Was höre ich gerade jetzt (JAZZ - 2007 - 2008)
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Hallo Miteinander,
locker und entspannter Jazz, der räumlich hervorragend
abgebildet wurde – eine klasse 5.1 Empfehlung:[SIZE=3]Spyro Gyra In Modern Times [/SIZE]

SACD multiCHGruss
Robert -
Jetzt höre ich noch zwei der ganz großen Jazztrompeter der Nach-BeBop-Zeit: Freddie Hubbard, der heute leider zu krank ist, um noch spielen zu können zusammen mit Woody Shaw, der leider schon im Jazzer-Himmel weiterjamt und auf Erden immer etwas underrated war. Neben eigenen Stücken spielen sie auf dieser Doppel-CD auch Kompositionen von ihren auch zum Zeitpunkt der Sessions (1985/87) schon im JazzerHimmel weilenden großen Trompetenkollegen Fats Navarro, Clifford Brown, Lee Morgan und Kenny Dorham. So wird diese CD zur großartigen Hommage.


Die erste, dieser beiden CDs kam 1986 unter dem Titel "Double Take", die zweite 1988 unter dem Titel "The Eternal Triangle" auf "Blue Note" heraus. Auch die Band ist vom Feinsten: Auf der ersten mit Cecil McBee (b), auf der zweiten mit Ray Drummond (b), auf beiden mit Carl Allen (dr), Kenny Garrett (as,fl) und Mulgrew Miller (p).
Matthias -
Den packe ich jetz einfach mal zum Jazz. Genaugenommen wäre die Spielart seiner Musik eher mit "easy listening" zu bezeichnen. Die Rede ist von Larry Adler (1914-2001), dem formidablen Mudharmonika-Virtuosen.
Diese Platte hatte ich heute in der Post:
Die Bezeichnung Crossover wäre auch angebracht: Gershwin, Kern und Rogers würde ich ins klassische Fach rechnen. Nicht zuletzt ist Morton Gould als Dirgent eine Klammer zwischen all den genannten Spielarten.
Larry Adler ist wohl vielen (Älteren) bekannt durch "Riffifi", ein Filmtitelmelodie. Und wer immer schon wissen wollte, was für eine Platte Jean Gabin mehrfach in dem Film "Wenn es Nacht wird in Paris (Ne touchez pas au Grisby)" auflegt, es ist Larry Adlers "Le Grisby".
Larry Adler war auch im klassischen Fach aktiv: auf einer 10''-LP hat er für Columbia das "Konzert für Mundharmonika und Orchester" von Arthur Benjamin und die "Romance for Harmonica and Orchestra" von Ralph Vaughn Williams eingespielt.
Liebe Grüße vom Thomas

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Hallo.
Bei der Musik von Nik Bärtsch und Ronin macht es bei mir einfach "Klick". In dieser Woche habe ich mir nach dem jüngsten Album "Holon" nun den Vorgänger "Stoa" geholt.

Auch dieses ist für mich in seiner minimalistischen, repetitiven und zugleich atmosphärischen Art wieder eine dicke Empfehlung.

Gruß, Ekkehard.
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Bei mir diese:
Die Platte hatte ich mir seinerzeit bei Erscheinen gekauft (1979), als CD kann ich sie nicht finden.
Liebe Grüße vom Thomas

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Hallo Matthias,
ZitatJetzt aber noch das Original
göttliche Wahl!
Michael -
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Angenehme Pausenunterhaltung aus gegebenem Anlass:

Liebe Grüße vom Thomas

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Zu Thelonious Monk und Marc Ribot kann ich auch nur diesen machen:
Ihre CDs dürften bei mir weitgehend komplett vorhanden sein. Naja, vielleicht nicht jede Sideman-Aufnahme Ribots.Zur Zeit höre ich aber diese Aufnahme der Sängerin Saadet Türköz mit wechselnden DuoparterInnen:
CD-Titel: Marmara Sea
Leider kein Bild vorhanden.

