Liebe Forianer,
Wenn man die Liste der "Beliebtesten Dirigenten" hier im Forum ansieht, fällt auf, daß James Levine keinen der Spitzenplätze erzielen konnte (was natürlich über seine allgemeine Popularität weltweit nichts aussagt)
Das ist ums verwunderlicher, als in den achziger und neunziger Jahren uns sein Antlitz von zahlreichen Neueinspielungen entgegenlachte, und er intern bereits als Wunderwuzzi und Lennie II. gehandelt wurde, der cleverere Amerikaner, der alles dirigieren kann (na ja zumindest fast alles).
Er wurde von der Deutschen Grammophon erwählt, die Sinfonien von Mozart (in der Nachfolge von Karl Böhm) für das Jubiläumsjahr 1991 (Als ob ein Sterbejahr etwas zum Feiern wäre, ein bayrischer Mozartkugelfabrikant brachte damals ein Plakat heraus mit dem sinnigen Titel: "200 Jahre Mozart" ) aufzunehmen, er dirigierte die Mozart Violinkonzerte mit Itzhak Perlman als Solisten. Zudem kam Mahler, Mendelssohn, Schubert, Verdi Wagner, ja sogar Smetana.
Er dirigierte In Salzburg, Bayreuth, Wien, New, York, Chicago, Philadephia, Dresden, München etc etc.
In den letzten Jahren wurde es aber um den Tonträgerstar (nicht um den Live-Künstler) zunehmend stiller und stiller, zumindest hatte ich den Eindruck. Nun gibt es einige seiner CDs, die er für RCA gemacht hat bereits zum Budgetpreis in einer Neuen Serie. Auch die Münchner-Episode wurde, wie ich überrascht feststellte für die Nachwelt auf CD gebannt. Hier hat sich das Label OEHMS Classics engagiert, das nun einen prominenten Namen mehr in seiner Interpretenliste vorweisen kann. So ist der Eindruck, den man bekommt, ein durchaus zwiespältiger.
Aber die eigentliche Frage ist ja wohl nicht, wieviel Levine aufgenommen hat und eventuell noch aufnehmen wird, sondern: Was sind seine herausragenden Aufnahmen ? Jene die "unverzichtbar sind, oder zumindest ganz vorne mitmischen, wenn es um die Erwähnung von"Referenzen" geht.
Alternativ dazu könnt man natürlich auch erklären, warum man Levine in seiner Sammlung keinen Platz unter den Spitzenreitern einräumt.
Beste Grüße aus Wen
Alfred