Rita Streich, die "deutsche" Nachtigall?


  • Am 14. 10. 2019 habe ich im Thread "Neben- und Fulltime-Job: Opernsänger im Film" auf die obengenannten Filme hingewiesen. Ich poste meinen Beitrag hier noch einmal, da er in diesen, der unvergessenen Rita Streich gewidmeten Thread genauso gut gehört.


    In dem Thread "Neben- und Fulltime-Job: Opernsänger im Film" ist Wolfgang Liebeneiners Film "Die Stärkere" (1953) mit Gertrud Kückelmann, Antje Weisgerber, Tilla Durieux, Elsa Wagner, Tilly Lauenstein, Maria Sebaldt, Hans Söhnker, Paul Henckels, Paul Bildt, Harald Juhnke, Heinz Klingenberg u. a. in voller Länge zu sehen.


    Carlo

  • Hallo Carlo,


    ich habe was gefunden zu dem Film Muriel ou le temps d'un retour. Die Musik von Hans Werner Henze ist auf Tonträger unter dem Titel L'amour à mort erschienen, ist aber wohl nicht mehr im Handel


    Bildergebnis für hans werner Henze L'amour à mort soundtrack


    Und mit Rita Streich hier gibt es hier Hörproben (Nr. 6 - 17)

    Es grüßt Vera

  • Da ist mir ein Fehler unterlaufen in Beitrag # 62.


    Ich glaube inzwischen es handelt sich bei Muriel ou le temps d'un retour und L'amour à mort um zwei verschiedene Filme von Resnais, beide mit der Musik von Henze.


    Die Hörproben sind auf jeden Fall aus L'amour à mort und Rita Streich singt

    Es grüßt Vera

  • Liebe Vera,


    das ist ja toll, was Du alles an's Tageslicht holst! Herzlichen Dank dafür!


    Ich habe mir gerade die Hörschnipsel aus dem Film "Muriel ou le temps d'un retour" (Muriel oder Die Zeit der Wiederkehr) von 1963 mit Hans Werner Henzes Musik und dem Gesang von Rita Streich angehört. Wirklich ein ungewöhnliches und einmaliges "Streichkonzert"!


    Der Film "L'amour à mort" (Liebe bis in den Tod), ebenfalls mit Musik von Henze, stammt aus dem Jahre 1984 - drei Jahre vor dem Tod der Sängerin - und enthält lt. den Hörproben keine Gesangspartien.


    LG


    Carlo

  • Lieber Carlo,


    hätte ich den Text aufmerksamer gelesen, wäre mir der Fehler nicht unterlaufen, aber ich sah nur den Namen "Rita Streich" und voilà, war's passiert.

    Also jetzt für alle:

    Hörproben (Nr. 6 - 17)

    sind aus dem Film Muriel ou le temps d'un retour.

    Es grüßt Vera

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  • Liebe Melomanen,


    heute vor 100 Jahren wurde Rita Streich in der Nähe von Novosibirsk geboren.


    Aus diesem Anlass werde ich mir zu ihrem Gedenken gleich eine Videokassette mit zwei von ihr moderierten Fernsehsendungen ansehen ("Ein musikalisches Portrait" vom WDR von 1965 und "Rita Streich singt Volks- und Wiegenlieder", ein Zusammenschnitt von 3sat von zwei Sendungen des ZDF von 1964 und 1972) und in Gedanken eine Rose auf ihr Grab auf dem Perchtoldsdorfer Friedhof (bei Wien) legen.


    Die 'Königin des Charmes' (wie man sie in Frankreich nannte, wo man sie hoch verehrte) zeigt m. E. in diesen TV-Filmen die Quintessenz ihrer Persönlichkeit und ihres Wirkens: neben ihrer wunderbaren, unverwechselbaren Stimme eine Natürlichkeit des Ausdrucks gepaart mit sicherem Stilempfinden und künstlerischer Ernsthaftigkeit. Und bei "Der Mond ist aufgegangen" (von Johann A. P. Schultz) werde ich garantiert wieder einen Kloß im Hals haben...


    Carlo

  • heute vor 100 Jahren wurde Rita Streich in der Nähe von Novosibirsk geboren.

