Die Protagonisten der Alten Musik (I) - Das Huelgas Ensemble

  • Hallo,


    mit der Vorstellung des Huelgas Ensembles möchte ich eine lose Reihe von Vorstellungsthreads über herausragende Ensembles verschiedenster Art aus dem Bereich der Alten Musik abseits der bekannteren wie Musica Antiqua Köln, Les Arts Florissants oder dem Concentus Musicus Wien beginnen (obwohl selbst die teilweise noch keinen eigenen Thread haben). Ich muß zwar befürchten, dass das wiedermal hauptsächlich eine Privatveranstaltung für BigBerlinBear, den Lullisten und mich wird, aber genau dagegen soll diese Serie u.a. auch Abhilfe schaffen, indem lohnenswerte Einspielungen und interessante Künstler bekannter gemacht werden. Und ich hege die leise Hoffnung, durch die etwas stärkere Präsenz dieses sehr weit gefassten Bereichs der Klassik ein wenig Verstärkung von schreibwilligen und -wütigen Liebhabern dieser Musik zu bekommen.


    -------------------------------------


    Kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Threads, dem Huelgas Ensemble unter der Leitung des Belgiers Paul van Nevel.


    Das Ensemble entstand 1971 an der Schola Cantorum Basiliensis. Man feiert heuer also das 35-jährige Bestehen, u.a. mit einer live-CD außergewöhnlicher Werke der Renaissance, auf die ich später noch eingehen möchte. Bedenkt man, dass ganz am Anfang die zeitgenössische Musik im Fokus des Interesses stand, so verwundert es, dass das Huelgas Ensemble heute einzig als Maßstäbe setzende Interpreten der Musik des Mittelalters und der Renaissance bekannt ist. Eine erstaunliche Wandlung, die schon sehr bald nach der Gründung stattgefunden haben muß - ich kenne jedenfalls nichts Zeitgenössisches mit diesem Ensemble.


    Gründer und nach wie vor auch Leiter des Huelgas Ensembles ist der belgische Musikwissenschaftler und Dirigent Paul van Nevel. Seinen umfangreichen und zeitraubenden Archiv- und Bibliothekenumgrabungen verdanken wir eine große Zahl von Wiederentdeckungen an herausragenden Werken der frühen Musik. Zu seiner Spürnase kommt der Vollblutmusiker, der die entdeckten Schätze in herausragender Weise wieder zu Gehör zu bringen weiß.




    Paul van Nevel




    Van Nevel hat dazu ein Ensemble geformt, das noch immer konkurrenzlos in seiner Qualität ist. Einer der unerreichten Vorzüge ist der äußerst homogene Klang mit perfekter Balance zwischen den Stimmen. Dabei singen alle ganz frei und gelöst, niemand forciert (wie das z.B. oft bei englischen Ensembles in den tieferen Männerstimmen ist). Das Ergebnis ist ein großer, reicher und ganz natürlicher Klang. Dazu kommt eine perfekte Intonation und die große Gestaltungskraft und der Pioniergeist van Nevels. Beste Voraussetzungen also, um Großes bei der Urbarmachung der Renaissancemusik zu leisten. Und das hat das Huelgas Ensemble in der Tat geschafft und etliche Komponisten den Schleier des Vergessens entrissen und deren Werke in maßstäblichen Aufnahmen einer breiteren Hörerschaft zugänglich gemacht. Doch davon mehr in den folgenden postings...




    Huelgas Ensemble im Konzert, die kreisförmige Aufstellung der Sänger ist übrigens sowas wie ein Markenzeichen.




    Ich weiß, dass es etliche Forianer gibt, die schon Aufnahmen mit dem Huelgas Ensemble kennen und schätzen, deshalb beginne ich die Reihe damit; in der Annahme, dass in diesem Thread oben befürchtetes Szenario nicht eintritt und ich nicht gleich am Anfang Frust schieben muß. 8)


    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Nur kurz:


    Manchmal kaufe ich mir auf Verdacht eine CD, die entweder eine Bereicherung meines Repertoires ist - oder aber für mich neue Künstler vorstellt.


    Bei einer CD mit dem Huelgas-Ensemble traf beides zu: es ist eine Aufnahme mit Musik von Michael Praetorius, die bei Sony erschienen ist -und ich glaube, ich habe keine Zehn Euro dafür bezahlt.


    Sie heisst "Magnificat" - und das ist auch da einleitende Werk auf dieser CD.


    Schon nach wenigen Minuten hatte ich grosse Lust bekommen, auch andere Aufnahmen mit Musik von Praetorius kennenzulernen und: ich fand den Klang des "Huelgas-Ensemble" so schön, das ich mich gewundert hatte, von dennen nicht schon früher etwas gehört zu haben.


