Unbekanntes Mozart-Bild in Berlin entdeckt

  • Nochmal kurz zurück zu dem Mozart Bild um das es eigentlich hier geht.


    Der Pinselstrich ist keineswegs "modern", ich halte es für ein Bild des späten 18. Jahrhunderts.
    Dieser Stil erinnert ganz stark an Gainsborough, obwohl ich nicht glaube das Mozart in kannte :D


    Also rein von dem was man sehen kann sieht es absolut authentisch aus, aber es zeigt einen Mann in etwas gesetzterem Alter.


    Ist Mozart gegen Ende seines Lebens nicht ein wenig knapp bei Kasse gewesen ? Sich dann malen zu lassen ist wohl das letzte woran man denkt...


    Ich halte es zwar für echt, aber es stellt wahrscheinlich nicht Mozart dar.
    Denn dieser Maler verstand sein Handwerk und dürfte dementsprechend teuer gewesen sein, nur eine Überlegung, vielleicht falsch...

  • Hallo Ulli,
    Dein Zitat:
    So, lieber Volker - ich zeige mich kompromissbereit:


    Hier ist der Anfang - extra für dich ein wenig bachisch angehaucht [ich habe das Thema - 1. Takt - von BWV 937 gewählt und darüber eine canonische Fantasie-Persiflage gemacht]:
    -------------------------------------------------------------------


    Jetzt komme ich ein wenig in Schwierigkeiten, da Deine angehauchte Mini-Bach-Komposition bereits
    erstellt hast:rolleyes:


    Mein Klavier ist z.Zt. verstimmt, der Klavierstimmer noch nicht bestellt, was macht man in der Zwischenzeit, ein Libretto? bin kein Künstler auf dem Gebiet, kennst Du jemanden im Forum, der
    dafür die Qualität mitbringt, der bekommt von mir einen Gutschein zum Einkaufen bei -----(jpc)!:jubel:
    Das wäre doch eine Lösung, geteiltes Leid ist halbes Leid!!:motz:


    Lassen wir doch das Forum aktiv an dieser Lösung mitwirken!!!


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.


  • Salut,


    nein, Mozart ist keineswegs gegen Ende seines Lebens "knapp bei Kasse" gewesen, jedenfalls nicht in diesem Sinne. Er hatte viele Forderungen, maximal ebensoviele Schulden... Ich finde, das Bild soll in jedem Fall Mozart darstellen, so steht es ja auch auf der Rückseite.


    Was mich persönlcih etwas stört, aber ich kenne mich da keineswegs aus, ist der Strich durch die Sieben. Hat man das im 18. JH so gemacht? Von Mozart selbst kenne ich nur eine 7 [quasi die englische Art :D].


    reklov29: Ich wünsche Dir viel Glück...


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut,


    hier geht es weiter mit Ominösitäten:



    Diese Photographie [offenbar ein vergrößerter Ausschnitt] ist 1840 aufgenommen.


    Ich wünsche mir qualifizierte Stellungnahmen - die Zeit des Foppens ist übrigns vorbei - es ist ERNST.


    Grüße mit pochendem Herzen...


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut,


    ich warte in jedem Falle noch Alfreds Statement ab und dann lege ich los mit dem, was ich weiss bzw. gehört habe...


    tt
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo lieber Ulli


    Kostenpflichtige Expertise:



    Es handelt sich um eine Frau
    Es handelt sich um eine Photographie (Vorderseite)
    Die Photographie ist schwarz-Weiss
    Sie wurde ohne Blitzlicht erstellt
    die Aufnahme stammt aus der Zeit um 1840
    Das Photo ist hochformatig
    Filmkorn beinträchtig die Schärfe
    Die Dargestellte ist:
    CONSTANZE MOZART :baeh01:


    Eine auführliche Rechnung für meine Rcherche geht Dir ihn den nächsten Tagen zu. Verkauf schon mal Dein Haus..... :baeh01:


    Liebe Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nicht so leichtsinnig, mein Liebster...


    wir verrechnen das mit dem Klavierkonzert [immerhin habe ich eine schriftliche Bestellung von Dir] ;) Im Gegensatz dazu habe ich Dich um ein Statement, nicht um eine Expertise gebeten.


