AKG 701 Vs AKG 500 - Subjektive Betrachtungen über Kopfhörer

  • Liebe Forianer,
    Zunächst mal werden aller enttäuscht sein, die neugierig diesen Thread hier anklicken, weil noch werde ICH nichts zu diesem Thema schreiben, ein paar Tage solltet Ihr noch Geduld haben.


    Aber ich bitte - hier zunächst mal alle jene, die einen dieser beiden Hörer (oder auch den 501er oder 601er ) besitzen , ihren subjektiven Klangeindruck zu schildern - denn Kopfhörerbeurteilungen- sovile weiß ich inzwischen - sind eine sehr subjektive Angelegenheit.


    Mein 701 wird bei meinem nächsten Besuch beim Observator dort seine Feuerprobe bestehen - oder nicht - und ich möchte Reinhard bitten, bis dahin auf das Lesen dieses Threads zu verzichten - um gegen Vorurteile gewappnet zu sein.


    Es wäre interessant wie ihr die Hörer in bezug auf Klangfarbentreue, Räumlichkeit und Timbre, bzw Weichheit oder Härte etc einschätzt - und welches Klangmaterial ihr hiebei verwendet habt. Es sollte zumindest Klavier, Violine, Stimmen, Chor und großes Orchester abgehört werden.....


    Ich weiß daß EINIGE Taminos einen der gefragten Hörer besitzen - und bin gespannt auf Eure Stellungnahmen.


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    wie Du aus anderen Threads bereits weist, habe ich genau wie Du seit ca.10Jahren auch den AKG K-500.


    :] Mit diesem Kopfhörer bin ich äußerst zufrieden und es hat noch kein anderes ausprobiertes Modell geschafft diesen für meinen subjektiven Hörgeschmack zu übertreffen.
    Was Präzision, Feinzeichnung und Natürlichkeit angeht ist dies ein Spitzenkopfhörer, der so analytisch ist, wie ich es mir vorstelle.
    Den K-500 würde ich weder als weich noch hart bezeichnen - er trifft einfach die goldene natürliche Mitte ohne diese qualitätsverfermdenen Eigenschaften zu besitzen.
    Das Abhölrmaterial ist nicht nur Orchestermusik oder Klaviersonaten, sondern auch außerhalb der KLASSIK, z.Bsp. bei EM(Elektr.Musik) und Jazz- und NewAge-Formationen liefert er den Klang der "ersten Sahne".

    Ich bin auch froh noch den K-500 zu haben, da mir die Farbauswahl des K-501 nicht gefällt, da er wesentlich "billiger" aussieht - die Technik ist gleich geblieben.



    Mein Vorgänger, der auch noch hier und da von meiner Familie gebraucht wird, ist der
    BEYERDYNAMIC DT880.
    Dieser war damals (80er-Jahre) als einer der Besten in seiner Preisklasse angeboten worden. Er ist auch sehr gut, aber hat bei weitem nicht die Präzision und Klarheit des K-500; der Bass ist etwas kräftiger, aber nicht so klar.
    Auch der mechanische Aufbau des DT880 läßt zu wünschen übrig, denn die Kopfhörermuschelaufhängung ist an beiden Seiten abgerissen und wurde von mir mit durchgebohrten 100LIRE-Münzen wieder aufhängungsverstärkend repariert und sieht so sogar gut aus (sonst hätte ich den KH wegschmeißen können).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,


    Im Hifi-Laden hatte ich die Möglichkeit einen AKG K-500 mit einem Beyerdynamic DT880 zu vergleichen. Ich habe dieselbe Musik mit dem gleichen Kopfhörerverstärker gehört. Mein Eindruck war eine deutliche bessere Räumlichkeit
    zugunsten des Beyerdynamic Kopfhörers. Deshalb fiel meine Wahl auch eindeutig aus.
    Wie Alfred schon sagte, die Auswahl eines Kopfhörers ist eben extrem subjektiv.
    Den neuen AKG 701 kenne ich noch nicht.

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

  • Ich habe mir enorm lang Zeit für diesen Beitrag gelassen.
    Einerseits liegt er mit am Herzen - andrerseits kann ich nicht für Objektivität garantieren.


    Zum einen liegt das an persönlichen Vorlieben: Ich liebe einen durchsichtigen eher höhenbetonten klang.


    zum anderen bin ich mir nicht sicher ob ein 20 jähriger geanu den selben Höreindruck hat wie ich - nein ich bin sicher der ist völligi anders. (Als 20 jähriger hab ich einmal gesagt, alle Leute über 40 sollten die Hände von HIFI lassen, sie hörten es ohnedies nicht mehr.......


