• Ich kann die hier immer wieder und wieder geäußerte Kritik an Kegels Beethoven-Sinfonien nur schwer nachvollziehen.

    Ich verstehe es eigentlich auch nicht. Mir gefiel besonders auch immer Herbert Kegels Beethoven-Neunte wegen der Solisten, aber auch wegen des phänomenalen Chores. Es gab wohl keinen besseren ostdeutschen Rundfunkchor als den aus Leipzig.


    Wer die Studioeinspielungen so medioker findet: Etliche der Beethoven-Symphonien (ich meine, Nr. 2, 3, 5, 6, 7, 8 und 9) gibt es auch live mit Kegel (Labels Weitblick und Altus).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Mehr Beethoven unter Kegel

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    Nr. 2* & 5**

    RSO Leipzig

    Kongreßhalle, Leipzig, 25. September 1973* (Konzertmitschnitt)

    Schauspielhaus, Berlin, 7. Oktober 1986** (Konzertmitschnitt)

    Weitblick/DRA

    Barcode: 4033008902720


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    Nr. 3* & 8**

    RSO Leipzig

    Kongreßhalle, Leipzig, 14. Mai 1974** & 2. September 1975* (Konzertmitschnitte)

    Weitblick/DRA

    Barode: 4033008900511


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    Nr. 5 & 6 (+ Egmont-Ouvertüre)

    Dresdner Philharmonie

    Suntory Hall, Tokio, 18. Oktober 1989 (Konzertmitschnitt)

    Altus

    Barcode: 4543638800568


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    Nr. 7

    Staatskapelle Dresden

    Lukaskirche, Dresden, 16.-20. September 1969 (Studio)

    Weitblick/DRA

    Barcode: 4033008905808


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    Nr. 9

    Hruba-Freiberger, Lang, Schwartner, Polster

    Rundfunkchor Leipzig

    Gewandhauschor Leipzig

    RSO Leipzig

    Gewandhaus, Leizig, 31. Juli 1987 (Galakonzert)

    Weitblick/DRA

    Barcode: 4033008906605

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wie der Zufall es will, lieber Joseph, ist mir die Aufnahme der 2. und 5. Sinfonie "andernorten" für 5 € (+Porto) über den Weg gelaufen, so dass ich sie spontan orderte.


    Ich werde beizeiten berichten, denn von den "Weitblick" Aufnahmen Kegels war ich bisher sehr angetan.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Es geht mir mehr darum, dass ich den "Geheimtip"-Status einiger Kegel-Aufnahmen (einschl. Beethovensinfonien) nicht nachvollziehen kann (anders als zB beim Brahms Requiem oer Mahler 4).

    Wie ich vermutlich auch schon mal schrieb, war das auch für mich der erste auf CD und im wesentlichen meine erste Begegnung (ich hatte die teils vorher mal bei einem Freund oder im Radio gehört) mit 1,2,4,7,8. Sie sind nicht schlecht, für ca. 1982 auch nicht altmodisch, aber angesichts der Überfülle von herausragenden Aufnahmen dieses Repertoires aber nicht besonders hervorhebenswert. Damals, Mitte/Ende der 1980er, war es halt der günstigste "volldigitale" und vermutlich überhaupt einer der günstigsten auf CD (meiner Erinnerung nach ~50-70 DM für 5 CDs, während eine einzelne Vollpreis-CD 30-35, eine "günstige" 18-22 DM gekostet hat, d.h. DM 100 wäre noch recht preiswert für alle Beethovensinfonien gewesen, Karajans digitale "Sonnen" wäre Richtung 150-180 DM gegangen).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo!