    Lieber Carlo,


    vielen Dank, daß Du diese Sängerin anläßlich ihres 100. Geburtstages in Erinnerung rufst. Sie war nicht nur eine einzigartige, sondern auch eine der charmantesten Sängerinnen, die Deutschland hervorgebracht hat. Zum bleibenden Gedächtnis veröffentliche ich hier ein besonders schönes Foto der Künstlerin, die allen älteren Musikfreunden noch ein Begriff sein dürfte (müßte):

    Rita Streich: albums, songs, playlists | Listen on Deezer

    Auch ich habe gestöbert und mir für heute eine CD der unvergessenen Sängerin herausgesucht:


    Rita Streich Singt Opernarien - Streich, Rita, Bellini, Vincenzo,  Donizetti, Verdi: Amazon.de: Musik

    deren Inhalt - zumindest teilweise - mit dieser alten LP identisch ist, die sich ebenfalls noch in meiner Sammlung befindet und optisch wesentlich mehr "hermacht":


    Rita Streich Singt Arien Der Grossen Oper | Discogs


    Mit Kraft möchte ich betonen, daß Rita Streich bezeichnen als “Nachtigall” nie etwas derartiges war.

    Wenn ich den früheren Teilnehmer "musicophil" recht verstehe, so sollte wohl nicht das Wort "deutsche", sondern "Nachtigall" in Anführungszeichen stehen, denn daß Rita Streich eine Deutsche war, ist wohl nicht zu bezweifeln, obwohl sie - durch die Folgen des 1. Weltkriegs - im fernen Sibirien das Licht der Welt erblickte.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • heute vor 100 Jahren wurde Rita Streich in der Nähe von Novosibirsk geboren.

    In dem Thread 'Sängerische Ehrentagschronik' hat Stimmenliebhaber heute morgen zwei sehenswerte Filmaufnahmen von Rita Streich eingestellt.


    Noch mal hinweisen möchte ich auf die Box der DGG mit 8CDs, die Harald Kral bereits eingestellt hatte und die jetzt unter einem hässlichen Grabstein liegt:


    MI0001084325.jpg?partner=allrovi.com


    004280f3.jpg


    Sie wird gebraucht spottbillig angeboten!

    Auf die oben gestellte Frage, ob sie Konstanze gesungen hat, kann ich leider keine Antwort geben. Aber: ich habe sie 1954 und 1955 in der Städtischen Oper Berlin als Blondchen gehört. In meinen Notizen aus der Zeit ist aber nur ihr Name notiert.


    Beste Grüße

    Caruso41



    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!


  • Eine Sängerin als "Nachhtigall" zu bezeichnen, fand ich schon immer albern. Eine Frau ist kein Vogel und verspeist in der Regel keine Insekten. ;) Außerdem kann ich keine Ähnlchkeiten im magischen Gesang dieses wunderbbaren Tieres mit den Dabietungen von Rita Streich erkennen.



    Allenfalls müsste man von Rita Streich, der "deutschen Leche" sprechen. :D

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Noch eine Perle von Rita Streich ist auf dieser alten 45er EP enthalten:

    45cat - Rita Streich - Der Hirt Auf Dem Felsen Op. 129 - 1. Teil / Der Hirt  Auf Dem Felsen Op. 129 - 2. Teil - Deutsche Grammophon - Germany - 30 288  EPL SCHUBERT: Der Hirt auf dem Felsen, D. 965

    mit Michael Raucheisen (Klavier) und Heinrich Geuser (Klarinette). Aufnahme: ca. 1954.

    Eine echte Offenbarung, habe das Lied selten schöner und inniger gehört!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Sie wird gebraucht spottbillig angeboten!

    Lieber Caruso41,


    ich weiß ja nicht, was Du spottbillig nennst:), aber 50 € + Versandkosten für 8 CDs (gebraucht) sind ja nicht gerade ein Pappenstiel! Oder bin ich beim falschen Händler gelandet?


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Eine Sängerin als "Nachtigall" zu bezeichnen, fand ich schon immer albern. Eine Frau ist kein Vogel und verspeist in der Regel keine Insekten. ;) Außerdem kann ich keine Ähnlchkeiten im magischen Gesang dieses wunderbbaren Tieres mit den Dabietungen von Rita Streich erkennen.

