliche stimmliche Wandlungsfähigkeit:


    Dem kann ich nur zustimmen. Nachdem ich erstmal ein paar Minuten brauchte, um in Fricks Interpretationen hineinzuwachsen (wie schon gesagt, heute wirkt manches eher ungewohnt), bin ich doch sehr beeindruckt und das gerade, weil Frick ja als Liedersänger im allgemeinen nicht so sehr in Erscheinen getreten ist. Er hat ja die Stimme eines Erzählers und so angenehm ist es für mich dem zu lauschen, was er zu sagen/singen hat.
    Er lebt die Lieder und deren Inhalt und auch dynamisch gesehen, muss er sich nicht verstecken, gerade in Wolfs Rattenfänger finde ich ihn geradezu leichfüßig für sein schweres Organ.
    Meine Favoriten bisher sind Odins Meeresritt von Loewe und Schuberts Doppelgänger.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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  • Da ich von einigen Taminos um Auskunft gebeten wurde, gebe ich gerne Informationen zum


    Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft am 19./20. Oktober 2013

    Sonnabend 19. Oktober: Konzerthaus Mühlehof Mühlacker


    15.30 Uhr Festakt mit musikalischer Umrahmung zur Verleihung der Gottlob-Frick-Medaillen.
    Vorstellung und Ehrung der Gäste aus dem künstlerischen Bereich. Laudator Hans A. Hey


    16.30 Uhr Konzert Festival junger Stimmen mit Preisträgern des "Europäischen Gesangswettbewerbs DEBUT"
    Heilbronner Sinfonie Orchester unter Leitung von Peter Braschkat. Moderation Kammersänger Professor Harald Stamm
    - Präsentiert wird ein Feuerwerk schönster Opernmelodien -


    anschließend an das Konzert in der Gemeindehalle Ölbronn - Künstlertreffen mit Begegnung der Generationen - Abnahme der Handabdrücke von Sängerlegenden, gemütliches Beisammensein und Galabüfett


    Sonntag 20. Oktober 2013 Gemeindehalle Ölbronn


    11.00 Uhr Matinee: Frau Kammersängerin Anja Silja wird in einem Künstlergespräch mit Einspielung von Bild- und Tonaufzeichnungen mit dem Fachjournalisten Thomas Voigt zu erleben sein


    Gelegenheit zur Besichtigung der Gottlob-Frick-Gedächtnisstätte im Rathaus in Ölbronn. Möglichkeit zum Besuch der Grabstätte von Gottlob Frick.


    Nähere Informationen zum Konzertprogramm und den Solisten unter www.gottlob-frick-gesellschaft.de


    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Musikwanderer,


    ich glaube ich habe es an anderer Stelle des Forums bereits geäußert. Gottlob Frick fand im Oratorienbereich die erfüllendste Zusammenarbeit mit dem Dirigenten-Pfarrer Karl Forster. Dieser sei zwar nicht der versierteste Dirigent gewesen, aber er hätte ein instinktiv richtiges, ungekünsteltes Verhältnis zur geistlichen Musik gehabt und mit dem wunderbaren Chor der St. Hedwigskathedrale Interpretationen mit höchster Inspiration und selten erreichter harmonischer geistiger Geschlossenheit realisiert. Die von dir erwähnte Aufnahme der "Schöpfung" liefert dafür den überzeugendsten Beweis.
    (Tiefergehendes auch nachzulesen in dem Buch: "Ein Oberpfälzer als Botschafter Berliner Geistes und Musiklebens - Karl Forster und der Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin") Heiko Bockstiegel, Verlag Th. Thoben.


