voting: renaissance-messen - ja oder nein?

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ich habe jetzt erstmal nur den Clemencic bestellt (da von einem der Alte-Musik-Gurus des Netzes, Todd McComb sehr gelobt), weil mir eingefallen ist, daß ich wenigstens einen Teil der Erdbebenmesse auf einem Sampler habe und ich mich vielleicht erstmal mit der Musik des Samplers und was ich sonst noch so habe (zB die vor 2 oder 3 Jahren beinahe verrramschten Sammlungen der Tage für Alte Musik Herne) befassen sollte, bevor ich noch mehr anschaffe.


    Wenn Dir Clemencic nicht gefällt: Du weißt ja, wo Du ihn wieder los wirst... :]



    Die Tage Alter Musik - Boxen aus den 90ern wurden noch im August diesen Jahres komplett für Euro 12,00 von der Stadt Herne verkauft! Ein tolles Angebot zum Kennenlernen, auch wenn gelegentlich das Repertoire etwas exotisch ist.

  • Hallo


    bei uns keine Frage:


    4) HÖR ICH OFT UND GERNE


    seit vielen Jahren hören wir regelmässig Musik der Renaissance aus allen bekannten Regionen wie Spanien, Italien, Flandern oder das Burgund bis zu den Einspielung mit den Saxophonimprovisationen des Norwegers Jan Garbarek zu den Klängen der Gregorianik.


    Gruss


    romeo&julia

  • Hallo, - ja, die Renaissance ist ebenfalls eine meiner Lieblinge, und ich habe von allen Eingangs genannten Komponisten Werke hier zu Hause.
    Als besonderer Anhänger Jordi Savalls Hesperion, XX, XXI und La Capella Reial de Catalunya, seiner Ehegattin Montserat Figueras, habe ich den speziellen Zugang zu Mittelalter, Renaissance und Barock erhalten.
    Interessanterweise war es auch Jan Gabarek und The Hilliard Ensemble, die quasi Auslöser waren (wenn man mal von diversen Mittelaltermärkten absieht, die mich allerdings nie so recht musikalisch befriedigten.)
    Aber es war, nachdem ich ein paar mal die Officium hörte, eben Jan Gabarek, der mich auf einmal in den Aufnahmen störte. Er spielt gewiß nicht schlecht, aber er ist, meiner Meinung nach, schlichtweg zu laut und aufdringlich.
    So begann ich dann, die Stücke der CD im Original, ohne Gabarek zu suchen und auch zu finden. Ich fand dann auch das original Pace mihi Domine von Christobal de Morales, ebenfalls gesungen vom Hilliard Ensemble, und - was soll ich sagen, - alles war gut! :)
    Tja, und dann begann ich zu suchen, hier und da zu stöbern und dank Internet auch viele Stücke zu hören, die mich dann wiederum veranlassten, CDs der Interpreten und Komponisten zu beziehen.
    Die Renaissance ist für mich ungeheuer lebendig, und sie ist eben nicht nur des Volkes Dansereye, oder höfische Schreittänze, sondern auch, und im wesentlichen, klerikale Musik, und dann - logischerweise halt auch Fundus großer Messen und Motetten.
    Und was mich irgendwie riesig freut und auch beruhigt, - es gibt noch vieles, was ich nicht kenne, und nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
    Mein Voting lautet deshalb folgeirichtig - eindeutig 4.
    Gruß

  • Nun bei mir ist es eher eine Zwischenstufe zwischen 3 und 4 und zwar:


    "Kenne ich, finde ich interessant, und höre gerne" aber eben nicht oft...


    Da ich auch nicht so viele von ihnen besitze...


    Das Requeim Ockeghem ist fantastisch, höre ich sehr gerne und auch oft.
    Ebenso ein Dauerbrenner bei mir ist das Requiem Palestrinas...


    Frage: Gehört Tallis auch dazu? Denn wäre er unbedingt zu nennen.
    Nicht zuletzt auch wegen seines großartigen "Spem in alium"


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

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  • "Stets findet Überraschung statt - wo man sie nicht erwartet hat."
    schreibt schon Wilhelm Busch so treffend.


    Ich glaube, dieser Tread hat im Laufe der Jahre mehr Aufmerksamkeit bekommen, als der Threadstarter je erwartet hat,


    Die (für mich) grösste Überraschung ist jedoch das plötzlich neu erwachte Interesse an diesem Bereich.


