Klaus Florian Vogt, ein neuer Held?

  • Ein femininer Held, wie kommt man auf sowas und wie darf ich mir diesen vorstellen?

    Tja, tut mir leid für Dich, dass ein femininer Held jenseits Deines Vorstellungsvermögens liegt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Wenn er im Tannhäuser singen möchte dann bitte als Venus oder Elisabeth (sorry, der musste sein).

    Ein femininer Held, wie kommt man auf sowas und wie darf ich mir diesen vorstellen? Der Lohengrin ist lyrisch aber garantiert kein affektierter Pansexueller mit weiblichem Habitus (ich möchte hier nicht „Tunte“ schreiben). Lasst ihn den Hänsel singen, den Cherubino, Oktavian oder eine andere Hosenrolle aber bitte keine Helden - auch keine lyrischen.

    Zum Glück entscheiden das andere. Du aber scheinst ein Problem zu haben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Im Gegensatz zu einigen Kollegen im Forum halte ich auch sehr viel von KFV

    Achja, du warst das:

    Ein femininer Held, wie kommt man auf sowas und wie darf ich mir diesen vorstellen? Der Lohengrin ist lyrisch aber garantiert kein affektierter Pansexueller mit weiblichem Habitus (ich möchte hier nicht „Tunte“ schreiben). Lasst ihn den Hänsel singen, den Cherubino, Oktavian oder eine andere Hosenrolle aber bitte keine Helden - auch keine lyrischen.

    Ich erinnere mich, dass du auch in der Vergangenheit gerne mal etwas zugespitzt formuliert hast.

    KFV als Lohengrin, in anderen Wagner-Rollen oder z.B. in der "toten Stadt" ist aber ein Erlebnis. Vielen dieser Rollen erschließt er mit seiner Interpretation weitere Dimensionen, die in einem verengten historischen Heldenbild nicht auf der Hand liegen. Aber grade in Lohengrin oder eben auch Parsifal sind solche femininen Züge sogar angelegt.

    Apropos: Um dein Helden- und Männerbild beneide ich dich nicht. Es scheint sehr eindimensional zu sein. Wie kommt man eigentlich auf die Idee, dass ein Held mit femininen eine Beleidigung wäre?

    Es tut mir ja fast Leid, dass du Wagner nur so eingeengt genießen kannst.


    Der Gipfel des Irrsinns las ich in einer deutschen Zeitung. In dem Blatt erkannte man KFV als erotischen Parsifal. Offenbar erleben wir gerade die Rennaisance der Päderastie.

    Das musst du nochmal erklären! Weshalb wäre ein erotischer Parsifal ein Päderast? Abgesehen davon, dass dieses Wort ohnehin fragwürdig ist, weil es in der Regel falsch gebraucht wird, erinnert das an ganz dunkle Gebräuche: Verschiedene Formen von Sexualität (besonders Homosexualität) völlig unzutreffend mit Päderastie in Verbindung zu bringen.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • z.B. in der "toten Stadt" ist aber ein Erlebnis.


    Ja, da hat er mir gefallen. Als weinerlichen Parsifal brauch ich ihn aber nicht und rein technisch gefällt er mir auch nicht. Die Stimme sitzt einfach nicht richtig.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“


  • Ja, da hat er mir gefallen. Als weinerlichen Parsifal brauch ich ihn aber nicht und rein technisch gefällt er mir auch nicht. Die Stimme sitzt einfach nicht richtig.

    Aber Parsifal ist doch (auch) weinerlich bzw. weich oder rein oder wie du es nennen willst. Er ist kein Siegfried und muss auch nicht so klingen...

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

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  • Die Stimme sitzt einfach nicht richtig.

    Wie erklärst du dir dann, dass es keinen bedeutenden Wagner-Dirigenten auf dieser Welt gibt, der nicht mit ihm arbeitet und es kein großes Opernhaus dieser Welt gibt, das ihn nicht engagiert? Sitzen die alle auf ihren Ohren?

  • Wie erklärst du dir dann, dass es keinen bedeutenden Wagner-Dirigenten auf dieser Welt gibt, der nicht mit ihm arbeitet und es kein großes Opernhaus dieser Welt gibt, das ihn nicht engagiert? Sitzen die alle auf ihren Ohren?

    Weil nicht in der Hand des Dirigenten bzw. nur teilweise.


    Ich habe Angela Merkel in Bayreuth erlebt, wie sie beim Empfang nach der Premiere beim „meet and greet“ meinte „hier kommt der größte Heldentenor unserer Zeit“ und für Gelächter sorgte. Think about it.


    KFV ist da, es gibt nicht so viele Tenöre. Er „beherrscht“ die Rollen und wird von manchen Kritikern gefeiert - primär jene, die sich auch am Regietheater erfreuen.

    Du willst eine Karikatur des Tristan hören? Der stream aus Dresden ist noch online.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Weil nicht in der Hand des Dirigenten bzw. nur teilweise.

    So ein Unfug. Kein Dirigent vom Kaliber Thielemann, Barenboim (als noch aktiv) oder auch Petrenko hätte insbesondere am eigenen Haus immer wieder mit einem Sänger in den großen Wagner-Partien gearbeitet, mit denen er nicht einverstanden gewesen wäre. Dass "die Stimme nicht richtig sitzt" beurteilt weltweit niemand, der vom Fach ist, so, sondern nur du und ein paar andere Internet-Schreiber. Darauf kann sich nun wirklich jeder seinen eigenen Reim machen.

  • Er „beherrscht“ die Rollen und wird von manchen Kritikern gefeiert - primär jene, die sich auch am Regietheater erfreuen.

    Okay, wenn das Päderasten-Argument nicht zieht und das mit dem Sitz der Stimme auch nicht so recht, versuchst Du es jetzt mit dem Regietheater ... mal sehen, was Du als nächstes aus dem Hut zauberst?!

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  • Ich habe ihn vor drei Wochen als Siegfried erlebt, und da hat er auch so geklungen.

    Was ja nur zeigt, dass er beides kann. Ich meinte in meiner Aussage dass er als Parsifal kein Siegfried sein muss.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Die Bezeichnung „Tröte“‘stammt von meinem Vater. Der ist Tenor und sang an der Staatsoper, der Met, London, München…. unter Karajan, Kubelik, Böhm…

    Er weigert sich inzwischen in die Oper zu gehen, wenn Vogt singt und meinte unlängst: „Wer nicht hört, dass der in der Kopfstimme trötet, der soll daheim bleiben. Vogt ist der Max Raabe der Opernbühne und was der zum besten gibt ist unerträglich.“

    So ein Unfug. Kein Dirigent vom Kaliber Thielemann, Barenboim (als noch aktiv) oder auch Petrenko hätte insbesondere am eigenen Haus immer wieder mit einem Sänger in den großen Wagner-Partien gearbeitet, mit denen er nicht einverstanden gewesen wäre. Dass "die Stimme nicht richtig sitzt" beurteilt weltweit niemand, der vom Fach ist, so, sondern nur du und ein paar andere Internet-Schreiber. Darauf kann sich nun wirklich jeder seinen eigenen Reim machen.


    Er weigert sich inzwischen in die Oper zu gehen, wenn Vogt singt und meinte unlängst: „Wer nicht hört, dass der in der Kopfstimme trötet, der soll daheim bleiben. Vogt ist der Max Raabe der Opernbühne und was der zum besten gibt ist unerträglich.“

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Okay, wenn das Päderasten-Argument nicht zieht und das mit dem Sitz der Stimme auch nicht so recht, versuchst Du es jetzt mit dem Regietheater ... mal sehen, was Du als nächstes aus dem Hut zauberst?!

    wo zieht das mit dem Stimmsitz nicht? Dass Vogts Stimme nicht in der Brust sitzt, hätten auch Beethoven und Smetana gehört.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

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    Ist jetzt nicht ein tausend Prozent ideales Beispiel, aber das ist was ich mir vorstelle. Schlank bartlos, ausgesucht höflich gegenüber Damen. Nicht den Fellbehängten Barbaren mit einem Surfbrettgroßen Schwert auf dem Rücken und ölig glänzenden Muskelbergen.


    Zitat

    wo zieht das mit dem Stimmsitz nicht? Dass Vogts Stimme nicht in der Brust sitzt, hätten auch Beethoven und Smetana gehört.

    um es mit Wagner selbst zu sagen:

    SACHS
    Ein guter Meister!

    BECKMESSER
    Doch lang schon tot;
    Wir können natürlich Theorien aufstellen was Wagner Beethoven Mozart und wie sie alle heißen von verschiedenen Sängern gehalten hätten und manche besser begründet als andere, aber letztlich bleiben es doch unbeweisbare Theorien zumal sie sich nicht mit der Kommunis Opinio des aktuellen Musikbetriebs zu decken scheinen.

    Links:
    Abbildung 49885044852_6ced06fdfd_o.jpg (1260×1811) (staticflickr.com)
    Librettto: Die Meistersinger von Nürnberg libretto (English/German) - opera by Richard Wagner (murashev.com)
  • Die Diskussionen um den Wagner-Tenor Klaus Florian Vogt bzw. zu seinem Siegfried-Debüt wurden hier ja sehr kontrovers geführt.

    Nun kann sich jeder seine Meinung zu Vogts Siegfried bilden.

    Das Label Accentus veröffentlicht am 18. Juli auf insgesamt sieben DVDs den kompletten Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Andreas Homoki aus der Oper Zürich.


    Tomasz Konieczny (Wotan)

    Camilla Nylund (Brünnhilde)

    Eric Cutler (Siegmund)

    Klaus Florian Vogt (Siegfried)

    Christopher Purves (Alberich)

    Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Mime)

    Dirigent: Gianandrea Noseda

    Oper Zürich

    Mai 2024


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  • Freitag Abend übertrug das ZDF Ausschnitte aus den diesjährigen Neuschwanstein-Konzerten.

    Klaus Florian Vogt sang Taminos Bildnisarie und die Arie des Max aus Webers Freischütz.

    Was mich erschreckte, war die extreme Kurzatmigkeit des Sängers, was bei Mozart besonders störend auffiel. Die Stimme war hell und intakt wie üblich, doch das unangebracht häufige Luft holen gibt Anlass zur Sorge.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Klaus Florian Vogt sang gestern im SWR-Sonntagskonzert die Arie Ach so fromm, ach so traut aus »Martha«; keine Ahnung, wann das aufgenommen wurde, aber meine Frau sagte: recht dünn und ich konnte das nur bestätigen.

  • Klaus Florian Vogt sang gestern im SWR-Sonntagskonzert die Arie Ach so fromm, ach so traut aus »Martha«; keine Ahnung, wann das aufgenommen wurde, aber meine Frau sagte: recht dünn und ich konnte das nur bestätigen.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Lieber Siegfried,
    das habe ich nun hier am PC gehört - die Bemerkung ›dünn‹ würde ich deswegen nicht machen; was ich da gestern am Radio hörte,
    und zwar schon zum zweiten Mal, klang ganz, ganz anders.

  • Die Arie "Ach, so fromm", gesungen von Klaus Florian Vogt, die in besagten SWR-Sonntagskonzert gesendet wurde und die auf YouTube eingestellte Aufnahme sind identisch. Die Angaben beider Quellen stimmen überein und können auch im Netz abgerufen werden. Entnommen ist die Arie der CD "Helden", die 2012 bei Sony erschien. Vogt bekam dafür den Echo Klassik-Preis 2012 als Sänger des Jahres. Begleitet wird er vom Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Peter Schneider.


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    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nicht dafür, lieber hart. Nach meiner Erfahrung klingen Aufnahmen auf YouTube oft anders als die orginalen Quelle, was mehrerer Grüne haben kann. Die Auflösung ist meist eine andere.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die Wahrheit ist auf'm Platz - man muß ins Opernhaus gehen, um ihn zu hören.


    Wenn Klaus Florian Vogt in Berlin besetzt ist, gehe ich immer hin. In München, Dresden und Hamburg hörte ich ihn auch - jeweils in der Partie des Paul. Selbstverständlich auch in Bayreuth, nämlich als Siegfried und Lohengrin.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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