Im TV gesehen...

  • Auf Sky Classica wird ja der Ring aus Valencia zum wievielten Mahle wiederholt. Was mir bei vielen meinen Ring besuchen aufgefallen ist, das die meisten Regisseure mit dem Rheingold am wenigsten Problem haben und danach die Inszenierungsideen stark nachlassen. Technisch ist der Ring aus Valencia natürlich beeindruckend, so was kann aber auch von der schlechten Personenführung und wie vorher schon geschrieben von der Musik ablenken.

  • Beeindruckend fand ich bei dieser Produktion, dass Matti Salminen als Hagen wirklich so im wahrsten Sinne des Wortes überragend daherkommt. Der Chor ist auch sehr gut. Die Schlussszene ist schon toll gemacht. Es hat etwas vom Jüngsten Gericht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Zitat von Theophilus: Du hast geschrieben, dass du die Rheingold-Sendung am Samstag versäumt aber schon frühere Inszenierungen von La Fura dels Baus gesehen hast....

    Zitat

    Zitat von Gerhard Wischniewski: (Beitrag 46): Die Inszenierungen von La Fura dels Baus habe ich schon früher teilweise gesehen.

    Lieber Theophilus,


    so kann man natürlich die Worte eines anderen in die eigene gewünschte Richtung verdrehen. Die entscheidenden Stellen habe ich fett formatiert.


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Die Inszenierungen von La Fura dels Baus habe ich schon früher teilweise gesehen.

    so kann man natürlich die Worte eines anderen in die eigene gewünschte Richtung verdrehen


    Aha. Aus meinem offenbaren Missverstehen, dass deine unbestimmte Aussage sich auf Valencia bezogen haben soll, machst du ein bewusstes Verdrehen des Sinns. Vielen Dank für die Freundlichkeit!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich denke, jedem anderen außer dir ist aufgegangen, dass von der Sendung über Rheingold am Samstag die Rede war, und dass ich zu den Anmerkungen über die Inszenierung durch La Fura dels Baus, die auch in dieser Dokumentation, die ich zwar versäumt, aber inzwischen im Live-Stream angesehen habe, gezeigt wurden nur deshalb meinen Kommentar geben konnte, weil ich die Inszenierungen schon früher - wenigstens im Querschnitt nach Aufnahme - gesehen habe. Die Wortverdrehung ist doch für jeden ganz offensichtlich und konnte nur den Sinn haben, dass ich etwas beurteilen will, was ich nicht gesehen habe.


    Gruß
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)


  • Am Wochenende konnte man sowohl auf 3sat als auch auf ORF2 die Dokumentation Scurdia sehen. Ein Projekt, das Markus Schirmer gemeinsam mit kurdischen Musikern startete und das jetzt schon multinational ist.


    Sehr interessant!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Als Ergänzung zum vorhergehenden Posting eine recht gut gemachte Zusammenfassung eines SCURDIA-Konzerts in der Grazer Oper, von dem auch eine DVD erscheinen soll.



    Übrigens: die oben gezeigte CD United Live ist zur Zeit bei amazon.de die Nummer eins der Verkaufsliste von Weltmusik!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Diese Woche zeigte ORFIII zweimal eine Aufzeichnung aus dem Gran Teatro del Liceu in Barcelona. Die Musik war erkennbar von Richard Wagner, allerdings meinte Regisseur Robert Carsen, dass eine Neufassung der Geschichte Not tat. Wenn man diese Inszenierung betrachtet, sollte man alles, was man über den Tannhäuser weiß, für drei Stunden vergessen. Dann kann man vielleicht damit einigermaßen klar kommen.


    Das interessante war aber die musikalische Realisierung. Der Tannhäuser gilt heute als notorisch schwer zu besetzen und da läuft man unverhofft einer Aufführung über den Weg, die kaum Wünsche offen lässt! Peter Seiffert brachte einen fulminanten Titelhelden, Petra-Maria Schnitzer eine ebensolche Elisabeth und nur bei der Venus von Béatrice Uria-Monzon gab es gewisse Abstriche (Wortdeutlichkeit, Tonhöhe). Die restliche Herrenriege war sehr gut, der Chor hervorragend und das Dirigat von Sebastian Weigle stimmig wenngleich gelegentlich nicht so dramatisch zupackend wie man es gerne hätte. In Summa allerdings ein musikalisch sehr erfreulicher Tannhäuser, und was die Inszenierung betrifft: man muss ja nicht ständig hinschauen, man kann ja den Blick ein wenig schweifen lassen oder ein Sudoku lösen...


