Hallo
Zunächst mal als Aufwärmübung der Ursprung des Zitats, noch dazu im Originaldialekt:
1848. Kaiser Ferdinand von Österreich (der wegen seiner einfachen Denkweise oft "Ferdinanad der Gütige", von seinen Gegenern jedoch "Gütenand der Fertige" genannt wurde) steht mit Kanzler Metternich (dem wahren Regenten) am Fenster und betrachtet eine große aufgebrachte Menge, die immer mehr wird.
Er fragt Metternich: "Was machn denn all die vieln Leut do ? Die san so laut !! ??"
Metternich antwortet: "Die machen eine Revolution. Majestät"
Fredinand,erstaunt und konsterniert: "Jo derfns denn dees ?"
Und genau da sind wir beim Kernpunkt angelangt: Wie ist ein Stück zu Interpretieren, welche Freiheiten sind in bezug auf Tempo und Dynamik zulässig ? Wie schauts mit Verzierungen aus
Inwieweit gibt es nationale Vorlieben und auch Abneigungen.
Was macht eine Werk eigentlich aus: Struktur oder Klang, inwieweit folgt ein Orchester dem Dirigenten, bzw in wieweit sollte es ihm überhaupt folgen, bzw inwieweit ist ein Orchester ein unverwechselbarer Klangkörper, der vom Dirigenten nur in "Randbereichen" angetastet werden darf ?
Das Thema ist natürlich viel weiter, begonnen hat es in einem anderen Thread wo darüber geschrieben wurde ob Sanderlings Brahms gut oder weniger gut wäre, und wo ich mnich dann (ungeschickterweise?) auf nationale Prioritäten einließ :D, was wie erwartet Wiederspruch hervorrief....
Der gesamte Themenkreis ist sehr komplex, hier werden Meinungen aufeinanderprallen, das ist auch gut so, bemühen wir uns daß sich niemand beleidigt fühlt....
Hart in der Sache - Weich in der Form
Beste Grüße aus Wien
Ring frei
Alfred