Falsch! Natürlich interessiert das heute noch. Und auch hier ist der Fall Strauss differenziert zu betrachten, mit beiden Waagschalen, denn es gibt auch einiges, was zu seinen Gunsten spricht, etwa sein Festhalten an seinem Librettisten Stefan Zweig im Fall der "Schweigsamen Frau" und sein damit verbudener Rücktritt als Präsident der Reichsmusikkammer nach nur zwei Jahren. Vor allem war er kein Nazi, also NSDAP-Mitglied. Man sollte also niemals zu sehr pauschalisieren, wenn man sich an solchen Diskussionen beteiligt, sondern sich erst einmal kundig machen.
Es ist immer die Frage, wen sowas interessiert. Die Historiker? Einige kritische Geister? Wie weit ist das Interesse in der Öffentlichkeit verbreitet? Vergleichbare, sich in regelmäßigen Zeitabständen wiederholende Beiträge zu diesem Thema, die denen über Karajan entsprechen würden, finden sich ein einem Klassik-Forum wie diesem hier einfach nicht.
Und ich weiß auch nicht, wie man zu der Behauptung kommen kann, ich würde "pauschalieren" und hätte ich mich über das Thema nicht kundig gemacht, weswegen ich dann auch noch darüber belehrt werde, dass ich mich an dieser Diskussion nicht beteiligen dürfe, nur weil ich mich geäußert hatte, dass sich Richard Strauss für die Ausstellung "entartete Musik" hat einspannen lassen und mit Goebbels eine besondere Beziehung hatte. Wie das Verhältnis von R. Strauss zum NS angeht und zu bewerten ist, darüber habe ich mich schlicht mit keinem Wort geäußert. Deswegen ist es auch abenteuerlich mir zu unterstellen, ich sei über das Thema nicht informiert. Das ist nämlich einfach falsch.
Schöne Grüße
Holger