Chopin: Die Klavierkonzerte 1 & 2

  • Nach langer Zeit habe ich mir die Pollini/Kletzki-Aufnahme wieder angehört. Auch ich muss da sagen: Das ist berührend. Pollini spielt das Konzert wie aus einem Guss, ungemein klar und formbewusst (dagegen ist Gulda mit seinem quasi-improvisatorischen Dirty-Play fast schon ein Chaot :D ), dabei alles andere als kühl, sondern immer organisch und vor allem mit einer intimen Schlichtheit und Feinsinnigkeit, welche die Schönheit dieses Chopin-Spiels zu einem innerlich beseelten macht. Da sitzt jeder Ton, das Rubato-Spiel ist gekonnt, der Klavierton hat Fülle und Strahlkraft. Vor dieser Gestaltungskraft und diesem Einfühlungsvermögen eines 18jährigen kann ich nur den Hut ziehen! An Gulda, den ich zuvor gehört habe, will ich gar nicht mehr denken. In der Malersprache ausgedrückt: Wo Pollini mit dem Marderpinsel arbeitet, benutzt Gulda den Ölspachtel. :P

    Pollini wird es freuen.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Interessanterweise hat Pollini das 2. Konzert anscheinend nicht eingespielt (oder gar nie gespielt) und seit der frühen Aufnahme mit Kletzki (und dem noch älteren Mitschnitt vom Wettbewerb) auch das 1. Konzert eher ignoriert. Die meisten anderen Werke Chopins hat er dagegen aufgenommen hat, manche mehrfach.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Interessanterweise hat Pollini das 2. Konzert anscheinend nicht eingespielt (oder gar nie gespielt) und seit der frühen Aufnahme mit Kletzki (und dem noch älteren Mitschnitt vom Wettbewerb) auch das 1. Konzert eher ignoriert. Die meisten anderen Werke Chopins hat er dagegen aufgenommen hat, manche mehrfach.

    Ja, ich kann das nicht wirklich verstehen. Was hat Pollini nicht alles aufgenommen, vieles sogar mehrfach (Beethoven- und Brahmsklavierkonzerte). Aber die beiden Chopinkonzerte eben nicht. Nur dieses mittelmäßige Erste mit Kletzki.
    Naja, jetzt ist es zu spät. Er ist jetzt alt, kraftlos, todgeweiht.

  • Liebe Freunde,


    in diesem Jahr kommen die Chopin-Konzerte mit Trifonov bei der DG heraus !!!


    Lieber Holger,


    die Lerche von Glinka-Balakirov spielt Magaloff als Zugabe bei einem Live-Recital in der Schweiz von Ermitage herausgegeben (80er Jahre)


    LG Siamak

  • Die meisten anderen Werke Chopins hat er dagegen aufgenommen hat, manche mehrfach.

    Pollini wollte in jüngeren Jahren nach dem Gewinn des Warschauer Wettbewerbs nicht als Chopin-Spieler abgestempelt werden. Nichts desto Trotz hat er Chopin immer besonders geliebt. Die intensive Zuwendung mit teilweise doppelten Aufnahmen kommt erst im Alter, wo er Niemandem mehr etwas beweisen muss (auch sich selbst nicht) und sich erlaubt, das zu spielen, was er besonders liebt. :)

    Aber die beiden Chopinkonzerte eben nicht. Nur dieses mittelmäßige Erste mit Kletzki.
    Naja, jetzt ist es zu spät. Er ist jetzt alt, kraftlos, todgeweiht.

    Für einen angeblich Totgeweihten konzertiert er aber sehr rege und intensiv. Wilhelm Kempff hat einst gesagt: "Im Alter will ich am Klavier nicht mehr schwitzen!" Das will Pollini offenbar auch nicht - und war vielleicht mit seiner Aufnahme des Klavierkonzerts von 1960 so zufrieden, dass er es nicht mehr für nötig erachtete, sie nochmals aufzunehmen. Mir reicht die Kletzki-Aufnahme jedenfalls auch völlig als eine meiner absoluten Referenzen.

    die Lerche von Glinka-Balakirov spielt Magaloff als Zugabe bei einem Live-Recital in der Schweiz von Ermitage herausgegeben (80er Jahre)

    ... das sind die hochinteressanten Mitschnitte aus Lugano, von denen ich etliche habe. Diese habe ich mir gerade auf Deinen Tip hin für 2,88 Euro (gebraucht) bestellt! :) :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Naja, jetzt ist es zu spät. Er ist jetzt alt, kraftlos, todgeweiht.