    Zitat

    Frage: Gehört Tallis auch dazu? Denn wäre er unbedingt zu nennen.
    Nicht zuletzt auch wegen seines großartigen "Spem in alium"


    Ich habe diesen Thread vor etwa 30 Minuten "wiederentdeckt", und wurde plötzlich geradezu von einer Sucht nach einer Messe der Renaissance gepackt - obwohl das in der Regel nicht mein Spezialgebiet ist/war. Ich stöberte in meiner CD- Sammmlung. Mir fiel Tallis in die Hände - und ich höre jetzt die "Mass for four Voices" von der unten abgebildeten CD


    Und natürlich habe ich mir die Frage gestellt ob Tallis der Renaissance zugerechnet werden darf. Ich würde sagen ja - den die Tudorzeit ist letztlich die englische Spielart der Renaissance....



    Ich bin augenblicklich wie hypnotisiert, diese Musik schafft eine eigenartige Stimmung, wie bei einer Meditation.


    Ich würde mich derzeit als Typ von Punkt 3 sehen, aber weit näher dem Punkt 4 zugeneigt als zur Zeit meines letzten Beitrages in diesem Thread. Tallis erzeugt bei mir KEINE Depressionen sonderne eine tiefe innere Ruhe....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich bin jetzt wirklich bei 4 angelangt, im letzten Quartal habe ich womöglich mehr Renaissance gehört als sonst etwas und am liebsten Messen.
    Trotz diverser Lücken habe ich nun einen Überblick - und bemerke, dass dieser schlagartig aufhört, wenn ich von Dufay aus rückwärts schiele.
    Das nächste Großprojekt für mich wäre dann wohl das 14. Jahrhundert und die Wende zum 15., da gibt es ja auch mehr als Machaut, Dunstable, Dufay und Binchois.
    :rolleyes:
    Aber momentan wühle ich mich durch das hier:

    Eine Box, die einige Lücken schließt, insbesondere sonst kaum zu findende Komponisten wie Divitis, Prioris oder Fevin.
    :hello:

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Tallis erzeugt bei mir KEINE Depressionen sonderne eine tiefe innere Ruhe....


    Treffender könnte ich Tallis' Musik auch nicht beschreiben... :jubel: :lips:


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Zitat

    Original von Hammel


    Treffender könnte ich Tallis' Musik auch nicht beschreiben... :jubel: :lips:


    Gruß :hello:


    Naja, Ruhe ist immer das, was dem unbeleckten Hörer bei geistlicher Renaissance-Musik als erstes auffällt. Ich wüßte nicht, bei welchem Komponisten das nicht zutreffen würde.


    Das ist aber eine sehr oberflächliche Wahrnehmung. Wenn man nicht weiter kommt, schläft man bald ein ...
    :P

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister


    Das ist aber eine sehr oberflächliche Wahrnehmung. Wenn man nicht weiter kommt, schläft man bald ein ...
    :P


    Ruhe im positiven Sinn... :P


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

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  • Zitat

    Frage: Gehört Tallis auch dazu? Denn wäre er unbedingt zu nennen.
    Nicht zuletzt auch wegen seines großartigen "Spem in alium"

    Würde ich auch unbedingt bejahen.
    Ach ja, wer ja sagt zu Spem in alium (wunderbar), sollte dies auch zu If Ye love me (da wirds bei mir regelmäßig feucht um die Augen) so tun.
    Tallis wunderbar, würde ich sagen.
    Gruß

  • Ups, bei mir ist es wohl


    3) INTERESSANT, ABER NICHT MEIN LIEBLINGSGEBIET


    Es kurzer Blick in die CD-Regale zeigte auch große Lücken ... Eine Messe von Dufay, von Dunstable nur Mess-Sätze, von Ockeghem das Requiem und die Missa Prolationum, keine Messe von Desprez, natürlich Palestrinas Missa Papae Marcelli. Stand alles so da wie jahrelang nicht gehört. Etliche weitere geistliche Musik aus der Renaissance, aber Messen??!


    Was würdet Ihr antworten, wenn jemand (in Abwandlung von Pfitzners Bonmot über Bruckners Symphonien) ketzerisch behaupten würde:


    "Renaissance-Messen? Kennt man eine, kennt man sie alle" ?