    Was mich interessiert: weiss jemand, wer namentlich die Solisten sind?


    Und: ich bin hier durchaus auf Empfehlungenen anderer Aufnahmen von denen gespannt.

  • Schon von seinen ersten Aufnamen an zeigte das Huelgs-Ensemble unter seinem engagierten Leiter Paul van Nevel, daß es ihm in erster Linie darum geht, die zu Ohren gebrachte Musik adäquat umzusetzen.


    Aus der Fülle der in 35 Jahren entstandenen Aufnahmen greife ich 2 heraus, die in jüngerer Zeit entstanden sind. Anderes wurde an anderer Stelle (de Kerle, Agricola) bereits im Forum besprochen:


    Zu den exotischsten Erscheinungen der englischen musikalischen Spätrenaisscance gehört der italiener Alfonso Ferrabosco (1543-1588 )
    dessen Motetten und Psalmen hier erstmalig einer zu recht staunenden Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ausdruck und harmonische Ungewöhnlichkeuten gemahnen an William Byrd, der die Werke des Kollegen
    genau studiert haben dürfte. Die Interpretation der Werke ist mit "atemberaubend" eher untertrieben beschrieben.




    Auch die Jubiläums-CD des Ensembles liegt mir bereits vor:


    Huelgas Ensemble - A 40 Voix (Les sommets de la polyphonie)



    Hier sind vom genialen "Qui habitat" zu 24 Stimmen des Josquin Desprez
    bis zu Thomas Tallis "Spem in alium á 40" die wesentlihen Kompostionen
    spektakulärer renaissancehafter Vielstimmigkeit auf einer CD versammelt, auch das seinerzeit berühmte, jedoch eher in die Breite als in die Tiefe drängende "Ecce beatam lucem à 40" des Alessandro Striggio fehlt nicht.


    Ergänzt werden diese "Klassiker" durch das speziell für Huelgas und seinen Leiter komponierte "Nomen mortis infame á 35" von Willem Ceuleers (1962), einem Werk, das in beeidruckender Weise die Eigenheiten polyphoner Vielstimmigkeit in ihrer ganzen Fülle vorstellt. Meine Verbeugung vor dem satztechischen Können des Komponisten ! :jubel:


    Meine Lieblingseinspielung von Huelgas blieb jedoch über die Jahre unangefochten die "Vepres de Pentecoste" des Freiberger Kantors
    Christoph Demantius (1567-1643) einem immer noch sträflich unterschätzem Meister. Die Versper des sonst als eher konservativ umschriebenen Demantius
    nähert sich in ihren zum Teil krass voneinander abgesetzten Helldunkelwerten
    der Klang-und Geisteswelt eines Carlo Gesualdo.


    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)



  • Damit ist schon ein Teil von Stefans (Oolong) Fragen im anderen Thread beantwortet:


    Zitat

    Original von Oolong
    Wenn teilweise schon veröffentlicht, sinds die Ergänzungen wert?
    Wenn Neueinspielung - war dies nötig? Oder besser - kann Josquins " Qui habitat" besser gelungen sein als auf " Utopia Triumphans"?



    Auch mich hat diese Auftragskomposition zum 35-jährigen Jubiläum des Ensembles, das Nomen mortis infame à 35 von Willem Ceuleers, sehr beeindruckt. Dieses Stück allein macht die Anschaffung der CD schon lohnenswert.


    Das Spem in alium von Tallis gefällt mir in der älteren Aufnahme, der CD mit dem Titel Utopia triumphans, eine Spur besser, weil da die dynamischen Abstufungen deutlicher herausgearbeitet sind. Mir gefällt besonders dieser massive Einsatz nach der Generalpause, der im live-Mitschnitt eher gebremst kommt. Trotzdem ist letzteres aber eine beeindruckende Aufnahme dieses Werkes.


    Mit dem Qui habitat von Josquin Desprez geht´s mir andersrum, da gebe ich der neuen Fassung den knappen Vorzug. Zwar ist die, wohl aus akustischen Gründen des Aufnahmeortes, nicht ganz so durchsichtig, aber gerade das verstärkt den Klangrausch dieses Stückes. Mich erinnert das an ein vielstimmiges volles Glockengeläut.