    Hoffentlich ist Dir die ewige Jugend, Gesundheit und Stärke gegönnt.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Es gibt übrigens eine Aufnahme des Ersten Konzerts mit Vladimir Ashkenazy:



    Als Solist und Dirigent des DSO Berlin in Personalunion.

  • Hallo,


    Fortsetzung bzgl. des 1. Konzertes:


    Mit Rafal Blechacz gibt es zwei Aufnahmen, der Mitschnitt beim Finale des Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2005 und 2009 die Studio-Aufnahme von 2009 (DG). Die Studio-Aufnahme ist klanglich sehr ansprechend und interpretatorisch orientiert man sich kammermusikalisch ähnlich wie Zimerman mit dem Polish Festival Orchestra, wie Holger schon ausführte. Es klingt im ersten Satz teilweise zu brav. Der Finalmitschnitt aus Warschau ist sensationell in jeder Hinsicht. Er hat die Perfektion einer Studioaufnahme und die Live-Anspannung. Der pianistische Zugriff ist im ersten Satz atemberaubend. Die Kantilenen sind herrlich formuliert. Im 3. Satz kommt das polnische schön heraus. Ich habe diese Aufnahme im Rahmen der offiziellen Mitschnitts-Box des 2005er Wettbewerbs aus Polen.


    LG Siamak

  • Der Finalmitschnitt aus Warschau ist sensationell in jeder Hinsicht. Er hat die Perfektion einer Studioaufnahme und die Live-Anspannung. Der pianistische Zugriff ist im ersten Satz atemberaubend. Die Kantilenen sind herrlich formuliert. Im 3. Satz kommt das polnische schön heraus. Ich habe diese Aufnahme im Rahmen der offiziellen Mitschnitts-Box des 2005er Wettbewerbs aus Polen.

    Lieber Siamak,


    Du meinst diese CD-Box:



    Ich müsste davon eigentlich eine Download-Version haben, bin mir allerdings nicht sicher. Da schaue ich mal nach.... :)


    Schöne Grüße
    Holger

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo


    auf eine ebenfalls von mir sehr hoch bewertete Aufnahme des 1. Konzertes e-Moll möchte ich erklärend hinweisen:


    Abdel Rahman El Bacha nahm bei Forlane das gesamte Solo-Klavier-Repertoire Chopins auf. Die Aufnahme des 1. Konzertes nahm er ebenfalls für Forlane auf. Das Orchestre de Bretagne ist kein Top-Orchester und fungiert als zurückhaltender Klangteppich. El Bacha spielt sehr virtuos und dabei extrem transparent. Man hört trotz des Drives in den zügigen Passagen jede einzelne Note. Obwohl ich die von Holger attestierte Aufnahme Arraus nicht kenne, könnte ich mir es ähnlich vorstellen. Arraus Spiel zeichnete sich ebenfalls durch äußerste Transparenz und blitzsaubere Grifftechnik aus. Hinzu kommt bei der El Bacha-Aufnahme eine phantastisch gute Aufnahme-Technik mit toller räumlicher Auflösung.


    LG Siamak

  • Hallo!


    Aktuell wird auf Deutschlandradio Kultur eine Sendung von Joachim Kaiser über das 2te Klavierkonzert von Chopin wiederholt.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Obwohl ich die von Holger attestierte Aufnahme Arraus nicht kenne, könnte ich mir es ähnlich vorstellen. Arraus Spiel zeichnete sich ebenfalls durch äußerste Transparenz und blitzsaubere Grifftechnik aus.