Saadet Türköz stammt aus einer türkisch-kasachischen Minderheit im heute chinesischen Ost-Turkestan, ist in der Türkei aufgewachsen und lebt heute als Jazzsängerin in der Schweiz.
Auf dieser auf dem schweizer Intakt-Jazzlabel erschienen CD singt, bzw. im weiteren Sinn stimmimprovisiert, sie sowohl eigene, weitgehend improvisierte Stücke als auch über klassische und Folk Songs aus der Türkei und dem zentralasiatischen Raum auf Türkisch und Kasachisch zum Teil mit eigenen Texten, zum Teil auch mit Gedichten, z.B. von Nazim Hikmet, jeweils im Duo mit einem Instrumentalisten/ einer Instrumentalistin.
Die durchwegs herausragenden PartnerInnen sind:
- einer, der großen Meister und Väter des türkischen Jazz, Buhan Öcal auf der Ud, der türkischen Laute, oder der Saz
- der mit Ribot in vieler Hinsicht vergleichbare (musikalische Vielseitigkeit, Geräuschklänge, größte Virtuosität) New Yorker Avantgardist Elliott Sharp an der E-Gitarre
- die in der Neuen Musik wie in der Freien Improvisationsszene gleichermaßen behaimatete französische Kontrabassistin Joelle Léandre
- der, wie Sharp, auch hier bis in den Noise-Bereich experimentierfreudige Martin Schütz auf dem 5-saitigen Electric-Cello.Es entsteht eine äußerst reizvolle Mischung zwischen Folk- und Avantgarde-Klängen, Konzept und freier Improvisation, Lyrischem und hartem Noise - himmelweit entfernt von allen eingängigen Worldmusic-Pop-Stereotypen.
Matthias -
Ach, mir ist heute so nach Schmusejazz:

Last Exit
Sonny Sharrock - El. Guitar
Peter Brötzmann - T-Sax
Bill Laswell - Bass
Ronald Shannon Jackson - Drums»The only emporer in the world is the emporer of ice-cream...« :faint:

Viele Grüße,
Medard -
Hallo Medard,
O, jaa - wirklich wunderbarer Schmusejazz!

Auch gut geeignet, wenn einem gerade so danach ist, Terrorist, Amokläufer oder wenigstens Wohnungseinrichtungszerleger zu werden; wirkt dann wunderbar, alle bad feelings abbauend, also echte Entspannungsmusik. =) , deswegen habe ich natürlich alle Last Exit zur steten Verfügung für den akuten Krisenfall in meinem musikalischen Medizinschrank.Wer seinem Chef also immer schon mal sagen wollte, dass er ein Flachkopf und fieser Wichtigtuer ist, daraufhin mit freundlichen Worten die Kündigung nahegelegt bekommt, der Gewerkschaftssekretär erklärt, dass in dem Fall leider nichts zu machen ist, das Arbeitsamt eine Sperrfrist verhängt, auf dem Weg nach Hause die alte Karre mit Motorschaden liegenbleibt, jetzt noch die Fluppen ausgegangen sind, und am Kiosk bemerkt wird, das das Portmonaie fort ist, der Geldautomat anschließend die Karte frißt und, zu Hause angekommen, die Family in Panik ausbricht und die Freundin erklärt, dass sie dich sowieso verlassen wollte - ich empfehle 1-2 Last Exit -CDs, voll aufgedreht, und man ist wieder reif und entspannt für die "Dichterliebe".
Hast Du Last Exit mal live gesehen? Ihre Live-Auftritte, die ich mitbekommen habe, gehören zu meinen stärksten Live-Eindrücken: Unglaubliche Energie bei enormer Dichte der Interaktion! - Jedoch reicht einer, der vier schon aus, das einem noch Tage später die Welt um einen rum so leise vorkommt.

Matthias -
Zitat
Original von Matthias Oberg
Zu Thelonious Monk und Marc Ribot kann ich auch nur diesen machen:
Ihre CDs dürften bei mir weitgehend komplett vorhanden sein. Naja, vielleicht nicht jede Sideman-Aufnahme Ribots.
MatthiasHallo Matthias,
freut mich zu hören. Monk gehört sicher zu den größten Jazz-Pianisten und v.a. Komponisten. Sein Round Midnight ist einfach göttlich - harmonische Analyse in - wenn ich mich recht entsinne - Sikoras "Neue Jazz-Harmonielehre", die durchaus auch für den Einstieg in klassische Harmonielehre geeignet ist


