Gioacchino ROSSINI
ERMIONE
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Azione tragica in zwei Akten
Libretto von Andrea Leone Tottola
Uraufführung im Jahre 1819 in Neapel
Ort der Handlung: Buthrota, die Hauptstadt des Königreiches Epirus
Zeit der Handlung: nach dem trojanischen Krieg
Personen:
Ermione, die Tochter der Helena und des Menelaos-Sopran
Cleone, ihre Vertraute-Mezzosopran
Andromaca, Witwe Hektors-Alt/Mezzosopran
Cefisa, ihre Vertraute-Mezzosopran
Astaniatte, Andromacas kleiner Sohn- stumme Rolle
Pirro, Sohn des Achilles-Tenor
Fenicio, sein Erzieher-Bass
Attalos, ein Diener-Tenor
Oreste, Sohn Agamemmnons-Tenor
Pylade, sein Freund-Tenor
Volk und Edelmänner von Epirus, Gefangene, Diener
1.Akt: Unterirdisches Verlies
Der trojanische Krieg ist zu Ende und der König des Königreiches Epirus, Pirro, ein Sohn des großen Helden Achill, hat reiche Beute gemacht. Er hat viele Trojaner gefangen nehmen können und in ein Verlies in seinem Palast gesteckt. Kostbarste Beute aber ist Andromaca, die Witwe des Erzfeindes seines Vaters, Hektor. Er hat sich aber in sie verliebt und steckt daher in Schwierigkeiten, da er versprach die wunderschöne Ermione, die Tochter des Menelaos und der Helena, zu heiraten. Andromaca ist in Ketten mit den anderen Gefangenen gelegt worden. Sie wird von Fenicio, Pirros Erzieher und dessen Diener Attalos besucht. Fenicio eröffnet ihr, dass Pirro sie heiraten will, doch sie weigert sich. Er selbst ist nicht begeistert von dem Plan, da es die Rache der Griechen, die hinter Ermione stehen, schüren könnte und zu einem neuen Krieg führen könnte. Noch brisanter ist allerdings, dass der Sohn von Andromaca noch lebt und in der Hand des Pirro ist, der sich nicht scheut ihn als Druckmittel einzusetzen.
Szenenwechsel: Im Palastgasten
Ermione ist wütend, sehr wütend, denn ihr wurde zugetragen, dass Pirro sie nun nicht mehr heiraten will. Sie ist sehr eifersüchtig und schwört ihm, dass sie alles tun werde um geheiratet zu werden. Weiters signalisiert sie, dass sie zu allem bereit sei. Pirro ist das ziemlich wurscht, er liebt Andromaca und er ist fest entschlossen sie zu heiraten!
Oreste, der als Botschafter der Griechen in Buthrota weilt, findet sich im Thronsaal ein und verlangt nach dem König. Der König fürchtet Orest, da er meint, er sei ein Gehilfe Ermiones.
Szenenwechsel: Thronsaal
Oreste erwartet Pirro mit einer Forderung: Er soll den Sohn der Andromaca töten lassen und Ermione heiraten. Er bringt plausible Gründe, denn wenn er seine Mutter nicht heiratet, wird der in einigen Jahren Rache üben. Und wenn er Andromaca heiratet, wird es einen neuen Krieg geben. Eine verfahrene Situation für Pirro. Doch Pirro weigert sich.
Fenicio versucht inzwischen Pilade auf seine Seite zu ziehen, um alles zu einem guten Ende zu bringen.
Szenenwechsel: Im Palastgasten
Ermione ist ratlos, sie weiß nicht, was sie nun machen soll. Cleone rät ihr, sich mit Oreste zu verbünden, der werde sie schon rächen, falls sie gedemütigt werden sollte.
Sie stimmt zu, aber es scheint so als habe es sich erübrigt. Pirro kommt und teilt ihr mit, dass er nun doch sie heiraten will, da er wiederholt von Andromaca auf sehr schroffe Weise abgelehnt wurde, was ihm Andromaca in der darauffolgenden Minute nochmals mitteilt.
Doch da kommt Pirro eine Idee. Er lässt ihren Sohn Astaniatte hereinführen und droht Andromaca ihn an Oreste auszuliefern, was dass sichere Todesurteil wäre, wenn sie sich ihm widersetzt!
Sie erbittet sich Bedenkzeit entscheidet sich dann dcoh für die Heirat. Pirro ist glücklich, aber Ermione und Oreste schwören sich Rache!
2.Akt: Ein Zimmer im Palast
Pirro lässt die Hochzeit vorbereiten. Diese sieht sich am Ende ihres Weges, denn sie hat ihr Ziel erreicht. Astaniatte ist in Sicherheit und wird es auch bleiben, da Fenicio seine Erziehung übernimmt! Sie beschließt sich nach der Hochzeit das Leben zu nehmen.
Oreste, der inzwischen der zornigen Ermione den Hof macht, ringt ihr ein Versprechen ab: Sie werde ihn heiraten, wenn er Pirro töte. Der tapfere Held ist sofort dabei und eilt mit einem Dolch in der Hand davon.
Doch kaum ist er weg, bereut Ermione schon, da sie ihn ja doch liebt.
Pilade bekommt von Fenicio in der Zwischenezeit den Auftrag Orestes aus Epirus fernzuhalten, da er das sensible Machtgefüge hier sehr gestört habe. Pilade verspricht ihm, mit ihm wegzusegeln.
In der Ferne ertönt ein Hochzeitsmarsch.
Ermione wartet auf eine Nachricht. Sie will wissen, ob das Attentat gegelückt ist, was sie nicht hofft, oder nicht.
Da kommt Oreste herein. Er ist blutverschmiert und sein Dolch ist ebenfalls blutig. Das Attentat ist geglückt, sehr zum Leidwesen Ermiones und zu Andromacas Glück, die ihren Sohn nun selbst aufziehen kann.
Pilade schnappt Oreste und zerrt ihn aus dem Palast, um mit ihm von dannen zu segeln. Gerade rechtzeitig verlassen sie den Palast, den die Epirischen Soldaten waren gerade gekommen ihren König zu rächen und gehen nun leer aus, so wie Ermione, die beklagt, dass sie am Tod des Geliebten schuld ist!!
ENDE