    Lieber Siamak,


    die Arrau-Aufnahme solltest Du Dir unbedingt anhören! Das Betörende bei Arrau ist seine Phrasierung, er phrasiert Chopin wirklich aus bis ins Detail und gibt der Musik so ihren sprechenden Charakter zurück. Ähnlich aufregend ist Arraus Interpretation von Tschaikowskys 1. Konzert. Wenn man sich diesen abgedroschenen Dauerbrenner leidgehört hat, entdeckt man ihn durch Arrau völlig neu - wirklich als reine Musik ohne irgendwelches Virtuosengehabe, was auf äußerliche Wirkung abzielt. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Siamak,


    die Arrau-Aufnahme solltest Du Dir unbedingt anhören! Das Betörende bei Arrau ist seine Phrasierung, er phrasiert Chopin wirklich aus bis ins Detail und gibt der Musik so ihren sprechenden Charakter zurück. Ähnlich aufregend ist Arraus Interpretation von Tschaikowskys 1. Konzert. Wenn man sich diesen abgedroschenen Dauerbrenner leidgehört hat, entdeckt man ihn durch Arrau völlig neu - wirklich als reine Musik ohne irgendwelches Virtuosengehabe, was auf äußerliche Wirkung abzielt. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

    Lieber Holger,


    leider war in der tollen Icon-Box Arraus, welche ich besitze, keine Aufnahme der Chopin-Konzerte drin, wohl des 1. Tschaikowsky-Konzertes. Ich werde mir also ganz bestimmt die Array/Inbal-Aufnahme besorgen. Ich bin ein langjähriger Bewunderer Arraus, habe ihn noch 2 x live erlebt (Düsseldorf und Essen). :hail:


    LG Siamak

  • leider war in der tollen Icon-Box Arraus, welche ich besitze, keine Aufnahme der Chopin-Konzerte drin, wohl des 1. Tschaikowsky-Konzertes. Ich werde mir also ganz bestimmt die Array/Inbal-Aufnahme besorgen. Ich bin ein langjähriger Bewunderer Arraus, habe ihn noch 2 x live erlebt (Düsseldorf und Essen). :hail:

    Lieber Siamak,


    das ist die Philips-Box hier:




    Die gibt es bei Amazon für unter 40 Euro. Wir haben vielleicht in Düsseldorf sogar dasselbe Arrau-Konzert besucht. Zwei Programmhefte (ich erinnere mich an 3 oder 4 Arrau-Abende) habe ich noch. Weißt Du noch, welches es war? :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Lieber Holger,


    der Düsseldorfer Abend fand 1981 im damaligen Kempinski-Hotel (Rheincenter Neuss) statt. Im ersten Teil spielte er Beethovens Waldstein und Appassionata, nach der Pause Debussys Images I und Chopins 1. Scherzo sowie 4. Ballade.


    LG Siamak

  • Am 31. August 2017 sendet der Deutschlandfunk in seiner Reihe "Historische Aufnahmen" ab 22.05 Uhr von Frédéric Chopin das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-Moll op. 11 mit Arthur Rubinstein und dem New Symphony Orchestra of London unter Stanislaw Skrowaczewski .


    Es handelt sich um eine Studioaufnahme aus dem Juni 1961.



    Liebe Grüße


    Portator

  • der Düsseldorfer Abend fand 1981 im damaligen Kempinski-Hotel (Rheincenter Neuss) statt. Im ersten Teil spielte er Beethovens Waldstein und Appassionata, nach der Pause Debussys Images I und Chopins 1. Scherzo sowie 4. Ballade.