    Mein Haus ist übrigens unverkäuflich: Es wird nach meinem Ableben automatisch in eine Stiftung übergehen und zum Museum und Pilgerstätte mutieren und Stipendiaten die Möglichkeit des Musizierens und Studierens geben [kein Witz].


    Nun zum Ernst der Sache, das Bild wurde m. W. 2003 entdeckt, mir aber vorenthalten:


    Michael Lorenz* schreibt [der Originaltext ist in Englisch, sinngemäß übersetzt]:


    Ich bin im Stadtarchiv von Altötting tätig und wir sind im Besitz des Originales dieser Abbildung, welche möglicherweise eine Kopie aus dem 19. Jahrhundert ist.


    Es besteht kein Zweifel daran, dass das [gesamte] Foto Mitglieder der Familie Keller zeigt, wie sie auf der Rückseite des Photos genannt werden. Die selbe Handschrift identifiziert die Dame links [hier der Ausschnitt] als Constanze Mozart.


    Es ist uns gelungen, dieses Bild unmittelbar mit der Familie Keller in Verbindung zu bringen: Im frühen 20. JH war das Bild Teil einer Sammlung alter Fotografien, welche Dr. Hugo Beck, dem Gründer des Heimatvereins gehörte. Er wiederum erhielt das Photo von Max Moesmang, einem Lehrer und örtlichen Historiker. Moesmang war der Sohn von Luise Keller [im Bild rechts stehend, hier nicht sichtbar].


    Wenn man diese Photographie mit älteren Bildern von Max Keller vergleicht, so kann man das Photo leicht auf vor 1850 [Keller starb 1855] datieren. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass das Bild an Kellers 70. Geburtstag gemacht wurde. Es musste einen hohen familiären Anlass dafür geben. 1840 war das Daguerreotype eine Neuheit und jemand wird einen Photographen engagiert haben - möglicherweise von München -, um das Photo zu machen. Ein teures und in hohem Grade modernes Geburtstaggeschenk.


    Die Verbindung zwischen Constanze und Max Keller ist möglicher Weise ziemlich alt. Keller könnte die Familie Mozart vom Knabenalter gekannt haben. Er erhielt seine musikalische Ausbildung bei Seeon [von 1783 an] und hielt sich regelmässig zwischen 1788 und 1799 in Salzburg auf, wo er ein Schüler Michaels Haydn war. Später hatte er ein gutes Renommée als Musiker und Komponist.


    Er lebte später mehr als 50 Jahre in Altötting und war wohlbekannt.


    Lorenz schreibt weiter, dass er Kontakt zu Dr. Greger vom Mozarteum aufgenommen habe, auch um die Verbindungen der Mozarts zu den Kellers weiter zu erforschen und die Möglichkeit zu überprüfen, ob Constanze an jenem 7. Oktober 1840 in Altötting gewesen sein könnte.


    Zum Vergleich die beiden „Constanzebilder“ nebeneinander:



    [links: Constanze 47jährig, rechts angeblich 78jährig].


    Die Nase... der Gesichtsschnitt... der Mund...


    *Michael Lorenz dürfte m. E. jener sein, welcher auch das Rätsel um das „Jeunehomme“-Konzert [nunmehr Jenamy-Konzert] löste. Es besteht also Hoffnung...


    Jesses...


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,


    noch haben wir keine 24 h,der 5.10.2005 besteht kalendarisch immer noch.


    Prosit: Auf mein eigenes Jubiläum, sonst kommt keiner darauf!!!:hello::hello:






    Daraufhin wird doch das Libr. folgen.......


    Gruss
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Ja, nu' ist's gerade vorbei... sehr schade. Du wolltest nicht etwa einen ausgeben...?


    Alles Gute!