    Frau Streich ist diesbezüglich aber nicht die einzige. Beispielsweise wird Edita Gruberova ja als "slowakische Nachtigall" bezeichnet. Die legendäre Jenny Lind hat ebenfalls den Spitznamen die "schwedische Nachtigall" zu sein. Sieht so aus als hätte jedes Land seine eigene menschliche Nachtigall. ^^


    Der Gesang der Nachtigall, wie der der vielen anderen Singvögel, ist natürlich wunderbar anzuhören, wie das von dir verlinkte faszinierende Video beweist, lieber Rüdiger.


    Wobei hier anzumerken ist, dass bei den Nachtigallen nur die Männchen singen! Wenn man das auf Menschen ummünzt, dann dürften demnach Frau Streich und andere weibliche Sänger nur Rufe ausstoßen, denn singen könnten sie gar nicht. Somit ist das also eine falsche Adaption! :pfeif:


    Die Nachtigall hat übrigens im Schnitt bis zu 200 Strophentypen im Repertoire. Es können sogar mehr als 250 sein.

    Zum Gesang der Nachtigall heißt es:


    Der Gesang der Nachtigall ist reich, wohltönend und laut und wird von Menschen als sehr angenehm und schön empfunden. Der Gesang ist überaus komplex, verschiedenartig, unvorhersehbar und „fantasievoll“, besteht aus Strophen dicht gereihter Einzel- oder Doppeltöne. Es kommen sowohl gezwitscherte und geflötete Laute vor, Tonrepetitionen sowie trillerartige und in der Kehle geschlagene Bildungen, deren Intervall-Umfang ganz verschieden sein kann (z. B. Terz, Quarte usw.). Die Stimme hat einen großen Umfang, hohe Töne oder Passagen wechseln sich mit solchen einer tiefen oder mittleren Lage ab. Auch die Dynamik ist sehr variabel und wechselt von leisen zu lauten Passagen, manchmal auch in Crescendo-Effekten. Neben schnellen und schnellsten Koloraturen von einem scheinbar fröhlichen oder gar witzigen Ausdrucksgehalt kommen auch langgezogene Töne mit besonders wohlklingender Stimme und Tonwiederholungen vor, die klagend oder sehnsüchtig wirken und als besonders charakteristisch gelten.


    Beeindruckend. Von wegen menschliche Nachtigall - da kann wohl weder Frau Streich noch sonst wer mithalten. ;)



    Gregor

  • Naja, es gibt Schlimmeres. Mein Motto: Lieber Nachtigall als Nebelkrähe. 8-)

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Lieber Nemorino!

    Lieber Caruso41,

    ich weiß ja nicht, was Du spottbillig nennst :) , aber 50 € + Versandkosten für 8 CDs (gebraucht) sind ja nicht gerade ein Pappenstiel! Oder bin ich beim falschen Händler gelandet?

    Vermutlich hast Du nur bei Internetanbietern geschaut. Im Augenblick ist ja auch nicht mehr möglich. Aber in Antiquariate gibt es doch reichlich "um die Ecke". Da habe ich die Box für weniger als 10 Euro gesehen. Meist sind die Antiquariate ja auf Jazz und Rock fokussiert und kennen sich in der Klassik-Szene nicht so aus, kaufen aber ganze Nachlässe , zu denen auch Klassik gehört. Vielleicht hast Du auch solche Läden in Deiner Nähe. Und der Lockdown wird ja nicht ewig dauern.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber 'Caruso41',


    ja, Rita Streich hat die 'Konstanze' in der „Entführung aus dem Serail“ gesungen, aber soviel ich weiß, nur an der Wiener Staatsoper (6 Mal von 1956 bis 1963 im Redoutensaal in der Wiener Hofburg – stets mit Anton Dermota als 'Belmonte' - und einmal am 16. 2. 1964 im 'Haus am Ring' mit Olivera Miljakovic, Waldemar Kmentt, Murray Dickie und Kurt Böhme unter Heinz Wallberg). Rita Streichs 'angestammte' Rolle in dieser Oper war das 'Blondchen', das sie vor allem in Berlin (Staatsoper und Städtische Oper) und auch 21 Mal in Wien sang (1953 und 1954 zweimal im Theater an der Wien und ab 1956 im Redoutensaal bzw. der Staatsoper). In die Annalen der Wiener Staatsoper ist ihre Interpretation der 'Konstanze' nicht eingegangen. Vermutlich fehlte Frau Streich auf Grund ihrer Persönlichkeit und ihrer zwar tragfähigen, aber angeblich nur mittelgroßen Stimme die dramatische Komponente für eine eindrückliche Gestaltung dieser Rolle, obwohl sie vor dem Mikrophon durchaus dramatisches Feuer entfachen konnte (z. B. in Mozarts Konzertarien).