    Lieber Siamak,


    die Rückmeldung hatte ich übersehen, sorry! Gehört habe ich Arrau nur in der Tonhalle Düsseldorf! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Vor elf Tagen hörte ich - Chopins Klavierkonzert Nre 1 in der Interpretation von Emanuel Ax (siehe Beitrag vom 14,. August 2017)
    Bei dieser Gelegenheit fasste ich den Entschluß, meine Chopin-Klavierkonzertesammlung zu erweitern.
    Durch einen Zufall fand ich bei meinen ungehörten CDs die oben abgebildete Aufnaheme mit den Klavierkonzerten 1 und 2 mit der canadischen Pianistin (mit polnischen Wurzeln) Janinia Fialkowska, einer Künstlerin, die vorzugsweise wegen ihrer Interpretationen von Chopin und Liszt bekannt wurde. (Ein eigener Thred für die Interpretin folgt in Bälde)
    Bei der hier abgebildeten Aufnahmen für das Label 'ATMA Classiqe' - es sind beide Konzerte enthalten - handelt es sich um eine Kammermusik Version der Konzerte.
    Den Orchesterprart übernehmen die "Chamber Players of Canada" - ein Orchester mit enem -wie ich finde. markanten Klang. Gelegentlich stechen die Violinei im Diskant hervor - eine Geschmacksfrage - Nach einiger Zeit des Hörens berschwindet dieser Effekt so sehr, daß man sich fragt, ob hier nicht Einbildung im Spiel war.
    Die Solistin Janinia Fialkowska ist voll überzeugend. Einerseits ist ihr Zugriff fast energischer, als jener ihrer männlichen Kollegen, aber vor allen in den lyrischen Stellen entwickelt sie einen singenden Klavierton, der betörend ist.
    Ein Urteil kann man sich idurch hineinhören in die Samples jederzeit selbst bilden.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Die Lobeshymnen zu der späteren Einspielung der beiden Klavierkonzerte von Chopin unter Krystian Zimerman, diesmal in Personalunion als Pianist und Dirigent, kann ich nur bestätigen. Das ist schon in allen Belangen hervorragend, nicht zuletzt klanglich kaum zu überbieten (DG; Aufnahme: Auditorium Giovanni Agnelli, Torino, 8/1999). Wie schon angesprochen, entscheidet sich Zimerman hier für breitere Tempi in den Kopf- und Mittelsätzen, leuchtet jedes Detail phänomenal aus und lässt diese Musik wahrlich romantisch erklingen. Das kann man auch anders machen, aber überzeugt mich dieser Zugang persönlich doch ungemein.

    Es gibt übrigens ungemein viele Einspielungen der beiden Chopin'schen Klavierkonzerte: Eine koreanische Diskographie, die ich im Netz fand, listet nicht weniger als 162 Aufnahmen des 1. Klavierkonzerts zwischen 1930 und 2019 und beinahe genauso viele, nämlich 145 Aufnahmen des 2. Klavierkonzerts zwischen 1931 und 2019. Das ist schon eine wahrlich gewaltige Menge.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • die Arrau-Aufnahme solltest Du Dir unbedingt anhören! Das Betörende bei Arrau ist seine Phrasierung, er phrasiert Chopin wirklich aus bis ins Detail und gibt der Musik so ihren sprechenden Charakter zurück.

    Lieber Holger,


    .... habe soeben dieses Zitat von Dir aus dem Jahr 2017 gelesen. Volle Zustimmung! Neben den "klassischen" Rubinstein-Aufnahmen der Konzerte sind mir die von Arrau die liebsten, wobei er noch den Vorteil der besseren Klangtechnik hat, sowie sehr interessante "Zugaben".

    Ich habe Arraus Aufnahmen in diesen schönen Ausgaben der "Silver Line Classics"-Serie von PHILIPS (Tempi passati!):

    Arrau Collectibles ArrauHouse   Frederic Chopin, Eliahu Inbal, London Philharmonic Orchestra, Claudio Arrau  - Claudio Arrau. Chopin Piano Concerto No 2, Concerto Rondo in F op 14;  Andante spianto et Grand Polonaise brillante in E flat


    LG nach Münster,

    Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Arrau ist einer der wenigen berühmten Pianisten, der auch alle der kleineren Werke Chopins für Klavier und Orchester eingespielt hat (ich weiß spontan keinen anderen, evtl. jemand wie Ohlsson oder Harasiewicz?) Sie sind zwar eher Nebenwerke, aber immerhin haben die Mozart-Variationen op.2 seinerzeit Schumanns überaus enthusiastische Rezension, "Hut ab, ihr Herren, ein Genie!" ausgelöst.

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    (Bob Dylan)



  • Alexis Weissenberg hat auch die anderen Werke für Klavier und Orchester aufgenommen, und zwar mit Stanislaw Skrowaczewski für EMI (Aufnahme: Salle Wagram, Paris, 4.-15. September 1967).