    Herzlichst
    Operus



    Der Beitrag wurde aus musikwanderers Unverzichtbaren hierher verschoben, da dort nicht kommentiert werden soll.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Gerade habe ich Deinen Beitrag gelesen, lieber operus. Er enthält für mich insofern eine Neuigkeit, weil ich die Äußerung (von Frick?) über den "nicht versierteste[n] Dirigent[en]" mit dem jedoch "instinktiv richtige[n], ungekünstelte[n] Verhältnis zur geistlichen Musik", Karl Forster, selbstredend nicht kannte. Ich danke Dir also für diese Information herzlich.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ja, lieber Musikwanderer, die Äußerungen kommen aus den Gesprächen mit Gottlob Frick aber mit dem Abstand der daraus resultierenden nur noch bruchstückhaften Erinnerung nach so vielen Jahren. Frick hat oft über Karl Forster und den Chor der St. Hedwigs-Kathedrale gesprochen. Mit dieser Gemeinschaft hat er auch die meisten und besten seiner Volkliedaufnahmen gemacht. Einmal hat er sogar eine Produktion verschoben, nur um mit Forster und dem Berliner Chorarbeiten zu können.


    Herzlichst
    Operus

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  • So viel Lesenswertes und Interessantes ist bereits geschrieben worden an dieser Stelle, jedoch komme ich nicht umhin, mich ebenfalls zu diesem Sänger zu äußern, zu tief sitzt in mir die Verehrung für diesen Ausnahmesänger. Es gibt manchmal Stimmen, die nach ihrem Verstummen eine derartige Lücke hinterlassen, dass sie durch nichts und niemanden zu ersetzen sind, trotz der Meriten aller Nachfolger, und dazu gehört für mich ganz zweifellos Gottlob Frick.
    Ihn als Kaspar im Freischütz zu erleben, als Komtur in Don Giovanni, in seinen großen Wagner-Partien oder der deutschen Oper generell, sind Sternstunden des Gesanges für mich.
    Er hatte eine Stimme, die aus der Tiefe der Erde zu quellen schien, machtvoll, prägnant, unverwechselbar.
    Vor diesem Hintergrund bin ich dankbar über jede neue Aufnahme mit ihm und nehme auch mit höchstem Interesse sein Schaffen im Bereich des Liedes zur Kenntnis.
    Gibt es eigentlich noch viele unbekannte Aufnahmen, die in Rundfunk - Archiven schlummern? Bei Fritz Wunderlich z.B. ist dies ja, nach all den Jahren, scheinbar immer noch der Fall, dass es da die ein- oder andere Entdeckung zu machen gäbe.

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  • Lieber Don_Gaiferos,


    mit dieser Einstellung zu dem Ausnahmesänger Gottlob Frick stehst du nicht alleine da. Auch ich bin bekennender Verehrer dieses Künstlers und deshalb möchte ich dich einfach fragen, ob du nicht auch Mitglied der Gottlob-Frick-Gesellschaft werden möchtest. Unser Operus, der dieser Gesellschaft von Anbeginn mit Herzblut vorsteht, würde dir gerne ein Aufnahmeformular zukommen lassen.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Siegfried,


    eine vorzügliche Idee! Da sage ich nicht nein. Ich würde mich über ein Aufnahmeformular sehr freuen.


    mit besten Grüßen

  • Lieber Siegfried,


    danke für die Werbung für die Gottlob-Frick-Gesellschaft und den zielführenden Weg, den Du Don Geiferos aufgezeigt hast, um zur Mitgliedschaft zu gelangen. Ich hätte nicht den Mut gehabt, so direkt vorzugehen. Wiir freuen uns natürlich sehr, wenn Don Geiferos in unseren Reihen ist.
    Ich meine auch, dass es besonders bei de Beurteilung des heutigen Operngeschehens und dem Bemühen Änderungen anzustoßen große Übereinstimmungen mit vielen Taminos und den Zielsetzungen der GFG gibt. Wir sollten auch darüber diskutieren, ob wir nicht wieder eine "Spezialveranstaltung" für Taminos in Ölbronn machen sollten?


    Herzlichst
    Dein
    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat von Operus

    Wir sollten auch darüber diskutieren, ob wir nicht wieder eine "Spezialveranstaltung" für Taminos in Ölbronn machen sollten?

    Mein lieber Hans!


    Das wäre natürlich Spitze! Eine hervorragende Idee!


    Gruß Wolfgang

    W.S.

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