Ich bin sehr froh, daß René Kollo für die Partie des Paul verpflichtet wurde.
Korngold: Die tote Stadt
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In einem Newsletter der Oper Köln wird darauf hingewiesen, dass am Freitag (4.12.), ab 20.15, auf dem hauseigenen Kanal die Premiere der "Toten Stadt" ohne Zuschauer gesendet wird. Als Paul ist Burkhard Fritz nominiert, den ich vor langer Zeit in dieser Rolle in Gelsenkirchen gehört und gesehen habe. Er war nicht überragend damals, aber doch sehr solide. Marie wird gesungen von dieser tollen Sopranistin aus Estland/Litauen/Lettland (Nichtzutreffendes bitte streichen), deren Namen ich nicht schreiben kann, die aber in Salzburg diese großartige Elektra gesungen hat.
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Lieber Dottore!
Marie wird gesungen von dieser tollen Sopranistin aus Estland/Litauen/Lettland (Nichtzutreffendes bitte streichen), deren Namen ich nicht schreiben kann, die aber in Salzburg diese großartige Elektra gesungen hat.....
Im NEUE-STIMMEN-THREAD kannst Du mehr über die "tolle Sopranistin" erfahren:
Stundytė, Aušrinė - Sopran (Litauen), #490, 1668, 1793, 1807
Danach weißt Du dann auch, was als "Nichtzutreffendes" gestrichen werden muss!
Beste Grüße
Caruso41
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Heute vor hundert Jahren - am 4. Dezember 1920 - gab es in Köln und in Hamburg die doppelte Uraufführung der Oper "Die tote Stadt". Sie machte den 23-jährigen Komponisten Korngold, der betreits aks Wunderkind Bekanntheit erlangt hatte, auf einen Schlag weltberühmt. Eine Bühne nach der anderen nahm das Werk in seinen Spielplan auf. Die Aufführung ohne Publikum in Köln ist diesem Anlass gewidmet. Die Kölner Uraufführung dirigierte Otto Klemperer, in Hamburg stand stand Egon Pollak am Pult.
Es hat lange gedauert, bis die 1975 die erste offizielle Schalllplattenproduktion auf den Markt kam. Die Schatten, die die Nazizeit geworfen hatte, waren groß:
Wie so oft in der Nachkriegszeit hatte der Rundfunk Pionierarbeit geleistet. Bereits 1952 entstand beim Bayerischen Rundfunk die von Fritz Lehmann geleitete Aufnahme, die aber erst viel später bei Walhall auf CD veröffentlicht wurde. Obwohl inzwischen einige Gesamtaufnahmen vorliegen, wurde nach meiner Auffassung viele Chancen verpasst, das Werk alternativ mehrfach so hochkarätig einzuspielen wie das Leinsdorf gelang.
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Interessierte Musikfreunde seien daran erinnert, dass heute um 22.05 Uhr im Deutschlandfunk der Uraufführung der Oper gedacht wird. Am Mikrofon ist Thilo Braun, der, wie der Sender in einer Pressemitteilung mitteilte, als erste Aufnahme jene mit Erich Leinsdorf vorstellen wird, und der u.a. Rene Kollo, Carol Neblett, Hermann Prey, Anton de Ridder und Willi Brokmeier als Solisten zur Verfügung hatte. 1975 entstand diese Aufnahme mit dem Münchner Rundfunkorchester und dem Chor des BR. Zu dem Dirigenten heißt es dort, dass Erich Leinsdorf in Wien geboren und ausgebildet wurde, aber seit 1937 überwiegend in den USA lebte, wo er nicht zuletzt als Wagner-Dirigent gefeiert wurde.
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Interessierte Musikfreunde seien daran erinnert, dass heute um 22.05 Uhr im Deutschlandfunk der Uraufführung der Oper gedacht wird. Am Mikrofon ist Thilo Braun, der, wie der Sender in einer Pressemitteilung mitteilte, als erste Aufnahme jene mit Erich Leinsdorf vorstellen wird, und der u.a. Rene Kollo, Carol Neblett, Hermann Prey, Anton de Ridder und Willi Brokmeier als Solisten zur Verfügung hatte. 1975 entstand diese Aufnahme mit dem Münchner Rundfunkorchester und dem Chor des BR. Zu dem Dirigenten heißt es dort, dass Erich Leinsdorf in Wien geboren und ausgebildet wurde, aber seit 1937 überwiegend in den USA lebte, wo er nicht zuletzt als Wagner-Dirigent gefeiert wurde.