    Nichts für ungut, aber wenn man die hier versammelten Beiträge durchliest, könnte man meinen, Herbert Kegel sei fast ausschließlich ein Dirigent des symphonischen Repertoires gewesen. Tatsächlich hat er aber beim Mitteldeutschen Rundfunk in Leipzig eine große Anzahl von (leider vielfach gelöschten) Opernaufnahmen geleitet – beiläufig genannt wurden hier bisher Produktionen von „Parsifal“, „Carmen“, „Ariadne auf Naxos“ (vermutlich aber von Paul Schmitz dirigiert), „Wozzeck“, die beiden Orff-Opern „Die Kluge“ und „Der Mond“, Schönbergs „Moses und Aron“ und Dessaus „Die Verurteilung des Lukullus“. Es gab aber auch Einspielungen von Webers „Freischütz“ und „Oberon“, vom „Wilhelm Tell“, „Otello“ und „Gianni Schicchi“ sowie von Ravels „Das Kind und der Zauberspuk“, Prokofievs „Die Verlobung im Kloster“ und Wagner-Régenys „Die Bürger von Calais“. Für den VEB 'Deutsche Schallplatten' dirigierte er Querschnitte aus „Margarete“ ('Faust'), „Boris Godunov“ und „Eugen Onegin“ sowie Ausschnitte aus Wagner-Régenys „Johanna Balk“.


    Und auch die Operette hat er nicht verschmäht:


    „Die lustige Witwe“ (Franz Lehár): Baron Mirko Zeta – Hans-Georg Nowotny / Valencienne – Ursula Richter / Graf Danilo Danilowitsch – Karl-Friedrich Hölzke / Hanna Glawari – Rita Zorn / Camille de Rosillon – Ernst Kozub / Vicomte Cascada – Hans-Peter Schwarzbach / Raoul de St. Brioche – Otto Köppe / Njegus – Reinhard Kilbel / Eine Dame – Lieselotte Steger / Ein Diener – Joachim Tomaschewski / Der Rundfunkchor Leipzig / Das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig / Dirigent: Herbert Kegel (Leipzig, Kongresshalle, 13. - 18. 4. 1953).

    Rita Zorn (Staatliches Operettentheater Dresden) ging 1958 in die BRD und nahm ein Engagement an den Städtischen Bühnen in Hagen an, wo sie für viele Jahre die gefeierte Operetten-Diva des Hauses wurde und später dort auch als Souffleuse arbeitete.


    „Gräfin Mariza“ (Imre Kálmán): Gräfin Mariza – Rita Zorn / Graf Tassilo – Martin Ritzmann / Lisa – Ursula Richter / Baron Kolomán Zsupán – Gerd Pallesche / Fürst Moritz Dragomir Populescu – Richard Westmayer / Manja – Vera Westhoff (Ursula Richter) / Der Rundfunkchor Leipzig / Das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig / Dirigent: Herbert Kegel (Leipzig, Kongresshalle, 1953). Erschienen (ohne Dialoge) auf zwei Schallplatten der Firma 'Urania' (USA 1953) und als Querschnitt auf einer LP der englischen Firma 'Saga'. Mittlerweile auch beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' auf einer CD erhältlich.

    Ursula Richter (von der Dresdner Staatsoper) wählte manchmal das Pseudonym 'Vera Westhoff', um zu verschleiern, dass sie bei mancher Rundfunkaufnahme – wie hier – zwei Rollen singt. Auch sie verließ 1960 die DDR (ohne ihre Gesangstätigkeit weiter auszuüben), lebte später in Freiburg/Breisgau und Frankfurt/Main und kehrte nach der Wende in den Osten Deutschlands zurück.


    „Die schöne Helena“ (Jaques Offenbach): Helena – Erna Roscher / Paris – Charles Geerd (Gert Lutze) / Kalchas – Manfred Jungwirth / Menelaos – Gerd Pallesche / Agamemnon - Wilhelm Klemm / Der Rundfunkchor Leipzig / Das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig / Dirigent: Herbert Kegel (Leipzig, Funkhaus, 1960). Auf einer EP der Marke 'Amiga' (VEB Deutsche Schallplatten) als stark gekürzter Querschnitt erschienen.