    Was auch beeindruckt an dem live-Mitschnitt, ist die Perfektion mit der da gesungen wird - es gibt kaum Qualitätsunterschiede zu den produzierten Aufnahmen des Ensembles. :jubel:


    Tja, Stefan, ich schätze, du wirst nicht drum herum kommen, dir selbst eine Meinung zur neuen Cd zu bilden. :baeh01:



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo Thomas,


    sehr schöne Themeneröffnung! :jubel:


    Alviano hat sie ja oben bereits genannt:


    [AMX=B000026SL1]200[/AMX][AMX=B00008CLLS]200[/AMX][AMX=B0002UY6ZS]200[/AMX]
    Michael Praetorius • Magnificat
    Huelgas Ensemble • Paul van Nevel


    Eine phantastische Aufnahme, die neben dem bereits erwähten Magnificat einige Motetten und Psalmvertonungen aus den Sammlungen Musae Sioniae (1605) und Megalynodia Sionia (Wolfenbüttel, 1611) enthält. Bei Aus tiefer Not schrei ich zu dir treibts mir regelmäßig das Wasser in die Augen, eine ganz simple Melodie in diversen Variationen, aber unglaublich ergreifend dargeboten. ;( :jubel:


    Seltsamerweise ist diese Aufnahme, die 1992 auf Sonys Vivarte Label erschien, seit ein paar Jahre in zwei Ausführungen wieder erhältlich (Cover in der Mitte und rechts außen). Jedoch der Löwenanteil der Aufnahmen, die Nevel mit dem Huelgas Ensemble für Vivarte Aufnahm, wurde gestrichen. Dem verantwortlichen Sony-Manager würde ich gerne mal was husten! :evil:


    Zitat

    Original von Alviano
    Was mich interessiert: weiss jemand, wer namentlich die Solisten sind?


    In meinem Beiheft steht leider nicht verzeichnet wer jeweils welchen Part singt, aber das Ensemble besteht auf der Magnificat-CD neben den Musikern aus folgenden Sängern:
    Katelijne van Laethem Cantus
    Carol Schlaikjer Cantus
    Marie-Claude Vallin Cantus
    Claudio Cavina Altus
    Marius van Altena Tenor
    Stéphane van Dijck Tenor
    Ibo van Ingen Tenor
    Kees de Bruyn Baritonus
    Willem Ceuleers Bassus
    Harry van der Kamp Bassus



    Grüße,
    Gentilhombre

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Banner Trailer Gelbe Rose

  • Vielen Dank für die Vorstellung speziell dieser CD, ich werde sie mir wohl mal anhören/kaufen :)


    Natürlich war mir das Huelgas Ensemble bereits wohlbekannt, denn bei aller Liebe für die moderne Chorliteratur mag ich durchaus auch alte Musik sehr, und da kommt man ja quasi nicht herum um die Einspielungen des Ensembles. Insofern nochmals Danke, diesmal für diesen interessanten Thread :)



    Grüße, der Thomas.

  • Hallo in die Runde der Freunde alter Musik,


    Salisburgensis ist schuld daran, daß ich mir das Requiem von Jean Richafort zugelegt habe :D .Wenn ich das richtig überblicke ist die Einspielung mit dem Huelgas-Ensemble die einzig verfügbare. Dafür allein gebührt Paul van Nevel Dank. Während des ersten Hörens hat mich der Eindruck beschlichen, daß diese Musik gar nicht einmal klingt, als wenn Sie knapp 500 Jahre alt wäre, sondern genau so gut unserer Zeit enstammen könnte. Man denke nur an Pärt. Giancinto Scelsi hätte ich auch noch im Angebot. Die Sänger haben überdies eine Gesangskultur, von der ich mir nur schwer vorstellen kann, daß zur Entstehungszeit des Stückes auf diesem perfekten Niveau musiziert wurde resp. musiziert werden konnte (man blicke nur auf die Entwicklung der Gesangstechnik im 20. Jh, etwa bei den von Johannes Röhl angesprochenen Koloraturen...).


    Die Qualität des Gesanges ist jedenfalls atemberaubend. Eher beiläufig habe ich dann im Booklet einmal die Biographie des Esembles nachgelesen. Paul van Nevel verdient seine Sporen in dem ehemaligen Wenzinger Orchester Schola Basiliensis Cantorum, was ich schon interessant genug fand, sodann aber die Nachricht, daß er sich zunächst hauptsächlich mit zeitgenössischer Musik befasst hatte, bevor er sich derErforschung und Aufführung der Musik von Mittelalter und Musik zugewendet hatte.


    Riquaforts Requiem ist eine wunderschöne CD, die vervollständigt wird durch 3-,4- und 5-stimmige Motetten, ein absoluter Kauftipp.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:


    Und nochmals Dank an meinen Namensvetter

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Die Sänger haben überdies eine Gesangskultur, von der ich mir nur schwer vorstellen kann, daß zur Entstehungszeit des Stückes auf diesem perfekten Niveau musiziert wurde resp. musiziert werden konnte


    Dem muss ich freundlich, aber bestimmt widersprechen: Aus derselben Epoche, der das Richafort-Requiem entstammt, sind auch andere Vokalwerke überliefert, deren technischer Anspruch noch weitaus höher anzusetzen ist, ebenso kennen wir aus dieser Zeit Musik, die mit bescheidenen Mitteln auskommt und trotzdem qualitativ Hochwertiges liefert.