    Ein nettes Detail noch zur Programmgestaltung von ORFIII: ein findiger Programmplaner war offenbar vom vollständigen Originaltitel der Oper angeregt der Meinung, es sei eine gute Idee, zwecks Vertiefung des Stoffes der Opernübertragung eine Dokumentation über die Wartburg folgen zu lassen. Gesagt getan. Allerdings hat er dabei die Inszenierung nicht gekannt, denn Robert Carsen transferiert die Geschichte in die Neuzeit und eine Wartburg kommt da überhaupt nicht mehr vor... ;)


    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Soeben endete in ORF III der erste Akt der Meistersinger. Es handelt sich um einen Mitschnitt einer Aufführung aus der Wiener Staatsoper von der neu aufbereiteten Otto-Schenk-Inszenierung aus dem Jahre 1975.


    Ein besonderes Augenmerk richtete ich dabei auf Johan Botha mit seiner angeblich mäßigen Schauspielkunst und dem noch angeblicheren indifferenten Ausdruck seines Singens. Nun - nichts davon trifft auf diese Vorstellung zu! Von einem kundigen Regisseur geführt bietet er mehr als nur eine ansprechende Darstellung und gesanglich kenne ich zur Zeit für den Stolzing keinen ernsthaften Konkurrenten.


    Die Vorstellung ist generell sehr gut besetzt und insgesamt eine Werbung für die Meistersinger. Wie nicht allzu überraschend bei einer Inszenierung von Otto Schenk und seinen Bühnenbildnern: man könnte daraus die verloren gegangenen Regieanweisungen rekonstruieren...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ein besonderes Augenmerk richtete ich dabei auf Johan Botha mit seiner angeblich mäßigen Schauspielkunst und dem noch angeblicheren indifferenten Ausdruck seines Singens. Nun - nichts davon trifft auf diese Vorstellung zu! Von einem kundigen Regisseur geführt bietet er mehr als nur eine ansprechende Darstellung und gesanglich kenne ich zur Zeit für den Stolzing keinen ernsthaften Konkurrenten.
    ;)


    Ich habe zwei Vorstellungen dieser Meistersinger-Serie (Jänner 2008) besucht und ich kann nur zustimmen, dass Botha überragend gesungen hat. Mir fällt kein zweiter Tenor ein, der das derzeit auf gleichem Niveau machen könnte. Das war unglaublich. Es mag vielleicht nicht jedermann die Art seines Singens, doch undifferenzierten Gesang kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen.


    Ich erinnere mich, dass Struckmann in der letzten Vorstellung den Sachs nicht mehr singen konnte, und ein wunderbarer deutscher Bariton namens Wolfgang Koch für ihn eingesprungen ist. Dieser Sänger scheint hier im Forum auch ein ganz Unbekannter zu sein. Doch mit seinem Sachs war dieser hervorragende, für mich unbekannte Sänger deutlich besser als es Struckmann war.


    Das einzige was mich störte, war das überlaute Dirigat von Thielemann, das schon fast schmerzhaft in den Gehörgängen war. Man war am Ende froh, dass es vorbei war und man seinen Ohren wieder Ruhe gönnen konnte.


    Gregor

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  • und ein wunderbarer deutscher Bariton namens Wolfgang Koch für ihn eingesprungen ist.


    Ganz unbekannt ist er ja nicht.


    In der Salzburger verkorksten "Frau ohne Schatten" war er der Barak, und in der Semperoper war er ein vorzüglicher Telramund.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ganz unbekannt ist er ja nicht.


    In der Salzburger verkorksten "Frau ohne Schatten" war er der Barak, und in der Semperoper war er ein vorzüglicher Telramund.


    La Roche


    Den Telramund hat er auch in München gesungen, davon gibt es auch eine DVD.


    :hello:
    Jolanthe


  • Foto: Dimo Dimov


    Wolfgang Koch. Jg. 1966, lebt ja schon seit 2005 in Wien, wo er an der Volksoper engagiert war, bevor er freischaffender Künstler wurde.
    Er wird im Wagner-Jahr 2013 in Bayreuth den Wotan singen.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der oben beschriebene "Meistersinger" wurde dreimal aufgeführt, und auch eine DVD davon herausgegeben. Ich habe alle drei gesehen und kann bestätitgen, dass die Kurzserie nicht zuletzt wegen Wolfgang Kochs Mitwirken legendär geworden ist. Falk Struckmann war ja schon bei der ersten Vorstellung angeschlagen, hat aber mit einiger Mühe zu Ende singen können. Koch sang den "Kothner". Bei der zweiten Vorstellung hat er dann - nach Struckmanns w.o. nach dem zweiten Akt vom Kothner auf Hans Sachs gewechselt - und sensationell gesungen. Bei der dritten Aufführung hat er dann den Sachs von Anfang an gesungen, und wurde auch entsprechend gefeiert vom Publikum. Ich gebe meinen "Vorpostern" darin vollkommen Recht, dass derzeit kein wirklich ebenbürtiger Stolzing zu Botha zu finden ist.