Wulf -
Hallo Wulf,
Monks Musik liebe ich. Als Pianist, obwohl es, technisch gesehen, viele weitaus bessere gab und gibt und als Jazzkomponist ist er sicher kaum zu überschätzen. Leider konnten ihm seine meisten Begleitmusiker zu Lebzeiten kaum in all seinen etwas skurilen harmonischen Wendungen, innerhalb seiner Soli selbst über die banalsten Themen wie selbst Tea for Two und ähnlichen Standars, erst recht bei seinen eigenen Kompositionen, und damals völlig ungewöhnlicher Synkopierung kaum in ähnlicher origineller Modernität folgen. Dies trifft sogar auf seine langjährigen Partner wie Charlie Rouse zu. Ausnahmen waren m. E. Art Blakey, Max Roach und John Coltrane. Aber ausser mit den genannten, höre ich Monk daher am liebsten solo.
Round Midnight habe ich zwar noch nie wirklich analysiert, aber ich spiele es, wie viele andere, seiner Kompositionen, immer wieder gerne auf meinen Bässen. Es ist wunderschön und wird auch, so oft ich es spiele oder höre, einfach nie langweilig und ermöglicht, wie fast alle seine Kompositionen, unglaublich viele unterschiedliche Interpretationen.
Ich kann einen Musiker, wie den herausragenden Sopransaxophonisten Steve Lacy verstehen, der sein ganzes Künstlerleben zu einem erheblichen Teil damit verbracht hat, immer wieder neu Monk-Stücke zu interpretieren.
Deswegen sammel ich auch gute Monk-Interpretationen und stark von Monk beeinflusste Pianisten, die sein Erbe originell weiterführen, liegen mir besonders, wie Mal Waldron, Kenny Barron, Mischa Mengelberg, Irene Schweitzer, Myra Melford, Alexander von Schlippenbach oder Aki Takase.
Matthias -
Lieber Matthias,
in der Tat, »Last Exist« ist vielseitig einsetzbar – zum Ab- und Aufbau des je systemeigenen Adrenalinspiegels, zum Vergraulen von unerwünschtem Besuch oder um einfach infernalischen Spaß zu haben...
Live gehört habe ich das Trüppchen leider nie, nur mal den Mitschnitt eines Auftritts am Flimmerbildschirm gesehen – das war schon ziemlich stark!
Peter Brötzmann habe ich mal in Wuppertal live erlebt – der Mann ist ja ein energetisches Ungetüm am Saxophon und hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz!
LE gehören – trotz des nicht zu leugnenden Lärmaspekts – immer noch zu meinen geheimen Favoriten.
Viele Grüße,
Medard -
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Hallo Wulf,
naja, mit Aussagen wie "das Beste" ist das ja immer so eine Sache. Mir fällt da schon noch so einiges zum Thema Jazz-Funk-Fusion ein, was wirklich aus sehr gut ist, nicht zuletzt von Miles Davis und ......- ein Riesenthema!
Aber Hancocks "Sextant" gehört sicher zu den interessantesten Aufnahmen in diesem Feld in den 70ern, für mich auf jeden Fall mit Abstand seine interessanteste Scheibe in dieser Richtung, obwohl auch seine anderen Aufnahmen aus den frühen bis Mitte der 70er in diesem Bereich noch ziemlich gut sind, sowohl die eher experimentelleren in der "Sextant"- Richtung, wie "Mwandishi", als auch auf andere, weniger experimentelle Weise, die, mit denen er sich noch stärker auf den reinen Funk dieser Zeit eingelassen hat, wie "Secrets" von 1976 mit zum Teil reinen Funk-Musikern, wie Wah Wah Watson, oder die frühen Aufnahmen mit den Headhunters - das Headhunters-Comeback vor einiger Zeit empfand ich allerdings nur noch als müden Abklatsch - oder auch wieder etwas jazziger mit seinem Bandprojekt VSOP. "Mr. Hands" von 1980, musikalisch in der "Secrets" Richtung, war noch ganz o.k., jedenfalls wesentlich besser, als das meiste, was sonst mittlerweile an Fusion herauskam. Danach wurden seine elektrischen Sachen für mich ziemlich ungenießbar, da übertechnisiert, leblos, kalt. "Future Shock" von 1983 aus dieser Phase war aber für den HipHop sicher bedeutend.