Vielen Dank für diesen Hinweis auf den DlF! Ich habe die Kopfhörer aufgesetzt und höre die Sendung.
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Zu dem Dirigenten heißt es dort, dass Erich Leinsdorf in Wien geboren und ausgebildet wurde, aber seit 1937 überwiegend in den USA lebte, wo er nicht zuletzt als Wagner-Dirigent gefeiert wurde.
Das hatte ich auch so gelesen beim Deutschlandfunk und mich etwas darüber gewundert, lieber musikwanderer. Schließich hat Leinsdorf, der in Wien als Erich Landauer geboren worden war, Österreich nicht ganz freiwillig verlassen. Wäre er geblieben, könnten wir uns heute womöglich nicht von seiner Aufnahme der "Toten Stadt" so beeindrucken lassen. Ich kann mir vorstellen, dass sich Leinsdorf auch deshalb für Korngold einsetzte, weil er sich seinem Glaubensbruder verbunden fühlte.
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Schließich hat Leinsdorf, der in Wien als Erich Landauer geboren worden war, Österreich nicht ganz freiwillig verlassen.
Lieber Rheingold1876,
Das deutsche Wikipedia gibt nur ungenau Auskunft über Eich Leinsdorf; dass er Jude war, wird gar nicht erwähnt. Ich hatte mich gerade mit Ihm beschäftigt, da Tom Krause mit ihm zusammengearbeit hatte. Mehr zu Leinsdorf bei bruceduffie.com/
Leinsdorf hat Österreich im November 1937 verlassen um an der Metropolitan Opera als Assistent zu arbeiten und wurde in New York fünf Monate nach seiner Ankunft vom Anschluß Österreichs ans Deutsche Reich überrrascht. Er erhielt durch die Vermittlung des gerade eben erst ins Repräsentantenhaus gewählten Lyndon B. Johnson die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung und nahm 1942 die US-Staatsbürgerschaft an. Die Eintragungen im englischsprachigen Wikipedia sind da viel ausführlicher.
Einen Gruß aus Frankreich von Orfeo
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Zitat von Dr. Pingel:
Marie wird gesungen von dieser tollen Sopranistin aus Estland/Litauen/Lettland (Nichtzutreffendes bitte streichen), deren Namen ich nicht schreiben kann, die aber in Salzburg diese großartige Elektra gesungen hat.
Ausrine Stundyte war in Salzburg dieses Jahr durchaus keine ideale Elektra. Die Stimme klang etwas belegt und stieß schon manchmal an ihre Grenzen. Ich fand, die Rolle ist eine Nummer zu groß für sie. Mit dieser extrem gefährlichen Partie sollte sie aufpassen und sie lieber nicht mehr singen.
Herzliche Grüße
Lustein
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Das deutsche Wikipedia gibt nur ungenau Auskunft über Erich Leinsdorf; dass er Jude war, wird gar nicht erwähnt.
Lieber Orfeo, wenn Du nachlesen möchtest, was das Institut für Historische Musikwissenschaft der Universität Hamburg mitzuteilen hast, dann hier. Mit Deinem Link werde ich mich später beschäftigen. Herzlichen Dank.
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Für die Premiere heute Abend in Köln habe ich mir einen guten virtuellen Parkettplatz gesichert.
Vor fast genau einem Jahr habe ich die Oper in Hamburg gesehen und mir damals fest vorgenommen, daß ich sie auch am 4.12.2020 sehen werde - auf welche Weise auch immer.
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Heute vor hundert Jahren - am 4. Dezember 1920 - gab es in Köln und in Hamburg die doppelte Uraufführung der Oper "Die tote Stadt".
Ich werde mir zum Jubiläum - etwas verspätet - heute Abend die Aufnahme der Aufführung noch mal anhören, die ich in Helsinki erlebt habe.
Musikalisch habe ich bisher keine Produktion gehört, die mich mehr überzeugt hat. Unter der Leitung von Mikko Frank sangen da Klaus Florian Vogt (Paul), Camilla Nylund (Marietta/Marie), Markus Eiche (Franck/Fritz) und Sari Nordqvist (Brigitta). Ich habe sie auf CD, es gibt aber wohl auch eine DVD!Beste GrüßeCaruso41
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Musikalisch habe ich bisher keine Produktion gehört, die mich mehr überzeugt hat. Unter der Leitung von Mikko Frank sangen da Klaus Florian Vogt (Paul), Camilla Nylund (Marietta/Marie), Markus Eiche (Franck/Fritz) und Sari Nordqvist (Brigitta). Ich habe sie auf CD, es gibt aber wohl auch eine DVD!Beste GrüßeCaruso41
Wo Caruso41 damals die Aufnahme her hatte kann ich nicht sagen, auf jeden Fall kann ich seine Aussage bestätigen.