    Und nun beschreibe ich dennoch das gehörte, wobei ich natürlich von MEINEM Kopfhörer, einem ca 11 Jahre alten AKG 500 klanglich geprägt bin.



    Ich besitze nunmehr DREI Kopfhörer:


    AKG 500
    AKG 501
    AKG 701


    Es war nicht der Wunsch nach einem neuen KH, der mich in den Laden trieb, sondern der Wunsch eines jungen Hausbewohners mit mir gemeinsam klassische Musik zu hören. Da dies vermutlich oft zu ungünstigen Zeiten der Fall sein wird und ich mit dem Klang meiner Uralt Boxen ohnedies nicht mehr zufrieden bin (Neue, die mir VIELLEICHT entsprächen würden ca 4000-5000 Euro/Paar kosten sind momentan nicht in meinem Budget enthalten) mussten ein zweiter Kopfhörer UND ein KH Verstärker her, um 2 Personen das gleichzeitige Hören per KH zu ermöglichen.


    Der KHV wird an anderer Stelle besprochen, ich widme mich nun den Kopfhörern:


    Der 500er ist ein Idealfall, obwohl ich mich nach dem Kauf erst an ihn gewöhnen musste. Ich konnte ihn etliche male gegen Sennheiser 580 hören (er war das Spitzenmodell von Sennheiser als der 500er aktuell war)
    und habe mich immer wieder beglückwünscht den AKG gewählt zu haben.


    Der Klang des 500er ist mit wenigen Worten beschrieben:


    Leicht, luftig, unverfärbt. Sehr durchsichtig, silbrig und selbstverständlich.
    Relativ schlank - ein idealer Hörer für Klassik.


    Nun wird es schon schwieriger:


    Als ich den 701er erstmals mit mir bekanntem Material hörte - nämlich bei mir daheim, war ich ein wenig enttäuscht:


    Der Klang war etwas weicher, samtiger, die Klangfarben und die "Bühne" waren anders, der KH hatte zwar mehr Wärme, aber weniger BIss, Stimmen kamen eine spur "typischer" was aber nicht immer angenehm war, ich empfand manche Stimmen als "verfärbt", ein Effekt der sich nach etlichen Tagen Hörens jedoch gab. Dennoch man sitzt nicht so "mittendrin" wie beim 500er, und Klavieranschlag der oberen Mitten erscheint mir persönlich zu weich. Auch ist die Luftigkeit weitgehend verschwunden, um einer samtigen wärme Platz zu machen, der Baßbereich ist sicher besser ausgeprägt. Es scheint der Hörer wurde mit Blick auf die Sennheiser-Klientel entwickelt.


    Ich habe daraufhin mit AKG Kontakt aufgenommen, weil ich wissen wollte ob AKG 501 mit AKG 500 identisch sei.
    Nein, kam zu meiner Überraschung die Antwort, das sei er nicht:


    Zitat


    Der Unterschied zwischen K500 und K501: Beim K 500 wurde die Membrane noch in konventioneller Form gefertigt, d.h. die Membrane ist an allen Stellen gleich dick. Beim Nachfolgemodell K 501 wird für die Membranfertigung eine neue Technik angewendet, die es ermöglicht die Membrane mit unterschiedlicher Dicke herzustellen (Varimotion genannt). In der Praxis wird dadurch eine noch bessere Durchzeichnung und Auflösung des Klanggeschehens erreicht. Insgesamt wurde beim 501er noch mehr Wert auf Neutralität gelegt, als Folge wurden die Tiefen leicht abgesenkt (was manche Anwender anfangs etwas irritierte).


    Entgegen der Prognose von AKG ergatterte ich noch ein Exemplar in Wien.
    In der Tat klang der 501er einen Hauch straffer als der 500er, aber wieder fehlte die lockere Selbstverständlichkeit des 500ers.
    Da erinnerte ich mich, daß der Klang mir beim Neukauf vor 11 Jahren auch nicht auf Anhieb gefallen hatte, der 500er ist "eingespielt" die Ohrpolster sind vom vielen Hören bereits flacher - und ich bin den Klang einfach gewöhnt. Dennoch: der 500 kling Anspringender, direkter und lauter, es muß irgendwo im Präsenzbereich lieben


    Nicht verschweigen möchte ich, daß das abwechselnde Hören der drei Kopfhörer mich nervös macht und daß mir dann kurzzeitig KEINER der 3 Hörer gefällt.....


