Bachs Orgelwerk - wo fange ich an

  • Zitat

    Original von gyokusai
    Was mich brennend interessiert: Hat jemand die Stockmeier-Aufnahme auf Vinyl und kann etwas zur Aufnahmequalität sagen? Und könnte jemand mit der CD-Version und dem Ohr für so etwas ein Wort zur Qualität des Remasterings sagen? (Ich weiß im Moment nicht mal, ob die CD-Version ADD oder AAD ist).


    Also auf oder in der Stockmeier-Box, die ich jetzt vor mir habe, steht absolut nichts zum Remastering-Prozeß, kein wie, wann, wo oder von wem. Das liebe ich ja sehr. Hat jemand mehr Informationen dazu? (Und, wie gesagt, zur Qualität der Vinyl-Fassung im Vergleich?)


    ^_^J.

  • Hatte heute nichts zu schreiben/texten, sondern nur langweiligen Kram für ein Extranet zu programmieren, was nicht allzu viel Konzentration erforderte — die Gelegenheit konnte ich nutzen, erste Höreindrücke von Stockmeier und Fagius zu sammeln.


    Viel kam da natürlich noch nicht zusammen, die Triosonaten, Fantasie und Fuge g-moll ... aber ich muß zugeben, daß mir beim ersten Gegenhören die Fagius-Version eher zusagt. Seine Registerauswahl finde ich zwar manchmal gewöhnungsbedürftig, aber das Spiel ist deutlich kraftvoller als das von Stockmeier, den ich zwischendurch ein bißchen allzu trocken finde. (Und was in aller Welt hat Stockmeier bewogen, restlos alles auf Kreienbrink-Orgeln einzuspielen? Variatio delectat!)


    Aber das ist natürlich nur ein erster Eindruck. „Kraftvolles“ Spiel kann auf Dauer durchaus ermüden, und gelegentlich möchte ich die Musik auch mal im Kopf zergehen lassen, ohne jedesmal vor Begeisterung mitgerissen zu werden und eigentlich nur noch mit dem Südpol zu rezipieren.


    Zwar sagte ich, daß ich erst jetzt beginne, mich in das Orgelwerk einzuarbeiten, aber über die Jahre habe ich doch reichlich Orgelliteratur von Bach in Kirchen & Konzerten gehört.


    „Echten“ Neulingen würde ich, bei entsprechender Auswahl, jetzt tatsächlich eher Fagius empfehlen, denn bei ihm kommt der erste Eindruck richtig gut mit Knalleffekt. :)


    Oder erzähle ich hier Unsinn, weil ich wieder viel zu wenig schlafe? Wer kennt ebenfalls beide Aufnahmen und sieht das vielleicht alles völlig anders?


    ^_^J.

  • Kennt jemand die Bach-Einspielung von Alessio Corti? Diese Box wird durch Bella Musica vertrieben.
    Mir persönlich gefällt die Interpretation von Corti besser als bei Stockmeier oder Fagius.

  • Zitat

    Original von gyokusai
    Und (WER ODER) was in aller Welt hat Stockmeier bewogen, restlos alles auf Kreienbrink-Orgeln einzuspielen? Variatio delectat


    Wird doch nicht etwa die Firma Kreienbrink gewesen sein?

  • Zitat

    Original von Fagott
    Kennt jemand die Bach-Einspielung von Alessio Corti? Diese Box wird durch Bella Musica vertrieben.
    Mir persönlich gefällt die Interpretation von Corti besser als bei Stockmeier oder Fagius.


    Hm schade ich finde so überhaupt nichts sinnvolles im Netz zu Alessio Corti, und auch auf Tamino glänzt er durch namentliche Anwesenheit bislang ausschließlich in den Listen des „Bedeutende Interpreten unserer Zeit — und ich kenne sie nicht“-Threads, einschließlich der einsamen Bemerkung von dem Mitglied m-mueller, daß es sich um eine „gute Interpretation der Bachschen Orgelwerke, herausgekommen bei Antes Concerto“ handle.


    Fagott sag, was zeichnet die Aufnahme denn besonders aus, auch und gerade gegenüber Stockmeier und Fagius?


    ^_^J.


    EDIT: Stimmt es eigentlich, daß die gesamte Einspielung von Alessio Corti auf zwei Orgeln erfolgt (Tamburini-Orgel Santa Maria Segreta Mailand & Tamburini-Orgel der Kirche Santa Cristiana Protestante Mailand)?