    Geradezu legendär war Orlando di Lassos "Münchner Hofkapelle" oder das Ensemble , welches Giovanni Gabrieli während seiner Zeit als Kapellmeister an San Marco di Venetia zur Verügung stand. Diese Musiker, allesamt PRAKTIKER und KEINE Schreibtischtäter, schrieben ihre Werke für die jeweiligen Bedürfnisse und passten sie wechselnden Anforderungen an.


    Die völlig anderen Gesangstechniken des 19. und 20. Jahrhunderts sollten bei Musik der Gotik, der Renaissance und des Barock eher nicht zum Tragen kommen und Nevel orientiert sich streng an den Lehrwerken und
    Gesangsschulen des 16. und 17. Jahrhunderts, die detaillierte Vorgaben zur Stimm-Arbeit und Stimm-Behandlung machen.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB, danke für die Aufklärung. Ich will da auch gar nicht widersprechen (zumal reden über Dinge, von denen man nichts versteht so ähnlich ist wie Turmspringen in eine Becken ohne Wasser). Es ist halt nur schwer vorstellbar, daß dieser lupenreine Stimmklang, bei dem Vokale ausgeformt werden wie der Ton eine Musikinstrumentes...
    aber ich kenne mich da wirklch nicht sonderlich aus. Wenn ich dem Huelga-Ensemble zuhöre so habe ich den Eindruck, als ob bei dieser Art zu Singen sehr deutlich der Raum, ind dem gesungen wird (bei Sakralwerken naturgemäß ein Kirchenraum) und dessen Akustik berücksichtigt werden. Gibt es darüber in der zeitgenössischen Literatur Auskünfte? So weit ich weiß, gibt es in der Notation der Rennaissance-Zeit keine Zeitwerte. Es wäre ja durchaus denkbar, daß die Aufführung in einem voluminöserem Aufführungsraum länger dauert. Und auch wenn's nicht hierher gehört (ist ja schließliche eine Ensemble-Thread): das Langhaus einer Kirche kam für Aufführungen wohl nicht infrage, oder? Also dann der Chrorraum (im wahrsten Sinne des Wortes)? Es ist schon verblüffend (und das gilt auch für andere Ensembles, die sich mit dieser sehr alten Musik befassen): die Aufnahmen klingen immer so, als seien sie keinem Raumgefüge, in dem wir uns üblicherweise bewegen, zuzuordnen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Wenn ich dem Huelga-Ensemble zuhöre so habe ich den Eindruck, als ob bei dieser Art zu Singen sehr deutlich der Raum, ind dem gesungen wird (bei Sakralwerken naturgemäß ein Kirchenraum) und dessen Akustik berücksichtigt werden


    Hallo Santoliquido, diese Beobchtung trifft den Nagel auf den Kopf, ja mehr noch, die Komponisten der Gotik, Renaiaissance und des Frühbarock
    "komponierten" den Raum sozusagen als Bestandteil der Noten mit.
    Leider gibt es auch jetzt immer noch Aufnahmen, in denen das nicht oder zu wenig berücksichtigt wird.
    Wesentliche Werke über Aufführungspraxis dieser Zeit verfassten Peter Phillips (Dirigent der Tallis-Scholares) und David Skinner (Herausgeber sämtlicher Werke von William Byrd). Diese umfänglichen Abhandlungen, zumal sie, der geringen Nachfrage sich beugend, auch noch exorbitant teuer sind übersteigen das, was ein musikinteressierter Laie wissen möchte, gewiss bei weitem. Ich empfehle für diese Thematik, die beiden DVD, die ich in meinem
    Byrd bzw. Palestrina-Thread besprochen habe:


    THOMAS TALLIS (1505-1585)


    Englands größter Komponist -William Byrd-


    Der "konservative Revolutionär" - Palestrina

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo,


    zuerst einmal möchte ich Danke sagen für die bisher rege Beteiligung an diesem Thread. Es ist wichtig und schön, auch mal ein feedback zu bekommen, denn oftmals sind solche Threads über Dinge weit ab vom mainstream eher monologartig; wovon auch andere Forianer ihr Lied zu singen wissen.


    Nun möchte ich aber fortsetzen mit einer weiteren CD-Vorstellung. Eine Aufnahme, die recht ungewöhnlich für das Huelgas Ensemble ist, weil sie fast ausschließlich instrumental realisiert wurde.