    Gruß Jahnas

  • Programm:
    Schönberg -Kammersinfonie
    Korngold - Violinkonzert
    Beethoven - Sinfonie Nr.2


    WDR Sinfonie Orchester Köln / Saraste


    Da ich schon lange nach einer Alternative für meine Aufnahme des Korngold - VC mit Mutter/Previn (DG) suche, habe ich das Konzert ( ;) ab Korngold) auf FP aufgezeichnet.
    Das Korngold - VC gefiel mir mir der norwegischen Solistin Vilde Frang, die mit Herzblut und Hingabe interpretierte ausgezeichnet. Eine TOP-Alternative zu Previn, der mir im Orchestersatz zu flach und zurückhaltend agiert.
    Saraste scheint sein Kölner Orchester gut im Griff zu haben, denn es gelingt ihm ohne grosse Fisematenten und Emotionasausbrüche, trotzdem das Orchester angemessen anzuheizen. Das wirkt auf den "Zuseher" so, als wenn er keine grossen Emotionen hat, da sein Dirigiertstil recht trocken aussieht. Aber geringste Gesten reichen aus um ein wirklich angemessenes Ergebnis zu erzielen.


    Etwas Mehr davon zeigte er dann bei Beethovens Sinfonie Nr.2, aber dennoch auch von der Optik her sah es sehr Sachlich aus (Ich wäre ja als Diri dabei dem Herzinfarkt nahe :D ). :thumbup: Detailscharfe Darbietung mit astreiner Paukenunterstützung. Hier geht es dann optisch so weiter: Der Pauker - ein ebenfalls ziemlich trocken konservariver wirkender Typ (ne kölsche Jung, wie man ihn sich vorstellt) sitzt gemütlich hinter seinen Pauken. Aber welchen Anschlag, welche Präzision er dann walten lässt, habe ich selten erlebt. Da ging kein Paukenschlag unter. Vom Tempo her angemessen straff. Das WDR SO Köln - ein fabelhafter Spitzenklangkörper.
    Ein fabelhafter Mitschnitt - Klasse Konzertabend !


    :?: Wer hats auch gesehen/gehört ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schönberg -Kammersinfonie
    Korngold - Violinkonzert
    Beethoven - Sinfonie Nr.2
    WDR Sinfonie Orchester Köln / Saraste


    :?: Wer hats auch gesehen/gehört ?


    Ich habe es auch gesehen und es hat mir sehr gut gefallen.
    Aufgezeichnet habe ich das Konzert in HD auf einem USB-Stick und so kann ich es in TV-Sendequalität erneut ansehen.
    Im WDR-Festival-Sommer auf 3SAT kommen in den nächsten Wochen weitere Klassik-Musiksendungen,darunter auch am 17. August 2013, 22.35 Uhr: Jukka-Pekka Saraste dirigiert Sibelius, Strauss und Beethoven.

    mfG
    Michael

  • Gestern gab es auf ORF III Verdis Oberto zu sehen. Sein Opernerstling ist ja szenisch ganz selten zu sehen, aber dennoch ein echter Verdi. Rund zwei Stunden kraftvolle und mitreißende Musik.


    Danach gab es eine nicht viel bekanntere Verdi-Oper, für mich aber eines der geheimen Meisterwerke des Genres. Aber wie soll eine Oper auch bekannt werden, wenn die Hauptfigur Rodolfo Müller heißt? Auf jeden Fall eine sehenswerte Aufführung.


    Was ich von den nun folgenden La forza del destino und Macbeth gesehen habe, war auch recht gut.


    Am Abend gab es dann eine ziemlich gut gesungene Aida. Dass ich noch einmal eine Aida à la Ägypten zu sehen bekommen würde - mit allem Drum und Dran - hätte ich fast nicht mehr gedacht.