Ich habe noch nie so eine spannende "Die tote Stadt" gehört und gesehen, (ich habe sie auch als DVD), aber die CD Aufnahme gefällt mir doch besser. Wie hier gesungen wird, ist vom ALLERFEINSTEN das sollte man sich nicht entgehen lassen, mehr als eine dicke Empfehlung!
LG Fiesco
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Wo Caruso41 damals die Aufnahme her hatte kann ich nicht sagen
Es gibt sie auf jeden Fall mehrfach im Handel und als Video auch hier.
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Es gibt sie auf jeden Fall mehrfach im Handel und als Video auch hier.
Es ging doch um die CD, die kam erst jetzt in den Handel! Mit Bild und Ton gibt es div.Ausgaben!
LG Fiesco
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In der kommenden Spielzeit bringt die Rheinoper eine neue Produktion von "Die tote Stadt".
Marie/Marietta ist hier nicht als Doppelrolle geplant.
Dirigent: Axel Kober
Marietta: Nadja Stefanoff
Marie: Mara Guseynova
Paul: Corby Welch
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Wo Caruso41 damals die Aufnahme her hatte kann ich nicht sagen, auf jeden Fall kann ich seine Aussage bestätigen.
Ich habe noch nie so eine spannende "Die tote Stadt" gehört und gesehen, (ich habe sie auch als DVD), aber die CD Aufnahme gefällt mir doch besser. Wie hier gesungen wird, ist vom ALLERFEINSTEN das sollte man sich nicht entgehen lassen, mehr als eine dicke Empfehlung!
LG Fiesco
Wenn man Klaus-Florian Vogt außerhalb einer Inszenierung bei YT ansieht, denkt man wirklich, er sei nicht rollenkonform. Das meinen dort auch die meisten Kommentatoren, wobei Weichei noch das harmloseste Attribut ist. Auch bei mir hat sich das Kollo-Bild eingeprägt.
Die von Fiesco empfohlene Aufnahme habe ich durchgesehen/durchgehört und sofort bestellt. Ein andrer Paul tritt uns hier entgegen und einer, der in seiner Melancholie stimmiger ist als der Held. Das Orchester ist etwas zurückgenommen, sodass er nicht forcieren muss. Die kurzen Ausschnitte haben mir gezeigt, dass auch die Inszenierung gelungen ist. Daher habe ich die DVD und nicht die CD bestellt.
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http://www.youtube.com/watch?v=Jgk5Eep1cAU
Hier ein Tenor, der Vogt und auch Kollo zumindestens in dieser Rolle und an diesem Tag ebenbürtig ist: Torsten Kerl.
Es ist wohl die Inszenierung aus Straßburg, die ich mir infolge der Bilder nie angesehen hätte. Als ich aber den Tenor hörte, da dachte ich daran, daß man für einen guten Sänger auch mal eine für mich unangenehme Inszenierung in Kauf nehmen könnte. Allerdings ist Straßburg doch etwas weit gewesen.
Live kenne ich die Oper aus einer Geraer Inszenierung vor ca. 15 Jahren, mit Matthias Schulz als Paul, er war für unsere Verhältnisse überragend gut. Die Marietta war eine nicht minder gute Yvonne Harris. Es war eine extrem positive musikalische Überraschung, die Inszenierung von Matthias Oldag dagegen nicht so sehr.
La Roche
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Torsten Kerl wird in der kommenden Spielzeit am Staatstheater Meiningen als Paul in einer Neuproduktion der "Toten Stadt" zu erleben sein:
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Merci. Werde die Premiere abwarten. Ich glaube nicht, daß Torsten Kerl noch die Qualität bringt wie in der eingestellten Aufnahme. Wenn er noch diese Form hat, dann wäre ich sicher dabei. Immerhin ist es nach Meiningen auch über 100 km/Tour, und bei Dieselpreisen von fast 2,50 Euro lebe ich momentan sehr preisbewußt.