    Costanzo Festa (ca. 1490-1545): La Spagna - 32 Contrapunti
    32 instrumentale Variationen über den La Spagna-Cantus firmus



    La Spagna ist eine in der Renaissance-Zeit recht bekannte Melodie. Festa hat sie als Cantus firmus verwendet und drum herum seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Freilich alles im Rahmen der kontrapunktischen Regeln. Nicht weniger als 125, meist recht kurze Stücke hat er auf diese Weise erschaffen. Wer also glaubt, die Bachschen Werke zu diesem Thema seien einzigartig, der hat zwar sicherlich in gewissem Sinne Recht damit, jedoch sind sie eben nicht das einzigen Werke, welche sich mehr oder weniger systematisch mit den Möglichkeiten des Kontrapunktes beschäftigt.


    Festa schreibt seine Contrapunti für bis zu elf Stimmen, meist sind es jedoch deren vier. Wie bei Bach auch gibt es keine Angaben darüber, mit welchem Instrumentarium die Stücke ausgeführt werden sollen.


    Von den 125 Stücken hat Paul van Nevel nun 32 ausgewählt und auf dieser CD verewigt. Wie schon erwähnt, bedient er sich dabei - mit Ausnahme eines einzigen Stückes - fast ausschließlich der instrumentalen Wiedergabe, wenn auch in höchst abwechslungsreichen Kombinationen der Instrumente. Es wirken u.a. mit: Blockflöten, Dulciane, Zinken und Posaunen sowie Gamben und andere Streichinstrumente.


    Der Qualität der Ausführung tut das keinerlei Abbruch, man kann ganz klar die Handschrift van Nevels erkennen, denn dass was seine Sängertruppe auszeichnet, das hört man auch hier wieder: absolut perfekte Intonation, den herrlich fließenden, großen und runden Klang und eine Homogenität des Ensemble, die ihres Gleichen sucht.


    Das Ergebnis ist eine Aufnahme, die Zeit und Raum vergessen machen kann. Eine Musik, in der man versinken kann, von der man sich treiben lassen kann. Meditative Musik, wenn man so will.




    Außerdem möchte ich auf zwei Aufnahmen vom Huelgas Ensemble hinweisen, die ich schon andernorts besprochen habe, nämlich:
    Missa Et ecce terrae motus von Antoine Brumel und das schon von Santoliquido erwähnte Requiem von Jean Richafort.



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -


  • Na klasse...! Gut nur, daß es Dir überhaupt keine Freude macht, mich mit solchen Aussagen zum Qui habitat zu malträtieren!


    Wehe, wenn Du mich nicht im Armenhaus besuchen kommst! :motz:


    Herzliche Grüße von
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!



  • Dann trinken wir miteinander eine Tasse Tee und erfreuen uns an zwei tollen Aufnahmen vom Qui habitat. :angel:


    liebe Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Auch wir sind begeisterte Hörer der vieler Aufnahmen von Paul van Nevel und seinem Huelgas Ensemble.


    Eine unserer liebsten Einspielungen enthällt Musik von Dufay.



    Es sind dies dreizehn isorhythmische Motetten, also Tonstücke, in denen sich zwar die Intervalle ändern, aber der Rhythmus beibehalten wird. Sie alle entstanden in den Jahren 1420 bis 1442, bevor sich Dufay endgültig in Cambrai niederließ.
    Das sehr informative Beiheft weiht den Hörer mit anschaulichen Beispielen in dieses ebenso spannende wie weitgehend unbekannte Repertoire ein und vermittelt unerlässliches Wissen, um diese Gesänge zu verstehen. Paul van Nevel versteht es einmal mehr, transparente und überlegene Stimmführung mit facettenreicher Dynamik und subtiler Emotionalität zu verbinden, am schönsten vielleicht in O gemma lux und Nuper rosarum flores. Besonders faszinierend das Zusammenspiel zwischen den Stimmen und den Bläsern.
    Man kann aber auch nur einfach die Musik auf sich wirken lassen; dann steht plötzlich etwas Fremdes, Überpersönliches vor einem, etwas von unbewegter, unirdischer und faszinierender Schönheit.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Lieber Gentillhombre,


    vielen Dank für die Auflistung der Sängerinnen und Sänger. Was mich ja wieder gewundert hat: wieso bei einer "Neuauflage" die Plattenfirma die DC kürzt, schlichtweg Teile der Originalveröffentlichung weglässt. Platzgründe können es wohl kaum sein... Hab ichs mir doch gedacht, dass mensch den einen oder anderen Interpreten kennt. Dass van Altena überhaupt noch singt, wusste ich gar nicht.


    Den Demantius möchte ich mir gerne zulegen - weder kenne ich den Komponisten, geschweige denn, das Stück.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    Den Demantius möchte ich mir gerne zulegen - weder kenne ich den Komponisten, geschweige denn, das Stück.