    „Die lockende Flamme“ (Eduard Künneke): E. T. A. Hoffmann – Robert Lauhöfer / Magister Tinte, Hoffmanns Faktotum – Werner Enders / Friedrich de la Motte-Fouqué – Wilhelm Klemm / Dolores, eine Tänzerin – Hella Jansen / Jacinto, ihr Partner – Jean Löhe / Lisbeth – Ursula Weber / Der Rundfunkchor Leipzig / Das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig / Dirigent: Herbert Kegel (Leipzig, Funkhaus, Mai 1966)


    Carlo

  • Für den VEB 'Deutsche Schallplatten' dirigierte er Querschnitte aus „Margarete“ ('Faust')

    Er hat sogar den gesamten Gounod-"Faust"-Dirigiert, auch wen dann nur ein Querschnitt auf LP erschienen ist:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die enorme Vielseitigkeit von Herbert Kegel wird auch mit der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach deutlich:


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    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Oh ja. Herbert Kegels Darbietung der "großen catholischen Messe" h-Moll steht für mich neben Karl Richter (besonders 1969 live in Japan, DG) und Otto Klemperer (EMI) an der Spitze. Eine ähnliche Wirkung hat (trotz völlig anderer Herangehensweise) in jüngerer Zeit m. E. nur Jordi Savall erzielt, dort historisch informiert auf originalen Instrumenten. Bei Kegels energischem, aber nie zu forschem Dirigat kommt die Prachtentfaltung der Messe voll zum Tragen. Wieder einmal zeigt sich die Klasse des Rundfunkchors Leipzig. Die Solisten auch großartig.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Webers „Freischütz“ und „Oberon“

    In der Tat gibt es im Deutschen Rundfunkarchiv einen kompletten "Freischütz" unter Kegel. Hier die Besetzung, wobei ich mit dem Sänger des Kilian nicht dienen kann, da ich nur Tele in meinem Bestand habe.


    Carl Maria von Weber

    Der Freischütz

    Großes Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig

    Rundfunkchor Leipzig

    Herbert Kegel

    1955


    Agathe: Maria Croonen

    Ännchen: Sonja Schöner

    Kaspar: Wilhelm Klemm

    Max: Ernst Gruber

    Ottokar: Robert Lauhöfer

    Kuno: Rainer Lüdecke

    Eremit: Theo Adam


    Der "Oberon" war einst auch als LP erschienen. Das Label - wohl mehr prvater Natur - weiß ich nicht mehr.


    Carl Maria von Weber

    Oberon

    Rundfunkchor Leipzig

    Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig

    Dirigent: Herbert Kegel

    Rundfunk der DDR um 1967


    Oberon: Günter Neumann

    Titania: Irmgard Boas

    Hüon: Reiner Goldberg

    Scherasmin: Wolfgang Hellmich

    Fatima: Ute Trekel-Burkhardt

    Rezia: Jika Kovarikova

    Puck: Paul Doll Neis

    Droll: Käthe Koch

    Meermädchen: Christa Hilpisch, Annelies Burmeister

    Ekkehard Wagner

    Hans Gora

    Hans Joachim Silbermann


    Schließlich ist noch die folgende Rarität zu nennen, die von Urania veröffentlicht wurde:


    Carl Maria von Weber (1786-1826)

    Kampf und Sieg

    Cantata, Op. 44

    Text: Johann Gottfried Wohlbrück

    Uraufführung: Prag, Oper, 22. Dezember 1815


    Lisbeth Schmidt-Glänzel (soprano),

    Eva Fleischer (contralto),

    Gert Lutze (ténor),

    Hans Krämer (baryton).