Mehr noch als seine Fusion und Funk-Scheiben schätze ich jedoch eigentlich alles, was er auf dem alten Blue Note label gemacht hat, und hier nicht nur solche Klassiker, wie "Maiden Voyage", "Cantaloupe Island", "Watermelon Man" "the Prisoner", dann sein Piano-Duo mit Chick Corea von 1978 und natürlich die Zeit bei Miles Davis mit Wayne Shorter und Tony Williams und Aufnahmen wie "Nefertiti" und "Water Babies".
Was er heute, wieder akustisch macht, dafür werden ihm zwar die Grammies nur so nachgeschmissen, finde ich aber im Vergleich zu dem ganzen alten Stuff völlig langweilig.Der Fusion wurde überhaupt tendenziell ab Mitte der 70er mit Ausnahmen, die es auch immer gab, immer langweiliger: Kalte Virtuositätsshows auf banalen Rock-Patterns oder mit dem Smooth-Jazz endgültig Fahrstuhl-Muzak bis wieder Musiker wie John Scofield wieder packendere Sachen gemacht haben und sich aus Ornette Colemans elektrischer Prime Time Band oder etwas später aus Steve Colemans M-Base-Collective auch ganz neue, wieder experimentellere Richtungen des elektrifizierten Jazz ergaben, wie der Free Funk von Ornette Coleman her.
Aus der Prime Time Band kommt auch Ronald Shannon Jackson, der Drummer von Last Exit. Auch seine eigenen Scheiben sind alle ausgezeichnet: High Energy Jazz mit sehr viel Funk, stets erstklassigen Gitarristen und E-Bassisten und sehr viel freier Kollektivimprovisation nach dem "harmolodischen" Verfahren von Ornette Coleman.
Vielleicht habe ich hier ja Eulen nach Athen getragen, aber sonst gibt es hier auf jeden Fall noch viel zu entdecken. Ich steh auch gerne für Fragen zur Verfügung.
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Hallo Medard,
einfach einen Heidenspaß machen mir Last Exit natürlich auch.
Matthias -
Zitat
Original von Matthias Oberg
Hallo Wulf,naja, mit Aussagen wie "das Beste" ist das ja immer so eine Sache. Mir fällt da schon noch so einiges zum Thema Jazz-Funk-Fusion ein, was wirklich aus sehr gut ist, nicht zuletzt von Miles Davis und ......- ein Riesenthema!
Deswegen habe ich ja ein "vielleicht" davor gesetzt
Freilich hast Du Recht, Superlative meide ich eigentlich auch - zumal mein Kenntnisstand da noch sehr Aufholbedarf hat. War wohl aus einer Laune und der absoluten Freude beim Hören entstanden
Zitat
Mehr noch als seine Fusion und Funk-Scheiben schätze ich jedoch eigentlich alles, was er auf dem alten Blue Note label gemacht hat, und hier nicht nur solche Klassiker, wie "Maiden Voyage", "Cantaloupe Island", "Watermelon Man" "the Prisoner", dann sein Piano-Duo mit Chick Corea von 1978 und natürlich die Zeit bei Miles Davis mit Wayne Shorter und Tony Williams und Aufnahmen wie "Nefertiti" und "Water Babies".
Ich kenne noch sein "Cantaloupe Island" - Album. Absolut großartig!! Ich liebe den "Watermelon Man" als auch den "Cantaloupe", wobei ich gestehen muß, daß ich mich, nachdem ich zuerst die US3-Variante vor zig Jahren kennenlernte, nur schwer an die vergleichsweise niedrigen Tempi Hancocks gewöhnen konnte.
Daß ich die sachen lieber als das "Sextant"-album höre, kann ich allerdings nicht behaupten. Nicht zuletzt wegen des "Rain Dance" liebe ich diese Sextant-Scheibe so sehr.
Zitat
Was er heute, wieder akustisch macht, dafür werden ihm zwar die Grammies nur so nachgeschmissen, finde ich aber im Vergleich zu dem ganzen alten Stuff völlig langweilig.
Habe in das "River"-Album mal reingehört, fand das nicht soo übel, bevorzuge aber auch die alten Sachen.Zitat
Vielleicht habe ich hier ja Eulen nach Athen getragen
Mit Sicherheit nicht. Stehe noch ganz am Anfang meiner Entdeckungsreise, auch nicht zuletzt deswegen, weil ich Jazz tendenziell nicht so häufig wie Klassik höre, aber mit zunemehmenden Genuss und Entdeckungswillen mir erschließen. In Kontakt bin ich zwar schon vor vielen Jahren damit gekommen, aber erst in den letzten zwei, drei Jahren so richtig auf den Geschmack.Zitat
