Warnung vor Opern-Gesamt-Aufnahmen


  • Hallo,
    ich möchte vor Opern-Gesamt-Aufnahmen warnen,
    die schwerwiegende technische Fehler aufweisen.
    Hier mein 1.Fall :
    In der Aufnahme von Verdis "Don Carlos"hat man,
    damit man nur zwei CDs braucht,die herrliche Introduktion
    mit dem Cellosolo zum 3.Akt,der die Arie des Philipp folgt
    weggeschitten,und auch die wunderbare
    Einleitung zur Arie der Elisabeth,Anfang 4.Akt fehlt.
    Auf jeder CD sind knapp 80 Min.Wäre die Aufnahme
    auf drei CDs,wäre sie 3 € teurer.
    Die Sänger sind übrigens hervorragend.
    Vielleicht kennt ihr auch derartige Fälle,musikalischer
    Willkür der CD Produktionsfirmen.


    :hello:Herbert

    Tutto nel mondo è burla.


  • Hallo,
    weil ich zu dumm bin zwei Covers in einen Beitrag
    zu bekommen,hier noch ein Fall :
    Bei dieser "Macht des Schicksals" aus der"Met",
    fehlt das gesamte 1.Bild des 2.Aktes.
    Die Sänger sind natürlich hervoragend.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,


    vielen Dank für diesen Thread!!!
    Diese günstige Reihe historischer Interpretationen interessiert mich sehr - nur musste ich beim reinhören schon enorme Schwankungen in Qualität der Interpreten und Ton feststellen.
    Dass Du hier auf einen zusätzlichen Faktor aufmerksam machst, den man aus der Distanz kaum beurteilen kann, kann einem ziemlichen Unmut ersparen :D


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • hallo,


    ich weiß nicht, ob es zufall ist, dass bis jetzt hier nur aufnahmen von cantus classics genannt wurden, aber es könnte der eindruck entstehen, dass die nur müll produzieren. das möchte ich mal relativieren.
    ich besitze folgende cantus-cd's und alle sind interpretatorisch und klanglich absolut in ordnung, manche würde ich sogar als grandios bezeichnen:


    borodin - fürst igor - melik-paschajew
    dvorak - rusalka - zalabala
    rimsky - die nacht vor weihnachten - golovanov
    rimsky - sadko - golovanov
    rimsky - der goldene hahn - akoulov
    rimsky - mainacht - golovanov
    smetana - verkaufte braut - ancerl
    tschaikowsky - mazeppa - nebolsin
    tschaikowsky - pique dame - melik-paschajew
    mussorgsky - chowanschtschina - khaikin


    solche aufnahmen sind sicher ganz gut zum kennenlernen neuer werke (wie bei mir rimsky) oder zur ergänzung der diskographie geeignet. ich bin jedenfalls noch nie eingefahren.


    p.s. für dieses posting krieg ich 1 jahr alle neuen cd's von cantus... :baeh01:


    greetings, uhlmann


  • Hallo,
    diese Aufnahme ist technisch"verbessert".
    Besonders die Frauenstimmen konnte der technische
    "Verbesserer"offensichtlich nicht leiden.Sie sind total
    übermäßig verhallt.Ich kenne übrigens die Original-
    Aufnahme vom WDR.Die Sänger sind natürlich ganz
    hervorragend.Schade,daß man die Aufnahme nicht
    so gelassen hat,wie sie mal war. ;(


    Ich möchte ausdrücklich betonen,daß die meisten
    Aufnahmen von WALHALL hervorragend sind,und
    wesentlich zur Verbreitung historischer Aufnahmen
    beitragen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo uhlmann,
    es sind ja bis jetzt nur zwei Aufnahmen von Cantus.
    Ich besitze sehr viele sehr gute Aufnshmen der Firma.
    Es geht ja auch um gravierende Fehler,die in den Covers
    nicht angegeben sind(z.B. gekürzte Fassung ).
    Im übrigen trägt die Firma ja wesentlich dazu bei,daß
    die herrlichen Rundfunk-Aufnahmen auf CDs in den
    Handel kommen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Ich möchte bei Aufnahmen von Cantus dennoch zur Vorsicht mahnen. Einige sind in der Tat hervorragend überspielt, bei einigen sind die vorhandenen Bänder sicher so minderwertig, dass nicht viel herauszuholen ist. Aber einige Aufnahmen weisen erhebliche technische Mängel der CD-Überspielung auf. Z.T. sind die Track-Enden abgerissen, wie man es bei Nero mit der Funktion "Stille am Ende des Tracks entfernen" erleben kann, z.T. aber auch die Anfänge der abgeschnitten. Einige Aufnahmen (hier erinnere ich mich nur an das ABC der deutschen Gesangkunst) sind so blechern verfremdet, dass die z.T. sehr interessanten Aufnahmen kaum anzuhören sind.
    Teilweise sind auch Pausen zwischen den Tracks von ein oder zwei Sekunden.


