Hallo!
Bei mir geht's heute morgen los mit:
Max Butting (1888-1976): Streichquartett Nr.8 op.96 "Die Nachgeburt" (1957)
Schuster-Quartett
Natürlich eine LP (bzw. ich habe mir das Stück vor einiger Zeit auf CD überspielt). Übrigens verwundert mich in diesem Fall, dass das Stück auf der LP fast einen Halbton zu hoch eingespielt ist - der Anfang des Manuskripts ist abgedruckt, daraus kann ich das eindeutig feststellen. Andererseits, das zweite auf der Schallplatte eingespielte Werk (Buttings Siebte Sinfonie) ist von der Tonhöhe her "richtig", sehr seltsam. Der kusiose Beiname des Quartetts ist dadurch zu erklären, dass sich das Quartett stark auf das kurz zuvor entstande Siebte Streichquartett bezieht, also quasi eine "Nachgeburt" jenes Werkes darstellt. Butting sah seine letzten vier Quartette ohnehin als Zyklus an, als eine Art "Quartett-Sinfonie". Das einsätzige Achte nimmt darin die Funktion eines langsamen Satzes ein. Ich finde es übrigens sehr schade, dass Butting heute nahezu vergessen ist: sein Stil zeichnet sich durch Polyphonie, starke Chromatik (Butting interessierte sich für die Zwölftonmusik insofern, als dass er der Auffassung war, durch zwölftönige Melodien eine besonders expressive Tonsprache erzeugen zu können - seine Werke bleiben aber tonal), rhythmische Triebkraft und energiegeladene Vitalität aus.
Viele Grüße
Holger