    Ich würd ja gerne einen thread über Demantius machen, bin aber noch im Zweifel, ob sich der Aufwand und die Reaktionen darauf die Waage halten werden. Wohl eher nicht... :no:

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB,


    das ist ambivalent: auf der einen Seite würden durch ein eigenes Thread zu Demantius mehr Informationen über den Komponisten eine breitere Leserschaft erreichen - ich bin z. B. um solche Hinweise immer dankbar und habe so schon einiges kennenlernen können, was ich sonst wohl kaum gefunden hätte -, auf der anderen dürften die Beiträge nicht sonderlich zahlreich werden. Überlegs Dir doch noch mal...


    Gruss

  • Im neuen Katalog von "2001" findet sich eine Auswahl mit CDs vom "Huelgas-Ensemble" unter Paul van Nevel, in der Regel zum Preis von € 12,99. Nicht wirklich günstig, aber doch um den einen oder anderen Euro preiswerter, als bei der Konkurrenz. Insgesamt werden 10 Aufnahmen angeboten, vielleicht eine Gelegenheit, Lücken zu schliessen oder Neues kennenzulernen (ich werde mir jetzt auf alle Fälle den Demantius zulegen).

  • Heute abend überträgt der Hessische Rundfunk ab 20.05 Uhr in seinem 2. Programm ein Konzert vom 10.05.2006 aus Speyer:


    "Il Canzoniere di Messer Francesco Petrarca" mit Madrigalen und Motetten von di Lasso und de Rore.


    Die Ausführenden, klar, Paul van Nevel und das Huelgas Ensemble.

  • Das Huelgas-Ensemble unter Paul van Nevel tritt am 14.10.2007 im kleinen elsässischen Örtchen Ribeauvillé im Rahmen des dortigen Festival für alte Musik auf.


    Auf dem Programm stehen Werke von Jacobus de Kerle, Beginn ist um 17.00 Uhr.


    Vielleicht hat jemand Interesse.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich hätte auch noch einen Veranstaltungshinweis zu bieten. Vielleicht interessant für diejenigen, die im Westen der Republik residieren. ;)


    Huelgas Ensemble • Leitung Paul Van Nevel
    Michelangelo Rossi's chromatic poetry
    Dienstag 25.09.2007 20:00 Uhr
    Brüssel (B), Eglise Notre-Dame de la Chapelle/Kerk van Onze Lieve Vrouw ter Kapelle


    At a time when polyphonic madrigals were out of fashion and were contemptuously dismissed as "rotting corpses", Michelangelo Rossi managed to win over his musical friends thanks to the artlessness of his music. The musical theoretician Athanasius Kircher wrote in 1656 of Rossi's madrigals: "At times they aroused feelings of sorrow and gloom through sad and penetrating murmuring. One would truly think that one was witness to a tragic scene..."


    Infos und Karten gibt's hier:
    "http://www.bozar.be/activity.php?id=7196



    Vergangen Oktober gab das Huelgas Ensemble in Brüssel ein Doppelkonzert anläßlich seines 35-jährigen Ensemble-Jubiläums. Ich könnt' mich jetzt noch treten, daß ich den Termin damals verpaßt habe. :wacky:


    :hello:


    Übrigens, wer in Brüssel ein wenig verweilen mag, hat am nächsten Tag die Gelegenheit Monteverdis Marienvesper mit Sigiswald Kuijkens La Petite Bande zu erleben.

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Zitat

    Original von Gentilhombre
    Vergangen Oktober gab das Huelgas Ensemble in Brüssel ein Doppelkonzert anläßlich seines 35-jährigen Ensemble-Jubiläums. Ich könnt' mich jetzt noch treten, daß ich den Termin damals verpaßt habe. :wacky:



    Da kauf dir einfach diese CD:




    Das ist nämlich ein Mitschnitt von diesem Jubiläumskonzert. :D



    herzliche Grüße,
    Thamas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo salisburgensis!


    Hab' Dank für die Vorstellung dieses hervorragenden Ensembles. Für Neueinsteiger in die Klangwelt der alten Musik ist es immer gut, wenn er einen Mentor an seiner Seite hat. Bis dato war mein Eindruck alter Musik von den ersten Eindrücken in den Ritterfilmen der Kindheit geprägt, wo die Fanfarenklänge mich beeindruckten.


    Dass da mehr ist, wurde mir mit der Zeit bewusst. Eine erste Annäherung an diese Zeit fand über die Gregorianik statt. Aufgrund dieses Forums weiten sich nun die Klangwelten des Mittelalters. Die Stücke, die ich bisher gehört habe (In Musica Vivarte), gefallen mir sehr gut.