    Einmal editiert, zuletzt von gyokusai ()

  • Zitat

    Original von gyokusai
    Fagott sag, was zeichnet die Aufnahme denn besonders aus, auch und gerade gegenüber Stockmeier und Fagius?
    EDIT: Stimmt es eigentlich, daß die gesamte Einspielung von Alessio Corti auf zwei Orgeln erfolgt (Tamburini-Orgel Santa Maria Segreta Mailand & Tamburini-Orgel der Kirche Santa Cristiana Protestante Mailand)?


    Nun, ich finde seine Interpretation - was Tempi, Agogik und Registrierung angeht - ganz nach meinem Geschmack. Auch die Wahl der Instrumente passt zu diesem Projekt. Es handelt sich um die zwei genannte Orgeln, welche dem Typus einer deutschen Barock-Orgel nahe stehen.
    Übrigens, ich finde, dass die jungere Generation der italienischen Organisten wie Viccardi, Antonello oder Corti durchaus ernst zu nehmen ist.

  • Zitat

    Original von Fagott
    Kennt jemand die Bach-Einspielung von Alessio Corti? Diese Box wird durch Bella Musica vertrieben.
    Mir persönlich gefällt die Interpretation von Corti besser als bei Stockmeier oder Fagius.


    um Längen !!


    die Kreienbrink-Orgeln sind im Vergleich zur Mailänder Santa Maria Segreta die reinen Quetschkommoden. Liegt vermutlich daran, daß sich heutige Kirchenvorstände nicht mehr gar so Üppiges leisten können.


    Hatte mal den komplette Kreienbrink-Promotion-Set, mochte ich aber gar nicht, wurde verschenkt.


    Bei der Corti-Einspielung ist vor allem die reiche Registrierung und der stabile Tiefbaß hervorzuheben, das erst verleiht den Stücken die notwendige Würde und einen angemessenen Ernst.


    Um es in quantitativer Form auszudrücken:
    - Interpretation 8
    - Klang 9

  • Die herzhafte Kritik an Stockmeier/Kreienbrink kann ich mittlerweile nachvollziehen, auch wenn ich sie noch nicht teilen möchte, da ich für so ein Urteil einiges mehr hören muß (heute kamen die Leipziger Choräle hinzu) und zudem erst auf die Langzeitwirkung warten möchte.


    Aber schlägt denn die Einspielung von Corti die Einspielung von Fagius ebenso „um Längen“ und wenn ja, warum? Fagius verwendet auch eine reiche Registrierung, und die Orgeln, die ich bisher von dieser Aufnahme hörte (Triosonaten, F&F 542, Leipziger Choräle) klingen keinesfalls von schlechten Eltern =)


    Oder fehlt mir da beim Hören die Perspektive?


    ^_^J.

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  • sorry, kann da nicht dienen, "um Längen" bezog sich nur auf den Vergleich Corti vs Stockmeier, die Fagius-Einspielung kenne ich nicht.

  • Das Geheimnis liegt hier im zeitlichen Bereich. Die Einspielung von Fagius sind meines Wissens nach Aufnahmen aus verschiedenen Jahren, die man zusammengesetzt hat, um zum Bach-Jubiläum das Gesamtorgelwerk präsentieren zu können (bzw. um mitverdienen zu können). Die Einspielung von Corti ist dagegen ein Projekt, das innerhalb einer kurzen Zeit und eben als Gesamteinspielung konzepiert und realisiert wurde. Daher wirkt diese auch einheitlicher als die von Fagius.

  • Zitat

    Original von Fagott
    Die Einspielung von Corti ist dagegen ein Projekt, das innerhalb einer kurzen Zeit und eben als Gesamteinspielung konzepiert und realisiert wurde. Daher wirkt diese auch einheitlicher als die von Fagius.


    Das finde ich interessant, daß Du das als Vorteil anführst. In der Regel verhält sich das Argument genau umgekehrt: Werden Aufnahmen, die innerhalb kurzer Zeit als Gesamtprojekt eingespielt wurden, nicht häufig aufgrund ihrer mangelnden Interpretationsvielfalt und der fehlenden Konzentration auf einzelne Stücke kritisiert?