    Besonders interessant dürfte die Vorstellung vom 2. 1. 1958 gewesen sein, denn da war Anneliese Rothenberger das 'Blondchen' zur 'Konstanze' von Rita Streich und die Fama weiß zu berichten, dass sich die beiden Sängerinnen eher aus dem Weg gingen. Keine Probleme gab es mit Erika Köth (die in ihren Anfängerjahren auch das 'Blondchen' sang, aber schon früh zur 'Konstanze' wechselte). So war sie auch dreimal zusammen mit Rita Streich als 'Blondchen' an der Wiener Staatsoper (zweimal im Oktober 1958 und einmal im Mai 1960) zu hören und auch in einer Neuinszenierung – 6 Vorstellungen - an der 'Piccola Scala' in Mailand im Mai 1959 (fast eine 'Wiener Aufführung' mit Anton Dermota, Murray Dickie und Kurt Böhme unter Bernhard Conz).


    Die nach ein, zwei Tönen sofort zu identifizierende Stimme von Rita Streich – die ich leider nie 'live' gehört habe – soll dem Vernehmen nach nur von begrenztem Volumen gewesen sein. Wie sie dann aber in so großen Opernhäusern wie denen in San Francisco ('Zerbinetta' und 'Sophie') und Chicago ('Susanna' und 'Amor' in „Orfeo ed Euridice“) reüssieren konnte, scheint mir rätselhaft; Mikroports gab es damals noch nicht. (Sogar die strenge Claudia Cassidy in Chicago war von ihr begeistert.) Fest steht aber, dass Rita Streich der Liebling der Toningenieure gewesen ist, denn eine mittelgroße Stimme lässt sich bekanntlich von den Mikrophonen leichter 'einfangen' als ein großkalibriger Sopran. Und so dürfen wir uns heute noch mittels ihrer zahlreichen Aufnahmen an der ungekünstelten, stilsicheren und einfühlsamen Gesangskunst (mit vorbildlicher Textverständlichkeit!) und der auch akustisch feststellbaren– noch einmal: charmanten – Ausstrahlung von Rita Streich erfreuen.


    Carlo

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  • Aber in Antiquariate gibt es doch reichlich "um die Ecke"

    Lieber Caruso41,


    zunächst herzlichen Dank für Deine Antwort. Leider ist das mit den Antiquariaten in meiner Gegend schlecht bestellt, ich wohne praktisch in der "Prärie", d.h. in der vorderen Eifel, da gibt's so was weit und breit nicht. Vielleicht wird die Box ja auch im Internet mal wieder günstiger angeboten.


    Ich habe mich stattdessen mit einer Rarität getröstet, die 1) tatsächlich spottbillig zu haben war (€ 1,98 + Versand) und 2) sogar in diese weihnachtliche Zeit vorzüglich paßt:

    JOSEPH RHEINBERGER: Der Stern von Bethlehem

    und das in einer vorzüglichen Besetzung: Rita Streich (Sopran) und Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton),

    dem Chor des Bayerischen Rundfunks & dem Sinfonie-Orchester Graunke (heute: Münchner Symphoniker);

    Dirigent: Robert Heger.


    Ich kenne das Werk nur flüchtig, habe es einmal, und das vor mehr als 30 Jahren, in einer benachbarten Kirche gehört. Da ist der Eindruck natürlich verblaßt.

    Nun bin ich gespannt auf die Wiederbegegnung mit dieser Weihnachtskantate, die im Jahr 1891 entstanden ist.

    Und der Lockdown wird ja nicht ewig dauern.

    Dein Wort in Gottes Gehörgang! Hoffen und wünschen wir uns, daß uns das Jahr 2021 in dieser Hinsicht angenehme Überraschungen bereitet.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Rüdiger,


    vielleicht solltest Du das etwas lockerer sehen. Mit "Nachtigall" sollte vor allem auf den herrlichen Gesang und vor allem auf die Koloraturen aufmerksam gemacht werden, die Sängerinnen wie Rita Streich oder Edita Gruberova nun einmal eigen waren.


