Hallo, Beethovenfreunde!
Im thread zu Beethovens Tripelkonzert ist eine Diskussion darüber entstanden, was Hauptwerke von Beethoven sind.
Dort habe ich etwas flapsig eine Bemerkung von einer Liste mit 30 Werken fallen lassen. Nun habe ich mich daran gemacht, tatsächlich eine solche auszuarbeiten. Es fiel mir nicht leicht. Die Grundlage bilden die drei Hauptdisziplinen Beethovens, nämlich Symphonie, Streichquartett und Klaviersonate, die mit je 6 Werken vertreten sind.
Mit der Diskussion richte ich mich vor allem an die Beethoven-Fans und Beethoven-Experten mit einem gewissen Überblick über das Oevre des Meisters.
Die größte Schwäche der Liste, die Kürze, ist mir bewußt. Beethoven hat wohl mehr als 30 Werke, die das Prädikat "Hauptwerk" verdienen, komponiert. Es soll hier aber um eine Auswahl von 30 Werken gehen. Kritik an meiner Auswahl ist mithin der Sinn des threads, aber bitte nicht nur "die vierte Symphonie fehlt" oder so - das sehe ich auch. Bitte dann auch sagen, welches Werk man dafür rausnimmt und warum.
Vielleicht gibt es auch einen kompletten Gegenvorschlag?
Und bitte macht mich nicht allzusehr fertig, ich hab mir so Mühe gegeben...
Zunächst eine Liste mit 10 "Haupthauptwerken".
Da sind zunächst die Werke, die in den drei Hauptdisziplinen (s.o.) den entscheidenden Durchbruch zum "neuen Stil" markieren - opp. 53, 55, 59 (bei letzterem habe ich mich für das erste der drei Quartette entschieden). Und die Werke, durch die Beethoven im Spätwerk die jeweilige Gattung "krönt" - opp. 106, 125, 131.
Das chronologisch erste "Durchbruch-Werk" war aber die Violinsonate op. 47, die nehme ich noch dazu, ebenso wie die maßstabsetzenden Konzerte opp. 58, 61. Und die Fünfte als Musterbeispiel für Beethovens "per aspera ad astra" darf auch nicht fehlen.
Damit ergibt sich folgende 10er-Liste:
Violinsonate A-dur op. 47
Klaviersonate C-dur op. 53
Symphonie Es-dur op. 55
Klavierkonzert G-dur op. 58
Streichquartett F-dur op. 59 Nr.1
Violinkonzert D-dur op. 61
Symphonie c-moll op. 67
Klaviersonate B-dur op. 106
Symphonie d-moll op. 125
Streichquartett cis-moll op. 131
Die weiteren zwanzig Werke will ich im einzelnen nicht durchgehen. Wen die Cellosonate oder die Ouvertüre wundert, dem gebe ich zu bedenken, daß Beethoven der "Erfinder" der Cellosonate war und daher eine gewisse Berechtigung dazu besteht. Zudem hat er die Gattung der Orchesterouvertüre entscheidend geprägt.
Daß eine Klaviervariation, ein Klaviertrio, die einzige Oper und auch ein geistliches Werk vorkommen sollten, darüber sollte Einstimmigkeit herrschen.
Ebenso sollte auch die frühere Schaffensphase mit einigen Werken vertreten sein, insbesondere in den Bereichen Klaviermusik, Orchestermusik, Kammermusik.
Nun denn, die weiteren 20:
Klaviersonate c-moll op. 13
Klavierkonzert C-dur op. 15
Streichquartett F-dur op. 18 Nr.1
Violinsonate F-dur op. 24
Klaviersonate cis-moll op. 27 Nr. 2
Symphonie D-dur op. 36
Klaviersonate f-moll op. 57
Symphonie F-dur op. 68
Cellosonate A-dur op. 69
Fidelio op. 72
Klavierkonzert Es-dur op. 74
Ouvertüre Egmont op. 84
Symphonie A-dur op. 92
Streichquartett f-moll op. 95
Klaviertrio B-dur op. 97
Klaviersonate c-moll op. 111
Diabelli-Variationen op. 120
Missa solemnis D-dur op. 123
Streichquartett a-moll op. 132
Streichquartett B-dur op. 130 incl. Große Fuge op. 133
Viele Grüße,
Pius.