Bruckner für Einsteiger-welche Einspielungen sind empfehlenswert?

  • Nachtrag die Zweite:



    Die sog. Doppelnullte braucht man in zumindest einer Aufnahme auch, will man den ganzen Bruckner kennenlernen. Die Auswahl ist noch geringer als bei der Nullten. Die Pultstars der Vergangenheit nahmen sich dieses Frühwerks nie an, von daher bleibt nur ein Ausweichen auf die unbekannteren Bruckner-Dirigenten.


    Tintner (1998, Naxos) ist bei dem sehr günstigen Preis eine gute Wahl. Obschon mich die Symphonie an sich nicht wirklich begeistern konnte: Haben sollte man sie trotzdem.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die f-moll Sinfonie wurde auch von Stanislaw Skrowaczewski eingespielt :



    Ich habe diese als auch die mit Tintner.
    Wobei ich klanglich die Oehms Einspielung vorziehen würde.


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Ich finde solche Threads immer, milde ausgedrückt, sinnfrei: BRUCKNER für Einsteiger, PICASSO für Einsteiger, MICKEY MAUS für Einsteiger.... da wird an der mentalen und menschlich gesunden Einstellung und Empfindsamkeit fundamental gerüttelt. Als wären die meisten unfähig, sich eine Bruckner Sinfonie, ein kubistisches Gemälde (oder meinetwegen sonst irgendeines) des Spaniers etc unbedarft zum ersten Mal auszusetzen....


    Meine Güte, eine seiner Sinfonien sind auch nur Musik, entweder man empfindet irgendwas interessantes oder, im Idealfall Faszination, oder man läßt es eben nach dem ersten Versuch bleiben.... na und?


    Wer da der Pinselschwinger vor dem Orchester ist und ob es zu langsam, überbordend oder hastig war? Unwichtig. Die Musik spricht für sich.


    Aber klar, man muß auch regelmäßig die Opis an den Tastaturen wachhalten, um wieder mal die Erkenntnisse aus 27 gesammelten GAs von Anton raushauen zu dürfen....

  • Nun ja, das wird sicherlich individuell unterschiedlich sein. Ich bin auch jemand, der gerne unvoreingenommen einfach mal alles erkundet und sich anhört. Allerdings kann ich schon auch verstehen, dass jemand eine Anleitung braucht, der von der Fülle an Informationen und Einspielungen erst einmal völlig erschlagen ist und sich ein wenig überwältigt fühlt von diesem großen musikalischen Kosmos, den z. B. die Bruckner-Sinfonien darstellen.

    Ansonsten interessieren mich die Ratschläge und Empfehlungen anderer Musikfreunde sehr, ohne dass dies meine eigene Entdeckerfreude dämpfen würde. Gerade heutzutage kann man ja, dank spotify oder youtube, viele unterschiedliche Interpretationen selbst Probe hören, ohne sich finanziell sehr belasten zu müssen.

    Im Übrigen gibt es schon CDs, die besonders toll sind, was Interpretation und auch Klang betrifft, wenn man sich dann nicht selbst durch Dutzende Interpretationen durchhören will, kann es schon sinnvoll sein, den "Opi" an der Tastatur mal zu fragen - wobei nicht jeder, der leidenschaftlich Musik sammelt, unbedingt schon ein Opa sein muss; und selbst wenn er es ist, dann sehe ich auch nicht, warum man dies abschätzig abtun sollte. Die vorurteilsbehaftete Geringschätzung anderer stellt einem selbst meist kein gutes Zeugnis aus.

  • Jetzt, wo ihr‘s sagt…


    Als ich „Einsteiger“ war, fing ich mit Beethoven, Dvorak und Mozart an (in dieser Reihenfolge). Deren Sinfonien waren mir aus dem Musikunterricht geläufig.


    Die Aufnahmen (LPs) waren aus der „Karajan-Edition“. Da gab es auch Bruckner, die Nr. 4 und 9. Also testweise gekauft und für gut befunden.


    So mache ich es bis zum heutigen Tag. Manchmal klappt es auch nicht, z.B. bei Schönberg. Da würde dann auch „Schönberg für Einsteiger“ nichts nützen…

  • Aber klar, man muß auch regelmäßig die Opis an den Tastaturen wachhalten, um wieder mal die Erkenntnisse aus 27 gesammelten GAs von Anton raushauen zu dürfen....

    Es gab mal Zeiten, da hat der Junge noch gewissen Respekt gegenüber dem Älteren gehabt… :no:

  • Die Aufnahmen (LPs) waren aus der „Karajan-Edition“. Da gab es auch Bruckner, die Nr. 4 und 9. Also testweise gekauft und für gut befunden.

    Die 4. Symphonie mit Herbert von Karajan habe ich heute abend auch nochmal gehört, hat mir sehr gut gefallen!

  • Ich finde solche Threads immer, milde ausgedrückt, sinnfrei: BRUCKNER für Einsteiger, PICASSO für Einsteiger, MICKEY MAUS für Einsteiger.... da wird an der mentalen und menschlich gesunden Einstellung und Empfindsamkeit fundamental gerüttelt. Als wären die meisten unfähig, sich eine Bruckner Sinfonie, ein kubistisches Gemälde (oder meinetwegen sonst irgendeines) des Spaniers etc unbedarft zum ersten Mal auszusetzen....

    Das teile ich absolut! Es hat mir Spaß gemacht mir Wagner, Bruckner, Mahler, Strauss etc. Stück für Stück zu erarbeiten - natürlich einfach durch das Hören ihrer Werke...