    Chor des Leipziger Rundfunks

    Radio Symphonieorchester Leipzig

    Leitung: Herbert Kegel


    (P) 1953, Urania, 7126

    Mono


    1. Introduction

    2. Völkerchor : Reisst wieder sich die Zweitracht los

    3. Der Glaube : Völker! verzaget nicht (Bass)

    4. Glaube, Liebe, Hoffnung : Brüderlich Hand in Hand

    5. Kriegerchor : Wohlauf! Wohlan ! das Schwert zurück! (Chor)

    6. Marsch des Feindes und Gebet : Wie auch die Hölle braust (Chor)

    7. Schlacht

    8. Ausruf der Krieger : Des Feindes Spott! (Ah! ça ira) (Chor)

    9. Kriegerchor : Ha! welch ein Klang! (Chor)

    10. Der Glaube : Söhne des Ruhms! (Bass)

    11. Glaube, Liebe, Hoffnung : Wo ewiger Friede ist

    12. Glaube, Liebe, Hoffnung : Das Wort des Herrn ist Felsengrund

    13. Recit : Die ihr des Unterdrückers Macht (Sopran)

    14. Völkerchor : Herr Gott! dich loben wir (Chor)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Und auch die Operette hat er nicht verschmäht:

    So ist es! Im Deutschen Rundfunkarchiv hat sich unter der Leitung von Herbert Kegel eine "Fledermaus" erhalten. Ungewöhnlich ist die Besetzung des Alfred mit dem Heldentenor Ernst Gruber. Gert Lutze, der vor allem als Bachsänger hervorgetreten ist und nicht auf der Bühne sang, wählte für die Auftritte in Operetten sein Pseydonym Charles Geerd. Er singt den Eisenstein.



    Johann Strauß

    Die Fledermaus

    Operette in drei Akten


    Funkbearbeitung


    Rosalinde: Ingeborg Wenglor

    Eisenstein: Charles Geerd

    Adele Erna Roscher

    Prinz Orlofski: Erna Westenberger

    Alfred: Ernst Gruber

    Dr. Falke: Bruno Aderhold

    Dr. Blind: Clemens Adami

    Frank Hans Krämer

    Ida Irma: Kästner

    Frosch: Otto Stübler


    Rundfunkchor Leipzig

    Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig

    Dirigent Herbert Kegel


    Aufgenommen 12. bis 14. Januar 1953

    Funkhaus Leipzig, Springerstraße

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Was hier, wenn ich es richtig verfolgt habe, noch nicht erwähnt wurde, sind Kegels Aufnahmen der Mozart-Messen und kleinerer geistlicher Werke (Litaneien und Vespern) die Philips im Rahmen seiner Gesamtausgabe Mozartscher Kompositionen aus Anlass seines 200. Todestages (1991) veröffentlicht hat. Allerdings werden die Credo-Messe (KV 257), von Colin Davis, die Krönungs- und die Spatzenmsse von Uwe Christian Harrer, die c-Moll-Messe von Gardiner, und das Requiem von Schreier dirigiert.

    Kegel hat das RSO und den Rundfunkchor Leipzig und Solisten sowohl aus dem Westen als auch aus der damaligen DDR zur Verfügung.

    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es folgte eine weitere Aufnahne aus dem Deutschen Rundfunkarchiv mit Herbert Kegel als Operndirigent:


    Verdi MACBETH

    in deutscher Sprache


    Rundfunkchor Leipzig

    Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig

    Dirigent Herbert Kegel

    1963



    Lady Macbeth: Elisabeth Rose

    Kammerfrau: Sigrid Kehl

    Macbeth: Antonin Svorc

    Banco: Walter Pietzsch

    Macduff: Peter Schreier

    Malcolm: Edgar Wählte

    Arzt: Hermann Christian Polster

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Danke, 'Rheingold1876',


    von einer „Fledermaus“ unter Herbert Kegel war mir bisher nichts bekannt!