    So schrieb "DIE WELT" in ihrem Nachruf im März 1987: " .... sie hatte eine Zwitscherstimme, die süß in Höhen aufzusteigen verstand, in dem es für andere Sängerinnen leicht sehr kalt wird. Je höher es ging, desto wohler fühlte sie sich ..."

    Und die "Neue Zürcher Zeitung" meinte nach einem Konzert bereits 1968: "Rita Streich, die ihrer Koloraturkunst halber an allen großen Bühnen gefeiert wird, ist auch eine überaus sensible Liedinterpretin. Mit ihrer lieblichen, zärtlich-süßen, schlank gesponnenen Stimme und der von einer ursprünglichen Musikalität zeugenden Diktion ließ sie die entzückenden Kostbarkeiten zum Erlebnis werden."

    "She was called the 'Viennese nightingale' on account of her ease in singing the high notes and because of her vocal virtuosity", hieß es 1987 in der englischen Musikzeitschrift "Compact".


    Wirkliche Ähnlichkeiten im Gesang von Rita Streich und einer Nachtigall sind natürlich utopisch, doch der Vergleich ist zumindest gutgemeint.


    LG Nemorino





    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Rüdiger,


    vielleicht solltest Du das etwas lockerer sehen. Mit "Nachtigall" sollte vor allem auf den herrlichen Gesang und vor allem auf die Koloraturen aufmerksam gemacht werden, die Sängerinnen wie Rita Streich oder Edita Gruberova nun einmal eigen waren.


    So schrieb "DIE WELT" in ihrem Nachruf im März 1987: " .... sie hatte eine Zwitscherstimme, die süß in Höhen aufzusteigen verstand, in dem es für andere Sängerinnen leicht sehr kalt wird. Je höher es ging, desto wohler fühlte sie sich ..."

    Letzlich stört mich das natürlich nicht, lieber Nemorino. Ich würde mich nur anders ausdrücken.



    Wenige deutsche Sängerinnen sind offenbar so schnell in der Vergessenheit versunken wie jene Sängerin, die vermutlich eine der schönsten Stimmen hatte, die Deutschlands je besaß: die Sopranistin Rita Streich. Sie war eine der bedeutendsten deutschen Koloratursopranistinnen der Nachkriegszeit.

    Beim ersten Satz des Threads bin ich dann doch ins Grübeln geraten. War Rita Streich je vergessen? Nein. Kaum eine Sängerin konnte sich auch nach ihrem Tod des Ruhmes so sicher wie sie. Aufnahmen waren immer greifbar. Dazu gehört auch die von Caruso genannte Box der Grammophon. In ihr sind das hinreißende Können der Streich und ihre Vielseitigkeit konzentriert auf acht CDs versammelt. Mein erste Bekanntschaft mit ihr geht auf die Kindheit zurück. Im Haus gab es die berühmte Schallplattenaufnahme von Humperdinck "Hänsel und Gretel", die über die Jahre in immer neuen Auflagen erschienen ist.



    Gretel ist die Streich. Unvergessen, wie sie im Wald auf Hänsels Feststellung reagiert, den Weg nicht mehr zu wissen: "O, Gott, was sagst du? Den Weg nicht mehr?" Oder ihre von Angst ergriffene Antwort auf das Echo: "Ist jemand da?" Das war wie eine Intialzündung. Die Streich muss man einfach mögen. Davon war von je überzeugt. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Inhalt der 8 CD Box :!:


    Diese ist nicht darauf....und die Weihnachtslieder.

    51HRYV81W8L.jpg



    Zitat von nemorino

    und vor allem auf die Koloraturen aufmerksam gemacht werden, die Sängerinnen wie Rita Streich oder Edita Gruberova nun einmal eigen waren.

    Ich mag sie ja auch lieber nemorino, aber leider klingen manches mal ;) ihr Koloraturen arg verwaschen und unsauber gesungen, dafür hatte sie eine strahlende Höhe!

    Für mich ein Schmankerl der Box.....das Rigoletto Duett "Tutte le feste al tempio" mit Hermann Uhde ein unangefochtener Lieblingssänger von mir! :hail:


    LG Fiesco


    PS: Lieber nemorino, habe am heutigen Nachmittag ein großes Antiquariat dessen Inhaber ich sehr gut kenne angerufen, er hatte die Box auch nicht, aber er sagte zu mir heutige Antiquaritätenhändler für diesen Bereich orientieren sich natürlich auch im Netz bei den Preisen!