    Mit Walhall habe ich deutlich bessere Erfahrungen gemacht.


    Gruß aus Lübeck
    Dieter

  • Hallo Dieter,
    man muß bei diesen Mitschnitten einige Unterschiede machen.
    Ich habe ca.50 Live-Aufnahmen aus der "Met"(1937-1962).
    Da muß man natürlich tonliche Abstriche machen.Die hat
    meistens jemand vom Radio aufgenommen.Die Callas-Aufnahmen
    aus Mexico sind technisch noch dürftiger.Dort gab es nur
    Mittelwelle.Aber die Rundfunk-Studio-Aufnahmen müßten
    eigentlich von guter Tonqualität sein,wenn man die Original-
    Bänder vom Sender bekommt.Aber oft sind das auch Bänder,
    die jemand bei der Ausstrahlung aufgezeichnet hat.Die
    bekommt dann die Produktionsfirma billiger,als die Original-
    Bänder.Oft sind die natürlich von minderer Qualität.
    Würden die Billigpreis-Firmen die Bänder vom Sender kaufen,
    Wäre die Qualität besser und der CD Preis höher.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo


    Man darf nicht so ohne weiteres voraussetzen, dass Rundfunksender so alte Bänder überhaupt noch besitzen. Als Bänder noch ein Kostenfaktor waren, konnte es schon vorkommen, dass diese nach 10-15 Jahren gelöscht und für neue Produktionen wiederverwendet wurden (ist natürlich von Anstalt zu Anstalt unterschiedlich, und hängt auch von der Wichtigkeit der Aufnahmen ab).


    Privatmitschnitte können manchmal wirklich die einzige Quelle sein...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo,
    es gibt einige Opernaufnahmen, die von Cantus UND von Walhall herausgegeben wurden. Im Zweifel wuerde ich mich fuer die Walhall-Ausgabe entscheiden, da Walhall sorglicher mit den Ueberspielungen auf CDs umgeht und vor allem die Quellen besser auswaehlt.
    Ein Beispiel ist die "Macht des Schicksals" von Verdi unter Schmitt-Isserstedt, mit Schock und Metternich. Die Cantus-Ausgabe, die frueher erschien, wurde wahrscheinlich von einer MC ueberspielt, die schon Verschleiss-Spuren zeigte (Aenderung im Klangspektrum), waehrend die Walhall-Ausgabe deutlich besser klingt (weil sie vielleicht von einer Eurodisc-LP ueberspielt und dann bearbeitet wurde).
    Vor allem ist es auch die Fertigung bei Cantus, die nicht immer erster Guete ist/war.
    Neuerdings habe ich weniger Fehler festgestellt.


    Allerdings bin ich trotzdem dankbar, dass sowohl Walhall als auch Line/Cantus historische Opernaufnahmen auf den Markt bringen. Darunter befinden sich wirklich Schaetze, die sonst nicht mehr zugaenglich waeren.
    Wie wuerde man sonst an die Aufnahmen aus den Rundfunkarchiven der 50er Jahre kommen, beispielsweise diejenigen mit Josef Metternich ...


    Es ist gewiss richtig, dass man kuerzen muss damit eine Oper, die ueblicherweise nur auf 3 CDs passt, nun auf 2CD Platz findet. Es ist Unfug, so etwas zu machen, da die CDs ohnehing nicht viel kosten, und der Kaeufer sicher bereit waere das doppelte fuer eine vollstaendige Version auszugeben.


    Walhall macht das in der Regel nicht und es gibt auch 3CD-Boxen; wobei der obengenannte Mozart-Figaro mit Fricsay auch auf 2 CD Platz findet, ohne dass viel gekuerzt sein kann. Hingegen finde ich, dass der Klang nicht besonders gut ist.


