Früh verstorbene Komponisten

Zitat

Original von Ulli
Fanny Mendelssohn-Hensel [was sollen eigentlich immer diese Doppelnamen in dieser Familie ].

Mendelssohn-Hensel wird Fanny m.W. zur Verdeutlichung ihrer Abstammung von der Familie Mendelssohn genannt, sie selbst hat nach ihrer Heirat mit Wilhelm Hensel den Namen ihres Mannes angenommen und hieß somit einfach Fanny Hensel.

Das Bartholdy hinter dem Mendelssohn ist hingegen ein zusätzlicher "christlicher" Nachname, den Abraham Mendelssohn - Vater von Fanny und Felix - zunächst seinen Kindern nach deren Taufe 1816 gab und den er und seine Frau, nachdem sie 1822 selbst zum Protestantismus konvertierten, ebenfalls annahmen.

Viele Grüße

Bernd

Wissen macht Ah!

Danke! :]

Ulli

Hallo,

Noch jemand, dem die TBC (wie so oft damals) das Leben früh beendete:

Francis Edward Bache (1833-1858 ) wurde 25 Jahre alt.

Sein Klavierkonzert in E-Dur, Op.18 ist erst kürzlich in der Reihe "Romantic Piano Concertos" von Hyperion erschienen. Gehört habe ich es noch nicht.

LG
Raphael

Hallo!

Ich füg hier mal wieder jemanden hinzu:

FRANCOIS MARTIN (1727-1757)
Französischer Cellovirtuose und Komponist, vor allem von Sinfonien. 1751 wurden einige Sinfonien veröffentlicht die schnell sehr beliebt wurden. Er erhielt 1752 ein privilege general zur Veröffentlichung seiner Werke. Eine besondere Vorliebe hegte er für Moll-Tonarten.

Auf dieser CD kann man eine g-moll-Sinfonie (op.4/2) hören:

LG joschi

Zitat

Original von Amateur
Unter dramatischen Umständen früh verstorben ist Louis Ferdinand Prinz von Preußen (1772 - 1806):

Beethoven und J.L. Dussek schäzten ihn sehr (auch als Klaviervirtuosen), Schumann sah in ihm einen Wegbereiter der Romantik. Louis Ferdinand starb in einem Gefecht wenige Tage vor der Schlacht von Jena und Auerstedt. Schade für die Musik; aber für seinen Ruhm als "Preußischer Apoll" kam der Tod gerade rechtzeitig:

"Im Jahr 1806 trank er nichts anderes als Champagner und fing damit an, sowie er aufstand, so daß er vormittag gewiß schon mit sechs Bouteillen fertig war und den Tag über ein Dutzend nicht hinreichte. Dabei war aber auch nicht die leiseste Spur von Trunkenheit jemals an ihm zu merken, noch war seine Körperschönheit und sein blühendes Aussehen im mindesten gewichen. Wahrscheinlich würden Krankheit und Schwäche ganz plötzlich hereingebrochen sein, wenn er länger gelebt hätte.“ (F.A.L. von der Marwitz, zitiert nach Wikipedia)

Zu seinen bedeutendsten Werken gehört die Kammermusik mit Klavier, die gerade in einer hübschen Edition herausgekommen ist:

Alles anzeigen

Hier gehört eindeutig ein zu vor das 'früh verstorben'. Für mich ist Louis Ferdinand neben Onslow die Entdeckung des Jahres 2009! Wie unglaublich herrlich sind doch diese Klaviertrios (und das Klavierquartett).

Zwischenzeitlich (in Relation zum Zitierten von 'Amateur') ist auch Vol. III der Klaviertrios erschienen:

Die Schönheit seiner Musik kenne ich nun - jetzt interessiert mich seine Biografie, angefixt von dem Zitat nach Marwirtz. Was ist da zu empfehlen?

Ulli

Nicht gerade alt wurde Ernst EICHNER (1740-1777):

Ulli

Ich habe in diesem Jahr Karlowicz für mich entdeckt.
"Schuld" daran waren diese Einspielungen seines Hauptwerks, der sechs symphonischen Dichtungen:

Nigel Kennedy hat sich mal des Violinkonzerts von Karlowicz angenommen

Das hat mich auch schwer beeindruckt.

Wenn man bedenkt, dass Klara Schumann ihren Mann Robert um 40 Jahre überlebte!

Aber das wäre wiederum ein anderes Thema.

Liebe Grüße,

Melisma

Zitat

Original von Melisma
Wenn man bedenkt, dass Klara Schumann ihren Mann Robert um 40 Jahre überlebte!

...und Constanze (Mozart) ihren ersten Mann um beinahe 51 Jahre... :faint:

Und Cosima Wagner ihren Mann um 47 Jahre – und der starb nun nicht mal jung.

Ich möchte da noch vorsichtig Alma Mahler-Werfel in den Ring werfen, die nicht nur Gustav, sondern auch noch ihre Kinder überlebt hat. Das wünscht man wirklich keiner Mutter.

Zitat

Original von Padre
Hallo Kurzstückmeister,
Zu Johann Schobert müssen wir etwas abklären.Du schreibst 1735-1767, Wikipedia schreibt 1720-1767 und in meinen Lexikon steht 1740-1767?
Ich meine, Johann Schober, Schüler von Wagenseil. Er lebte ab1760 als Kammercembalist des Prinzen Conti in Paris. Er machte eine Art " sinfonischen" Klavierstil mit Klangbreite ( Bässe, Terzen, Sexten) und gemäßigter Polyphonie.
Sprechen wir vom gleichen Mann?

Ich denke, ihr sprecht vom gleichen Mann - und er hieß Schobert. Wo steht denn, daß er Schüler von Wagenseil gewesen sei? Wikipedia sollte man immer mir Vorsicht geniessen - da steht etwas von Fagottkompositionen, und sowas gibt es von Schobert überhaupt nicht!

Wenn ich beim Stöbern richtig aufgepasst habe, wurde der Name von Lili Boulanger (1893-1918 ) in diesem Themenkreis noch nicht erwähnt. Sie hat einige erschütternd schöne Stücke komponiert, zum Beispiel das auch vielfach "transkirbierte" Pie Jesu. Informationen über sie sind u. a. hier zu finden:

http://portraits.klassik.com/people/template.cfm?KID=1560

Ihre Schwester Nadja Boulanger war auch eine bestimmende Persönlichkeit des Musiklebens im 20. Jahrhundert.

KP

Auch aus der Reihe 'Lieber kurz als garnicht':

Michèl Yost (1754-1786)

Und dann noch mein Lieblings-Ami (was Komponisten angeht)

George Gershwin (1898 - 1937)

(oder läuft das schon unter zu lang gelebt?)

Gustav