    Das wäre von den klassischen Einspielungen wohl auch meine favorisierte für die Klavierkonzerte, was nicht zuletzt am energischen Orchesterpart des idomatischen Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire liegt, das bereits zu Chopins Pariser Jahren agierte. Es könnte sich gar um die letzte Aufnahme dieses legendären Orchesters handeln, das noch im selben Jahr 1967 leider aufgelöst wurde und teilweise im Orchestre de Paris aufging.

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    – Luís de Camões

  • .... habe soeben dieses Zitat von Dir aus dem Jahr 2017 gelesen. Volle Zustimmung! Neben den "klassischen" Rubinstein-Aufnahmen der Konzerte sind mir die von Arrau die liebsten, wobei er noch den Vorteil der besseren Klangtechnik hat, sowie sehr interessante "Zugaben".

    Ich habe Arraus Aufnahmen in diesen schönen Ausgaben der "Silver Line Classics"-Serie von PHILIPS (Tempi passati!):

    Lieber Nemorino,


    es ist nur schade, dass in der schwarzen Chopin-Box nur die Klavierkonzerte Nr. 1 und 2 drin sind und nicht die anderen Werke für Klavier und Orchester wie der schöne Krakowiak. Eigentlich unverständlich. So habe ich die nur als CD-R - leider! Neulich habe ich den Krakowiak mit Arrau noch gehört - das ist in jeder Hinsicht Spitze! :hello:

    Alexis Weissenberg hat auch die anderen Werke für Klavier und Orchester aufgenommen, und zwar mit Stanislaw Skrowaczewski für EMI (Aufnahme: Salle Wagram, Paris, 4.-15. September 1967).

    Das wäre von den klassischen Einspielungen wohl auch meine favorisierte für die Klavierkonzerte, was nicht zuletzt am energischen Orchesterpart des idomatischen Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire liegt, das bereits zu Chopins Pariser Jahren agierte. Es könnte sich gar um die letzte Aufnahme dieses legendären Orchesters handeln, das noch im selben Jahr 1967 leider aufgelöst wurde und teilweise im Orchestre de Paris aufging.

    Lieber Joseph,


    die Weissenberg-Aufnahmen habe ich auch alle! Er ist ja schon ein bisschen kühl - aber gerade bei den Seitenthemen zeigt Weissenberg, dass er ein ganz großer Lyriker war. So habe ich die Aufnahmen für mich wiederentdeckt. Unverzeihlich, dass EMI die Gesamtaufnahme der Nocturnes von ihm bis heute nicht wieder veröffentlicht hat. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Es gibt auch noch eine Philips "Duo" Ausgabe für Arrau/Inbal. Ich habe die kleineren Werke in der Universal-Jubiläumsbox von 2010.


    Von den Konzerten gibt es wie oben schon gesagt, unübersehbar viele Aufnahmen. Ich habe sicher kaum mehr als zwei oder drei bewusst gekauft und dennoch in den entsprechenden Sammelboxen Rubinstein, Francois, Cziffra, Zimerman... das würde mir längst reichen. An einzelnen CDs würde ich für das e-moll Argerich/Abbado und für das f-moll den jungen Pogorelich hervorheben.

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  • es ist nur schade, dass in der schwarzen Chopin-Box nur die Klavierkonzerte Nr. 1 und 2 drin sind und nicht die anderen Werke für Klavier und Orchester wie der schöne Krakowiak.