    Nun wieder zum Thema:


    Ich habe zwei Stellen [Dank der seit gestern in meinem Besitze befündlichen neuen Briefe- und Aufzeichnungen-Gesamtausgabe] entdeckt, die auf Kontakt zu Max[imilian] Keller hinweisen:


    I


    CONSTANZE NISSEN AN BENEDIKT SCHACK, MÜNCHEN


    Herrn / Herrn Benedikt Schack / königlichen Hofsänger. / München /
    Der Güte des Herrn Organisten / Keller empfohlen.


    Salzburg, 16. Febr 1826 […]



    II


    PASSUS AUS EINEM BRIEF VON JOSEPH SCHLETT, ORGANIST DER MICHAELSKIRCHE MÜNCHEN,
    AN MAXIMILIAN KELLER, ORGANIST VON ALTÖTTING VOM 25.04.1826


    Herr Schack […] zeigte sich gar nicht geneigt, noch etwas über den seeligen Mozart, was den Künstler betrift, zu sagen oder zu schreiben. Was er in dieser Hinsicht wußte, habe er längst alles gesagt, und erst kürzlich bei Gelegenheit des Weberschen Angriffs in Betref des Requiems in der Cäcilia hieseigen Lournalisten Nachrichten mitgeteilt, die, ich weiß nicht, in welchem Blatte abgedruckt wurden. […]


    Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Salut,


    ich möchte etwas zu der Vorgehensweise anmerken, wie die "Echtheit" vorläufig ermittelt wurde:


    Dazu bediene ich mich der Erkenntnisse aus dem "Stein der Weisen", an dem Mozart bei der Komposition mitgewirkt hat: Es gibt kein Autograph Mozarts [zumindest bis dato nicht entdeckt]. Dennoch hat der aus dem 18. Jahrhundert stammende Kopist der Partitur des "Stein" gezielt die Namen der verschiedenen Komponisten auf die einzelnen Nummern der Oper geschrieben und an Stellen, wo er nicht sicher war bzw. keine Information hatte, die Komponistenfrage offengelassen.


    David J. Buch schreibt dazu: Wäre dies nur ein Versuch gewesen, aus Mozarts Namen Kapital zu schlagen, hätte sich sein Name sicherlich nicht nur auf derart kurze Episoden gegen Ende des zweiten Aktes beschränkt gefunden.


    Warum hätte der Kopist hier also Unsinn schreiben sollen? Ebenso sehe ich es vorläufig mit dem Photo, das angeblich Constanze Mozart zeigt. Auf der Rückseite der Photographie ist [angeblich] in einer durchgehenden Handschrift vermerkt, wer auf dem eigentlichen Gruppenbild, von dem hier nur ein Ausschnitt gezeigt ist, zu sehen ist. Wenn ich davon ausgehe, dass das Alter der Handschrift bereits überprüft wurde, so kann diese Aussage doch als zutreffend gelten, zumal von dem Photo nichts bekannt war und offensichtlich auch das Stadtarchiv bis vor Kurzem nicht von diesem Schatz wusste.


    Wie sehr Ihr das?


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • So, hier gibt's noch einen etwas größeren Ausschnitt aus dem Photo:



    Die Dame im Hintergrund wird auf der Rückseite des Bildes als Köchin verifiziert.


    Eingehend beschäftigt sich Dr. Zeller mit diesem Thema. Ich habe ihn via eMail angeschrieben und erhoffe Antwort.


    Grüße Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut,


    kommen wir, bis es weitere brauchbare und gesicherte Informationen über das ominöse Constanze-Foto gibt kurz zurück auf das Herrenbildnis Edlingers. Ich habe ja damals bereits behauptet, dass es nicht in Frage kommt, dass Edlinger das Bild während Mozarts überaus knapp bemessenem Aufenthalt in München 1790 angefertigt hat. Ich habe, dies dementierend, verschiedentlich die Meinung aufgeschnappt, Edlinger könnte das Bild ja auch später vollendet oder gar ganz aus dem Gedächtnis gemalt haben. Auch dies vermag ich nunmehr zu widerlegen. Über den „Berliner Mozart“ schreibt Richard Bauer in den Acta Mozartiana [52. Jahrgang, Heft 1-4, Juni 2005] ausführlichst und zitiert dabei eine Anekdote, welche durch Grimm überliefert ist. Diese Anekdote macht Edlingers Arbeitsweise deutlich:


    […] So hat er den alten Grafen Preysing anfangen zu malen, und der hat ihm schon sechzig oder achtzig Mal dazu sitzen müssen, so daß der alte Graf verdrießlich wurde und ihm sagte, wenn es nicht bald fertig wurde, wolle er nicht mehr sitzen. Das Drohen war dem alten Maler aber einerlei, er ließ ihn immer wieder frisch fort sitzen […]


    [Ludwig E. Grimm: „Erinnerungen aus meinem Leben]


    Ähnliches hat bereits auch J. G. Meusel in seinem „Museum für Künstler“ 1791 beschrieben:


    […] Nie habe ich einen langsameren Maler, wie Hrn. Etlinger gesehen; wenn er eine Person von Stande malt, die er natürlich immer gut malen will; so muß sie ihm vier und zwanzig, auch mehrmalen sitzen. Hier hat er eine schöne Dame gemalt. Nachdem sie ihm zwey und dreyßigmal gesessen, so wischte er das Bild aus und fieng es wieder aufs neue an [..]


    Es kann von daher ausgeschlossen werden, daß das Bildnis des Herren im grünen Frack Wolfgang Amadeus Mozart darstellt, denn die einzigen Begegnungen, die Edlinger mit Mozart gehabt haben konnte, manifestieren sich auf Ende 1780 bzw. Anfang 1781, wo Mozart in München anlässlich der Uraufführung seiner Oper Idomeneo gastierte und eben – 1790. Auch 1780/81 hatte Mozart keine Zeit, für ein Gemälde bzw. Portrait „mehrmalen zu sitzen“, denn die Einstudierung und noch nicht gänzlich fertiggestellte Komposition des Idomeneo nahm in völlig in Anspruch.


    So ist es auch nicht verwunderlich, dass ja das bekannte „Idomeneo-Bild“, welches der von der Oper äußerst angetane Kurfürst Karl Theodor in Auftrag gab, erst nach den Karnevalsfeierlichkeiten 1781 nach Mozarts Rückkehr nach Salzburg angefertigt wurde und durch die Verbindung des Füsterzbischofs Colloredo, der ebenfalls zur Zeit der Uraufführung sich in München befand, der Oper aber nicht beiwohnte, nach München überstellt wurde:



    Auch, was die augen im Edlinger-Bild betrifft, lieber Alfred, so äußert sich Bauer dazu klärend:


    [...] Die von Michaelis/Seiller aufgestellte These, Mozart habe ein abnorm vergrößertes linkes Auge gehabt, wird weder von Zeitgenossen berichtet noch ist dies in der frühen Mozart-Literatur nachweisbar. Unterschiedliche Augengrößen können im übrigen bei vielen Portraits und so auch bei Edlinger-Bildern beobachtet werden [...]


    Très amicalement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • der Lullist:


    Zitat

    Dieser Stil erinnert ganz stark an Gainsborough, obwohl ich nicht glaube das Mozart in kannte


    na jedenfalls nicht in dem Lebensalter, in dem Mozart hier dargestellt wird. Mozart war als Kind in England und Gainsborough meines Wissens nach nie in Österreich !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Das "Idomeneo-Bild" soll Mozart darstellen ?


    Das glaube ich nicht. So wie die Person auf dem BIld gekleidet ist, ferner der Stuhl auf dem sie sitzt, lässt darauf schließen, daß
    es sich hier um einen adeligen Kunstfreund handelt, der grade die Partitur des Idomeneo studiert, oder besser gesagt mit ihr in Händen posiert.
    Gainsborough wäre übrigens (IMO zu recht) beleidigt, wenn man ihm dieses unnatürlich wirkende Gemälde unterschieben würde......


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Damit man mich nicht falsch versteht, jenes hier erinnert mich an den Stil von Gainsborough:



    zum Vergleich ein "Echter"



    Das sind zwar zwei unterschiedliche Stile, aber der Einfluß ist deutlich sichtbar.
    Allerdings mit deutscher Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts kenne ich mich so gut wie nicht aus, da weiß ich auch nicht wie die Verbindungen waren.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das "Idomeneo-Bild" soll Mozart darstellen ?