    Allerdings sind auch manche Opernaufnahmen unvollstaendig, weil schon in der Auffuehrung starke Striche vorgenommen wurden. Beispiel: La Forza del destino aus New Orleans mit W. Herbert und del Monaco, Milanov, Warren etc (bei Line/Cantus erschienen). Offenbar war es in Amerika dieser Jahre ueblich die Schenken-Szene aus dem 2. Akt wegzulassen. Angeblich soll das auch bei der Met-Auffuehrung mit Tucker, Milanov, Warren der Fall gewesen sein. Durch diese Strich passt die Aufnahme aber auf 2 CDs.


    Beste Gruesse,
    Stefan

    Stefan

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  • Einige Beispiele von schlampigen Überspielungen der Firma Cantus mit Löchern zwischen den Tracks oder Abrissen am Anfang bzw. Ende wie sie mir hier weit entfernt von meiner CD-Sammlung spontan einfallen:


    Hoffmanns Erzählungen mit Peter Anders, Berlin kurz nach dem Krieg
    Rienzi, Hessischer Rundfunk mit Günther Treptow
    Entführung aus dem Serail aus Hamburg unter Schmidt-Isserstedt
    Figaro von den Salzburger Festspielen unter Clemens Krauss


    Beim Schreiben fallen mir noch 2 CD-Sets von anderen Firmen ein, bei denen durch einen Übespielungsfehler eine Pause von etwa 2 Sekunden zwischen den einzelnen Tracks ist (von Nero kennt man das: diese Pause ist vorgegeben und muss beim Erstellen einer neuen CD deaktiviert werden):


    Rosenkavalier von den Salzburger Festspielen unter George Szell (ich glaube von Lysistrate, gabs vor einiger Zeit billig bei 2001, alle CDs betroffen)
    Ring des Nibelungen aus Bayreuth 1952 (da nur letzte CD Siegfried).


    Gruß aus Lübeck,
    Dieter

  • Zitat

    Original von stefan
    Allerdings sind auch manche Opernaufnahmen unvollstaendig, weil schon in der Auffuehrung starke Striche vorgenommen wurden. Beispiel: La Forza del destino aus New Orleans mit W. Herbert und del Monaco, Milanov, Warren etc (bei Line/Cantus erschienen). Offenbar war es in Amerika dieser Jahre ueblich die Schenken-Szene aus dem 2. Akt wegzulassen. Angeblich soll das auch bei der Met-Auffuehrung mit Tucker, Milanov, Warren der Fall gewesen sein. Durch diese Strich passt die Aufnahme aber auf 2 CDs.


    Der Strich im 2. Akt der "Forza" war in dieser Zeit an der MET üblich (man fasste den 1. und 2. Akt unter Weglassung der Schenken-Szene zu einem einzigen 1. Akt zusammen). Ich habe einen Tucker-Milanov-Warren-Mitschnitt von 1952 unter Stiedry auf Music&Arts, bei dem dieser Strich ebenfalls auftraucht und auch entsprechend im Booklet erwähnt wird.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Wie Schon an andrer Stelle geschrieben bieten SOWOHL Walhall aus auch Cantus eine verstümmelte unkomplette Fassung von Lortzings "Hans Sachs" an.


    Ich möcht jedoch DENOCH eine Lanze für dies Produktionen brechen.
    Ich sehe in ihnen nicht eine "Einsteigerversion zum Kennenlernen" an, das vermag Naxos besser.
    Sie sind eher eine Dokumentation alter Aufführungspraxis (die nicht immer seriös war), und Stimmen der Vergangenheit - weit über einen "Opernquerschnitt" hinausgehend - aber in der Regel auch keine komplette Oper, wie wir das heute sehen.....


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Hallo,
    der Milanov, Tucker,Warren Mittschnitt unter Striedy,hat natürlich auch insofern dokumentarischen Wert,weil Tucker und Warren in der "Forza del Destino"-Vorstellung in der Warren auf der Bühne tot zusammenbrach (1960)Partner waren.Schade ist allerdings bei dem 1956er Mitschnitt,daß vom 2.Akt,das 1.Bild fehlt.So kommt man nicht in den Genuß von Warren's phänomenaler Interpretation der Ballade "Son
    Pereda,son ricco d'onore",die er gewöhnlich mit einem hohen A abschloss.Ich habe übrigens einen Met-Mittschnitt von 1943 unter B.Walter in dem dieses Billd nicht weggekürzt ist(Naxos,3 CDs).