    Den Abschluss bildete ein schwungvoller und dramatischer Trovatore.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Liebe Freunde der gutgemachten Opern
    Nicht jeder von Euch wird den TV- Sender "Classica" haben. Auf diesem kam heute ab Mitternacht in einer Aufzeichnung die Oper "Turandot".
    Ich meine, diese Aufnahme kam auch schon vor längerer Zeit mal bei den allgemeinen Fernsehsendern und ich hatte da teilweise was davon gesehen. Der Dirigent ist Zubin Mehta und wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist das eine Aufnahme die in Sofia (Bulgarien) gemacht wurde.
    Freunde der guten Oper, ich sage Euch - sollte das wieder mal im Fernsehen kommen - das müßt ihr Euch anschauen, ein unbedingtes "Muß" für alle Opernliebhaber!!! Die Stimmen durchweg gut und akzeptabel. Aber die Inszenierung, da kann ich wirklich nur in Superlativen sprechen. Die Ausstattung, das Bühnenbild, die Kostüme - gigantisch, fantastisch und phänomenal, einfach unglaublich. Auch, wieviel Volk auf der Bühne ist. Der Regisseur ist ein Chinese, der nach meiner Meinung das chinesische Flair, einen Hauch China absolut vermitteln konnte. Opern so zu sehen, ja, da geht einem tatsächlich das Opernherz auf. Da kann man wirklich genießen, da kommt Freude auf. Da merkt man wie sinnlos zeitversetzte Neudeutungen und Verunstaltungen, wie entbehrlich Belehrungen und philosophische Vorlesungen sind.
    CHRISSY
    Hier ein Ausschnitt aus dieser Aufführung, den ich auf Youtube gefunden habe:

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Crissy,


    handelt es sich nicht um die Aufzeichnung aus Valencia? Diese habe ich schon länger- neben der Aufzeichnung aus Peking, ebenfalls von Metha dirigiert - auf DVD. Es ist wirklich ein wunderbare, farbenfrohe Aufführung mit ausgezeichneten Sängern, die auch ich nur wärmstens empfehlen kann. Da das Zeichen von arte zu sehen ist, könnte es mit viel Glück geschehen, dass sie vielleicht irgendwann auf arte gesendet wird.


    Liebe Grüße

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • handelt es sich nicht um die Aufzeichnung aus Valencia?


    Ja, lieber Gerhard. Dieser Name tauchte im Vorspann, neben der Erwähnung von Sofia, auch auf. Wir meinen beide diese überaus großartige Aufführung und ich freue mich über Deine Zustimmung. Vielleicht hat noch jemand von uns diese Aufnahme früher gesehen und kann dies bestätigen.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Gestern abend zeigte der NDR TOSCA als Openair aus Hannover, zeitgleich 3sat ORPHEUS UND EURIDICE. Nach einigen Minuten Puccini habe ich umgeschaltet und mir Glucks Oper (aus Anlass seines 300. Geburtstages von 3sat ausgestrahlt) aus dem wunderschönen Barocktheater Cesky Krumlov in Tschechien angesehen. Allerdings keine normale Theatervorstellung, sondern ausdrücklich als Film angekündigt. Das bedeutete im ersten Akt die Abbildung der barocken Theaterkulisse mit ihren verschiebbaren Kulissen, in den beiden anderen allerdings die Ausweitung auf Kellergewölbe.


    Den Orpheus sang der Counter Bejun Mehta (ein Sohn von Zubin Mehta?), dessen Stimme mir überhaupt nicht gefiel, die Euridice Eva Liebau, den Amor Regula Mühlmann - für mich unbekannte Namen. Auch wenn des Orpheus' Stimme mir nicht gefiel, auch wenn die Oper arg zusammengestrichen war, weil man das lange Ballett im Finale gestrichen hatte, war dieser Opernfilm für mich rundherum eine Freude - zu hören und zu sehen. Dazu das Orchester auf Originalinstrumenten spielend (und in barocke Kostüme gesteckt) und ein kleiner, aber in dieser Oper durchaus gewichtiger Chor, der glänzend sang.


    Wen es interessiert, der findet hier vier Bilder: http://www.3sat.de/page/?source=/musik/177566/index.htm


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Lieber Musikwanderer,


    so schlecht fand ich den Sänger des Orpheus eigentlich nicht. Vielleicht lag es auch an der anderen Hörweise, denn ich habe auf der Terrasse gesessen (es war ja so schön lau) und über Kopfhörer gehört und da klang die Stimme nicht schlecht. Nun ist ein Countertenor auch nicht jedermanns Sache. Am besten hat mir jedoch die Sängerin des Amor gefallen. Wie du schon sagst, ist Einiges gekürzt worden, vor allem am Ballett. So habe ich z.B. auch den "Reigen seliger Geister" vermisst oder habe ich ihn überhört? Ich werde noch einmal in die Aufzeichnung hineinhören. Insgesamt aber eine gelungene Verfilmung.
    Von der Tosca habe ich dann nur noch den Schluss gesehen. Es war - so schien mir - wohl mehr eine konzertante Aufführung vor schönem Hintergrund. Oder waren die ersten Akte anders? Wer hat sie gesehen?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    ich bin in der Entwicklungsgeschichte des Gluckschen ORFEO nicht mehr "drin". Irgendwie schwebt mir im Kopf, dass die Oper mehrere Umarbeitungen erfahren hat; möglicherweise war also der von Dir erwähnte "Reigen seliger Geister" in der Erstfassung (noch) nicht vorhanden, wie auch das Schlussblallett später für Paris hinzugefügt sein könnte. Wie gesagt, dass ist mir entfallen.