    „Die lockende Flamme“ (Eduard Künneke): E. T. A. Hoffmann – Robert Lauhöfer / Magister Tinte, Hoffmanns Faktotum – Werner Enders / Friedrich de la Motte-Fouqué – Wilhelm Klemm / Dolores, eine Tänzerin – Hella Jansen / Jacinto, ihr Partner – Jean Löhe / Lisbeth – Ursula Weber / Der Rundfunkchor Leipzig / Das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig / Dirigent: Herbert Kegel (Leipzig, Funkhaus, Mai 1966)

    Da mir das Aufnahmedatum (Mai 1966) zur Leipziger „Lockenden Flamme“, das ich in einer (privaten) Künneke-Discographie fand, zweifelhaft vorkam, habe ich beim DRA nachgefragt, wo man mir aber dieses Datum bestätigte. Ich glaube aber, dass diese Gesamtaufnahme (92,30 Minuten, mit Dialogen und einem die Handlung erklärenden Sprecher - das DRA hat außer den Namen der sechs Sänger keine weiteren Besetzungsangaben dazu) älter ist, denn mir sind keine Aufnahmen Jean Löhes nach dem August 1959 bekannt, als er das letzte Mal beim RIAS Berlin für den Rundfunk sang.


    Vermutlich war es diese Produktion der „Lockenden Flamme“ unter Herbert Kegel, die der Deutschlandsender Berlin am 10. 7. 1959 gesendet hat; allerdings stehen in meiner (westdeutschen) Rundfunkzeitung keine näheren Angaben. (Übrigens fehlt in der Aufnahme aus Leipzig ein 'Highlight' dieser Operette: das zungenbrecherische Couplet der Lisbeth 'Künstlerball bei Kroll' – 'Ganz Berlin ist heut' in Rage' - das die junge Anneliese Rothenberger in der leider gelöschten Gesamtaufnahme des NDR Hamburg 1950 so sensationell gut gesungen hat.)


    Im Oktober 1958 hat Jean Löhe auch für den RIAS Berlin drei Nummern aus der „Lockenden Flamme“ aufgenommen: die Tenorlieder 'Ich träume mit offenen Augen' und 'Hörst du mein Lied, schöne Señora' sowie das Duett Dolores-Jacinto 'Was bist du ohne mich? Nichts!' (mit Ursula Schirrmacher); in allen drei Nummern begleitet das Radio-Orchester Berlin unter der Leitung von Fried Walter. Vielleicht weiß ein ostdeutscher 'Tamino' mehr über diese außergewöhnliche Aufnahme Herbert Kegels und kann nähere Angaben machen?


    Carlo


    P. S.

    Den "Oberon" (Beitrag Nr. 129) habe ich als Ausgabe der 'Educational Media Associates' aus Berkeley/USA auf zwei Stereo-LPs (1979 / Dauer: 103,45 Min.).

  • Vielleicht weiß ein ostdeutscher 'Tamino' mehr über diese außergewöhnliche Aufnahme Herbert Kegels und kann nähere Angaben machen?

    Lieber Carlo, die Aufnahme befindet sich in meiner Sammlung. Die Sänger sind nicht den Figuren zugeordnet. Auf meinem Archivblatt ist der 31. März 1956 als Aufnahmedatum genannt. Daran hatte ich nie einen Zweifel.


    Eduard Künneke

    Die lockende Flamme

    Romantisches Singspiel in acht Bildern

    (Kurzfassung)


    Hella Jansen (Sopran)

    Ursula Weber (Sopran)

    Jean Löhe (Tenor)

    Werner Enders (Tenor)

    Robert Lauhöfer (Bariton)

    Wilhelm Klemm (Bass)


    Rundfunkchor Leipzig

    Rundfunkorchester Leipzig

    Herbert Kegel


    aufgenommen im Funkhaus Springerstraße, Leipzig

    31. März 1956

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Danke, 'Rheingold', für das korrekte Aufnahmedatum der "Lockenden Flamme"!


    Aber singt im "Macbeth" nicht Sigrid Kehl die Lady Macbeth und Elisabeth Rose die Kammerfrau?