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,


    der Urheber der Striche in der "Forza" war nicht die MET-Direktion, wie ich erst vermutet habe, sondern Fritz Stiedry höchstpersönlich. Wie Paul Jackson in seinem Buch "Sign off for the old MET" berichtet, erachtete Stiedry die Schenkenszene des zweiten Aktes musikalisch im Vergleich mit dem übrigen Stück für minderwertig und für zu verwirrend für das Publikum. Die Striche wurden allerdings in den nächsten Aufführungsserien von 1954, 1956, 1958 (Stiedry), 1960 (Schippers), 1961 (Schick) und 1965 (Santi) beibehalten. Erst bei der Neuinszenierung von 1976 wurde dieser Strich unter Levine wieder aufgemacht. Aber eine komplette Forza ganz ohne Striche hat es bisher an der MET meines Wissens nicht gegeben.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo GiselherHH,
    vielen Dank für Deine Information.Ob die Aufnahme mit B.Walter auch
    gekürzt ist,kann ich im Moment nicht sagen.Die 3 CDs haben folgende
    Zeiten : CD1 44'43'' CD2 66'01'' CD3 57'58''( mit Kommentaren).


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,


    Zitat:
    ... Schade ist allerdings bei dem 1956er Mitschnitt,daß vom 2.Akt,das 1.Bild fehlt.So kommt man nicht in den Genuß von Warren's phänomenaler Interpretation der Ballade "Son
    Pereda,son ricco d'onore",die er gewöhnlich mit einem hohen A abschloss ...


    Genau ! Warren singt diese Ballade aber in der Studio-Aufnahme unter Previatali (mit Milanov, di Stefano, Elias, Tozzi etc.) von 1957, die gegenwaertig NUR in Italien wieder aufgelegt wurde. Wer diese Aufnahme von Decca sucht, kann sie z.B. bei http://www.ibs.it fuer ca. 22 Euro bestellen, oder eben bei einem Italien-Urlaub in Plattengeschaeften suchen. Natuerlich muss man dazu sagen, dass vor allem die Milanov in dieser Einspielung bei weitem nicht mehr so gut ist wie in den obengenannten Mitschnitten.
    Gruss,
    Stefan

    Stefan

  • Hallo,
    ich zitiere Alfred:


    ... Wie Schon an andrer Stelle geschrieben bieten SOWOHL Walhall aus auch Cantus eine verstümmelte unkomplette Fassung von Lortzings "Hans Sachs" an...


    Wo gibt es aber dann eine vollstaendige Version ? Da die CDs bei Cantus und bei Walhall garnicht die moeglichen 2x 80 Minuten ausfuellen, ist zu vermuten, dass die Aufnahme an fuer sich schon unvollstaendig war. Der Fehler liegt dann aber nicht bei Cantus oder Walhall, die ja eh nur aus fremden Quellen schoepfen (weil diese Aufnahmen keinem Urheberschutz mehr unterliegen --> "public domain"-Status nach 50 Jahren).


    Aber es ist insgesamt eine Schande, dass sich keine Plattenfirma dazu durchringen konnte, sowohl "Hans Sachs" als auch "Regina" von Lortzing einzuspielen.


    Beste Gruesse,
    Stefan

    Stefan

  • Hallo Stefan,
    Die Aufnahme unter Previtali habe ich als "Warren-Fan" natürlich auch.
    Statt Z.Milanov und G.di Stefano,würde ich mir A.Cerquetti mit
    R.Tucker oder J.Björling wünschen,dann wäre sie vollkommen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Hallo Herbert,
    was man sich nur alles wuenschen koennte. Und dann gibt es ja auch noch die angeblich verpassten Gelegenheiten, z.B. als Bjoerling kurz vor einem Maskenball mit Toscanini ausfiel (und durch Peerce ersetzt wurde). Beim ersten Solti-Maskenball soll Bjoerling ja auch vorgesehen gewesen sein, aber dann ... ? (siehe Nilsson-Memoiren). Gut, dann kam immerhing Bergonzi zum Zuge, zum Glueck im Unglueck.