    Normalerweise bin ich geneigt, letzterem zuzustimmen. Und gerade bei dem enormen Umfang eines musikalischen Corpus' wie dem Bachschen Orgelwerk würde ich bezweifeln, daß eine „Einheitlichkeit“ sich tatsächlich sinnhaft als stimmiger „Werkbogen“ manifestierten kann. Daß thematisch/kompositionszeitlich gruppierbare Stücke stilististisch konsistent gehalten werden, begrüße ich sicher auch, vorausgesetzt, daß innerhalb dieser Gruppe trotzdem jedes Stück individuell herausgearbeitet wird. Im „Makrokosmos“ des Gesamtwerkes jedoch wäre ich durchaus geneigt, mich auch radikal überraschen zu lassen und die persönliche gestalterische Entwicklungsgeschichte der ausführenden Künstlerinnen und Künstler als wichtigen Teil der Darbietung zu sehen. Oder liege ich hier schief?


    ^_^J.

  • Zitat

    Original von gyokusai
    Und gerade bei dem enormen Umfang eines musikalischen Corpus' wie dem Bachschen Orgelwerk würde ich bezweifeln, daß eine „Einheitlichkeit“ sich tatsächlich sinnhaft als stimmiger „Werkbogen“ manifestierten kann.


    Vermutlich ist es so, herausragende Einzelwerke in Sammelbüchsen sind wohl eher die Ausnahme als die Regel (ist wohl auch fast tautologisch, sonst wären sie ja nicht "herausragend" - lol), eine Zusammenstellung lauter herausragender Werke müßte insofern eine kompakte, konsistente Gesamteinspielung locker hinter sich lassen - andererseits sind nicht alle Werke, nicht mal die Bachs, Jahrhundertereignisse, also, weitgehend egal, wie genial man sie auch spielt, trotzdem nur Hundefutter.


    Ich mag den Corti, weil die Orgeln klangstark sind und er ein guter, kontrapunktisch sicher agierender Organist ist. Nichtsdestotrotz kommt nicht eine dieser Aufnahmen auch nur annähernd an die Aufnahme der "dorischen " von Miklos Spanyi heran.


    Das wiederum ist ein unfairer Vergleich, da man nicht alle Musik mit der jeweiligen Absolut-Referenz konfrontieren sollte, da man sonst nur unglücklich werden kann.


    Bottom-Line: try Corti and c 4 yourself

  • Sehr schöner Beitrag, danke! Und zu letzterem wäre ich versucht, "Wilco!" zu entgegnen, hätte ich mir nicht bereits den ersten Rüffel für unverständliche Anglizistik-Kürzel eingefangen! :untertauch:


    ;)


    Werd' ich. Und Deine erwähnte Aufnahmen von Miklos Spanyi kommt auch in mein digitales Notizbuch.


    ^_^J

  • Ja, dann kann ich mich in Sachen Bachs (und anderer vorklassischer Meister) Orgelwerk gleich mal als unverbesserlichen Konservativen outen. Ich bestitze die Stockmeier-Gesamtaufnahme seit, ach, ich weiß gar nicht - 15 Jahren oder so - und ich höre seit nahezu genauso langer Zeit nie, nie, nie auch nur ein einziges Stück in dieser Einspielung. Sowas von statisch und gedechselt und irgendiwe blutleer. Ich höre immer noch meine Alten Walcha-Einspielungen von Vinyl oder die Einspielungen mit Karl Richter. Ich weiß, ich weiß - das mit dem Stakkato/Legato und so ist nicht historisch korrekt - aber es affiziert, und das tut gut, finde ich. Walchas DGG-Einspielung gibts ja inzwischen auch auf CD. Habe letztens eine ultrabillige Box einer noch älteren Bach-Gesamtaufnahme vo Walcha (aus den späten 40ern und frühen 50ern) erstanden. Die Aufnahmequalität ist zwar weitgehend unteridisch - aber die Interpretationen!!!
    Richter hat ja nicht so richtig viel von Bachs Orgelwerk eingespielt. ich glaube auf der 3 CD Box, die letzthin erschienen ist (DGG The Originals), ist alles drauf, was er aufgenommen hat (ne, stimmt nicht, die Vivaldi-Transkriptionen fehlen, was sehr schade ist, weil Richter die »richtig« gut macht). Ich finde diese Auswahl und Einspielung ist eigentlich ein sehr guter Einstieg in Bachs Orgelwerk.

  • Richter-Aufnahmen kenne ich leider gar nicht. Einzelne Walcha-Aufnahmen habe ich schon hier & dort bei Freundinnen und Freunden mehr oder weniger unkonzentriert gehört; da schreckt mich in der Tat oft die Aufnahmequalität ab, die — wie ich vermute — durch die Übertragung auf CD nicht wirklich besser geworden ist? (Falls sich jemand beim Remastering nicht wirklich, wirklich Mühe gab.)