    In der Tat habe ich auch mit Countertenören meine Probleme, aber die von Mehta konnte mich absolut nicht fesseln. Wie ich allerdings schon schrieb, insgesamt fand ich diesen Film schon beeindruckend.


    Inzwischen konnte ich ermitteln, dass Bejun Mehta ein Sohn des persischen Pianisten Dady Mehta ist, und der ist Cousin von Zubin Mehta. Wäre das also auch geklärt.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Die Tosca gestern Abend war eine konzertante Veranstaltung. Die Sänger hervorragend, Albert Dohmen erinnerte mich vom Aussehen etwas an Tom Gerhard ( Hausmeister Krause ). Frau Nagelstedt war eine ganz hervorragende sängerisch und gut aussehende Tosca und selbst Jose Cura hat sich in Sachen Selbstdarstellung zurückgenommen und wirkte direkt sympathischer.

  • Zitat

    Zitat von Musikwanderer: möglicherweise war also der von Dir erwähnte "Reigen seliger Geister" in der Erstfassung (noch) nicht vorhanden, wie auch das Schlussblallett später für Paris hinzugefügt sein könnte.

    Lieber Musikwanderer,


    soweit ich informiert bin, war die Pariser Fassung tatsächlich reicher mit Ballettszenen ausgestattet. Das könnte auf das Schlussballett also durchaus zutreffen. Der "Reigen seliger Geister" war aber wohl schon in der Wiener Fassung als einleitender Orchestersatz zum Eintritt in das Elysium vorhanden. Der ausgedehntere "Reigen", so wie man ihn immer wieder hört, stammt aber wohl aus der Pariser Fassung. Das Stück das man uns als solchen vorführt, besteht aber wohl nur zu zwei Teilen aus dem "Reigen". Zwischen dem "Reigen" und seiner Wiederholung ist ein ausgedehnter Orchestersatz mit Flötensolo eingefügt. Ich werde mir daraufhin den Film noch einmal ansehen, denn hier müsste dann ja zumindest dieser weit kürzere Satz beim Eintritt in Elysium erklingen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Insgesamt aber eine gelungene Verfilmung.


    Lieber Gerhard, als ich in den Film hinein schaute - dachte ich an Dich. :hello: Komplette sehe ihn ihn mir erst noch an. Eine wirklich schöne Idee, auf die alten Vorlagen zurück zu greifen.


    Liebe Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Inzwischen konnte ich ermitteln, dass Bejun Mehta ein Sohn des persischen Pianisten Dady Mehta ist, und der ist Cousin von Zubin Mehta. Wäre das also auch geklärt.


    Wie kann ein persischer Pianist Cousin eines gleichnamigen Inders sein?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Theophilus: Wie kann ein persischer Pianist Cousin eines gleichnamigen Inders sein?

    Das funktioniert, glaube ich so, lieber Theophilus:
    Musikwanderer meinte wohl, dass der Pianist Dady Mehta "parsischer" Herkunft sei. Und die Parsen (persisch Pars "Perser") sind eine ethnisch streng abgeschlossene, aus Persien stammende Gemeinschaft, die der Lehre des Zoroastrismus anhängt. Die meisten leben heute in Indien und Pakistan (Karatschi).
    Einer Legende nach stammten die Parsen ursprünglich aus Chorasan im iranischen Hochland, von wo sie nach dem Niedergang des Sassanidenreichs und der darauf folgenden Islamisierung Großpersiens im 8. Jahrhundert nch Indien flohen.
    Wenn man so will, ist Zubin Mehta also seit über 1200 Jahren persischer Abstammung.
    (Quelle: Wikipedia)


    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Willi hat dankenswerter Weise die richtige Antwort gegeben. Ich habe - trotz Lesebrille - zweimal hinschauen müssen, ehe mir das Unverständliche dann auch klar war. Und dann doch beim Schreiben - Macht der Gewohnheit, falsche Straße in den Gehirnwindungen? - statt des 'a' das 'e' benutzt. Sorry also...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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