    Das glaube ich nicht. So wie die Person auf dem BIld gekleidet ist, ferner der Stuhl auf dem sie sitzt, lässt darauf schließen, daß
    es sich hier um einen adeligen Kunstfreund handelt, der grade die Partitur des Idomeneo studiert, oder besser gesagt mit ihr in Händen posiert.


    Salut,


    also jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht... Etwa kennst Du das Bild nicht? Das glaube ich Dir nicht... Es stammt vom Hofmaler Andreas Nesselthaler [1748-1821], der bei Colloredo "beschäftigt" war. Zwar gefällt mir das Bild auch nicht so richtig - zumindest, was die Darstellung der Person "Mozart" betrifft :stumm: , aber eine Diskussion um die "Echtheit" hat es diesbezüglich noch nicht gegeben...


    ?(


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Nein , ich kenne es tatsächlich nicht.


    Zudem muß es frisch restauriert worden sein, weil die Farbe der Wangen noch nicht mit dem restlichen Bild "verwachsen" ist, ein Effekt der erst nach einige Jahren eintritt.


    Die Echtheit ließe sich auch prüfen, wenn man das Autograph von "Idomeneo" mit dem am Bild dargestellten vergliche, soll heießen
    es wäre EIN Schritt die Authenzität des Bildes zu testen - BEVOR man mit Testbenzin und anderen Dingen drübergeht, und eine Analyse auf Cadmiumrot oder Zinnober macht.
    Dann teste man noch auf Kremserweiß -Titanoxidweiß oder Zinweiß - und schon weiß man mehr ..


    Wo hängt denn dieses ominöse Bild DERZEIT ?
    Doch nicht etwa in Berlin, das sich ja neuerdings zu einem Born von Mozartportraits gemausert hat. Glückliche Stadt - ganz was Anderes als diese provinzielle Salzburg oder Wien. :D


    Liebe Grüße


    Alfred




    @Lulist


    Gainsborough vs Edlinger


    Gainsbourogh malte difffuser, eine gewisse Ähnmlichkeit ist kaum zu bestreiten.
    Das "andere Portrait" ist im Geiste von Barbara Krafft.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    also hier in diesem Wälzer - nach einigem Suchen bin ich fündig geworden :D - ist das Bild auch drin:



    Im Bildquellennachweis steht nur "Schweizer Privatbesitz"... [steht übrigens auch betreffend einiger Autographen stets im Köchelverzeichnis, die wirklichen Besitzer werden selten bis niemals namentlich genannt] - das würde ja insofern Sinn machen: Die Schweizer haben [hatten :D ] 'ne ganze Menge Kohle, um sich solche Restaurationen leisten zu können, oder?


    Aber: Die Echtheit ist ja nie in Frage gestellt worden - habe das Bild ja nur als Beispiel für die Arbeitsweisen der damaligen Maler herangezogen und, dass Mozart eben während seiner Münchener Aufenthalte keine Zeit für solche Experimente hatte.


    Deinen Vorschlag mit dem Autograph von Idomeneo habe ich aufgefriffen und verglichen - es ist schwer erkennbar - aber dürfte es wohl annähernd sein - ich poste es sogleich. Allerdings habe ich ehrlich gesagt noch niemals "authentische" Noten auf Mozartbildern gesehen...



    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut,


    das ist einfach zu interessant: Da kommt aufeinmal einer daher und stellt ein seit Jahrhunderten bekanntes Bild in Frage...


    Hier ist die Originalseite der Partitur [natürlich als Handyfoto vom Faksimile] - zum Vergleich einen größeren Bildausschnitt nebenan:




    Nun, was sagt der Kenner?


    ?(


    Jetzt mach mich bloss nicht fertig...