    Aber klar, man muß auch regelmäßig die Opis an den Tastaturen wachhalten, um wieder mal die Erkenntnisse aus 27 gesammelten GAs von Anton raushauen zu dürfen....

    Das wiederum ist aber nicht gerontophob, oder?

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Was doch so für politisch korrekte Wortungetüme erfunden werden! Erstaunlich... Aber zu welchem Zweck? Nehmen wir an, diese kommentierte Aussage könne tatsächlich als »gerontophob« bezeichnet werden (es spricht einiges dafür). Was ergibt sich daraus? Enthält diese rhetorische Frage ein Argument? Nein. Nicht einmal eine Spur davon. Also was ist ihr Sinn und Ziel? Tja…

    Statt einer Hermeneutik brauchen wir eine Erotik der Kunst.

    Susan Sontag

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Enthält diese rhetorische Frage ein Argument? Nein. Nicht einmal eine Spur davon. Also was ist ihr Sinn und Ziel? Tja…

    Wie ich es mir erkläre: Es ist ein humorvoller Hinweis darauf, dass die zitierte Bemerkung nicht ganz den Standards der guten Unterhaltung entspricht.

  • Was doch so für politisch korrekte Wortungetüme erfunden werden! Erstaunlich... Aber zu welchem Zweck? Nehmen wir an, diese kommentierte Aussage könne tatsächlich als »gerontophob« bezeichnet werden (es spricht einiges dafür). Was ergibt sich daraus? Enthält diese rhetorische Frage ein Argument? Nein. Nicht einmal eine Spur davon. Also was ist ihr Sinn und Ziel? Tja…

    Was doch so für humorlos-wütende Beitragsungetüme geschrieben werde! Erstaunlich... Aber zu welchem Zweck? Nehmen wir an, dieser kommentierten Aussage könnte tatsächlich "Inhalt" attestiert werden (es spricht eigentlich nichts dafür). Was ergibt sich daraus? Enthalten diese rhetorischen Fragen ein Argument? Nein. Nicht einmal eine Spur davon. Also was ist ihr Sinn und Ziel? Tja...


    Wie ich es mir erkläre: Es ist ein humorvoller Hinweis darauf, dass die zitierte Bemerkung nicht ganz den Standards der guten Unterhaltung entspricht.

    :!:

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Die 4. Symphonie mit Herbert von Karajan habe ich heute abend auch nochmal gehört, hat mir sehr gut gefallen!

    Hallo Don


    :) das kann ich gut nachvollziehen. Ich gehe noch weiter: Wer, wie ich, gerade durch die Aufnahme der Sinfonie Nr.4 mit Karajan / Berliner PH über die Jahre geprägt wurde, der wird alle Anderen bereits als langweiliger empfinden. Karajans Int ist schon von Chrom und Stahl geprägt und absolut mitreissend - ja "bombastisch" trifft es auch. Mag schon sein, dass hier und da Feinheiten verloren gehen, was mich weniger stört. Ich bin jedes mal aufgewühlt nach diesem "Wahnsinn". Selbst Soltis Chicago Aufnahme bleibt da weit zurück.


    8) Ich würde jedem Bruckner - Einsteiger die Karajan _ GA empfehlen, denn damit einmal eingestiegen kommt man kaum davon los.

    Die neue klanglich überarbeitete Ausgabe auf 9CDs und 1 BluRay-Audio habe ich mir als Bruckner-Karajan-Fan vor ein paar Jahren zugelegt, obwohl ich die DG-CDs bereits seit dem vorigen Jahrhundert (90er-Jahre) habe. Auf der BluRay sind dann, neben den 9CDs, alle 9 Sinfonien noch einmal vorhanden. Nur die Sinfonien Nr.1 - 3 sind DDD-Aufnahmen, die dann auf der BluRay auf 24Bit/192kHz "upsampled" wurden :


    81CZNnVy-+L._SL300_.jpg

    DG, 1975 - 1981, ADD/DDD



    :!: Sehr schöne und energiegeladene Aufnahmen, auch als Ergänzung sind die Aufnahmen mit Eliahu Inbal / RSO Frankfurt (TELDEC, DDD), der im Falle der Sinfonien Nr. 3, 4 und 8 die hochinteressanten Ur-und Erstfassungen der Bruckner - Sinfonien eingespielt hat. Die Sinfonien Nr.3 und 4 sind weit von den bearbeiteten Spätfassungen entfernt ... wirkt fast wie eine weitere neue Sinfonie.

    Die Sinfonien Nr. 5 und 6 (die ich auch besitze) sind aber auch erste Sahne; zudem zeitgemässe sehr gute Klangqualität bei TELDEC.


    :!:Als weitere Einstiegsempfehlung, ist man mit Günter Wand / Kölner RSO (RCA-GA) auf der werkgetreuen Seite, der im Gegensatz zu Inbal, soweit gegeben die Spätfassungen von Robert Haas (Sinfonien Nr. 2, 4 und 8) und ansonsten die Spätfassungen (Sinfonien Nr. 1 und 3) verwendet. Sehr schöne Einspielungen des Brucker-Fachmannes Günter WAnd ... zudem die preiswerteste Auswahl - derzeit 21€ für die gesamte RCA-GA !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ob dies der richtige Thread ist, weiß ich nicht, aber ich wollte es mal loswerden. Ich mag besonders diese Achte:



    Jap van Zweden (muß wohl direkt über YT aufgerufen werden).


    Neu im Kanal (noch nicht gehört):



    arranged for chamber ensemble by Joolz Gale


    Freigeist Ensemble
    Joolz Gale (conductor)
    Recorded live on location at MaHalla Berlin, 27.07.2022

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)