Ich steh auch gerne für Fragen zur Verfügung.
Das merke ich mir.
Werde gerne darauf zurückkommen.
Wulf -
Hallo zusammen,
auf diese längeren Ausführungen zu hancock habe ich erst einmal wieder diese Scheibe eingelegt:
ich persönlich finde die Neuarrangements von modernen Popklassikern einfach nur gut.
Kleine Anmerkung am Rande:
Nun höre ich seit über dreissig Jahren Jazz, aber jedesmal, wenn Matthias etwas zum Thema schreibt, habe ich das Gefühl eigentlich fast nichts (wirkllich) zu kennen.
Daher sind hier keine Eulen nach Athen zu tragen, sondern Deine Kentnisse und Hinweise bereichern zumindest mich außerordentlich
Mir ging es beim Jazz immer auch um (Durch-)Hörbarkeit, vielleicht bleibt man da an zu sehr an der Oberfläche kleben.
Die Funk-Ära habe ich live und in Farbe mitgemacht, jedoch stellte sich nach der ersten Begeitsterung doch schnell Ernüchterung ein, weil uns damals viele Platten zu schnell, zu laut und irgendwie langweilig waren.
Klassisches Beispiel: Chick corea - Return to forever (ECM), immer noch eine Top-five Scheibe, dagegen Chick Corea mit der Band Return to forever - Zb Time Warrior - im Ergebnis nur elektronisches Generve. Und dabei liegen die Platten zeitlich nicht weit auseinander.Des halb kann ich mit dem heutigen Hancock wieder mehr anfangen als mit dem aus den siebziger/achtziger Jahren.
Grüsse
Achim
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Zitat
Original von Achim
Die Funk-Ära habe ich live und in Farbe mitgemacht, jedoch stellte sich nach der ersten Begeitsterung doch schnell Ernüchterung ein, weil uns damals viele Platten zu schnell, zu laut und irgendwie langweilig waren.
Klassisches Beispiel: Chick corea - Return to forever (ECM), immer noch eine Top-five Scheibe, dagegen Chick Corea mit der Band Return to forever - Zb Time Warrior - im Ergebnis nur elektronisches Generve. Und dabei liegen die Platten zeitlich nicht weit auseinander.Hallo Achim,
im Grunde kann ich Deinen Ausführungen zur Funk-Fusion im allgemeinen und zur Band Return to Forever zustimmen – allein: gerade das »Romantic Warrior«-Album (das ist wahrscheinlich gemeint, oder?) würde ich persönlich ausnehmen wollen.
Ich kann bis auf wenige Ausnahmen (Colemans »Prime Time«-Projekt oder eben Sharrocks »Last Exit«) mit Fusion von Davis' »Bitches Brew« bis hin zu so seltsamen Dingen wie – herrje – Herbie Hancocks »Rock it« :wacky: nicht besonders viel anfangen. »Romantic Warrior« aber hat bei mir stets einen Stein im Brett gehabt. Insbesondere »Sorceress« gehört IMO zu den schönsten Stücken aus dem Kontext des durchelektronisierten Fusion-Stoffs. Hab' die Scheibe allerdings schon lange nicht mehr auf dem Plattenteller gehabt – das muß ich am Wochenende mal wieder ändern...
Viele Grüße,
Medard -
Hallo Medard,
you`re absolutely right
.
In der Schnelle versagte die Erinnerung, na ja, man wird alt.Habe gerade die schnipsel bei jpc durchgehört, sorceress ist schon ok.
Aber dabei fiel mir auch gleich wieder auf, warum ich diese Platte nicht mehr hören/haben möchte (ich hatte die LP damals verschenkt).Bitches Brew: ich hatte damals die Original_LPs aus den USA, die mir meine Eltern mitgebracht hatten.
Im Gegensatz zur auch mitgebrachten Doppel-LP mit John Coltrane (My favorite things, Naima usw.) weine ich bitches brew keine Träne nach, auch wenn sie noch so stilbildend sein mag.Und deshalb kommt jetz auf den player:
Grüsse
achim
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Coltranes »My Favorite Things«-Album gehört auch zu meinen favorite things! Hier läuft allerdings jetzt diese:

Viele Grüße,
Medard -
Hallo Wulf, hallo Achim,
freut mich, wenn ihr mit meinen Bemerkungen etwas anfangen könnt.
Gibt es hier, unter uns Kellerkindern eigentlich einen Moderator? Mit unseren letzten Beiträgen könnten wir schon gut einen Hancock-Thread aufmachen, wenn man sie verschieben würde.
"Sextant" finde ich schon auch wirklich toll. Ich merke bloß, dass ich heute vor allem die alten Blue Note -Aufnahmen am meisten höre. Aber das kann sich bei mir auch wieder ändern.
"Cantaloupe Island" in der US3- Version finde ich auch einen prima Party-Kracher, auf seine Art gut gemacht, und ich habe gemerkt, dass man damit auch manchen auf die Originale oder ähnliches Unbekannteres neugierig machen konnte. Wenn ich mich früher auf Parties gelegentlich als DJ betätigte, habe ich es jedenfalls immer als Opener für weiteren ACID- und Groove-Jazz benutzt, bzw. als Versuchsballon, ob ich es wagen kann, in der Weise auch mit Unbekanntem weiterzumachen.
Allerdings finde ich das Original sogar noch grooviger, weil es rhythmisch fliessender und noch interessanter synkopiert ist als die straightere DanceFloor-Version von US 3.
Übrigens habe ich weiter oben, hier im Thread, eine hübsche Latin-Version von Cantaloupe Island vorgestellt, auf der Joyce-CD mit einem wirklich tollen Cello-Solo."Übel" finde ich das River-Album oder "New Standard" auch nicht. Am besten gefällt mir von den neueren wieder akustischen Sachen noch das Gershwin-Album. Übel fand ich aber wirklich fast alles elektrische nach 1980 außer einer Live-Aufnahme mit Pat Metheny, Jack DeJohnette u.a. und auch die muss man nicht haben. Da werden jetzt keine neuen Wege eingeschlagen. Ein recht konventionelles, aber durch gute Interaktion und Live-Atmosphäre ganz hübsches Fusion-Album.
Aber bei den neueren akustischen CDs fehlt mir einfach das Überraschende von CDs, wie "Maiden Voyage", "Speek like a Child" auf Blue Note oder eben bei den elektrischen Sachen "Sextant". Mir alles auch heute zu abgeklärt. Die auch mal raueren, längeren Soli fehlen.Bei Chick Coreas Fusion-CDs gehts mir übrigens ähnlich, wie Dir, Achim. Die erste Return to forever mit dem wunderbaren, leider viel zu früh verstorbenen Joe Farrell an Sax und Flöte, ist ein kleines, sehr entspanntes Meisterwerk, das ich auch heute noch gerne höre. Die nächste CD war auch noch eher in dieser Richtung, doch leider wegen Flora Purim unhörbar, weil Purim wohl einen schlechten Tag hatte und nahezu permanent neben den Tönen singt, aber ich mag sie generell nicht. Die weiteren werden dann immer überladener und dabei nicht wesentlich strukturell komplexer, sondern die Stücke erhalten nur immer mehr Akkordwechsel. Immerhin Fusion-Einheitsbrei war das noch nicht und für mich als Bassist war es wegen Stanley Clarke interessant. Es gibt eine Live 3erLP, später auch gekürzt als 2er CD, dann wieder als 3er CD-Box komplett erschienen, - die finde ich allerdings gut. Die Stücke und Soli haben mehr Zeit, sich zu entwickeln; trotz zusätzlicher Bläser wird das ganze so entzerrter, weniger überladen und hektisch und live auch nicht steril.
Völlig steril, überelektronisiert und stets vorhersehbar fand ich hingegen dann Chick Coreas Electric Band, trotz hoch virtuoser Musiker, von denen es in anderen Kontexten durchaus auch gute Aufnahmen gibt, besonders vom israelischen Bassisten Joshua Cohen. Auch bei Coreas akustischen Einspielungen vermisse ich die Frische und Originalität seiner frühen Aufnahmen.Wieder interessant wurde für mich, wie schon geschrieben, elektrischer Jazz vor allem mit Ornette Colemans Prime Time Band und dem, was daraus entstand, sowie mit dem, was um Steve Coleman passierte. Dazu sollte ich vielleicht mal Threads machen. Für dich, Wulf, könnte ich mir vorstellen, wenn Dir "Sextant" gefällt, wär da was dabei. Natürlich ist das keine Musik für jeden Tag, aber welche Musik ist das schon.
Dir, Achim, wäre es wohl zu hektisch vervös, wenn ich sehe, was Du hier bis jetzt vorgeschlagen hast. Aber mir fällt sicher auch noch so einiges ein, was mehr deine Richtung ist.
Matthias -
Während ich geschrieben habe, habt ihr aber schöne Sachen nachgelegt. Coltrane und Dolphy gehören natürlich auch zu meinen "Favorites".
Die hätten hier auch Threads verdient. Mehr Zeit müßte man haben.Mir fiel noch eine Last Exit mit interessanter Weise Herbie Hancock als Gast ein. Sehr gelungen! Werde ich demnächst raussuchen und vorstellen.
Matthias -
Hallo zusammen,
nachdem wir diesen thread langsam völlig ot führen, wäre es angezeigt, daß ein hilfreicher Moderater einmal aufräumt.
Eventuell, wie vorgeschlagen, Hancock zu einem eigenen Thema macht oder zumindest das Ganze in mein Thema Fusion - Jazzrock - Rockjazz überführt.
Dann wäre da auch gleich ein bißchen Material vesammelt.Im übrigen................müßte man mehr Zeit haben.
ich glaube, man könnte so einiges vorstellen und austauschen.Grüsse
Achim
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Passt in Eure Fusion-Debatte, gell:

Bitches Brew von Miles Davis aus dem Jahre 1970 (möchte man gar nicht glauben, daß das Doppelalbum schon so alt ist). Für die damalige Zeit eine Revolution: Die Stücke sind frei improvisiert, vorgegeben waren die Basslinien und ein, zwei Akkorde, elektronische Möglichkeiten werden ausgenutzt, Elemente der Rock-Musik treten hinzu. Ein Meilenstein, der auch 38 Jahre später nicht alt wirkt.
Liebe Grüße vom Thomas

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ZitatAlles anzeigen
Original von Achim
Hallo zusammen,nachdem wir diesen thread langsam völlig ot führen, wäre es angezeigt, daß ein hilfreicher Moderater einmal aufräumt.
Eventuell, wie vorgeschlagen, Hancock zu einem eigenen Thema macht oder zumindest das Ganze in mein Thema Fusion - Jazzrock - Rockjazz überführt.
Dann wäre da auch gleich ein bißchen Material vesammelt.Im übrigen................müßte man mehr Zeit haben.
ich glaube, man könnte so einiges vorstellen und austauschen.Grüsse
Achim
Ja, in der Tat. Ist richtig was los auf den jazzgesättigten Plattentellern der Taminos! Freut mich und eigentlich müsste ich jetzt noch sagen, dass ich gerade The Innermounting Flame vom Mahavishnu Orchestra höre. Die Truppe um John McLaughlin fehlt nämlich noch im Reigen der Fusion-Legenden, die hier gerade die Runde machen.

Ich schließe mich Achim an und hoffe auf Thread-Starts! Ein gutes Jazz-Forum gibt es nämlich meines Wissens auch noch nicht. Wenn Alfred das auch noch unter dem Deckmantel von Tamino erreicht, wird er endgültig zur Legende..

Wenn ich mir Matthias O. oder Medard anschaue, möchte ich sie am liebsten notfalls unter Anwendung von sanfter Gewalt dazu ermuntern, ihre offenen Ohren und Gedanken in ebensolche Worte und Threads umzumünzen. Marc Ribot, Ornette Coleman, John Coltrane, Miles Davis oder Thelonious Monk: Alle viel zu schade, um im "Was höre ich..."-Thread ein Schattendasein zu fristen.
Frisch ans Werk - ich mache da gerne mit!
LG
B. -
Zitat
Original von Barbirolli
Freut mich und eigentlich müsste ich jetzt noch sagen, dass ich gerade The Innermounting Flame vom Mahavishnu Orchestra höre. Die Truppe um John McLaughlin fehlt nämlich noch im Reigen der Fusion-Legenden, die hier gerade die Runde machen.Gute Idee, da mache ich mit! Bei mir läuft diese (und zwar - wie es sich gehört - von Vinyl):
Viele Grüße,
Medard