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • So um abschließend nochmal die Sache klarzustellen, falls das noch irgendjemand nicht mitbekommen hat:


    Das "Idomeneo Portrait" stammt von mir, den "Mozart Fake" habe ich innerhalb einer Woche fabriziert.
    Die Abblidung in dem Buch ist ebenfals gefälscht :D


    Für das Gemälde gibt es keine Vorlage, es ist eine eigene Kreation.


    Hiermit will ich mich nochmal bei Ulli bedanken - erstmal für die Idee und die tatkräftige Unterstützung - das war wahres Komplizentum :D


    :baeh01::baeh01::baeh01::baeh01::baeh01::baeh01::baeh01:

  • Und wieder was neues zu dem Edlinger Portrait:


    Viel Lärm um Nichts - das Edlinger Portrait zeigt NICHT Mozart


    Ein im Jänner unter großem Medienecho von der Berliner Gemäldegalerie vorgestelltes, angeblich bisher unbekanntes "Mozart-Porträt" zeigt in Wahrheit einen Münchner Kaufmann und Beamten. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf das Münchner Stadtarchiv


    Der Oberkustos der Berliner Gemäldegalerie, Rainer Michaelis, ortete daraufhin "merkwürdiges Entsetzen der österreichischen Fachwelt, vermutlich weil sie das Bild so lange übersehen hat".




    so ist es mittlerweile überall zu lesen ....

  • Liebe Mozartgemeinde;


    wie die Schwammerln (Pilze) schießen kurz vor dem Mozart.Jahr 2006
    die Mozart- Portraits aus dem Boden. :D


    Nicht in Wien oder Salzburg- nein in einem Schweizer Hotel am Thurnersee wurde die neueste Ausgrabung gemacht:


    Es handelt sich um zwei Miniatur-Elfenbeinportraits, welche angeblich Mozart und Nannerl darstellen.


    Bilder kann ich leider keine zur Verfügung stellen, da die Bilder erstmals am 9. Dezember in Zürich gezeigt werden.


    Die Bilder wurden bereits chemisch analisiert und unter Mitarbeite eines bekanntener Kunsthistorikers zeitlich zwischen 1765 und 1770 eingeordnet


    Ein Bestätigung, daß es sich bei den Abgebildeten mit Sicherheit um Mozart und seine Schwester handel, wurde jedoch nicht abgegeben


    Quelle: APA/ORF



    mit freundlichen Grüßen


    Alfred



    (Ich werde jetzt meinen Fußbodden aus dem Althaus wo ich wohne rausnehmen, vielleicht befinden sich einige Mozartzbilder oder Beethoven-knochen drunter......


    man kann ja nie wissen ......

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Salut,


    nach meinen Quellen wurden die Miniaturen "um 1768" gefertigt und die Echtheit ist bereits als solche bestätigt. Jedenfalls müssten diese Bilder - sofern man authentisch gemalt hat - dann deutliche Spuren der Blatternerkrankungen Ende Oktober 1767 bis Ende November 1767 aufzeigen.


    Komischer Weise wurden bis dato noch keine Bilder der Miniaturen veröffentlicht...


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Soweit mir bekannt werden die erstmals am 9. Dezember im Mozartsaal des Hotels Marriot Zürich gezeigt.


    (Quellen: NMZ, ORF, APA)


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • ...na, da bin ich ja mal gespannt auf den "neuen" Mozart...


    :yes:


    Heute soll's ja soweit sein!


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ei, wie fein - da sind sie ja:




    Nun, wie ist die Meinung?


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Wieso kommt mir das [obere] Mozartbild nur so bekannt vor...?


    ?(

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Täterätäääää..



    und dies ist [nochmals] ein Ausschnitt aus dem Foto:



    ...und hier etwas größer:



    Das beste Mozartjahr, das es je gab...


    Einfach genial...


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Ulli


    * :stumm:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,


    hmmm, da müssen wir erst mal nach recherchieren... werden uns das ansehen und mit unseren Büchern vergleichen... soweit wir wissen, hat Constanze Salzburg nicht mehr verlassen...


    Aber wenns war ist - wär es unglaublich! Wenn man bedenkt - von Mozart hätte es auch Photos geben können, wenn er so alt geworden wäre...


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

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