    Also nochmals herzlichen Dank und ich freue mich schon auf die Vorstellung
    anderer Ensembles.


    lg,
    Franz

    Sagt nicht:"Ich habe die Wahrheit gefunden", sondern:"Ich habe eine Wahrheit gefunden." (Khalil Gibran; Der Prophet, dtv, 2002)

  • Nach und nach sollen hier wieder Veröffentlichungen diese Ensembles eingestellt werden, wobei ich um Vergebung bitte, daß ich nicht alles selbst besitze, was ich hier vorstelle. Vilelleicht findet sich in Zukunft wieder ein Spezialist für alte Musik, der hier aktiv wird.

    Ich höre indes ein wenig in die Clips hinein und recherchiere gegebenen falls. Oft - wie auch hier .sind wir in der Lage eine etwas längere Hörprober zu verlinken.

    Die heute hier vorgestellte CD trägt den Titel:


    The Ear of the Huguenots

    Hier handelt es sich meist um Psalmvertonungen durch französische Komponisten des 16. Jahrhunderet, die den Hugenotten zuzurechenen sind


    Claude Goudimel (1510-1572)

    ein Komponist von hoher Allgemeinbildung, der leider dem Pogrom in Der Batholomäusnacht vom 23. auf 24. August 1572 zum Opfer fiel


    Jaques Maudit (1557-1627)

    war Mitglied einer Adelsfamilie, sprach meherer Fremdspracen und war in den Gesiteswissenschaften bewandert

    Als Komponist führer er die Mehrchörigkeit der Venezianischen Schule in die französische Musik ein

    Pascal de l'Estocart (1539-1584)

    Ebenfalls reformierter Kirchenmusiker

    1584 gewann er die Silberne Harfe im Musikwettbewerb „Puy“ von Évreux für seine fünfstimmige Motette Ecce quam bonum et quam jucundum.

    Musikwettbewerb . das gab also schon damals.....


    Das Musikbeispiel stammt von der vorgestellten Cd :

    Provided to YouTube by Sony Music Entertainment




    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der passionierte Zigarrenraucher Paul van Nevel, der Leiter des Huelgas Ensemble, hat eine CD (mit Buch) mit Liedern und Gesängen zum Thema Tabak, Zigarre aufgenommen.


    Aus der Produktinformation:

    "Treten Sie ein in die luxuriöse Welt der Zigarre: The Art of the Cigar sind charmante Lieder, Balladen und Hymnen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert mit humorvollen und teils ironischen Texten aus Cuba, Spanien, Frankreich, England, Deutschland und den USA - alle zu Ehren der Zigarre. Lassen Sie sich von Zigarrenliebhaber Paul van Nevel und seinem Huelgas Ensemble entführen in die luxuriöse Welt des Genusses und die entspannende Atmosphäre der damaligen Fumoirs. Dem Charme dieses 80-seitigen Hardcoverbüchleins im CD-Format mit interessanten Texten über die Zigarre und die einzelnen Werke sowie liebevollen Illustrationen werden sich selbst eingeschworene Nichtraucher nicht entziehen können."


    Die Aufmachung ist aufwändig, alles ist hochwertig angefangen beim Booklet miteinem Text von Paul van Nevel bis zur Musik. Etwas Besonderes abseits des Gängigen.



    Die Titel dieses Projektes sind alle auf You Tube zu hören. So auch dieser Titel: Tobacco is a dirty weed


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Frühling 2022 ist diese Doppel-CD mit Polyphonie franco-flämischer Komponisten erschienen. Die Kompositionen entstanden zwischen dem 14. bis 16. Jahrhundert. Im Corona-Jahr 2021 feierte das Ensemble ihr 50jähriges Bestehen.


    Die Live-Aufnahme aus dem Jahr 2021 zeigt auf welch hohem Stand die 12-köpfige Chor des Huelgas Ensembles singt. Augen zu und den Gesangslinien folgen. Paul van Nevel hat einen chorklang geschaffen, der süchtig machen kann. The Landscape of the Polyphonie ist der Titel der CD.


    Johannes Symonis Hasprois (1378-1428): Virelai "Ma douce amour"

    Antoine Busnois (1430-1492): Rondeau "Bel Acueil"

    Johannes Ockeghem (1430-1497): Sanctus aus Missa Caput

    Josquin Desprez (1440-1521): Cueur langoreulx; Agnus Dei aus Missa Malheur me bat

    Antoine de Fevin (1470-1512): Lectio primo "Lamentaties voor Witte Donderdag"

    Jean Mouton (1459-1522): Lamento "Qui ne regrettoit le gentil Fevin"

    Nicolle des Celliers de Hesdin (1500-1538): Motette "Parasti in dulcedine tua"

    Jean L'Heritier (1480-1551): Motette "Locutus est Dominus"

    Josquin Baston (1495-1550): Chanson "Ung souvenir me conforte"

    Pierre de Manchicourt (1510-1564): Agnus Dei aus Missa Veni Sancte Spiritus

    Nicolas Gombert (1495-1560): Chanson "O malheureuse journee"; Agnus Dei aus Missa Tempore Paschali


    Augen zu, Ohren auf - und losfliegen.