    Die Eindrücke wechsel von Zeit zu Zeit - sodaß ein endgültiges Urteil noch nicht gesprochen werden kann. Vielleicht sollte man noch betonen, daß beispielsweise eine Live-Aufnahme mit den Dubliners - weg von der Klassik - auf dem 701er überzeugender klingt, als auf dessen kleineren Brüdern. Klavieranschlag, da ist er hingegen IMO zu weich.....


    Ich bin gespannt auf Eure Statements - bzw ob meine Hörerlebnisse mich noch zu einer Korrektur dieses Berichts veranlassen werden....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    theoretisch sollten Kopfhörer neutral klingen, in der Praxis ist das aber auch bei sehr teuren Modellen nicht der Fall. Jedes Modell hat seine eigene Klangcharakteristik, an die man sich gewöhnt und die man dann subjektiv als "neutral" empfindet. Aus diesem Grund ist es nach meiner Erfahrung keine gute Idee, ständig den Kopfhörer zu wechseln.


    Ich selbst habe jahrzehntelang Sennheiser-Kopfhörer benutzt. Als im letzten Jahr eine Neuanschaffung anstand, sagte mir bei den aktuellen Sennheiser-Modellen weder die Verarbeitungsqualität noch der Tragekomfort zu. Deshalb entschied ich mich nach einigen Recherchen, Preisvergleichen und Hörtests dann für den K-501 von AKG (die Farbe ist in der Tat scheusslich, aber die sehe ich ja nicht, wenn ich ihn aufhabe ;)). Der Klang des K-701 erschien mir beim Hörvergleich anders, aber nicht unbedingt soviel besser gegenüber dem K-501, dass der Preisunterschied gerechtfertigt gewesen wäre.


    Was mir im Vergleich zu Sennheiser auffiel (wenn ich mich richtig erinnere, war es ein älterer HD-530), war die Bassbetonung des AKG. Der Tiefbassbereich erschien mir beim K-501 doch recht kräftig. Dass kann aber auch andersherum bedeuten: Der HD-530 hat die Tiefbässe nicht ausreichend übertragen. Nach ein paar Tagen hatte ich mich an den K-501 gewöhnt und bin bis heute sehr zufrieden damit.


    Den optimalen Kopfhörer gibt es ohnehin nicht, man muss immer irgendwo Kompromisse eingehen. Ein Bekannter von mit hatte einen sündhaft teuren Elektrostaten mit speziellem Vorverstärker (ich weiss nicht mehr, von welcher Firma und welches Modell), der aber auch nicht in allen Aspekten überzeugt hat.


    Letztlich ist die ganze HiFi-Technik kein Selbstzweck, sondern nur ein Mittel zu dem Zweck, Musik hören zu können. Für mich selbst ist es deshalb immer ein Alarmsignal, wenn ich mich mehr mit der Technik als mit der Musik beschäftige - da verschieben sich die Schwerpunkte in die falsche Richtung...


    Viele Grüsse von Fugato

  • Hallo Alfred,


    ich glaube, Du wirst an dem AKG K 701 viel Freude haben. So, wie Du Deine Höransprüche beschreibst, könnte dieser KH sehr gut zu Dir passen. Ich habe meinen seit September letzten Jahres und genieße ihn immer wieder sehr.


    Vor meiner Kaufentscheidung hatte ich ihn ausgiebig bei einem Händler gegen einen kleinen Elektrostaten von STAX (2020 Kombi) getestet. Letzterer kostet mehr als das Dreifache des AKG und er war nur in 2 von 6 getesteten Musikkategorien für mich hörbar dem AKG überlegen. Die großen STAX-Modelle (4040, Opera etc.) sind jedoch noch einmal eine andere Welt. Klanglich, aber leider auch im Anschaffungspreis.


    Sehr neugierig bin ich, welchen KH-Verstärker Du Dir zugelegt hast zu Deinem neuen 701er? Hast Du dazu an anderer Stelle schon etwas geschrieben?


    Grüße :)

  • Hallo Parsif,


    entgegen der Firma Beyerdynamik, wird bei AKG jede kleine technische Neuerung auch folgerichtig mit einer neuen Typenbezeichnung ausgestattet.
    Siehe kleine Membranänderung beim AKG K-500, führt gleich zur Bezeichnung AKG K-501.