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • ....und die Weihnachtslieder.

    Lieber Fiesco, hat es die eigentlich schon mal auf CD gegeben?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Lieber Fiesco, hat es die eigentlich schon mal auf CD gegeben?

    Lieber Rüdiger, leider nein aber in meiner Box liegt wie von Zauberhand eine CD mit den Weihnachtsliedern drin ^^.

    Ich habe doch einem guten Freund einen Teil meiner LP Sammlung geschenkt, im Gegenzug bekam ich einiges überspielt was ich nicht als CD wiederbeschaffen konnte.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das nenne ich einen Freund! :) Sei froh, lieber Fiesco.



    Auf dieser schönen CD, die ich nur wärmstens empfehlen kann, findet sich wenigstens ein Lied mit Rita Streich: "Die Himmelsbotschft ist erklungen", eingespielt 1951 beim RIAS.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger,


    Du meintest doch sicher die Weihnachtslieder, die Rita Streich im Oktober 1953 mit dem RIAS-Knabenchor und dem RIAS-Symphonie-Orchester Berlin unter Kurt Gaebel für die 'Deutsche Grammophon Gesellschaft' aufgenommen hat und die unter dem Titel: "Von Hirten und der heiligen Nacht" auf EP (30 062 EPL / 17 cm) und sogar noch auf Schelllack (72 442 LVM / 30 cm) veröffentlicht wurden. In potpourrihafter Anreihung sind hier 12 Lieder zu hören: Alle Jahre wieder – Maria auf dem Berge – Ihr Kinderlein kommet – Echolied der Hirten – O du fröhliche – Es ist ein Ros' entsprungen – Vom Himmel hoch – Die Hirten auf dem Felde – Maria durch ein' Dornwald ging – Still, still, still – Süßer die Glocken nie klingen – Stille Nacht. (Diese Aufnahmen habe ich auf einer LP der 'Polydor'-Tochter 'Karussell' zusammen mit der Weihnachtsgeschichte, gelesen von Mathias Wieman; m. W. sind die Lieder noch nicht auf CD erschienen.)


    Die im Beitrag Nr. 82 gezeigte CD „Vom Himmel hoch..." von 'audite' enthält mit Rita Streich die beiden Weihnachtslieder 'Vom Himmel hoch' und 'Süßer die Glocken nie klingen' mit dem RIAS-Unterhaltungsorchester unter Hans Carste (10. 12. 1955) und zwei Lieder von Charlotte Kaufmann: 'Stille Nacht, die Frucht ist längst ins Haus gebracht' und 'Die Himmelsbotschaft ist erklungen'. Die Komponistin begleitete hier selbst am Klavier, eingespielt am 8. 12. 1951 beim RIAS Berlin. Bei dieser Aufnahmesitzung hat Rita Streich aber noch zwei weitere Lieder von Charlotte Kaufmann gesungen ('Markt und Straßen steh'n verlassen' und 'Onkel Mond'), die bis heute nicht veröffentlicht wurden.


    Carlo

  • Liebert Carlo!

    Rita Streich hat die 'Konstanze' in der „Entführung aus dem Serail“ gesungen, aber soviel ich weiß, nur an der Wiener Staatsoper

    Besten Dank für die Informationen. In Berlin hat sie in der ENTFÜHRUNG nur das Blondchen gesungen.

    Die nach ein, zwei Tönen sofort zu identifizierende Stimme von Rita Streich – die ich leider nie 'live' gehört habe – soll dem Vernehmen nach nur von begrenztem Volumen gewesen sein.

    Ich habe sie ja in verschiedenen Partien gehört - aber kaum gesehen, da ich in der Regel auf einem Partiturplatz saß. Die Stimme war wirklich klein aber sie trug gut. Trotzdem hat sie mich als Teenager seinerzeit nicht besonders beeindruckt. Ich fand sie - wie ich einmal in mein Opernbuch geschrieben habe - "kultiviert aber schmal". Eine Lisa Otto hat mich seinerzeit mehr begeistert. Inzwischen habe ich die Reize und Qualitäten der Streich über ihre Aufnähmen entdeckt. Ich kann sie auch würdigen. Zu meinen Favoriten gehört sie allerdings in keiner Partie.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • habe am heutigen Nachmittag ein großes Antiquariat dessen Inhaber ich sehr gut kenne angerufen, er hatte die Box auch nicht, aber er sagte zu mir heutige Antiquaritätenhändler für diesen Bereich orientieren sich natürlich auch im Netz bei den Preisen!