    Ich habe eine 'Eterna'-Platte mit Sigrid Kehl, begleitet vom Gewandhausorchester Leipzig unter Paul Schmitz (1970). Die dort als 'Alt' bezeichnete Sängerin singt darauf (in italienischer Sprache) die Arie der Lady aus dem zweiten Akt 'La luce langue'. Und auf Peter Schreier als Macduff wäre ich nie gekommen...


    Carlo

  • Aber singt im "Macbeth" nicht Sigrid Kehl die Lady Macbeth und Elisabeth Rose die Kammerfrau?

    Nein, Elisabeth Rose singt die Lady. Sigrid Kehl war 1963 noch ein ganz "normaler" Mezzo und wurde erst später zur Hochdramatischen.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Aber singt im "Macbeth" nicht Sigrid Kehl die Lady Macbeth und Elisabeth Rose die Kammerfrau?

    Leider nicht. Die Rose, von der es wichig Dokumente gibt, war seinerzeit eine Art Primadonna, der die Rolle zustand.


    P.S.

    Zu spät bemerke ich, dass Stimmenliehabe bereits geantwortet hat.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich habe eine 'Eterna'-Platte mit Sigrid Kehl, begleitet vom Gewandhausorchester Leipzig unter Paul Schmitz (1970). Die dort als 'Alt' bezeichnete Sängerin singt darauf (in italienischer Sprache) die Arie der Lady aus dem zweiten Akt 'La luce langue'.

    Die Kehl war aus meiner Sicht nicht genau festzulegen, lieber Carlo. Für einen klassischen Alt hielt ich sie allerdings nie, obwohl sie auch im "Weihnachtsoratorium" besetzt gewesen ist. Die genannte LP ist wirklich beindruckend. Sie wurde leider bis auf den Schlussgesang der Brünnhilde nie auf CD übernommen. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

    Einmal editiert, zuletzt von Rheingold1876 ()

  • Heute nun möchte ich mit einem weiteren Herbert-Kegel-Dokument aus meinen Bestand aufwarten, das ich so aus dem Deutschen Rundfunkarchiv bezogen habe:


    Modest Mussorgskij

    Boris Godunow

    Oper in einem Prolog und vier Akten (Funkfassung)


    Boris Godunow Theo Adam

    Fjodor Gerda Schriever

    Xenia Renate Reinecke

    Xenias Amme Annelies Burmeister

    Fürst Wassili Iwanowitsch Schuiski Fritz Steffens

    Andrej Stschelkalow, Geheimschreiber Robert Lauhöfer

    Pimen, Mönch Walter Pietzsch

    Grigori Otrepjew, später der falsche Dimitri Rolf Apreck

    Marina Mnischek, Tochter des Wojewoden von Sandomir Hanne-Lore Kuhse

    Rangoni, geheimer Jesuit Hans Löbel

    Warlaam Reiner Süß

    Missail Hans-Peter Schwarzbach

    Eine Schenkwirtin Ruth Schob-Lipka

    Ein Blödsinniger Peter Schreier

    Nikitsch, Vogt Paul Glahn

    Mitjuch, ein Bauer Rudolph Riemer

    Ein Hauptmann Helmut Eyle


    Rundfunkchor Leipzig

    Radio-DDR-Kinderchor

    Rundfunk-Sinfonieorchester

    Dirigent Herbert Kegel


    Aufgenommen im Oktober / November 1962, Bethanienkirche Leipzig

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ergänzend möchte ich hinzufügen - Es gibt auch eine Aufnahme von Verdi´s Requiem vom 31. März 1970.

    Interessenten finden diese in 7 Teilen auf Youtube.

    Sogar für mich neu und überraschend, die Tenor Partie singt hier der ital. Tenor Ruggiero Orofino.


    Chrissy


    Requiem di Verdi

    Direttore: Herbert Kegel
    Interpreti:
    Soprano: Ileana Sinnone
    Mezzo Soprano: Annelies Burmeister
    Tenore: Ruggiero Orofino
    Basso: Bernard Ladysz


    Jegliches hat seine Zeit...

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