    Ich höre im Moment tatsächlich recht oft in die Stockmeier-Einspielung rein, obwohl ich Dein Urteil und das der anderen bislang durchaus teile. Aber davon abgesehen, daß ich den Aufnahmen durchaus eine Chance geben möchte, zu mir durchzudringen, mache ich das auch aus anderen Gründen, nämlich für den Kontrast. Ich höre mich, wie erwähnt, im Grunde erst wirklich ein ins Orgelwerk, und ohne Kontraste finde ich es grundsätzlich sehr schwer, eine Perspektive zu entwickeln. Oft bequemen sich wichtige und/oder interessante Dinge tatsächlich erst dann in mein Bewußtsein, wenn sie an anderem Orte in ähnlicher Umgebung fehlen. (Nicht zuletzt deswegen auch mein theoretisches und praktisches Interesse an alternativen Aufnahmen, obwohl ich mich gerade durch zwei Gesamteinspielungen durcharbeite!)


    ^_^J.

  • Einzelne Walcha-Aufnahmen habe ich schon hier & dort bei Freundinnen und Freunden mehr oder weniger unkonzentriert gehört; da schreckt mich in der Tat oft die Aufnahmequalität ab, die — wie ich vermute — durch die Übertragung auf CD nicht wirklich besser geworden ist? (Falls sich jemand beim Remastering nicht wirklich, wirklich Mühe gab.)[/size][/font]


    Die spätere Walche-Einspielung (bei der DGG) ist recht gut - hab sie mir nie auf CD zugelegt, da ich ja immer noch einen Plattenspieler besitze und meine Vinyls ziemlich pflege.
    Richter finde ich richtig höhrenswert...


    Gruß,
    M.

  • Hehe das mit der Zitatfunktion mußt Du aber noch mal üben ;) (Du kannst Deine Beiträge übrigens noch mehrere Stunden nach Erstellung editieren).


    Oh ja auf Vinyl, das ist natürlich ganz was anderes, zumal wenn sie gut erhalten sind. Ich muß mal die Augen offenhalten, oft sind wirklich gute, gut erhaltene und gar nicht teure Vinyl-Angebote im Netz unterwegs.


    Zitat

    da ich ja immer noch einen Plattenspieler besitze


    Wieso „immer noch“! :D Ich habe mir gerade wieder einen neuen gekauft, weil der bisherige auf dem weiten Feld der Intonation nicht mehr mit mir kooperieren wollte. Bin jetzt zur gehobenen Mittelklasse aufgestiegen (also noch nicht vierstellig, LOL). Überhaupt, etliche schwören hier — zumindest bei analogen Aufnahmen — weiterhin auf Vinyl. Es gibt auch einen interessanten Thread dazu, den findest Du hier.


    Gruß,
    ^_^J.

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  • Stimmt, werde mich bessern - was das Zitieren anbetrifft. =)


    Mein Plattenspieler ist schon etwas älter. Allerdinsg bin ich beim Wählen des Datenträgers nicht ideologisch. Habe ihn eigentlich nur noch, weil ich mich schwer von den LP's trennen kann - ist doch schön, diese großen Cover und so - und zudem keine Lust habe immer alles neu zu kaufen.


    Die Walcha-Aufnahmen bei der DGG stammen aus den Jahren zwischen 1956 und 1971 und sind tontechnisch recht vernünfig. Allerdings ist die CD-Box (12 Stück) nicht ganz billig, wie ich finde.


    Die Walcha-Bach-Box (10 CDs), die ich besitzte, beinhaltet Aufnahmen aus den Jahren 1946-1941; die sind zwar digitalisiert (also ADD) aber tontechisch nicht ideal und zudem: Mono, was mich nicht so sehr stört - ist ja ohnehin nur genau ein Instrument zu hören... Die Box ist jedenfalls spottbillig (so 10,00 EUR) und bietet dafür doch richtig viel Bach in richtig guten Interpretationen - für Vergleichshörfanatiker eigentlich ideal.


    Gruß,
    Klawirr

  • Guten Tag


    Zitat


    "Schüblersche Choräle" (für den Kantatenliebhaber sicher ein guter Übergang)
    Variationen über Vom Himmel Hoch


    JR


    Genau diese Werke (BWV 645-650 + BWV 769) kaufte ich mir vor zig- Jahren auf LP als erste Orgelmusik von Bach; eingespielt von Michel Chapuis :jubel:
    Und wie ich meine, ein guter Einstieg.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Die Walcha-Aufnahmen bei der DGG stammen aus den Jahren zwischen 1956 und 1971 und sind tontechnisch recht vernünfig. Allerdings ist die CD-Box (12 Stück) nicht ganz billig, wie ich finde.