    Lieber Fiesco,


    ganz herzlichen Dank für Deine Bemühungen! Ich werde die Augen offenhalten, vielleicht gibt es das Album ja auch mal wieder billiger.

    leider klingen manches mal ;) ihr Koloraturen arg verwaschen und unsauber gesungen, dafür hatte sie eine strahlende Höhe!

    Das verzeihe ich ihr gerne, weil sie - trotz mancher technischer Schwächen - einfach zauberhaft singt! Zudem war sie eine ausnehmend sympathische Persönlichkeit.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Du meintest doch sicher die Weihnachtslieder, die Rita Streich im Oktober 1953 mit dem RIAS-Knabenchor und dem RIAS-Symphonie-Orchester Berlin unter Kurt Gaebel für die 'Deutsche Grammophon Gesellschaft' aufgenommen hat und die unter dem Titel: "Von Hirten und der heiligen Nacht" auf EP (30 062 EPL / 17 cm) und sogar noch auf Schelllack (72 442 LVM / 30 cm) veröffentlicht wurden.

    Lieber Carlo, lieber Rüdiger,


    in diesem 2 CD-Album sind sie sämtlich (alle 12) enthalten! Es ist sogar noch im Handel, wenn auch gebraucht, und noch nicht einmal sehr teuer. Außerdem findet man darin u.a. die lange vermißte Aufnahme der 6 Weihnachtslieder von Peter Cornelius, herrlich gesungen von Irmgard Seefried, am Klavier begleitet von Erik Werba:



    Praetorius: Weihnachtslieder - Es ist ein Ros' entsprungen

    Eine kostbare Ausgabe für alle, die sich noch der traditionell gefeierten Weihnachtsabende in den 1950/60er Jahren erinnern und diesen bis heute ein wenig nachtrauern. Nostalgie pur!

    Eine Lisa Otto hat mich seinerzeit mehr begeistert.

    Lieber Caruso41,


    schön, daß Du an diese leider von der Plattenindustrie arg vernachlässigte Künstlerin erinnerst. Sie war nicht nur eine fantastische Despina, sondern hat auch Schuberts "Ave Maria" und das "Laudate Dominum" (aus KV 339) von Mozart anrührend und mit herrlicher Stimme gesungen. Auf dieser CD sind sie zu finden:

    Halleluja... Halleluja - Berühmte Chöre

    Ich besitze noch die Original-LP aus dem Jahr 1962, die so aussah:

    Halleluja Halleluja Berühmte Chöre 136366 SLPEM Big Tulip Rim LP143 | eBay


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zitat von nemorino

    Eine kostbare Ausgabe für alle, die sich noch der traditionell gefeierten Weihnachtsabende in den 1950/60er Jahren erinnern und diesen bis heute ein wenig nachtrauern. Nostalgie pur!

    Lieber nemorino, Dank sei dir für den Hinweis, aber für mich ist das nichts da ist mir zu viel drauf was ich nicht mag,

    du kannst dir bestimmt denken warum ;)!

    Da behalte ich doch lieber meine selbst gebrannte, aber für Rheingold1876 ist das bestimmt eine Option!


    LG Fiesco :hello:

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • da ist mir zu viel drauf was ich nicht mag,

    du kannst dir bestimmt denken warum

    Lieber Fiesco,


    ehrlich gesagt, nein! Mono ist doch für Dich kein Hindernis, und Elisabeth Schwarzkopf ist gar nicht dabei:).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Fiesco,


    ehrlich gesagt, nein! Mono ist doch für Dich kein Hindernis, und Elisabeth Schwarzkopf ist gar nicht dabei:).


    LG Nemorino

    Lieber nemorino, ja mit Mono habe ich keine Probleme aaaber mit den Herren! :untertauch:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • aaaber mit den Herren!

    .... gilt das für alle drei, lieber Fiesco? Deine Vorbehalte zu "DiFiDi" sind mir bekannt, aber die beiden anderen? Prey mag zwar hin und wieder etwas "tümlich" sein, doch für die schlichten Weihnachtslieder ist das m.E. der passende Tonfall. Und Wunderlich? Das kommt mir doch etwas wunderlich vor:).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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