Verdi hat ja -wie viele seiner Kollegen- mitunter sehr unter dem gelitten, was ihm seine Librettisten da an zu vertonendem Material lieferten :wacky:
So gesehen ist es fast ein Wunder, dass er überhaupt so ein bedeutender Opernkomponist geworden ist ![]()
Ein Jammer, dass er nicht schon viel früher mit einem dramatisch wie poetisch so begabten Talent wie Arrigo Boito zusammengetroffen ist ![]()
Da hat Wagner im Vergleich natürlich den unschätzbaren Vorteil, dass er sich seine Texte sowie die ganze Dramaturgie seiner Werke passgenau selber zurechtdesignen konnte!
Es wäre in diesem gerne bemühten Vergleich Wagner-Verdi (zumal beide Herren auch noch ein- und desselben Jahrgangs gebürtig sind) sicherlich am fairsten, wenn man wenigstens ein Libretto hätte, das sich Verdi selber geschrieben und dann vertont hat (sofern dieses keine "Notlösung" darstellt, die unter Zeitdruck und mangelnder Verfügbarkeit eines anderen Poeten entstanden wäre) - also ein Textbuch, dessen Sujet er sich in Ruhe frei ausgewählt hat und woran er in aller Sorgfalt und unbeeinflusst von äußeren Zwängen arbeiten und feilen konnte. Dazu dann die Musik komponiert und dann - aber auch nur wirklich dann - könnte man mal einen Vergleich Verdi-Oper zu Wagner-Oper anstellen.
Aber das ist so leider nicht passiert und deshalb finde ich dieses Gegeneinanderausspielen dieser beiden Operngiganten auch müßig: Seien wir froh, dass es beide gegeben hat und dass sie der Musikwelt nachdrücklich gezeigt haben, wie breit das Spektrum dessen sein kann, was "Oper" ausmacht. ![]()
