Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Ich glaube mehr und mehr, daß die "heiligen Hallen" ein Forschungsinstitut darstellten, in dem Menschen manipuliert wurden. Papagana wurde praktisch ferngesteuert, als sie mit dem Metallgespinnst auf dem Kopf umherlief. Mit Hilfe der modernen Technik wollte man erreichen, die Gehirne der Menschen umzuprogrammieren. Vielleicht um sie zu "besseren" Menschen zu machen.


    Sarastro kam hier garnicht so gut weg. Seine Macht verdankt er dem "Sonnenkreis", den er vor der Brust trug und der über ein Kabel an seinem Hinterkopf befestigt war. Offensichtlich wurde sein Gehirn von dem "Sonnenkreis" beeinflußt.
    Ursprünglich gehörte der "Sonnenkreis" dem früh verstobenen König der Nacht. (Ich weiß im Moment nicht,wie Sarastro an den Sonnenkreis kam.)


    Sarastro ließ Tamina, die Tochter der Königin der Nacht entführen. Zur Liebe wollte er sie nicht zwingen, aber ihre Freiheit wollte er ihr nicht wiedergeben. So gut und edel wie sonst dargestellt, war Sarastro also nicht.


    Und der Schluß der Inszenierung war dementsprechend anders. Nicht die angeblich böse Königin der Nacht wurde vernichtet und Sarastro als "Gott" gefeiert, sondern beide, die Königin der Nacht und Sarastro (ohne den Sonnenkreis) lagen am Boden und versuchten,den "Sonnenkreis" zu ergreifen. Aber den hatte sich bereits Tamino gesichert. Und wer den Sonnenkreis besaß, der besaß die Macht. Zum Schluß war diese Macht auf Tamino übergegangen, vereint mit Tamina.


    Insgesamt ergibt sich aus dieser Inszenierung kein Bruch der Eigenschaften der Königin und Sarastros. Sarastro wird nicht "erhöht", wodurch der Fall der Königin vermieden wird. Die gute Königin der Nacht bleibt gut von Anfang bis Ende und der angeblich edle Sarastro wird und bleibt der böse Entführer und verliert seine Macht an Tamino.

    mfG
    Michael

  • Sagitt meint:


    Ich verstehe die Schwierigkeit, etwas Originelles machen zu wollen( zu müssen?)


    War alles schon mal da. Aber nicht, dass Sarastro und die Königin raufen und dann Vorhang.


    Der Sonnenkreis als Rassel für ein Baby von Papagena.


    Wie meinte Harnoncourt? Mozart sei eine Zwiebel, nach jeder Häutung eine neue Dimension und am Schluss auch keine Klarheit.


    Ist das die Erlaubnis für anything goes? Klar es sind Unvereinbarkeiten. Ein Weihespiel aus dem Geist der Freimaurer ebenso eine Posse für die Vorstadt.


    Vielleicht gibt es kein durchgänges Prinzip? Mozart wusste ja nicht, dass es ein 1792 nicht mehr geben wird. Es gab sich durch Schikaneder eine günstige Gelegenheit. Sein Publikum wollte unterhalten werden ( das trifft Amadeus genialisch gut).


    Diesem Konglomerat in die Tiefe nachzugehen, wäre vielleicht eine lohnende Aufgabe. Eine andere Konzeption darüber zu stülpen, ist billig, setzt sich damit nicht auseinander, macht die Zauberfllöte zur Vorlage für die eigenen Ideen.


    Musikalisch war das beste für mich die Ouvertüre. Da blitzte der Harnoncourt auf, wie ich ihn immer geschätzt habe.

  • Musikalisch ein echter Harnoncourt.
    Und das habe ich auch erwartet.
    Von Mozart die Musik, von Schikaneder der Text und die Aufführung in Salzburg von Harnoncourt.


    Und das fand ich gar nicht. Es sei denn, mit "echter Harnoncourt" ist eine Leistung gemeint, die an ihr Ende gekommen ist. Es klang fad und langweilig. Musikalisch einfacher Durchnitt, sonst nichts. Was sollen Originalinstrumente, wenn dazu auf der Bühne dieser Stuss abläuft? Wo ergibt sich da ein Zusammenhang? Für mich hat sich Harnouncourt als Opportunist entpuppt, der mit Mitte Achtzig hipp sein will. Schade. Dabei hat er wirklich ganz bedeutende Sachen gemacht. Aber der Abstieg in den Ruhm, wie es Brecht nannte, ist wohl doch das Grundgesetzt der Eitelkeit.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Musikalisch einfacher Durchnitt, sonst nichts.

    Jawoll. Wer den echten Harnoncourt hören will, lege sich die Zauberflöte aus Zürich erschienen bei Teldec zu, oder, falls er es mitgeschnitten hat, die Salzburger Zauberflöte mit Sir Georg Solti (Dirigent und Solist) auf. Beides fantastisch.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Die Zauberflöte aus Salzburg hat mir gefallen.


    ach, Du warst das?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Schaue mir grade die Boheme aus Salzburg an und hab mich doch entschieden zu Olympia umzuschalten, obwohl es eine meiner Lieblingsopern ist. Die Inszenierung ist so was von grauenvoll und die Sänger? Bislang ist der erste Eindruck leider negativ, vor allem der erste Akt. Frau Nebtreko wirkte irgendwie unbeteilgt und Herr Belczala " knödelt "sich durch den ersten Akt. Und Herr Gatti dirgiert so langsam, da kommt überhaupt keine Spannung und auch keine Gänsehaut auf. Schade. Aber wie gesagt, morgen abend werde ich mir die Aufführung nochmal anschauen.

  • uuuuaaaacchhhh - wir sind aktuelll Mitte vierter Akt. Netrebko erwürgt sich mit ihrer eigenen Stimme, so sehr sitzt die Stimme hinten. Beczala singt alles im Einheits forte.

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  • Eine sehr gut gelungene akustische Produktion, fast nahe von einer Studio Aufnahme. Auch wenn die Anna hat sich selbst erwürgt und Piotr zu laut war – diese Meinung teile ich aber nicht. Die gesamte Mannschaft war gut ausgewogen und auch der Gatti war richtig mit seinen Tempi. ( de gustibus ). Vermutlich die nicht so gelungene Inszenierung zieht nach unten der gesamte Eindruck. Das kann ich morgen Abend in ZDF verfolgen.

    Pourqoi me reveiller....

  • Die ganze Aufführung war auch nur nahe an einer Studioaufnahme, weil im Publikum auch keine Stimmung aufkam. Nach der Rodolfo Arie. gab es Höflichkeitsapplaus genau wie nach der Arie der Mimi im ersten Akt. Habe mir den Schlussapplaus noch angeschaut und Frau Rett ist ja noch schlimmer als Frau Gerlach. Nur weil es keine Buhrufe für das Regieteam gab, meinte sie das das Publikum die Inszenierun wohlwollend aufgenommen hätte, Es wurde wahrscheinlich nur nicht gebuht, weil das Ganze im Fernsehen übertragen worden ist und Frau Rett vor der Aufführung sich ans Publikum gewandt hat, mit der Bitte das Regieteam nicht auszubuhen. Und das Herr Beczala das hohe C bei seiner Arie gsungen hat, das macht doch heute fast jeder Tenor, nur hat er es leide nicht gesungen , sondern eher hingezittert. Ich bin nur froh das ich für so einen Schwachsinn nicht mit meinen Steuergeldern bezahlen muss.

  • Mit allem Respekt Herr rodolfo 39, Sie sind ein bisschen zu streng und möchten ein „Ideal“ hören. Das gibt’s es nicht tatsächlich, nur in unserem akustischen Vermögen.


    Der Hohen C von heute Abend war ein bisschen nach hinten gerutscht aber sind sehr viele Tenore die auch so etwas nicht beherrschen. Aber das hohe C ist auch nicht so wichtig sondern was bis dahin passiert und die emotionale Last die die Arie begleitet hat war vorbildlich. Für mich Beczala ist heut zu Tage der fast perfekten Tenor, als Sänger, Darsteller und so weiter. Aber nochmal - de gustibus.
    Das der Publikum die „Anweisungen“ von Frau Rett gefolgt hat um nicht zu Buhen kommt mir ein bisschen spanisch vor, aber ich war nicht da. Mit der Applaus die einigermaßen stark und ziemlich intensiv waren kann ich nicht als Höfflichkeitsapplaus einstufen. Aber wie vorher gesagt das ist nur meine akustische Erfahrung. Über die Inszenierung bin ich nicht interessiert. Heute ist damit ein Jammer

    Pourqoi me reveiller....

  • Hallo werther,


    der Satz mit Frau Rett war auch nicht ganz so ernst gemeint. Da ich Smileys eigentlich hasse, versuche ich so wenig wie möglich davon zu verwenden. Bei mir liegt die Messlatte leider etwas hoch, da ich Pavarotti als Rodolfo an der Met erleben konnte. Nach seiner Arie haben wir uns alle von den Sitzen erhoben. Und der Schlussapplaus war auch wesentlich frenetischer. Das hoche C ist wirklich nicht so wichtig und deshalb hat es mich ja auch so gestört, das Frau Rett das extra so betont hat.

  • Von Stimmung im Publikum war tatsächlich nicht viel zu spüren - und wenn bei einer Bohème kleine Stimmung aufkommt - wo dann? Die Inszenierung hat allerdings auch alles dazu beigetragen, keine Atmosphäre aufkommen zu lassen. Netrebko klingt mittlerweile wirklich, als sänge sie ständig mit einer Kartoffel im Mund, bei ihrer Arie ist ihr in der Mittellage ist ihr ein Ton gesteckt. Die Stimme klingt schrecklich behäbig. Beczala klingt besser, singt aber auch alles mit voller Stimme und klingt ein wenig monoton. Der Colline eine Zumutung, Machaidze hat eine alte Stimme in einem jungen Körper.


    Die kritiklose ORF Lobhudelei und Anbiederung verursacht mir Fremdscham - Frau Rett mit ihrer Betulichkeit und vor allem der peinliche Herr Schneeberger, der schon beim Profil mit seiner Inkompetenz brilliert hat.

  • Auch wenn die Anna hat sich selbst erwürgt und Piotr zu laut war – diese Meinung teile ich aber nicht.


    Sollte sich diese Unsitte, Sängerinnen und Sänger einfach beim Vornamen zu nennen, auch hier im Forum breit machen? Hoffentlich nicht. Damit wird eine private Nähe vorgegaukelt, eine Kumpanei, die es in Wahrheit nicht gibt. Wer tatsächlich mit berühmten Künstern so befreundet ist, dass man sich duzt, wird das hier niemals ausstellen.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • So leben halt die Pariser Clochards in der Sottopassaggio (Unterführung). Sie schurln, zeppeln, hüpfen und tänzeln in ihrer Müllhalde umher, tschicken (= rauchen) und saufen, balgen sich bei jeder Gelegenheit und zerstören mit ihrem aufgesetzten Autismus so den Fluß der Musik. Da waren wiederum Unbedarfte am Werk.


    Dennoch konnte sich phasenweise so etwas wie Poesie einstellen, wenn die beiden Hauptprotagonisten, der häßlichen Szenerie trotzend, beeindruckende Kantilenen verströmen ließen. Beczala benötigte zwar etwas Anlauf, bis seine Stimme frei wurde, dann aber, ab Bild 2, war er ausgezeichnet, was man von der Netrebko bereits ab ihrem von der Regie erbärmlich verhunztem Auftritt vermelden konnte. Ihr fülliger, wunderschöner Sopran leuchtete bronzern auf und vereinte sich mit Beczalas Tenor zu beeindruckenden Legatopassagen.


    Das Bohèmien-Quartett agierte merkbar eingespielt und hielt auch stimmlich halbwegs tapfer mit. Der Benoit war eine krasse Fehlbesetzung, und auch die Musette konnte die exaltierte schillernde Figur weder stimmlich noch darstellerisch über die Rampe bringen.


    Musikalisch fand ich den Abend dank dem herrlichen Orchester und einem stimmigen Dirigat doch recht beeindruckend.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)


  • Sollte sich diese Unsitte, Sängerinnen und Sänger einfach beim Vornamen zu nennen, auch hier im Forum breit machen? Hoffentlich nicht. Damit wird eine private Nähe vorgegaukelt, eine Kumpanei, die es in Wahrheit nicht gibt. Wer tatsächlich mit berühmten Künstern so befreundet ist, dass man sich duzt, wird das hier niemals ausstellen.
    Rheingold


    Diese "Unsitte" ist in vielen Ländern durchaus Sitte.
    In den USA wird nicht nur das vertraute "Du" sondern auch der Vorname gerne benutzt.
    In Rußland sind beide Vornamen statt des Familiennamens üblich.
    In einem internationalen Forum mit internationalen Forianern sollte man auf andere Sitten Rücksicht nehmen.

    mfG
    Michael

  • Für mich war es anfangs eine Umstellung, dass wir uns hier im Forum duzen. Aber ich finde es jetzt schön, weil sich dadurch auch nette Freundschaften gebildet haben. Aber wenn wir über fremde Personen reden, sollte man nach meiner Ansicht schon auch den Nachnamen gebrauchen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Nun ist es manchmal wohl auch eine Art der Verehrung, wenn man zum Beispiel bei Bernstein von Lenny spricht.

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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  • Darf ich noch etwas nachlegen?


    Schneewittchen hat mich mißverstanden. Offenbar habe ich mich nicht deutlich genuig ausgedrückt. Sorry, liebes (r) Schneewittchen! Ich bin sehr wohl infomiert über den unterschiedlichen Gebrauch der Vormanen in anderen Ländern. In Russland sind übrigens nicht "die beiden Vornamen" üblich. Die Regel ist eine andere. Wenn dort eine Frau als Anna Iwanowna angesprochen wird, so ist der erste Name ihr eigener, der zweite der Vatersname in der weiblichen Form. Ein Mann würde dann als Alexej Iwanowitsch gerufen. Aber das nur nebenbei. Die Netrebko dürfte also die Tradition in ihrem Heimatland verlassen und ihren Namen sozusagen internationalisiert haben.


    Worauf ich hinaus wollte - und zwar im deutschen Sprachgebrauch - ist folgendes. Ich greife dazu wieder ein Beispiel auf. Es gibt einen Callas-Kreis. Dort wird die Diva "Mariechen" genannt. Von Elisabeth Schwarzkopf wird von "Lieschen" gesprochen. Die Netrebko ist "Anna" usw. Niemand von diesen Leuten ist den gegannten Sängerinnen je begegnet. Der Gebrauch der Vornamen oder deren peinliche Verniedlichungsformen sollen offensichtlich den Eindruck erwecken, als sei man immer schon per DU gewesen, als seien diese bedeutenden Künstler ihresgleichen. Es wird eine Nähe vorgespielt, die es nicht gibt. Das hat nichts mit Verehrung zu tun wie im geannten Falle Bernstein. Ich kenne persönlich auch etliche sehr bekannte Sängerinnen gut und würde doch schon aus Respekt niemals auf die Idee kommen, sie hier oder sonst wo - außer im betreffenden privaten Freundeskreis - lediglich mit dem Vornamen zu nennen.


    Vielleicht bin ich zu pinelig. Aber ich musste das mal aufschreiben.


    Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sollte sich diese Unsitte, Sängerinnen und Sänger einfach beim Vornamen zu nennen, auch hier im Forum breit machen? Hoffentlich nicht. Damit wird eine private Nähe vorgegaukelt, eine Kumpanei, die es in Wahrheit nicht gibt. Wer tatsächlich mit berühmten Künstern so befreundet ist, dass man sich duzt, wird das hier niemals ausstellen.


    Rheingold

    Na also wenn ihr keine anderen Probleme habt.... - wollen wir nicht lieber über den Gesang reden?

  • La Boheme ist eigentlich meine Lieblingsoper und schon deshalb habe ich reingesehen. Aber Enttäuschung stellte sich schnell ein. Das lag nicht nur an der Inszenierung, die total seelenlos wirkte, sondern auch am musikalischen Vortrag. Ich habe noch nie eine so zerdehnte Boheme gehört, da zog sich die Musik wirklich wie Kaugummi. :thumbdown:
    Das stellte sich besonders für Herrn Beczala zum Nachteil heraus, dessen Arie dadurch merkwürdig gequält klang. Höhen erklomm er zwar, aber immer hörbar angestrengt, von Legatokultur keine Spur. Auch auf vokale Differenzierungen wartete man bei ihm vergeblich, er sang alles gleich und vor allem laut.
    Das Timbre der Netrebko will mir nicht so recht zu Puccini passen, dafür ist es mir fast zu dunkel und zu schwer. Die Stimme klang belegt, aber ihre Höhen kamen makellos und rein, da strahlte die Stimme.
    Sehr auffällig ist wie laut da von allen gesungen wurde, phasenweise wurde schon fast gebrüllt. X(
    Wenn ich Frau Machaidze nur gehört hätte, müßte ich annehmen, dass eine weit ältere Frau auf der Bühne gestanden hat. Allenfalls die Sänger von Marcello und Schaunard konnten überzeugen, der Bass des Colline war farblos.
    Dass das Publikum recht gelangweilten Szenenapplaus spendete, verwundert mich nicht.
    So kalt und nüchtern wie diese Boheme präsentiert wurde, konnte einem das Schicksal der Figuren gar nicht berühren. Und wenn man als Zuschauer nicht wenigstens etwas ergriffen ist, dann hat eine Boheme versagt.


    Zitat von Figarooo

    Möge uns die Münchner Boheme von Otto Schenk für immer erhalten bleiben.


    Das gleiche gilt für die Wiener Boheme von Herrn Zeffirelli.
    Eine wirklich gelungene Vorstellung der Boheme in der schönen und stimmigen Schenk-Inszenierung kam erst im letzten Monat bei den Münchner Opernfestspielen zur Aufführung, in der zudem die Besetzung der Hauptrollen mit Gheorghiu und Calleja weitaus mehr überzeugte. Diese Boheme hätten sie im TV übertragen sollen. Da hätte es nichts zu bemängeln gegeben.


    Gregor

  • Sehr auffällig ist wie laut da von allen gesungen wurde, phasenweise wurde schon fast gebrüllt.


    Nur zur kurzen Information: von Ohrenzeugen im Festspielhaus wird berichtet, dass Gatti die Philharmoniker so laut spielen ließ, dass die Sänger im Auditorium kaum zu hören waren. Lediglich Anna Netrebko sei einigermaßen gut über das Orchester hinweggekommen. Was also einige Kommentatoren hier bemängeln, ist die stark veränderte Abmischung des Tonmeisters in Verbindung mit dem Bemühen der Sänger, nicht völlig unter zu gehen.


    Auch mir hat das Dirigat nicht gefallen, da es sehr zur bemerkenswert stimmungsarmen Aufführung beigetragen hat. Mehr dazu später einmal.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat von »Figarooo« Möge uns die Münchner Boheme von Otto Schenk für immer erhalten bleiben.


    Das gleiche gilt für die Wiener Boheme von Herrn Zeffirelli.
    Eine wirklich gelungene Vorstellung der Boheme in der schönen und stimmigen Schenk-Inszenierung kam erst im letzten Monat bei den Münchner Opernfestspielen zur Aufführung, in der zudem die Besetzung der Hauptrollen mit Gheorghiu und Calleja weitaus mehr überzeugte.


    Vielleicht lässt sich ja die Deutsche Oper Berlin überreden, die hinreißende Boheme von Boleslav Barlog wieder aufzunehmen!
    Aber wo bekäme man heute eine Lorengar?



    Es sind schon traurige Zeiten! Über die Bohème aus Salzburg was zu schreiben, habe ich einfach keine Lust! Ausserdem hat Gregor gesagt, was zu sagen ist!!!


    Dass man bei der Macht des Schicksals und Tristan, Macbeth und den Hugenotten heute Kompromisse machen muss, ist schon schwer zu ertragen!
    Aber: dass man selbst von den Festspielen aus Salzburg nun eine Bohème serviert bekommt, die musikalisch arg viele Wünsche offen lässt und weit hinter dem bleibt, was noch vor zwei oder drei Jahrzehnten an jedem besseren Haus erwartet werden konnte, ist echt grausam!


    Gute Nacht!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat von »Rheingold1876«

    Zitat von »werther«
    Auch wenn die Anna hat sich selbst erwürgt und Piotr zu laut war – diese Meinung teile ich aber nicht.
    Sollte sich diese Unsitte, Sängerinnen und Sänger einfach beim Vornamen zu nennen, auch hier im Forum breit machen? Hoffentlich nicht. Damit wird eine private Nähe vorgegaukelt, eine Kumpanei, die es in Wahrheit nicht gibt. Wer tatsächlich mit berühmten Künstern so befreundet ist, dass man sich duzt, wird das hier niemals ausstellen.

    Rheingold
    Na also wenn ihr keine anderen Probleme habt.... - wollen wir nicht lieber über den Gesang reden?

    Zitat von »Rheingold1876«

    Zitat von »werther«
    Auch wenn die Anna hat sich selbst erwürgt und Piotr zu laut war – diese Meinung teile ich aber nicht.
    Sollte sich diese Unsitte, Sängerinnen und Sänger einfach beim Vornamen zu nennen, auch hier im Forum breit machen? Hoffentlich nicht. Damit wird eine private Nähe vorgegaukelt, eine Kumpanei, die es in Wahrheit nicht gibt. Wer tatsächlich mit berühmten Künstern so befreundet ist, dass man sich duzt, wird das hier niemals ausstellen.

    Rheingold
    Na also wenn ihr keine anderen Probleme habt.... - wollen wir nicht lieber über den Gesang reden?

    Na also wenn ihr keine anderen Probleme habt.... - wollen wir nicht lieber über den Gesang reden?

    Pourqoi me reveiller....

  • Liebe Opernfreunde,


    am 11.08. ab 17.15 wird auf arte Parsifal aus Bayreuth übertragen. Laut Vorankündigung versetzt Herheim den Karfreitagszauber in den Bundestag. Ob Wagner diesen wohl damals schon vorausgeahnt hat? Hierzu
    http://www.tagesspiegel.de/kul…iedervorlage/1571554.html



    am 12.08 sendet BR Alpha um 20.15 die Oper Bellinis Norma. Allerdings ist noch nicht zu erfahren, um welche Inszenierung es sich handelt. Aber eine Vorstellung gibt
    http://www.br.de/fernsehen/br-…lender/sendung370914.html



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • am 12.08 sendet BR Alpha um 20.15 die Oper Bellinis Norma. Allerdings ist noch nicht zu erfahren, um welche Inszenierung es sich handelt. Aber eine Vorstellung gibt


    Es handelt sich um eine Aufzeichnung aus der Bayerischen Staatsoper aus dem Jahr 2006


    •Musikalische Leitung: Friedrich Haider
    •Inszenierung, Bühne und Kostüme: Jürgen Rose
    •Solisten: Zoran Todorovich, Markus Herzog, Roberto Scandiuzzi, Edita Gruberova, Sonia Ganassi, Cynthia Jansen, Michael Kohl, Stefan Kohl
    •Fernsehregie: Brian Large


    :hello:
    Jolanthe

  • am 11.08. ab 17.15 wird auf arte Parsifal aus Bayreuth übertragen. Laut Vorankündigung versetzt Herheim den Karfreitagszauber in den Bundestag. Ob Wagner diesen wohl damals schon vorausgeahnt hat? Hierzu


    Danke für die Warnung! Der Fernseher wird mir etwas anderes bieten müssen, der Recorder bleibt aus!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber LaRoche,


    na ja, und die Norma am 12.07. scheint - zumindest dem Bild nach - aus der Bayrischen Staatsverunstaltungsoper München zu kommen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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