    Der Werbepartner jpc nervt mit kleinen Covern.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Auf drei CDs ist ein spannendes Programm mit A cappella Werken der Polyphonie aus dem europäischen Raum enthalten. Die Aufnahmen stammen vom Festival 2019 im burgundischen Talent, wo das Huelgas Ensemble aufgetreten ist.


    Ein "Kuckucksei" ist auch enthalten..., was die Epoche betrifft.


    Antoine Busnois: Rondeau a 3 "Bel Acueil"

    Gioanpietro del Buono: Obligo Sopra Ave Maris Stella a 3

    Nicolas Gombert: Chanson a 5 "Triste depart"; Agnus Dei aus Missa Tempore Paschali: Motette a 12 "Regina Caeli"

    Anton Bruckner: Motette a 4 "Virga Jesse"

    Orlando di Lasso: Lamentationes feria sexta in parasceve a 5

    Pierre de la Rue: Sanctus a 4 "Sub tuum presidium"

    José de Vaquebano: De Lamentatione Jeremiae Prophetae a 8

    Richard Loqueville: Sanctus Vineus a 4

    Giovanni Macque: Madrigal a 5 "Io piango o filli"

    Thomas Crecquillon: Motette a 8 "Andreas Christi famulus"; Chanson a 5 "Pis ne me peult venir"

    Claude Le Jeune: Chanson a 3 & 5 "Que null'etoile sur nous"

    Mabriano Orto: Agnus Dei aus Missa Dominicalis

    Willem Ceuleers: Madrigal a 5 "Voi ch'ascoltate"

    Jacques Vide: Rondeau a 3 "Il m'est si grief"

    Cipriano de Rore: Dissimulare etiam sperasti a 5, 6, 7

    Mikolaj Zielenski: Motette a 4 "Vox in Rama"

    Pierre de Manchicourt: Chanson a 8 " Faulte d'argent"

    Pieter Maessins: Perpetuum mobile a 5 "Tota pulchra es"

    Gilles Joye: Rondeau a 3 "Ce qu'on fait a quatimini"

    Anonymus: Chasse a 3 "Tres dous compains"; Agnus Dei aus "Miserere michi Domine"; Ballata a 3 "Cum martelli"; Isorythmische Mottete a 4 "O Radix Jesse"; Chanson a 2 "Ach Elselein, liebes Elselein"



    Das "Ei" ist der vierte Name auf der Liste. 8)

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat von moderato

    Der Werbepartner jpc nervt mit kleinen Covern.

    81ifvmf+A4L._AC_UY327_FMwebp_QL65_.jpg Klick


    Hallo moderato, das geht doch auch so! :)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • BigBerlinBear hat in Beitrag 3 von der CD mit den Vêpres Pentecoste von Christoph Demantius (1567-1643) aus dem Jahr 1999 geschwärmt. Der in Böhmen geborene und in Sachsen wirkende Musiker hat die gleichen Lebensdaten wie Claudio Monteverdi. Er steht am Übergang vom alten Kontrapunkt eines Lassus oder Praetorius zu den bevorstehenden Neuerungen von Schein und Schütz


    Die Aufnahme mit dem Huelgas Ensemble und Paul van Nevel gibt es mit anderem Cover beim Werbepartner.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Alte Musik wird lebendig, wenn sie aufgeführt wird. Eine banale Feststellung. Deshalb sind Gänge in die Archive nötig, um die Werke vergangener Zeiten zu Gehör bringen zu können.


    Die Zusammenarbeit des Leiters des Huelgas-Ensembles, Paul Van Nevel, mit Musikwissenschaftlern hat zu einer Weltersteinspielung einer Missa pro mortuis cum quintque vocibus (1556) von Simone de Bonefont verholfen. Das Coverbild verweist auf Tod und Jenseits. Es zeigt ein Detail aus Aufstieg ins himmlische Paradies von Hieronymus Bosch.


    Mitten wir im Leben sind, Media vita in morte sumus ist der Beginn eines gregorianischen Chorals, der Notker I. zugeschrieben wird, aber wahrscheinlich schon um das Jahr 750 im Westfrankenreich entstanden ist.

    Vier Vertonungen des Textes von vier Komponisten, Arnold von Bruck (1500-1554), Jacobus de Kerle (1531-1591), Orlando di Lasso (Lassus) (1532-1594) und Nicolas Gombert (1495-1560) ergänzen das Programm.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose