Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2005)


  • Auch eine Neuerwerbung.


    Ein gutes Gefühl, wenn man schon in den ersten Takten der Ouvertüre hört, genau die richtige Aufnahme gekauft zu haben. Und wenn sich dann im weiteren Verlauf der Oper dieser Eindruck bestätigt... :jubel:

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Rossini, Barbier
    Allen, Baltsa, Araiza, Marriner und seine Acadamy


    Eine der ältesten CDs aus meinem Bestand, beim Erscheinen hochgelobt.
    Stand jahrelang in meinem Regal. Nun hervorgeholt - und es lohnt sich!
    Schön! Spritzig! Toller Klang!

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.


  • Claude Debussy - Images & Études
    Pierre-Laurent Aimard



    Ich finde diese Musik unglaublich beruhigend und entspannend...



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Norbert


    Auch eine Neuerwerbung.


    Ein gutes Gefühl, wenn man schon in den ersten Takten der Ouvertüre hört, genau die richtige Aufnahme gekauft zu haben. Und wenn sich dann im weiteren Verlauf der Oper dieser Eindruck bestätigt... :jubel:


    Hallo Norbert,


    ich bin mir ziemlich sicher, daß sich dieser Eindruck bei Dir nicht nur bestätigt, sondern daß Du wirklich begeistert sein wirst (Konya ist vielleicht von seinem Stil her Geschmackssache, aber sonst sind die Sänger wirklich top). Frappierend ist die vollkommene Natürlichkeit des Dirigats bei gleichzeitiger liebevoller Feinzeichnung orchestraler Details (z.B. am Ende des 2. Aktes nach der Prügelfuge, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, spielt das Orchester einfach zum Heulen schön). Angesichts dieser Leistung ist es wirklich unverständlich, weswegen diese Aufnahme, die ja eigentlich bei der Deutschen Grammophon erscheinen sollte, wegen interner Firmenpolitik und der Intervention eines Starsängers in den Archiven verschwand, genauso wie der herausragende "Parsifal" Kubeliks, der ebenfalls bei "Arts" erschienen ist. Eine späte Genugtuung für den großen Rafael Kubelik!


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Mal was anderes… :D.



    Gruß, Cosima


    P.S.: Gerade fällt mir ein: Die „Meistersinger“ muss ich auch noch dringend in Angriff nehmen. Ein Menschenleben ist eindeutig zu kurz, um all die Musik zu hören, die man hören möchte.

  • Ein intelligent zusammengestelltes, an- und aufregendes Programm, sehr kultiviert vorgetragen:



    Und ein toller Chor, dieser Rundfunkchor Berlin. War mir gar nicht so bewusst....


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)


  • Hallo Giselher,


    ich bin durchaus hellauf begeistert. Was Kubelik und Co. abliefern, hat imo absoluten Referenzcharakter (trotz bzw. neben Karajan).


    Konya gefällt mir trotz einiger tonaler "Ausreißer" sehr gut; ich mag auch seinen Lohengrin sehr gerne.


    Apropos Lohengrin: Schon hier zeigt Kubelik, daß er ein ausgezeichneter Wagner-Dirigent war. Daß er auch dort wieder auf Gundula Janowitz und Thomas Stewart zurück griff, zeigt die Qualität der beiden.


    Ja, der Parsifal...
    Ich hatte im entsprechenden Thread eine Frage bezüglich der Kubelik-Aufnahme gestellt.
    Obwohl ich mir schon sicher bin, daß ich die Aufnahme ebenfalls kaufen werde, wäre es nett, wenn Du dort ein paar Eindrücke schildern könntest.


    Ach ja: Welcher Sänger hatte denn interveniert?

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • vielleicht gefällt sie mir ja heute... Bruckner: Messe Nr. 3



    [Nachtrag: Ja, ich glaube die Zeit ist reif, da mir die dritte Messe endlich anfängt zu gefallen...]


    heute abend dann Mendelssohns Elias im Staatstheater Mainz.

  • Hallo Norbert,


    hier eine kurze Beschreibung meiner Eindrücke hinsichtlich Kubeliks Parsifal:


    Das Dirigat: Kubelik wählt für die Aufführungsdauer mit 4 Stunden 12 Minuten eine mittlere Position zwischen den Extremen von Boulez und Levine. Dabei wirkt alles natürlich, die Musik fließt unprätentiös voran, ohne daß wichtige orchestrale Details unbeachtet bleiben (vor allem die sonst kaum zu hörenden Harfen sind hier ausgezeichnet zu vernehmen). An vielen lyrischen Stellen wird das Tempo etwas breiter genommen, auch, um den Sängern Gelegenheit zur Rollenentwicklung zu geben, die dramatischen Höhepunkte musiziert das Orchester angemessen rasch. Das Klangbild ist sehr gut, eine remasterte Digitalaufnahme von 1980.


    Die Sänger: Eine insgesamt sehr ausgeglichene Sängerbesetzung, allerdings auch mit (kleineren) Schwächen.


    Moll (Gurnemanz): Moll beweist wieder einmal, daß er einer der großen Gurnemanze der Schallplattengeschichte ist. Allerdings hatte er zum Zeitpunkt der Aufnahme wohl kleinere Stimmprobleme: die Höhe wirkt ein klein wenig erkämpft; sie klingt nicht wirklich völlig rund und fokussiert (Karfreitagsaue). Insgesamt wird der positive Eindruck aber nicht geschmälert.


    Minton (Kundry): Den cremig-üppigen und leuchtenden Mezzo Mintons in dieser Rolle zu hören ist eine Wohltat (da sie alles mit musikalischen Mitteln ausdrückt), zumal sie auch in der Rolle "drin" zu sein scheint und über eine sehr gute deutsche Diktion verfügt.


    King (Parsifal): "Jimmy" King ist gegenüber der Boulez-Aufnahme zehn Jahre älter geworden, was man aber nur bei sehr genauem Zuhören merkt. Vokal immer noch eine sichere Bank. Leider hat sich bei seiner Interpretation auch nicht sehr viel zum Positiven verändert: er bleibt ein recht lauter und unsympathischer "reiner Tor", dem die notwendige Innigkeit der Rollengestaltung abzugehen scheint.


    Weikl (Amfortas): Was King an Innigkeit nicht hat, besitzt Weikl fast schon im Übermaß. Er leidet nicht outriert, sondern bleibt auch in der Agonie mit der Würde des Gralskönigs angetan. Gesanglich erfreulich der häufige Gebrauch des Legato und des messa di voce.


    Mazura (Klingsor): Mazuras Charakterbariton besitzt die für die Rolle notwendige "böse" Färbung und auch interpretatorisch bleibt er keine Nuance der Partie schuldig. Wenn er doch etwas mehr Stimme hätte (wie Uhde oder Nimsgern)...


    Die Nebenrollen sind angemessen, teilweise luxuriös (Salminens Titurel und Lucia Popps Blumenmädchen) besetzt.


    Vor 10 Jahren, als die Erstausgabe der Kubelik-"Meistersinger" bei MYTO noch als Bootleg erschien, wurde in der Leserbriefspalte der amerikanischen Zeitschrift "Fanfare" von einem Leser geschrieben, daß Dietrich Fischer-Dieskau seinen Einfluß bei der DG geltend gemacht habe und die Aufnahme daraufhin im Archiv verschwunden sei (später wurde die Geschichte auch von anderer Seite bestätigt). FiDi hatte bereits eigene Pläne hinsichtlich der einer "Meistersinger"-Aufnahme (Jochum 1976) und sah daher diese Einspielung wohl nicht zu Unrecht als Gefahr für sein Vorhaben.


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Hallo Giselher,


    einige ergänzende Gedanken. Meistersinger und Parsival sind Rundfunkproduktionen des Bayerischen Rundfunks. Die DGG kann nur überlegt haben, ob sie die Meistersinger wegen ihrer Qualität in ihr Angebot übernehmen sollte. Die Aufnahme hat sicher nicht in DGG-Archiven geschlummert. Beim Parsival war seitens der DGG eine Übernahme mit Sicherheit nie geplant, denn die Karajan-Aufnahme muss zu dieser Zeit gerade fertiggestellt worden sein (das war eine schwere Geburt, zwischen Beginn der Aufnahmen und dem Erscheinen der Box vergingen vier oder fünf Jahre).


    Das MYTO-Bootleg der Meistersinger dürfte älter sein, denn 1996 erschien die Aufnahme ganz "legal" bei CALIG (wie auch später der Parsival). Zur Interpretation der Meistersinger kann man überrascht feststellen, dass Kubelik mit 272:10 der langsamste aller meiner Meistersinger-Dirigenten ist, obwohl man dies beim Hören nicht annehmen würde!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Gibt es derzeit eine glücklichere Kombination von Komponist und Interpret als das "Duo" Jacques Offenbach und Marc Minkowski? Hier, mit fortwährender Begeisterung:


    Jacques OFFENBACH - La Grande-Duchesse de Gérolstein (Felicity Lott, Sandrine Piau, Yann Beuron, Franck Leguérinel, Eric Huchet, Francois Le Roux, Boris Grappe, Alain Gabriel, Maryline Fallot, Blandine Staskiewicz, Jennifer Tani, Aurélia Legay, Christophe Grapperon, Choeur et Musiciens du Louvre/ Marc Minkowski)



    Wie kann man da sagen? Mehr! Mehr! Bitte bald! Und schnell! Das Cellokonzert und dann die "Contes d'Hoffmann" und dann.... :rolleyes:


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Bei mir gerade Leidenschaftlich-Dramatisches:


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Faust et Hélène - Kantate
    für Mezzosopran, Tenor, Bariton und Orchester 1913



    Immer wieder faszinierend, wie souverän die damals 20-jährige Komponistin ihre Mittel beherrscht und die Liebesepisode von Faust und der schönen Helena in ihrer Leidenschaft und fesselnden Dramatik eindringlich zum Klingen bringt.
    Noch dazu eine perfekte Einspielung mit erstklassigen Interpreten und einer hervorragenden Klangqualität:


    Lynne Dawson, Mezzo; Bonaventura Bottone, Tenor; Jason Howard, Baß-Bariton;
    BBC Philharmonic Orchestra, Yan Pascal Tortelier (05/1999)
    Chandos 9745


    Schöne Grüße
    Johannes

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  • Zitat

    Original von GiselherHH
    Vor 10 Jahren, als die Erstausgabe der Kubelik-"Meistersinger" bei MYTO noch als Bootleg erschien, wurde in der Leserbriefspalte der amerikanischen Zeitschrift "Fanfare" von einem Leser geschrieben, daß Dietrich Fischer-Dieskau seinen Einfluß bei der DG geltend gemacht habe und die Aufnahme daraufhin im Archiv verschwunden sei (später wurde die Geschichte auch von anderer Seite bestätigt). FiDi hatte bereits eigene Pläne hinsichtlich der einer "Meistersinger"-Aufnahme (Jochum 1976) und sah daher diese Einspielung wohl nicht zu Unrecht als Gefahr für sein Vorhaben.


    Grüße


    GiselherHH


    Hallo Giselher,


    zuerst einmal danke für die ausführliche Beschriebung des Kubelik-Parsifals.


    Falls obige Geschichte stimmen sollte, dann würde sie mich nicht wundern, denn stimmlich reicht FiDi nicht ansatzweise an Thomas Stewart heran...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Hallo Giselher,


    einige ergänzende Gedanken. Meistersinger und Parsival sind Rundfunkproduktionen des Bayerischen Rundfunks. Die DGG kann nur überlegt haben, ob sie die Meistersinger wegen ihrer Qualität in ihr Angebot übernehmen sollte. Die Aufnahme hat sicher nicht in DGG-Archiven geschlummert. Beim Parsival war seitens der DGG eine Übernahme mit Sicherheit nie geplant, denn die Karajan-Aufnahme muss zu dieser Zeit gerade fertiggestellt worden sein (das war eine schwere Geburt, zwischen Beginn der Aufnahmen und dem Erscheinen der Box vergingen vier oder fünf Jahre).


    Das MYTO-Bootleg der Meistersinger dürfte älter sein, denn 1996 erschien die Aufnahme ganz "legal" bei CALIG (wie auch später der Parsival). Zur Interpretation der Meistersinger kann man überrascht feststellen, dass Kubelik mit 272:10 der langsamste aller meiner Meistersinger-Dirigenten ist, obwohl man dies beim Hören nicht annehmen würde!



    Hallo Theophilus,


    zunächst zu dem Punkt, wo Du ganz offensichtlich Recht hast: der MYTO-Bootleg erschien 1992 und nicht erst vor 10 Jahren.


    Ich habe nochmal meine alten "Fanfare"-Ausgaben durchgesehen. Danach stellt sich die Sache laut Thomas Hemsley (dem "Beckmesser")wie folgt dar:


    Die Aufnahme war zunächst in alleiniger Verantwortung des Bayerischen Rundfunks im Oktober 1967 in München entstanden, um zum 100. Jahrestag der Uraufführung gesendet zu werden. Die Deutsche Grammophon war sehr an einer Veröffentlichung interessiert, nicht zuletzt wegen der Qualität und weil nicht wenige DG-Künstler wie etwa Janowitz oder Kubelik an der Aufnahme mitgewirkt hatten. Doch dann verhinderte ein potentieller Hans Sachs, der selbst Interesse an einer eigenen Aufnahme hat, daß der Deal zustande kommt. Die DG nahm von dem Projekt Abstand, fertigte aber exklusiv für die Mitwirkenden LP-Sets von der Aufnahme an (insofern müßte sich auch so ein Set im Archiv der DG befinden).


    Der "Parsifal" war ebenfalls eine Aufnahme des BR; eine Veröffentlichung war wohl nicht geplant (bei der Qualität fragt man sich eigentlich: Warum? Den Kubelik ziehe ich Karajans Aufnahme auf jeden Fall vor, nicht nur wegen der besseren Besetzung).


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • @ Richard: Wie hört sich denn das Khatchaturian-Klavierkonzert so an?
    Eher langweilig oder lohnt es sich, davon eine Aufnahme zu haben?



    Bei mir jetzt Rachmaninoff:




    Gruß, Peter.

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  • Raus aus den Betten, Ihr Taminos, und ran an die CD-Player!


    Ich wecke gerade die Nachbarn mit:



    Toso, Carmignola, I Solisti Veneti, Scimone


    Gruß, Cosima


    P.S.: Ich denke, dass ich mir die von Theophilus genannte Gulda-Box zu Weihnachten schenken werde.

  • Gerade habe ich mein Programm für dieses Wochenende zusammengestellt. Das beginnt, sobald ich nachher meine ersten Weihnachtseinkäufe hoffentlich irgendwie überlebt habe. (Ich hasse diesen Einkaufstrubel! :rolleyes: )


    ... ... ...


    und: ...


    Schaut ganz nach einem Gergiev-Wochenende aus. Mal schauen wie weit ich komme… :D


    Gruß, Cosima

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  • Quartett Nr. 1 "Aus meinem Leben"


    Cleveland Quartet


    Ich muß gestehen, es zum ersten Mal zu hören und bin begeistert, "ein echter Dvorak"

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Ich habe vor gut 45min im Radio ein ganz tolles Violinkonzert gehört.Wollte da unbedingt wissen, von wem das ist, weil das sofort auf die Merkliste sollte: Es war von Samuel Barber! Oh welche Freude kam da auf - ab Weihnachten gibt es dieses Konzert mit Hahn bei mir :D


    So, zu Hause gab es dann erstmal Repin und das Tschaikowsky VC.


    Jetzt etwas Dvorák:



    Dvorák - Streichquartett Nr.14 op.105
    Talich Quartet



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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