Valerij Gergiew wird verkauft als wilder Russe aus dem Osten. Ein Klischee, das Gergiew selbst dreitagebärtig unterstützt - selbstredend verkaufsfördernd. Nur ein Klischee? Sicher nicht nur. Es gibt Aufnahmen, in denen findet sich genau jene brodelnde, eruptive Kraft, die der Hörer mit dem Bild vom wilden Russen aus dem Osten assoziiert, z. B. Gergiews grandioses "Le Sacre de Printemps". Nur bietet Gergiew eben noch mehr, Sinfonien von Schostakowitsch zum Beispiel. Verschwiegen sei, dass er jüngst eine Aufnahme gemacht hat mit jener, deren Name nicht genannt werden darf...
Bedeutend aber ist Gergiew meiner Ansicht nach vor allem als Repräsentant der russischen Oper. Diverse von ihnen hat Gergiew aufs Beste eingespielt und dadurch (wieder) in das Licht der westlichen Öffentlichkeit gerückt. Exemplarisch genannt sei hier sein "Boris Godunov", den er, ein Beispiel für sein redliches Bemühen um das Werk, in beiden Fassungen eingespielt hat:
Thomas
Nachtrag: Wie ich sehe, nennt Austria den Namen dann doch
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