    Ich muss aber sagen, dass gerade bei "La Forza del destino" die Callas-Aufnahme unterschaetzt wird. Natuerlich schluchzt Tucker viel mehr als in den Live-Mitschnitten und Tagliabue ist leider leider schon weit von seinem Zenit entfernt (siehe die Aufnahme mit Masini, Caniglia, etc, in der er sehr gut ist), aber die Callas ist trotz dem aufkommenden Tremolo aeusserst beruehrend und viel differenzierter als alle anderen Leonoren.
    Die Aufnahme ist jetzt auch bei Cantus zu haben, komischerweise auf 2 CDs. Allerdings habe ich bisher nicht gemerkt, dass etwas fehlt gegenueber der LP-Ausgabe bei EMI. Ich habe aber auch nicht danach gesucht, ob an weniger markanten Stellen gekuerzt wurde.


    Gruss,
    Stefan

    Stefan

  • Hallo Stefan,
    Du hast in allen Punkten recht.Ich habe auch die Callas/Serafin
    Aufnahme noch von EMI.
    Wir sind jetzt echt bei der Macht des Schicksals hängen geblieben.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Liebe Opernfreunde


    Das bei Cantus die eine oder andere Szene fehlt oder abgeändert wurde, ist mir auch schon aufgefallen.
    Zwar bin ich mit den meisten Werken sehr zufrieden (gutes Preis-/Leistungsverhältnis) für verhältnismässig
    seltene Tondokumente. Sehr störend finde ich die 'für meine Ansprüche' schlechte Tonqualität der
    'Rigoletto' Aufnahme vom 26.12.1967 in Turin des Labels Frequenz (1989) u.a. mit Luciano Pavarotti,
    dirgiert von Mario Rossi. Sehr schlecht auch 'Eine Nacht in Venedig' von Cantus aus dem Jahre 1938.
    Ich besitze Schellackaufnahmen die qualitativ hochwertiger sind - sorry. Zu bemängeln habe ich ausserdem
    die Kürzung der Spielzeit durch Weglassen von Musik in der deutschen Fassung von 'La Finta Giardiniera/Die Gärtnerin aus Liebe' (1956) Cantus. Komplett andere Eröffnungsovertüre in 'Orphée aux enfers' (1951)
    ebenfalls Cantus im Vergleich zu EMI. Und zu guter Letzt empfehle ich bei Cantus 'La Forza del Destino'
    nur die Fassung mit zwei CD's (500464+500465) zu kaufen, da in den Fassungen mit nur einer Doppel-CD
    Musik fehlt. Wer Offenbach liebt und 'Orpheus in der Unterwelt' auf Deutsch konsumieren möchte,
    empfehle ich die EMI Aufnahme (bei uns 30 Franken=20 Euro) mit Rothenberger, Dallapozza, Jüten,
    Lindner und Lingen aus dem Jahre 1951 dirigiert von Willy Mattes. Eine gute Aufnahme in schöner
    Tonqualität - es scheint es kommt auch auf den Preis an!


    Greets, Carl

    Our cultural heritage belongs to all of us, that's why we must preserve it
    Unser Kulturgut gehört uns allen, deshalb müssen wir es bewahren
    http://www.publicdomain.ch

  • Ich glaube Carl will sagen, dass Cantus immer nur Doppel-CDs herausgibt. Also selbst, wenn ein Werk auf 3 CD passt, dann machen die daraus 2 Doppel-CDs, also 4 CDs.


    Aber, noch eine Anmerkung zu "fehlender Musik" bei Cantus: Carl sagt, dass bei der deutschen Ausgabe von der "Gaertnerin aus Liebe" von 1956 (ich vermute die Aufnahme mit Wunderlich) Musik weggelassen wurde. Ich vermute, dass Cantus einfach nur die Ausgabe von Myto kopiert hat (was ja fuer eine Aufnahme von 1956 im Jahr 2006 legal wurde), die vermutlich genauso unvollstaendig ist. Der Fehler liegt dann aber nicht bei Cantus sondern bei dem Produzenten von damals (also Dirigent oder Regisseur), der gekuerzt hat.