    Die Walcha-Bach-Box (10 CDs), die ich besitzte, beinhaltet Aufnahmen aus den Jahren 1946-1941; die sind zwar digitalisiert (also ADD) aber tontechisch nicht ideal und zudem: Mono, was mich nicht so sehr stört - ist ja ohnehin nur genau ein Instrument zu hören... Die Box ist jedenfalls spottbillig (so 10,00 EUR) und bietet dafür doch richtig viel Bach in richtig guten Interpretationen - für Vergleichshörfanatiker eigentlich ideal.


    Hallo und danke, gut zu wissen! Sind die beiden Sets jeweils 1:1 von den Vinyl-Sets übernommen? Und weißt Du zufällig, wieviele Platten das macht pro Box (die spätere hast Du ja selbst auf Vinyl, wenn ich Dich richtig verstanden habe)?


    Gruß,
    ^_^J.

  • Die DGG Hat Walchas Bach in zwei LP Boxen rausgebracht, von denen ich nur eine besitze, nämlich der erste, in der auf 8 LPs die freien (also nicht Choralgebundenen) Orgelwerke enthalten sind. Die zweite Box (folglich mit den choralgebundenen Werken) umfaßt - meine ich mich jedenfalls zu erinnern - 9 LPs.


    Gruß M.

  • Yo M — 8)


    danke, dann bin ich im Bilde. Was Platte ist, soll Platte bleiben! (Wenn möglich.)


    Zitat

    Original von m-mueller
    Bottom-Line: try Corti and c 4 yourself


    Right. Ist unterwegs zu mir — 40 Oiro inklusive Porto erschien mir nach dem Stand der Diskussion nicht übertrieben. :)


    LiGr,
    ^_^J.

  • Hallo m-mueller —


    Zitat

    Original von m-mueller
    Ich mag den Corti, weil die Orgeln klangstark sind und er ein guter, kontrapunktisch sicher agierender Organist ist. Nichtsdestotrotz kommt nicht eine dieser Aufnahmen auch nur annähernd an die Aufnahme der "dorischen " von Miklos Spanyi heran.


    In den Corti habe ich mich noch nicht eingehört, aber der Zufall wollte es, daß ich ein ausgemustertes Buch gegen eine Doppel-CD von Spanyi tauschen konnte, auf der auch die „Dorische“ ist. Hat leider kein Cover mehr und ist von einem (für mich) obskuren österreichischen Label („forum”) ohne jede Anhaltspunkte zu Aufnahmedatum oder Veröffentlichungsdatum. Hier die Specs:


    Berühmte Orgelwerke — Famous Organ Works
    Miklos Spanyi — Silbermann Orgel/Organ


    CD1
    Dorische Toccata BWV 538
    „Nun komm der Heiden Heiland“ BWV 659
    Trio „Allein Gott in der Höh' sei Ehr“ BWV 664
    Fantasie BWV 572
    „An Wasserflüssen Babylon“ BWV 653


    CD2
    Triosonate Nr.4 BWV 528
    Toccata & Fuge BWV 565
    Toccata, Adagio & Fuge BWV 564
    Präludium & Fuge BWV 543 (Orgelbüchlein)
    Fantasie & Fuge BWV 542 (Orgelbüchlein)


    Hast Du eine Idee, in welchem Jahr diese Werke aufgenommen wurden?


    Die „Dorische“ klingt nach dem ersten und zweiten Anhören phänomenal, aber das Anhören der kompletten (ersten) CD erschlägt mich ein wenig — ich habe das Gefühl, Spanyi steht aufrecht auf dem Gaspedal fast ohne Unterlaß. Wird ein Weilchen dauern, bis ich alles genießen kann, ohne zwischendurch mental abdämpfen zu müssen. Oder liegt das eher an der Zusammenstellung der Stücke?


    LiGr,
    ^_^J.

  • Zitat

    Original von gyokusai
    Präludium & Fuge BWV 543 (Orgelbüchlein)
    Fantasie & Fuge BWV 542 (Orgelbüchlein)


    Das passt aber nicht zusammen, das Orgelbüchlein ist eine Sammlung von Choralbearbeitungen/Choralvorspielen

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Das passt aber nicht zusammen, das Orgelbüchlein ist eine Sammlung von Choralbearbeitungen/Choralvorspielen


    Genau, und bei den Choralvorspielen auf CD 1 kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen, dass sie "aufrecht auf dem Gaspedal" gespielt werden (zumindest BWV 659 und 653 nicht) - aber wer weiss, was Herr Spanyi für ein Temperament an den Tag legt...