La Roche
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Allzu üppig ist die Discographie der Oper ja nicht, so daß es zu begrüßen ist, dass die Fa. Oehms jetzt die Frankfurter Inszenierung auf CD veröffentlichen wird:
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Die tote Stadt
Klaus Florian Vogt, Michael Nagy, Anna Ryberg, Julian Pregardien, Hans-Jürgen Lazar, Hedwig Fassbender,
Opern- & Museumsorchester Frankfurt,
Sebastian Weigle
Label: Oehms , DDD/LA, 2009
Erscheinungstermin: 16.9.2011LG
Die hier erwähnte Aufführung habe ich 7X gesehen mit K.F.Vogt 4 X mit Burkhard Fritz 1X (leider hat Harald Kral vergessen die Marietta zu erwähnen, es war die hervorragende und bezaubernde Tatiana Pavlovskaya) und bei der Wiederaufnahme 2015 mit David Pomeroy 2X dort sang Sara Jakubiak die Marietta!
Anselm Webers Regie war ein großer Wurf, mit der Quintessenz......Traum und Wirklichkeit waren nicht mehr auseinander zu halten!
LG Fiesco
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Torsten Kerl war vor vielen Jahren der beliebte Haustenor für alles in Gelsenkirchen. Auch die tote Stadt lief vor einiger Zeit, da sang "Haustenor" Burkhard Fritz, der dann nach Berlin ging, den Paul. Alternierend ein überforderter Tenor, der das Stück ruinierte. Den Namen verschweige ich hier.
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The Dead City / Die tote Stadt - (sung in English)
English National Opera 25. März – 8. April 2023 (6x)
https://www.eno.org/whats-on/the-dead-city/?action=book
Rolf Romei - Paul, Allison Oakes - Marie/Marietta, Sarah Connolly - Brigitta, Audun Iversen - Frank/Fritz
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Man kann "Die tote Stadt" auch geografisch und zeitlich näher erleben als in GB:
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Für mich liegt London geografisch näher als Linz
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Für mich liegt London geografisch näher als Linz
Auch wenn Linz geographisch ferner liegt, kann ein Besuch im Musiktheater lohnen, und das zu recht moderaten Preisen. Ich hatte da schon Sternstunden, z. B. "Die Frau ohne Schatten", "Tristan und Isolde", "Le nozze di Figaro", "Parsifal". Wie "Die tote Stadt" wird, weiß ich natürlich noch nicht. Zum Haus: Da es recht neu ist, hatte man Gelegenheit, sich was zu überlegen und das auch umzusetzen. Ich war bisher noch in keinem anderen Theater, in dem ich mich so wohl fühlte wie in Linz. Meine Lieblingsplätze sind im normalen Parterre letzte Reihe. Aber nicht nur dort sitzt man so bequem wie im Kino. Ist aber jetzt wohl der falsche Thread für diese Bemerkungen.
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Man kann "Die tote Stadt" auch geografisch und zeitlich näher erleben als in GB:
ich freu mich schon riesig darauf, nächsten Samstag ist Premiere. Kennt man Andreas Hermann (singt den Paul)?
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Auch wenn Linz geographisch ferner liegt, kann ein Besuch im Musiktheater lohnen, und das zu recht moderaten Preisen. Ich hatte da schon Sternstunden, z. B. "Die Frau ohne Schatten", "Tristan und Isolde", "Le nozze di Figaro", "Parsifal". Wie "Die tote Stadt" wird, weiß ich natürlich noch nicht. Zum Haus: Da es recht neu ist, hatte man Gelegenheit, sich was zu überlegen und das auch umzusetzen. Ich war bisher noch in keinem anderen Theater, in dem ich mich so wohl fühlte wie in Linz. Meine Lieblingsplätze sind im normalen Parterre letzte Reihe. Aber nicht nur dort sitzt man so bequem wie im Kino. Ist aber jetzt wohl der falsche Thread für diese Bemerkungen.
Neben Elektra war der Parsifal für mich bisher die beste Aufführung in Linz. Highlight im Parsifal neben Poschner: Michael Wagner als Gurnemanz. Der ist der nächste aus dem Linzer Ensemble, den wir in Bayreuth sehen werden. Hoffentlich singt er in dieser Saison auch den Sachs in den Meistersingern.
Musikalisch und bildlich (alte Bayreuth Inszenierung oder?) genoss ich den Tristan sehr, leider waren die Titelpartien bei meinem Besuch nicht ganz fit. Börner klang angeschlagen.