    Fazit, Cantus macht sicher nicht die saubersten Ueberspielungen, und mogelt vielleicht bisweilen; aber dennoch koennen wir froh sein, dass soviele bisher unzugaengliche Aufnahmen herausgebracht werden; und zu welchem Preis ! Natuerlich wuerde ich einem Einsteiger nicht empfehlen, eine Cantus-Ausgabe einer Oper als Referenz zu nehmen.

    Stefan

  • Hallo Stefan,
    das mit den 4 CDs stimmt natürlich.Ich habe auch den Lohengrin
    mit P.Anders,von "Cantus".Aber der Lohengrin kann auch 4 CDs
    vertragen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Oh, da kann ich auch etwas zu beitragen:


    Ich glaube auch, dass häufig aus Kostengründen geschnitten wird und nicht zwingend, weil die Aufnahmen unvollständig sind:


    Vor einigen Jahren habe ich in Wien die Gesamtaufnahme von Humperdincks "Die Heirat wider Willen"auf LP erstanden. Es handelt sich um die Münchener Einspielung, kurz nach dem Krieg. Als diese dann auf CD erschien, fehlte doch arg viel, vor allem im 2. Akt wurden Arien und Couplets geschnitten.


    Gounod's "Margarethe" unter Artur Rother ist garantiert auch arg zerfetzt worden. Da hört man richtig raus, wann geschnitten wurde.


    Schade.

  • Hallo Knusperhexe,
    es ist gut zu wissen, dass Musik, die aufgenommen wurde, nicht in der CD-Ausgabe beruecksichtigt wurde.
    Warum, und vor allem warum aus Kostengruenden ist mir nicht klar.
    Es kann sein, dass einzelne Musikstuecke mehr Aufwand beim Remastering verlangen. Aber im Zweifelsfall sollte man das Stueck so belassen, wie es von der LP oder MC ueberspielt wurde. Die klangliche Qualitaet der Cantus-CDs ist nicht so ueberragend, dass man ein groesseres klangliches Defizit einiger Stuecke deswegen bemaengeln wuerde.
    Die Frage ist, wie kommt die Firma zu den Quellen. Ich nehme an, auch aus Privathand. Der rechtliche Spielraum ist aber doch etwas obskur, trotz dem Wegfall der Urheberrechte, so dass Cantus und Walhall dazu wohl nicht sagen wollen.


    Beste Gruesse,
    Stefan

    Stefan

  • Hallo,
    ich habe vor längerer Zeit mal bei Cantus angerufen,um einen
    Fehler zu reklamieren.Man sagte mir,daß die meisten Aunahmen
    aus privater Hand stammen,und in schlechtem bis sehr schlechtem
    Zustand sind.Außerdem werden die CDs wahrscheinlich irgendwo
    im Osten,oder fernem Osten hergestellt.


    (Man kann ja leicht bei Cantus anrufen : (040)4207304 ,
    man darf aber keine fachmännische Auskunft erwarten)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Stefan,
    Hallo Herbert,


    das wäre natürlich eine Erklärung. Weiter oben, schrieb auch schon jemand, dass die Sender häufig ihre Mitschnitte wieder gelöscht hätten und daher wirklich meist auf Privatbänder zurückgegriffen würde. Ich warte z.B. noch auf Antwort vom WDR über den Verbleib einer Livesendung aus der Kölner Oper, Anfang der 30er mit der rheinischen Primadonna Elsa Oehme-Förster. Aber ich weiß auch von vielen LP-Einspielungen, die einfach nicht wieder frei gegebn werden
    So habe ich noch eine herrliche verkaufte Braut mit Sebastian Hauser und Traute Richter, voller Leben und ein schönes Beispiel für eine einzigartige Ensembleleistung.


    Es bleibt also spannend! Und grundsätzlich bin auch ich sehr foh und voller Zuversicht, dass diese alten Aufnahmen nach und nach alle frei gegeben werden. Habe mich dadurch sogar bekehren lassen, Opern öfters wieder in deutsch zu hören. Das gefällt mir mittlerweile wieder richtig gut und ich würde das auch wieder im Theaterbetrieb begrüßen. Aber das ist ein anderes Thema.


    So. muss jetzt gleich noch etwas schreiben zu meinem Wunschspielplan. ich bin ja ganz begeistert von diesem Forum hier.

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