    Lieber Holger,


    das Marktverhalten der Plattenfirmen war schon immer undurchschaubar. Zum Glück sind auf meinen beiden CDs mit den Konzerten auch die anderen Werke für Klavier und Orchester dabei, mit Ausnahme der "Fantasie über polnische Lieder A-dur, op. 13", aber die gibt's auf dieser CD, die auch in meiner Sammlung ist, weil ich sie irgendwo mal für ein paar Cent erwerben konnte:

    CLAUDIO ARRAU: Chopin - Fritz Busch / Liszt - Hans Rosbaud (IT CD URN  22145/OVP) | eBay


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Das Fryderyk-Chopin-Institut in Warschau fiel mir bereits in der Vergangenheit durch hochinteressante CD-Veröffentlichungen sehr positiv auf, die sich nicht nur dem Namensgeber widmen. Hinsichtlich desselben gibt es eine ganze Reihe an CD-Erscheinungen, die Chopins Werke für Klavier und Orchester zum Thema haben, darunter folgende auf Originalinstrumenten mit Frans Brüggen als Dirigenten:



    Klavierkonzerte Nr. 1 e-Moll op. 11* & Nr. 2 f-Moll op. 21**

    Akiko Ebi, Fortepiano (Erard, 1849)*

    Janusz Olejniczak, Fortepiano (Erard, 1849)**

    Orchestra of the 18th Century

    Frans Brüggen

    Aufnahme: 2010 & 2013










    Klavierkonzerte Nr. 1 e-Moll op. 11 & Nr. 2 f-Moll op. 21

    Yulianna Avdeeva, Fortepiano (Erard, 1849)

    Orchestra of the 18th Century

    Frans Brüggen

    Aufnahme: 2012










    Klavierkonzerte Nr. 1 e-Moll op. 11 & Nr. 2 f-Moll op. 21

    Dang Thai Son, Fortepiano (Erard, 1849)

    Orchestra of the 18th Century

    Frans Brüggen

    Aufnahme: 2005










    Grande fantaisie sur les airs polonais A-Dur op. 13

    Variationen über "Là ci darem la mano" aus Mozarts "Don Giovanni" B-Dur op. 2

    Krakowiak. Grand Rondeau de concert F-Dur op. 14

    Andante spianato et Grande polonaise brillante Es-Dur op. 22

    Dabrowskis Mazurka o. op.

    Nelson Goerner, Fortepiano (Erard, 1849)

    Orchestra of the 18th Century

    Frans Brüggen

    Aufnahme: 2006 & 2007

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lange, zu lange dachte ich, kannte ich nur Zimermans zweite Einspielung der Klavierkonzerte, die er selbst auch dirigiert. Die finde ich wirklich erhebend - da wird alles herausgeholt, was in der Musik drinsteckt:



    Nun wollte ich den Vergleich mit seiner ersten Einspielung machen:



    Zimerman selbst betrachtet diese seine erste Aufnahme heute mit einer gewissen Distanz. Und ich muss sagen, sie enttäuscht mich doch ein wenig. Das wirkt alles zu gediegen und "konservativ", ein bisschen glatt um nicht zu sagen brav. War er, hier noch sehr jung, vielleicht ein bisschen gehemmt in der Situation im Studio? Da ziehe ich z.B. die Aufahme des jungen Maurizio Pollini mit Kletzki bei weitem vor. Die setzt gleich mehrere Ausrufezeichen - Zimerman gelingt das dagegen nicht. Dass das pianistisch makellos ist - keine Frage!


    Schöne Grüße

    Holger

  • Da ziehe ich z.B. die Aufahme des jungen Maurizio Pollini mit Kletzki bei weitem vor. Die setzt gleich mehrere Ausrufezeichen - Zimerman gelingt das dagegen nicht. Dass das pianistisch makellos ist - keine Frage!


    Schöne Grüße

    Holger

    Lieber Holger


    die Einspielung des 1. Klavierkonzerts von Pollini liegt mir vor.. hat er das 2. KK nicht eingespielt?
    Du sagst das Zimerman das nicht gelingt.. ich denke Du meinst die damit den Vergleich der jungen Pianisten oder auch im Vergleich zur 2. Einspielung von Zimermans?


    Danke Michael

  • Guten Abend,


    ich habe von den KK Zimerman II , Arrau und Pires mit dem Orchester der Oper Monte Carlo , Dirigent Armin Jordan ( Erato ). Also mir reicht das, lange nicht mehr gehört. Werde ich aber morgen anhören. Die Pires Aufnahme wurde hier schon genannt ( Beitrag 2 ) , ist aber niemand darauf eingegangen. kennt die niemand ?


    Wünsche einen schönen Sonntag.


    Kalli

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