    Ich kenne diese Aufnahme nicht und kann daher leider keine näheren Angaben machen, aber vielleicht findet sich hier noch jemand, der sie im CD-Regal hat - mit Cover ;)


    Viele Grüsse von Fugato

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard


    Das passt aber nicht zusammen, das Orgelbüchlein ist eine Sammlung von Choralbearbeitungen/Choralvorspielen


    Ja, nicht? Das Orgelbüchlein ist ja in den 600er BWVs, aber ich habe schon oft beobachtet, daß der Aufdruck auf den CDs oder Vinyls selbst oft in Schilda erfolgt sein muß :rolleyes: . Ich habe die CDs jetzt auf dem Computer eingelesen und mit der freedb Online-Datenbank abgeglichen (auf die Idee hätte ich auch früher kommen können!), und da sieht die Sache schon ganz anders aus. Für die CD2 (die ich noch nicht gehört hatte) ergibt sich da:


    >>
    Toccata & Fuge in d-moll BWV 565
    Toccata, Adagio & Fuge in C-Dur BWV 564
    „Der Tag, der ist so freudenreich“ BWV 605
    „Puer natus in Bethlehem“ BWV 603
    „Jesu, meine Freude“ BWV 610
    „Das alte Jahr vergangen ist“ BWV 614
    Praeludium & Fuge in a-moll“ BWV 543
    „O Lamm Gottes unschuldig“ BWV 618
    „Christ lag in Todesbanden“ BWV 625
    „O Mensch bewein' dein' Sünde groß“ BWV 622
    Fantasia & Fuge in g-Moll, BWV 542
    >>


    Also sind Stücke aus dem Orgelbüchlein zwischengeschoben.



    CD1 stimmte weitgehend (die Triosonate hatte ich selbst versehentlich auf CD2 verschoben):


    >>
    Dorische Toccata für Orgel in d-moll BWV 538
    „Nun komm der Heiden Heiland“ BWV 659
    Trio super „Allein Gott in der Höh' sei Ehr“ BWV 664
    Fantasie für Orgel in G-Dur BWV 572
    „An den Wasserflüssen Babylon“ BWV 653
    Triosonate Nr.4 e-moll BWV 528
    - I Adagio, Vivace
    - II Andante
    - III Un poco Allegro
    Präludium & Fuge in C-Dur BWV 547


    Die Datenbank sagt übrigens, daß die Aufnahme aus dem Jahr 1992 stamme.




    Zitat

    Original von Fugato
    Genau, und bei den Choralvorspielen auf CD 1 kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen, dass sie "aufrecht auf dem Gaspedal" gespielt werden (zumindest BWV 659 und 653 nicht) - aber wer weiss, was Herr Spanyi für ein Temperament an den Tag legt...


    BWV 653 ist ruhiger, das stimmt, aber auch nur relativ. BWV 659 ist in der Oberstimme ganz schön stramm registriert, und alle Choralvorspiele „brodeln“ sehr drängend, intensiv.


    Ich meine, die Aufnahme ist absolut genial, wirklich — :jubel: — aber zunächst auch enorm anstrengend :faint: ! (Das eine ist ja öfter mit dem anderen verknüpft ... :))


    LiGr,
    ^_^J.

  • Zitat

    Original von gyokusai
    Ich habe die CDs jetzt auf dem Computer eingelesen und mit der freedb Online-Datenbank abgeglichen (auf die Idee hätte ich auch früher kommen können!), und da sieht die Sache schon ganz anders aus.


    Vorsicht - freedb stimmt auch nicht immer. Da habe ich schon die tollsten Sachen erlebt - einmal hat freedb eine Klassik-CD als Album von Frank Zappa erkannt :D


    Aber es gibt dort leider auch weniger offensichtliche Fehler.



    Zitat

    BWV 653 ist ruhiger, das stimmt, aber auch nur relativ. BWV 659 ist in der Oberstimme ganz schön stramm registriert, und alle Choralvorspiele „brodeln“ sehr drängend, intensiv.


    Auch BWV 614 und BWV 622? Das sind für mich Musterbeispiele von Choralvorspielen, die eher ruhig und in sich gekehrt sind - dem Text des Chorals entsprechend.


    Viele Grüsse von Fugato

    Einmal editiert, zuletzt von Fugato ()

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