    Bei Beyerdynamik ist die Bezeichnung DT880 Marktstrategie.
    Der DT 880 hat sich damals als TOP-Kopfhörer bewährt. Trotz dauernder technischer Änderungen heißt dieses Gerät nun nach Jahren immer noch DT880. Der DT880 aus den 80er-Jahren, den ich habe, hat mit dem späteren und auch mit dem heutigen DT880 gar nichts mehr zu tun, es ist ein ganz andrer KH und sieht auch ganz anders aus. Der neuste ist Silber und meiner ist ganz schwarz mit einem Plastikgehäuse und einer Höreraufhängung, die die Jahre ohne meine Reperaturen nicht überstanden hätte.


    Den neuen DT880 den Du getestet hast mag auch ein TOP-Gerät sein.


    :jubel: Ich bleibe bei meinem AKG K-500 --- das hat mir dieser Thread wiedermal bestätigt !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • es war schon kurz, aber trotzdem:
    am wochenende ließ mich ein fremdler in seine kopfhörer lauschen, sie hießen k501, k701 und waren fast nagelneu.
    seit 10 jahren ist mein gehirn auf den k500 eingebrannt, eine erneuerung stünde an.
    mein erster eindruck: enttäuschung angesichts der hohen erwartung. 8o
    der 701er wirkt dumpfer (-ohne das jetzt wirklich i.e.s zu sein!) als der alte 500er.
    und beim 501er hatte ich den eindruck, ich stünde auf einer umgrenzten bühne, aber die "stimmen" auf dieser waren viel differenzierter und feiner als beim 500er, bei dem diese räumliche eingrenzung wegfällt, ich mich viel mehr "in" der musik fühle, diese aber schon grober daherkommt.


    viel zeit war wie gesagt nicht, das herumgestöpsel war auch etwas abturnend, und die versuchsanordnung war nicht groß durchdacht -verstärker war übrigens ein luxman l 401-, dennoch ein fazit:
    die 270€ oder gar 400€ für den 701er ist er mir nicht wert.
    da würde mich der 601er interessieren, weil's den schon um 180€ gibt.


    ps: ich war dem menschenfeind im wort, vor meinem posting nicht in diesem thread zu lesen und war diesfalls ganz brav...)


    :beatnik:

  • Hallo


    Ich kann nur wiederholen: wenn man einen K500 mit dem K240 Studio vergleicht, dann ist der K500 deutlich zu hell in der Abstimmung (also auf extreme Durchhörbarkeit für Nebengeräuschfanatiker konstruiert ;) ). Das Geschilderte deutet darauf hin, dass der K701 in die richtige Richtung tendiert...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich muß sagen, daß mir - als ich ihn kaufte, der AKG 500 geringfügig zu dunkel erschien, ich hatte K25 und K50 im Kopf. Diese hatten keine Polster, die Membranen lagen deshalb sehr nahe am Or. Sie waren unerträglich unbequem, aber dabei extrem durchsichtig. Ich fand sie besser klingend als ein Originalkonzert - jedes Instrument war einzeln zu orten.....



    Heute halte ich den 500er von allen drei getesteten Hören für den Besten.
    Speziell beim K701, der auf "füllig und rund" abgestimmt wurde vermisse ich die Härte des Anschlages bein Klavierdiskant.
    Eine gedrückte Diskanttaste im ORIGINAL klingt fast schmerzend hat, als würde man mit einem Hammer auf einen STEIN klopfen, und nicht auf eine Saite. Diese Eigenart geht bei den meisten Anlagen - und leider auch Aufnahmen in der Regel verloren - Klavierklang wird weich und mulmig.
    Zudem rückt der 701er das Geschehen etwas weiter weg. Mit dem 500er ist man "mitten im Geschehen", und er ist ist er lauter als der 701 er.


    Ich muß dazu erklären, daß ich schon in meiner Jugend stets sehr höhenbetont gehört habe. Die derzeit übliche Abstimmung von Lautsprecherboxen, füllig und bassbetonT ist mir ein Gräuel, ich liebe analytische Klarzeichner, die jedoch gleichzeitig lieblich klingen sollen. Ein Spagat - der aber machbar ist.


    Zurück zum Kopfhörer: Der K 500 ist nach wie vor mein Favorit, er ist auch "natürlicher" als sein Nachfolger der K501, der Entgegen meiner Annahme NICHT klangidentisch ist, sondern im Grundtonbereich geringfügig zurückgenommen wurde - erwas, das vor allem die Pop-Hörer verschreckte.


    Die Investition der beiden KH s war dennoch eine gute - ich werde sehr aufpassen müssen beim Kauf meiner neuen Lautsprecher. Alles was ich bis jetzt gehört habe klang zu gedeckt.....


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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