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Symphonien Nr. 1-4 (nach der Urtext-Edition von Breitkopf & Härtel), Douglas Bostock dirigiert das Tschechische Kammerorchester. Die Aufnahmen stammen vom 11. u. 12.03. und vom 03. u. 04.07.2002.
Ich zitiere aus dem sehr ausführlichen Beiheft: "Die vorliegende Neuaufnahme von Schumanns Symphonien stützt sich konsequent und ohne Kompromisse mit einer Tradition, die mit Schumanns Instrumentation und Tempoangaben ebenso frei wie fahrlässig umzugehen beliebte, auf die kritische Neuausgabe der Werke von Joachim Draheim, die den teilweise bereits korrumpierten Urtext wieder zugänglich macht und zwischen 1993 und 2001 bei Breitkopf & Härtel in Wiesbaden/Leipzig/Paris in Partitur und Stimmen erschienen ist. Es wurde angestrebt, Schumanns durchaus nicht unklare Intentionen ohne instrumentatorische Retuschen und in strikter, aber nicht sklavischer Befolgung seiner musikalischen Weisungen, was Dynamik, Phrasierung, Tempo (Metronomangaben) und Wiederholungen betrifft, musikalisch überzeugend umzusetzen. Auch die Stärke des Orchesters (wenig Streicher!), die Wahl der Instrumente und die Sitzordnung orientieren sich an Vorgaben aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts."
Soll heißen: Der "Originalklang" hat inzwischen auch Schumann erreicht und das ist gut so .
Douglas Bostock, britischer Dirigent Jahgang 1955 und das Tschechische Kammerorchester liefern einen sehr gut durchhörbaren, aber keinesfalls "sterilen" Schumann (wie nach meinem Empfinden Zinmans Beethoven). Im Gegenteil, das Orchester spielt sehr klangschön mit wunderbaren Holzbläsern und ohne brutal-dominatnes Blech.
Die Tempi sind schnell aber nicht verhetzt.
Einziger Nachteil: Bei der 4. Sinfonie wird die "gängige 1851er-Fassung" gespielt, ansonsten halte ich die Einspielungen mindestens ebenso bedeutend wie die von Harnoncourt oder Gardiner (von dem ich allerdings nur die 4. Sinf. kenne).